Sonntag, 24. Februar 2019

24.2.2019: Guter Aufritt wird beim 2:3 in Dortmund nicht belohnt


Trotz einer starken und über weite Strecken sehr überzeugenden Vorstellung verlor Bayer 04 das Duell bei Tabellenführer Borussia Dortmund mit 2:3 (1:2). In einem hochspannenden und bisweilen dramatischen Spiel trafen Zagadou (30.), Sancho (38.) und Götze (60.) für die Borussia. Kevin Volland glich zum 1:1 aus (37.), Jonathan Tah (75.) verkürzte noch zum 2:3 für die nie aufsteckende Werkself.
Peter Bosz nahm im Vergleich zur Europa-League-Partie gegen Krasnodar drei Veränderungen in der Startelf vor. Sven Bender übernahm den Part als zweiter Innenverteidiger von Aleksandar Dragovic, Tin Jedvaj spielte für Wendell linker Verteidiger und Julian Baumgartlinger kam für Lucas Alario ins Team. Dadurch rutschte Julian Brandt etwas weiter nach vorne in den Dreierangriff neben Kevin Volland und Leon Bailey. Für Kapitän Lars Bender reichte es noch nicht wieder für einen Platz im Kader.
Spitzenreiter Dortmund hatte seine vergangenen drei Begegnungen in der Liga nur unentschieden gestaltet, Bayer 04 seine letzten vier Spiele gewonnen – entsprechend hoffnungsvoll und selbstbewusst ging die Werkself in das Duell mit dem BVB. Es dauerte nicht lange bis zum ersten Abschluss der in weiß spielenden Leverkusener, Kai Havertz hatte viel Platz im Strafraum, visierte seinen Schuss aber deutlich zu hoch an (3.). Die Gäste waren in der ersten Viertelstunde die klar überlegene Elf, gewannen eine Vielzahl der Zweikämpfe und setzten sich früh in der Dortmunder Hälfte fest. Insbesondere über Julian Brandt als freischaffender Künstler in der Offensive, der überall auf dem Platz zu finden war, liefen viele Angriffe. Nach 20 Minuten beinahe die verdiente Führung der Werkself, als der Ball nach einer feinen Kombination über etliche Stationen bei Sven Bender landete, dessen noch leicht abgefälschter Schuss aus zentraler Position knapp am Pfosten vorbeiflog. Der BVB bekam in dieser Phase überhaupt keinen Zugriff auf die extrem spielfreudigen und ballsicheren Leverkusener, die ihrem Gegner permanent und wirkungsvoll mit aggressivem Pressing in die Parade fuhren. Kai Havertz zog volley aus dem Hinterhalt ab, wieder fehlte nur ganz wenig zum ersten Treffer (23.). Dann zur Abwechslung auch mal die Hausherren: Sanchos Schuss bereitete Hradecky keine Probleme (28.). Enger war's da schon beim Versuch von Weigl im Strafraum, doch Jonathan Tah warf sich mit Erfolg in den Schuss (29.). Bayer 04 machte das Spiel, doch den Treffer setzte der BVB. Nach einem Eckball kam Zagadou am Fünfmeterraum frei zum Schuss und traf zum 1:0 (30.). Das Tor stellte den Spielverlauf zu diesem Zeitpunkt komplett auf den Kopf. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Erst gelang Kevin Volland nach feinem Zusammenspiel mit Kai Havertz und einem trockenen Flachschuss ins kurze Eck der Ausgleich (37.) – sein neunter Saisontreffer. Doch die Freude über den verdienten Gleichstand währte nur Sekunden: Nach einer Linksflanke von Diallo verschätzte sich Jedvaj gewaltig und Sancho traf volley zum 2:1 (38.). Kurz vor der Pause geriet ein Aufbaupass von Keeper Hradecky deutlich zu lasch, und Bayer 04 hatte Glück, dass beim Schuss von Alcacer noch ein Bein dazwischen war (45.+1). Die Werkself machte ein Klassespiel in der ersten Hälfte, leistete sich aber in der Defensive zwei Nachlässigkeiten, die Dortmund rigoros bestrafte.
Auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten besaß die Werkself mehr Ballbesitz und Spielanteile, während Dortmund auf einen Konter und Umschaltmoment lauerte. Das Tempo war jetzt nicht mehr ganz so rasant wie vor dem Wechsel. Und Dortmund brauchte erneut nicht viele Möglichkeiten: Nach einem Angriff über die rechte Seite kam Mario Götze von der Strafraumgrenze zum Schuss und überwand Hradecky flach ins linke Eck zum 3:1 (60.). Wenig später lag die Kugel wiederum im Leverkusener Netz, doch beim Tor von Alcacer hatte der Spanier knapp im Abseits gestanden (63.). Dann musste Bürki mit toller Parade gegen den Flugkopfball von Leon Bailey nach Flanke Aránguiz' retten (65.). Bayer 04 hatte sich noch längst nicht aufgegeben. Peter Bosz reagierte und brachte Lucas Alario für Bailey (70.). Der Argentinier war sofort drin im Match, Bürki parierte seinen mit dem Rücken zum Tor abgegebenen Kopfball sensationell (72.). Dann aber war auch der BVB-Keeper machtlos, als der ganz starke Jonathan Tah einen Kopfball nach einem präzise gechippten Freistoß von Julian Brandt zum 2:3-Anschluss im Tor versenkte (75.). Es war der Auftakt zu einer hochspannenden und intensiven Schlussphase in einem Spitzenspiel, das sämtliche Erwartungen erfüllte.
Der eingewechselte Bruun Larsen donnerte den Ball nach einem Konter drüber (86.). Es gab fünf Minuten Nachspielzeit. Klasse, wie Kevin Volland zum eigenen Strafraum sprintete und mit letzter Kraft einen Dortmunder Konter unterband (90.). Bayer 04 probierte alles, kam aber nicht mehr zum Zug. Entsprechend geknickt zeigten sich die Werkself-Profis nach dem Abpfiff.
Für Bayer 04 geht es mit dem 24. Spieltag der Bundesliga am Samstag, 2.3.2019, und dem Heimspiel gegen den SC Freiburg weiter. Anstoß in der BayArena ist um 15.30 Uhr.
Bayer 04: Hradecky – Weiser, Tah, S. Bender, Jedvaj – Havertz, Baumgartlinger, Aránguiz – Brandt, Volland, Bailey (70. Alario)
Tore: 1:0 Zagadou (30.), 1:1 Volland (37.), 2:1 Sancho (38.), 3:1 Götze (60.), 3:2 Tah (75.)
Zuschauer: 81.029

Donnerstag, 21. Februar 2019

21.2.2019: EuroLeague-Aus nach 1:1 gegen Krasnodar


Bayer 04 ist im Sechzehntelfinale der Europa League ausgeschieden. Die Werkself kam im Rückspiel gegen den russischen Vertreter FK Krasnodar nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus und verpasste nach dem 0:0 im ersten Vergleich den Sprung ins Achtelfinale. Suleymanov hatte die starken Russen in einer turbulenten Schlussphase mit einem Freistoß in Führung gebracht (84.). Charles Aránguiz gelang nur noch der Ausgleich (87.) für die in den letzten Minuten verzweifelt anrennenden Leverkusener, die Pech mit einem Lattenschuss von Lucas Alario hatten (72.).
Im Vergleich zum vergangenen Bundesligaspiel gegen Düsseldorf nahm Chefcoach Peter Bosz eine Veränderung vor: Lucas Alario rückte für den verletzten Karim Bellarabi in die erste Elf. Der Argentinier spielte im Sturmzentrum, Kevin Volland besetzte dafür den rechten Flügel. Die Innenverteidigung bildeten erneut Jonathan Tah und Aleksandar Dragovic, Sven Bender meldete sich aber zumindest wieder einsatzfähig und saß auf der Bank. Krasnodar konnte in der BayArena auf den zuvor gesperrten Linksverteidiger Ramirez zurückgreifen und wechselte zudem den Torhüter: Statt Kritsyuk, der das Hinspiel bestritten hatte und nun verletzt fehlte, stand Safonov zwischen den Pfosten.
Die Ausgangslage war nach dem torlosen ersten Vergleich in Südrussland klar: Bayer 04 benötigte einen Heimsieg zum Weiterkommen, ob nach 90 oder 120 Minuten oder im Elfmeterschießen. Entsprechend konzentriert gingen die Leverkusener die Sache an. Die erste Chance eröffnete sich indes den Gästen, als Claesson von links scharf hereinpasste, wo Hradecky und Wendell mit vereinten Kräften am Fünfer retteten (7.). Kurz darauf zog Pereyra im Strafraum, der noch abgefälschte Ball wurde aber eine sichere Beute von Hradecky (9.). Auf der Gegenseite hatte Charles Aránguiz den ersten Abschluss ab, der flache Ball von der Strafraumgrenze bereitete Safonov aber keine Probleme (10.). Enger war's da schon beim strammen Linksschuss von Leon Bailey, der einen halben Meter am langen Eck vorbei zischte (12.). Es entwickelte sich eine tenporeiche Partie mit vielen Umschaltmomenten. Die ballsicheren Russen gingen das Ganze mit viel Mut und großer Entschlossenheit an und hatten in der ersten Viertelstunde einige gefährliche Aktionen zu bieten. Die Werkself war gewarnt. Bei der schönen Kombination über Kai Havertz, Julian Brandt und Leon Bailey flipperte die Kugel kurz durch den Strafraum, ehe Safonov zupackte (17.). Beim Flatterball des Jamaikaners aus gut 20 Metern wenig später hatte der Keeper schon deutlich mehr Probleme und ließ die Kugel nach vorn prallen (22.). Dann wieder Lukas Hradecky im Blickpunkt: Überragend, wie der Finne den Kopfball von Claesson noch aus dem bedrohten Eck fischte (25.). Brandts flacher Schuss rauschte hauchdünn am Tor vorbei (27.). Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und suchten laufend den Weg nach vorn. Als Kaboré und Kai Havertz mit den Köpfen zusammenrasselten, blieb der Werkself-Profi völlig benommen liegen und musste einige Minuten behandelt werden (29.). Nach 35 Minuten die bis dahin beste Aktion der Hausherren: Brandt leitete den Angriff ein, Volland passte scharf von links nach innen, Alario grätschte in die Hereingabe, doch Safonov stand goldrichtig und rettete mit dem Fuß. Kurz darauf handelte sich Dragovic mit rustikalem Einstieg gegen Kaboré eine Gelbe Karte ein, seine dritte im Wettbewerb (41.). Unmittelbar vor der Pause bewahrte Lukas Hradecky sein Team vor dem drohenden Rückstand, der Keeper machte sich ganz groß und parierte nach einem Konter Krasnodars sensationell gegen den allein vor ihm auftauchenden Claesson (45.).
In unveränderter Besetzung ging es in Durchgang zwei weiter. Baileys Schuss von der Strafraumgrenze kam zu zentral auf Safonov (52.). Krasnodar war weiter höchst giftig in den Zweikämpfen und kam so zu diversen Ballgewinnen. Baileys frechen Abschluss mit rechts entschärfte Safonov ebenfalls (56.). Havertz setzte den Ball aus spitzem Winkel klar am Tor vorbei (60.). Bayer 04 mangelte es dennoch in vielen Szenen an der nötigen Präzision im Passspiel. Julian Baumgartlinger kam für Havertz ins Spiel (66.). Dann fast die erlösende Führung: Alario zog nach Klasse-Zuspiel von Tah sofort aus 16 Metern und halbrechter Position ab, doch der noch abgefälschte Ball klatschte nur an die Latte (72.). Es blieb ein extrem enges Match und Geduldsspiel. Dann die ganz kalte Dusche: Der eingewechselte Suleymanov verwandelte einen Freistoß unhaltbar für Hradecky platziert zur Führung Krasnodars (84.). Doch die Werkself kämpfte sich erfolgreich zurück: Erst setzte Bailey den Ball nur ans Außennetz (86.), doch Charles Aránguiz traf im Anschluss an ene Ecke aus dem Hinterhalt zum 1:1-Ausgleich (87.). Jetzt brodelte die BayArena. Bayer 04 brauchte noch ein zweites Tor und drückte mit Vehemenz und Verzweiflung. Es gab drei Minuten Nachspielzeit und eine Serie von Eckbällen. Am Ende stürmte auch Lukas Hradecky mit nach vorn, doch es reichte im Powerplay nur noch zu einem Kopfball von Tah, dem aber der Druck fehlte (90.+2). Dann war Schluss und die Enttäuschung riesig.
Für die Werkself geht es bereits in drei Tagen mit der nächsten Bundesliga-Partie weiter: Am Sonntag, 24.2.2019 (18 Uhr) tritt Bayer 04 im Signal-Iduna-Park bei Spitzenreiter Borussia Dortmund an.
Bayer 04: Hradecky – Weiser, Tah, Dragovic (86. Kiese Thelin), Wendell – Havertz (66. Baumgartlinger), Aránguiz, Brandt – Volland, Alario, Bailey
Tore: 0:1 Suleymanov (84.), 1:1 Aránguiz (87.)
Zuschauer: 16.084

