Im Pokal geht es nicht ums Schönspielen, im Pokal geht
es ums Weiterkommen. Und das Bayer 04-Logo liegt nächsten Sonntag bei der
Auslosung des Viertelfinales in der Lostrommel. Die erste Englische Woche des
Jahres ging auch gleich mit einer Personalrotation bei Schwarz-Rot einher:
Cheftrainer Peter Bosz wechselte im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei der TSG
1899 Hoffenheim vom Samstag auf vier Positionen. Julian Baumgartlinger bekam in
Sinsheim einen Schlag aufs Knie, für ihn rückte Winter-Neuzugang Exequiel
Palacios neben Kerem Demirbay auf die Position des Sechsers und gab damit sein
Pflichtspieldebüt für die Werkself. Ebenfalls neu in der Startelf standen
Mitchell Weiser, Aleksandar Dragovic und Lucas Alario. Lars Bender, Jonathan
Tah und Kevin Volland nahmen dafür auf der Bank Platz, der zweite
Winter-Neuzugang Edmond Tapsoba gesellte sich zu ihnen und stand damit
ebenfalls erstmals im Kader von Bayer 04. Spielmacher Kai Havertz streifte sich
die Kapitänsbinde über.
Die erste – wenn auch harmlose – Chance des
Pokalspiels erspielten sich die Schwaben. Linksaußen Philipp Förster kam vor
Keeper Lukas Hradecky zum Abschluss, sein Heber ging aber deutlich übers Tor
(1.). Auf der Gegenseite wurde es erstmals gefährlich, als Karim Bellarabi von
der rechten Seite eine Flanke flach in den Strafraum beförderte. Stuttgarts
Schlussmann Fabian Bredlow konnte den Ball aber sicher parieren (6.). Ein
erstes Raunen ging dann bei der Direktabnahme von Kai Havertz durch die
BayArena. Der heutige Bayer 04-Kapitän setzte das Spielgerät aus 20 Metern
knapp links neben das VfB-Gehäuse (12.). Der Spielmacher war es auch, der dann
nach 18 Minuten die Führung hätte erzielen können – ja fast schon müssen.
Havertz bekam den Ball an der Fünfmeterlinie stehend vom einlaufenden Moussa
Diaby genau in den Fuß gespielt, seinen Abschluss blockte Bredlow jedoch noch
geradeso mit dem Fuß ab. Noch näher dran am Führungstreffer war Stuttgarts
Silas Wamangituka, der nach einem Konter den Ball ans Lattenkreuz schoss und
damit erstmals für ein Durchatmen bei den Werkself-Anhängern sorgte (26.). Nach
etwas über einer halben Stunde führten die Gäste dann einen Freistoß schnell
aus, nach einer Ballstafette landete der Ball bei Stuttgarts Kapitän Daniel
Didavi, der einen Meter vor Hradecky stehend zum Seitfallzieher ansetzte. Der
Finne im Tor der Gastgeber machte sich jedoch breit und verhinderte damit den
Einschuss (31.). Kurz darauf zeigte dann Leverkusens Winter-Neuzugang Palacios
erstmals seine Spielübersicht und hätte beinahe beim Debüt in Schwarz-Rot seine
erste Vorlage gegeben: Der Argentinier bediente Diaby, der über rechts seinem
Gegenspieler davon gelaufen war, den Ball an Keeper Bredlow vorbei legte und
ins Netz beförderte – beim Zuspiel jedoch im Abseits stand (39.). Kurz vor dem
Halbzeitpfiff ertönte dann erstmals die Tormusik im Werkself-Wohnzimmer.
Stürmer Alario wurde hoch angespielt, köpfte das Spielgerät an Bredlow vorbei
und Havertz hielt einen Meter vor der Torlinie den Fuß hin (43.). Doch der
Jubel der Bayer 04-Fans wurde von Schiedsrichterin Steinhaus unterbrochen, der
Videobeweis kam zum Einsatz. Der vermeintliche Torschütze stand im Abseits, der
Treffer wurde zurückgenommen (44.). So ging es mit 0:0 in die Kabinen.
Der leicht angeschlagene Sven Bender kam nach der
15-minütigen Pause nicht zurück aufs Feld, für ihn rückte Jonathan Tah in die
Innenverteidigung. Der deutsche Nationalspieler musste nur drei Minuten später
beinahe den ersten Gegentreffer des Abends mit ansehen: Stuttgarts Nicolas
Gonzalez tankte sich über links durch, scheiterte nur an der Fußabwehr
Hradeckys (48.). Auf der Gegenseite kam es in der Folge derweil zu Abseitstreffer
Nummer drei der Werkself. Dieses Mal lief Stürmer Alario zu früh ein (53.). Der
Argentinier köpfte kurz danach zudem knapp am Tor vorbei (56.), bei einem
weiteren Versuch mit selbigem Körperteil war Bredlow zur Stelle (63.). Zu einem
vermeintlichen Höchstwert entwickelte sich Mitte des zweiten Durchgangs die Anzahl
der Bayer 04-Abseitstreffer; Havertz erhöhte mit seinem Einschuss nach 65
Minuten auf vier. Derweil machte Diaby Platz für Nadiem Amiri (67.). So musste
für die Führung der Werkself eine Standardsituation her: Demirbay brachte eine
Ecke von der rechten Seite in den Strafraum, VfB-Schlussmann Bredlow wollte den
Ball mit der Faust klären, traf diesen aber nicht richtig – und beförderte die
Kugel zur 1:0-Führung für Schwarz-Rot ins eigene Netz (71.)! Beim zweiten Tor
der Werkself wurde es dann kurios: Bredlow parierte erst einen Schussversuch
von Bellarabi, der Ball landete vor den Füßen Alarios, dessen Bogenlampe gerade
noch so im Gehäuse der Gäste landete (83.). Lange hielt der Zwei-Tore-Vorsprung
jedoch nicht. Nur zwei Minuten nach dem 2:0 enteilte Wamangituka
Linksverteidiger Sinkgraven und verkürzte aus kurzer Distanz – nur noch 1:2. Es
entwickelte sich eine intensive Schlussphase, die die Werkself aber ohne weiteres
Gegentor überstand und somit den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale feiern
durfte!
Die Auslosung findet am Sonntag, 9.2.2020, ab 18 Uhr
in der ARD statt. Für Bayer 04 geht es bereits am Samstag, 8.2.2020, um 18.30
Uhr in der BayArena weiter. Dann gastiert Borussia Dortmund.
Bayer 04: Hradecky – Weiser, S. Bender (46. Tah),
Dragovic, Sinkgraven (85. Wendell) – Demirbay, Palacios – Bellarabi, Havertz,
Diaby (67. Amiri) – Alario
Tore: 1:0 Bredlow (Eigentor/71.), 2:0 Alario (83.),
2:1 Wamangituka (85.)
Zuschauer: 20.320
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen