Sonntag, 28. Februar 2021

28.2.2021: Und jetzt auch 1:2 gegen Freiburg zu Hause

Dank eines Doppelschlags nach der Pause sorgte der SC Freiburg beim 2:1-Erfolg in Leverkusen für die sechste Niederlage aus den letzten neun Spielen für Bayer, das nach dem Aus in DFB-Pokal und Europa League nun auch um die internationalen Plätze bangen muss.

Peter Bosz rotierte nach dem 0:2 in der Europa League gegen die Youngs Boys aus Bern - verbunden mit dem Ausscheiden bereits in der Zwischenrunde - gleich auf sechs Positionen: Im Tor kam U-21-Nationalkeeper Grill statt Lomb (Bank) zu seinem Bundesliga-Debüt. Zudem kamen Fosu-Mensah, Wendell, Amiri, Gray (erster Startelfeinsatz in der Bundesliga) und Alario statt Dragovic, Sinkgraven, Frimpong, Schick (alle Bank) sowie Diaby (Gelb-Sperre) zum Einsatz.

Nur in den Anfangsminuten erinnerte das forsche Auftreten der Breisgauer ein wenig an die Partie von Bern in der BayArena drei Tage zuvor. Dann aber entwickelte Leverkusen schnell mehr Zug zum Tor. Bailey zwang SCF-Schlussmann Müller per Schlenzer zu einer Parade (10.). Nach der folgenden Ecke rettete Müller erneut - und diesmal mit einer reflexartigen Glanzparade nach Kopfball von Alario (11.). Die Breisgauer tauchten nur selten vor dem Tor von Debütant Grill auf, der so nur wenige Ballkontakte hatte. Immer wieder über Außen sorgten die Rheinländer für Unruhe in der Freiburger Defensive - so auch bei einem Abschluss von Gray, den Müller erneut parierte (22.). Auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte blieb Bayer am Drücker. Bailey verpasste nach einer Flanke von Gray knapp (25.). Pech für die Werkself dann allerdings schon kurz vor der Pause: Fosu-Mensah vertrat sich ohne gegnerische Einwirkung im Rasen und griff sich sofort an das rechte Knie, noch vor der Pause kam Dragovic für den Niederländer ins Spiel (44.). Einmal musste Grill vor dem Halbzeitpfiff dann doch noch eingreifen: Nach Kopfball von Demirovic nach Eckball hielt der 22-Jährige ohne Probleme - es war die einzige Freiburger Torgelegenheit der ersten Hälfte.

Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag - aber nicht für die Werkself. Denn nach einem Ballverlust von Wirtz im Mittelfeld konnte Höler nahezu ungestört durch die Leverkusener Hälfte spazieren und dann in den Strafraum geben. Dort vollstreckte Demirovic vom Elfmeterpunkt akkurat ins rechte Toreck (50.). Bayer versuchte zu antworten, Kübler spitzelte den Ball gegen den freistehenden Alario aber gerade noch in die Arme von Müller (54.). Bayer forcierte das Tempo, doch das öffnete dem SCF Räume. In der 61. Minute war die Leverkusener Hintermannschaft erneut kurz desorientiert, sodass - nach Vorarbeit von Demirovic - Grifo halblinks im Strafraum Platz hatte und im Zentrum Höler fand. Dieser musste nur noch den Fuß hinhalten - 2:0 (61.). Der Treffer zählte auch nach kurzer VAR-Überprüfung, da Höler beim Zuspiel auf gleicher Höhe stand. Nun war Bayer umso mehr gefordert - und fand diesmal auch eine Antwort. Bailey überlief am Strafraumrand allzu leicht Kübler und vollstreckte anschließend wuchtig (70.). In der Schlussphase gelang es den Freiburgern zunächst, das Spieltempo zu verschleppen. Erst in den Schlussminuten erzeugte Bayer wieder für ein wenig Druck, Schick verzog aus der Drehung im Strafraum (87.). Letztlich blieb es aber beim knappen Auswärtserfolg für die Streich-Elf, die damit bis auf drei Punkte an Bayer heranrückt. Zu allem Überfluss aus Sicht der Rheinländer schied kurz vor Schluss mit Frimpong, der erst in der zweiten Hälfte eingewechselt worden war, ein zweiter Spieler angeschlagen aus.

Bayer 04: Grill – Fosu-Mensah (44. Dragovic) Tapsoba, Tah, Wendell – Aranguiz, Wirtz, Amiri (67. Schick), Bailey, Gray (67. Frimpong, 84. Bellarabi) – Alario

Tore: 0:1 Demirovic (50.), 0:2 Höler (61.), 1:2 Bailey (70.)