Sonntag, 17. Februar 2019

17.2.2019: Klares 2:0 gegen Fortuna Düsseldorf


Heute Abend gewann die Werkself verdient und souverän mit 2:0 (1:0) gegen Fortuna Düsseldorf, holte damit den vierten Bundesligasieg in Folge und kletterte auf Platz 5. Die Tore für Bayer 04 erzielten Kai Havertz und Leon Bailey.
Chefcoach Peter Bosz musste heute nicht nur auf die beiden langzeitverletzten Joel Pohjanpalo und Panos Retsos sowie Kapitän Lars Bender verzichten, sondern auch auf dessen Zwillingsbruder Sven, der sich im Abschlusstraining am Kopf verletzt hatte. Für ihn rückte Aleksandar Dragovic in die Innenverteidigung. Dies blieb die einzige personelle Veränderung im Vergleich zur Europa-League-Partie in Russland am vergangenen Donnerstag. Schon vor dem Anpfiff sorgten die Bayer 04-Fans für ein erstes Highlight mit einer tollen schwarz-rot-weißen Choreographie, die eine Reminiszenz ans Ulrich-Haberland-Stadion darstellte. Dann ging's rein ins Geschehen. Die Gäste aus Düsseldorf mit der ersten Chance nach einer Ecke - der Kopfball von Karaman verfehlte nur knapp das Tor von Lukas Hradecky (3.). Die Werkself hatte gewohnt viel  Ballbesitz und war bemüht um Spielkontrolle. Kai Havertz prüfte Drobny mit einem Schuss, der allerdings zu mittig geriet (11.). Kurz darauf musste Peter Bosz erstmals wechseln, weil sich Karim Bellarabi ohne Gegnereinwirkung bei der Ballannahme am linken Oberschenkel verletzte und den Platz verlassen musste. Für ihn kam Lucas Alario ins Spiel (15.). Der Argentinier rückte ins Sturmzentrum, Kevin Volland übernahm die rechte Außenbahn. Und führte sich dort wenig später gleich perfekt ein: Seine Flanke in die Mitte nutzte Kai Havertz aus kurzer Distanz völlig freistehend zur 1:0-Führung für die Werkself (18.). Schon der neunte Saisontreffer von Havertz! Fortuna stand tief in der Defensive, kam aber durch einen Freistoß von Suttner zur nächsten Chance: Der Ball flog aus 23 Metern nur knapp am rechten Pfosten vorbei (22.). Wenig später mussten auch die Düsseldorfer wechseln, nachdem sich Zimmer bei einer Abwehraktion am Knöchel verletzt hatte. Die Werkself dominierte dieses Spiel klar, hatte über 80 Prozent Ballbesitz und kombinierte phasenweise auf technisch hohem Niveau. So auch in der 41. Minute, als die Kugel nach Ballgewinn der Werkself über Bailey und Alario bei Volland landete, dessen Schuss aus sechs Metern aber im letzten Moment noch von Suttner neben den Kasten gelenkt wurde. Die Gäste versuchten über gelegentliche Konter dagegenzuhalten, blieben dabei aber an der aufmerksam-stabilen Defensive des Bosz-Teams hängen. Mit einer verdienten 1:0-Führung für die Gastgeber ging's in die Halbzeitpause. 518 Pässe zählte der „Kicker" in der ersten Hälfte für die Werkself und stellte fest: „Nie spielte ein Team in dieser Bundesliga-Saison mehr Pässe in einer Halbzeit.
Nach dem Wechsel sorgte Volland für den ersten Abschluss mit einem harten Schuss von der rechten Seite. Drobny parierte aber am kurzen Pfosten (46.). Die Fortunen besaßen durch Gießelmann eine gute Gelegenheit - sein Schuss aus halblinker Position ging aber klar neben das Leverkusener Tor (49.). Die Werkself blieb tonangebend und hatte durch Alario das zweite Tor auf dem Fuß. Der Argentinier kam nach einem abgefälschten Schuss von Aránguiz an den Ball, den Drobny - schon auf dem Weg in die andere Ecke - mit einer starken Parade entschärfte (56.). Zehn Minuten später aber war der Fortuna-Schlussmann geschlagen. Er wehrte einen von Mitchell Weiser stramm geschossenen Ball aus der Distanz zwar ab, aber die Kugel flog Leon Bailey vor die Füße, der zum 2:0 für Schwarz-Rot abstaubte (65.). Bayer 04 hielt die Zügel jetzt wieder fest in der Hand, ließ den Ball kontrolliert durch die eigenen Reihen laufen und hinten nichts mehr anbrennen. Zehn Minuten vor Schluss durfte auch Julian Baumgartlinger noch mal ran, der Österreicher kam für Brandt und spielte nach seinem Nasenbeinbruch mit Maske. Die Werkself spulte die letzten Minuten souverän und abgeklärt runter. Alario zog kurz vor Schluss noch einmal aus der Distanz knapp vorbei (87.). Dann war Feierabend. Mit dem vierten Bundesligasieg in Folge setzte die Werkself ihre Erfolgsserie fort und rückte wieder auf Platz 5 vor.
Am kommenden Donnerstag, 21.2.2019 steht mit dem Rückspiel in der Europa League gegen den FK Krasnodar schon die nächste schwere Aufgabe auf dem Programm. Anpfiff in der BayArena ist um 21 Uhr.
Bayer 04: Hradecky – Weiser, Tah. Dragovic, Wendell – Havertz, Aránguiz, Brandt (80. Baumgartlinger) – Bellarabi (15. Alario), Volland (89. Paulinho), Bailey
Tore:  1:0 Havertz (18.), 2:0 Bailey (65.)
Zuschauer: 27.717

Donnerstag, 14. Februar 2019

14.2.2019: 0:0 in Krasnodar


Bayer Leverkusen ist am Donnerstagabend im Hinspiel der Europa-League-Zwischenrunde trotz einer guten zweiten Hälfte nicht über ein 0:0 in Krasnodar hinausgekommen. Die Werkself hatte über 90 Minuten mehr vom Spiel und erarbeitete sich vor allem nach der Pause gute Chancen - nutzte diese aber nicht. Und als der Ball schließlich doch im Netz lag, legte der Unparteiische sein Veto ein.
Für Krasnodar war das Duell mit Leverkusen der Jahresauftakt. Das vorvergangene Pflichtspiel lag bereits 63 Tage zurück - ein 0:3 Mitte Dezember in Sevilla. Krasnodar war aber die lange Pause zunächst nicht anzumerken. Die Zuschauer sahen in den ersten 45 Minuten ein flottes Spiel, das beide Mannschaften mit offenem Visier führten. Leverkusen hatte zwar 68 Prozent Ballbesitz, doch die Russen setzten bei Ballverlusten immer wieder zu überfallartigen Gegenstößen an. Sie überbrückten schnell das Mittelfeld und hatten in der ersten Hälfte die klareren Torchancen. Ignatyev vergab die erste, als Wendell ein Rückpass missriet, der Angreifer aber an Hradecky scheiterte (24.). Kurz vor der Pause konterte Krasnodar dann nach einer Bayer-Ecke, doch Olsson schoss aus acht Metern freistehend über das Tor (39.). Und Leverkusen? Spielte durchaus gefällig, ließ im letzten Drittel aber oftmals die Präzision vermissen. Deshalb waren Torchancen rar. Eine vergab Bellarabi, als sein Schuss aus aussichtsreicher Position geblockt wurde (7.).
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Bayer die Schlagzahl. Krasnodars Gegenstöße wurden seltener, Leverkusen rannte an, doch Bellarabi (48.), Bailey (56.), Brandt (58.) und wiederum Bellarabi (66.) waren bei guten Schusschancen nicht erfolgreich. Inmitten dieser Phase, in der sich die Bayer-Führung ankündigte, bot sich den Russen doch eine Großchance zum 1:0, Hradecky wehrte aber einen Claesson-Versuch ab, ehe Ignatyev knapp vorbeischoss (69.). Nach dieser Doppelchance ließ Leverkusens Druck wieder nach, dann musste Sven Bender vom Feld: Der Abwehrmann wurde von Golubev am Sprunggelenk erwischt und konnte nicht weiterspielen (83.). Kurz vor Schluss bot sich der Werkself dann doch noch die Chance zum Siegtreffer: Nach einer Ecke netzte der eingewechselte Alario ein, Schiedsrichter Davide Massa hatte aber ein vorausgehendes Handspiel des Angreifers erkannt - eine knifflige Entscheidung, die zu Ungunsten Bayers ausfiel (88.).
So blieb es letztlich beim 0:0, das dennoch eine ordentliche Ausgangslage für das Rückspiel in einer Woche (21 Uhr) ist. Bevor die Leverkusener zu Hause den Einzug ins Achtelfinale klarmachen können, steht am Sonntag, 17.2.2019 um 18 Uhr,  noch ein Heimspiel gegen Düsseldorf an.
Bayer 04: Hradecky - Weiser, Tah, S. Bender (83. Dragovic), Wendell - Aranguiz - Havertz, Brandt – Bailey (80. Alario), Volland, Bellarabi
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 34.827

Freitag, 8. Februar 2019

8.2.2019: 5:1 Auswärtssieg in Mainz


Zum Auftakt des 21. Spieltages zeigte die Werkself am Freitagabend eine starke Leistung und gewann bei Mainz 05 klar und deutlich mit 5:1 (4:1). Wendell, Kai Havertz, Julian Brandt (2) und Karim Bellarabi erzielten die Treffer für das Team von Trainer Peter Bosz, das mit diesem Sieg zumindest vorübergehend auf den fünften Platz vorrückte.
Peter Bosz musste in Mainz nach wie vor auf die verletzten Joel Pohjanpalo, Panos Retsos und Kapitän Lars Bender verzichten. Kai Havertz hingegen, der zuletzt in Heidenheim wegen einer Hüftverletzung passen musste, stand wieder zur Verfügung und kehrte ebenso in die Anfangsformation zurück wie Jonathan Tah, Sven Bender, Karim Bellarabi und Kevin Volland. So stand in der Opel-Arena dieselbe Startelf auf dem Feld wie beim 3:1-Sieg gegen die Bayern.
Den besseren Start erwischten zunächst die Nullfünfer, als Matete frei vor Hradecky zum Schuss kam, der Bayer 04-Keeper aber stark parieren konnte (2.). Als kaltschnäuziger erwies sich die Werkself, die mit ihrem ersten gefährlichen Angriff gleich die Führung erzielte. Volland zog auf der linken Seite nach einem Querschläger der Mainzer auf und davon, passte rüber auf Bellarabi, der den Ball im Fallen in die Mitte spielte, wo Wendell nur noch einzuschieben brauchte (5.). Die Führung der Gäste hielt aber nicht lange. Nur vier Minuten später gelang Mainz nach einer Ecke durch Quaison der Ausgleich (9.). Danach aber dominierte Bayer 04 das Spiel und erarbeitete sich Chancen im Minutentakt durch Sven Bender (13.), Volland (14.), Brandt (16.) und Bailey (17.). Die erneute und verdiente Führung für Schwarz-Rot blieb dann Kai Havertz vorbehalten. Julian Brandt hatte sich Mittelfeld den Ball erobert, den Turbo auf links gezündet und den mitgelaufenen Havertz bedient, der mit links aus 14 Metern platziert zum 2:1 für die Gäste abschloss (20.). Es war bereits der achte Liga-Treffer für den Youngster. Die Werkself gab jetzt spielerisch klar den Ton an, ließ aber hin und wieder auch Chancen der Mainzer zu, wie die durch Matete, der den Ball beim Abschluss nicht richtig traf (28.). Auf der Gegenseite dann wieder Pech fürs Bosz-Team, als Bellarabi den Hammer auspackte und nur die Unterkante der Latte traf (30.). Nur Sekunden später wieder eine ganz starke Offensivaktion der Werkself: Brandt und Volland spielten einen Klasse-Doppelpass, den Brandt eiskalt aus spitzem Winkel zum 3:1 für Bayer 04 vollendete (30.). Volland hatte sechs Minuten später das nächste Tor auf dem Schlappen, zog aber aus halblinker Position am Tor vorbei (36.). Es war ein höchst unterhaltsames Duell in der Opel-Arena, in dem Bayer 04 Hochgeschwindigkeits-Fußball zeigte, aber auch die Mainzer gefährlich blieben: Aaron traf mit einem Distanzschuss nur die Latte (42.). Im Gegenzug dann der nächste Treffer, weil's mal wieder blitzschnell in Richtung Mainzer Tor ging. Der bärenstarke Brandt marschierte durchs Mittelfeld, setzte Bellarabi auf der rechten Seite in Szene, und die Nummer 38 der Werkself fackelte nicht lange und zog vom Strafraumeck ins lange Eck zum 4:1 für die Gäste ab (43.). Den Mainzern bot sich durch Quaison noch mal eine Chance, aber der  Stürmer traf den Ball frei vor dem Tor nicht richtig (45.+1). Mit einer klaren 4:1-Führung für die Werkself ging's in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel gleich die nächste dicke Chance für die Leverkusener: Bailey stand nach herrlichem Zuspiel von Bellarabi frei vor Müller, zog aber knapp am Kasten vorbei (50.). Die Gäste kontrollierten die Partie, ließen Ball und Gegner gut laufen und setzten dann zum nächsten Hieb an. Wieder war es der nicht zu bremsende Julian Brandt, der sich im Mittelfeld die Kugel schnappte, wieder Kevin Volland als Doppelpass-Partner fand und dann aus wenigen Metern FSV-Keeper Müller keine Abwehrchance ließ (64.) - es stand 5:1 für die Werkself! Brandts erster Bundesliga-Doppelpack war geschnürt, dazu noch zwei Assists - der Nationalspieler war der überragende Mann auf dem Platz. Natürlich war das Spiel längst gelaufen. Nur Holtmann besaß kurz vor Schluss noch die Chance auf einen zweiten Mainzer Treffer. Nach dem Abpfiff feierten die rund 1.000 mitgereisten Bayer-Fans ihre Mannschaft, die den dritten Liga-Sieg in Folge eingefahren hatte und zumindest für eine Nacht auf den Europa-League-Platz fünf kletterte.
Eine schlechte Nachricht gab's dann doch noch für Bayer 04: Julian Baumgartlinger zog sich nach seiner Einwechslung bei einem Zweikampf einen Nasenbeinbruch zu, der operativ gerichtet werden soll.
Für die Werkself geht es am kommenden Donnerstag, 14.2.2019, in der Europa League weiter mit dem Hinspiel im Sechzehntelfinale beim FK Krasnodar. Die Partie wird um 18.55 Uhr angepfiffen.
Bayer 04: Hradecky – Weiser, Tah, S. Bender, Wendell (78. Jedvaj)– Havertz (62. Baumgartlinger), Aránguiz, Brandt (81. Alario) – Bellarabi, Volland, Bailey
Tore:  0:1 Wendell (5.), 1:1 Quaison (9.), 1:2 Havertz (20.), 1:3 Brandt (30.), 1:4 Bellarabi (43.), 1:5 Brandt (63.)
Zuschauer:  21.900