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Donnerstag, 25. Februar 2021

25.2.2021: Mit 0:2 gegen Bern aus der Europa League ausgeschieden

Gegen defensivstarke und clevere Young Boys aus Bern unterlag die weitgehend ideenlose Werkself auch im Rückspiel in der Zwischenrunde der Europa League mit 0:2 und schied damit früh aus dem internationalen Wettbewerb aus.

Peter Bosz rotierte nach dem 1:1 in Augsburg auf vier Positionen: Statt Sven Bender (Erholungspause), Fosu-Mensah, Wendell und Demirbay (alle Bank) begannen Dragovic, Tah, Sinkgraven und Frimpong. Wer aber mit stürmischen Leverkusenern gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Denn Bern störte Bayer von Beginn an früh und effektiv, suchte selbst den Weg nach vorne und erspielte sich gleich einmal eine kleine Eckballserie. Es dauerte einige Minuten, ehe Leverkusen mehr Initiative ergreifen konnte. Die Werkself tat sich allerdings schwer, gegen die im Zentrum gut postierten Schweizer zu klaren Abschlüssen zu kommen. Bailey gelang dies in der 15. Minute mit einem Schlenzer, den Berns Keeper von Ballmoos ohne große Mühe parierte, erstmals. Taktisch geprägt ging es weiter. Die Young Boys setzten ab und an Nadelstiche, Elia blockte einen Schuss von Aebischer unfreiwillig (18.), Siebatcheu köpfte zehn Minuten später am Tor vorbei (28.). Nur einmal wurde es in der Hälfte auch vor dem Berner Gehäuse gefährlich: Der steilgeschickte Wirtz legte in der 39. Minute in die Mitte zum einlaufenden Schick, doch Hefti klärte mit viel Einsatz in höchster Not. So blieb es zur Halbzeit beim 0:0 - und damit weiter einem Tor zu wenig für Bayer zum Weiterkommen.

Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag in Form eines dicken Patzers von Lomb: Der Bayer-Keeper fing eine tückische Hereingabe von rechts von Elia zunächst scheinbar mit beiden Händen ab, doch im Fallen fiel ihm die Kugel wieder heraus. Eineinhalb Meter vor dem Tor musste Siebatcheu daher per Kopf nur noch einnicken (47.). Der etatmäßige Reservekeeper Lomb hatte bereits wenige Tage zuvor in Augsburg beim Gegentor gepatzt. Die Bosz-Elf versuchte umgehend zu reagieren und erhöhten das Tempo. Bailey hatte mit einem kunstvollen Abschluss mit dem Absatz die bis dato beste Gelegenheit für die Werkself, kam aber nicht an van Ballmoos vorbei (57.). Kurz darauf erhöhte Bosz das Risiko und brachte Gray und Alario für Defensivkraft Dragovic und Bailey (63.). Doch es fehlte Bayer gegen clever und taktisch klug agierende Schweizer weiter an der nötigen Kreativität und Durchschlagskraft, um ernsthafte Gefahr zu erzeugen. Dies änderte sich erst in der Schlussviertelstunde ein wenig. Alario verzog per Volleyabnahme (77.), einen Kopfballaufsetzer von Schick lenkte von Ballmoos am Tor vorbei (80.). Für YB boten sich nun Räume. Im Anschluss an einem Konter setzte Spielmann einen Freistoß an den Außenpfosten (83.). Kurz darauf gelang Fassnacht nach einem weiteren Konter per Heber das entscheidende 2:0 aus Sicht der Berner (86.).

Für das nun aus dem DFB-Pokal und der Europa League ausgeschiedene Leverkusen geht es am Sonntag, 28.2.2021, um 18 Uhr mit dem Liga-Heimspiel gegen Freiburg weiter.

Bayer 04: Lomb – Frimpong (78. Amiri), Dragovic (63. Gray), Tapsoba, Tah, Sinkgraven – Aranguiz, Wirtz, Bailey (63. Alario), Diaby – Schick

Tore: 0:1 Siebatcheu (48.), 0:2 Fassnacht (86.)

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Sonntag, 21. Februar 2021

21.2.2021: Glückliches 1:1 in Augsburg

Bayer 04 Leverkusen bleibt in Bundesliga-Spielen gegen den FC Augsburg weiter ungeschlagen. Im 20. Anlauf fehlten dem FCA allerdings nur wenige Sekunden zum ersten Erfolg.

Peter Bosz rotierte nach dem 3:4 in der Europa League bei den Young Boys Bern ordentlich durch und brachte neben Bender auch Tapsoba, Wendell, Fosu-Mensah, Aranguiz und Diaby anstelle von Amiri (Infekt), Frimpong, Dragovic, Tah, Sinkgraven und Gray (alle Bank).

Das Spiel starte mit einem Patzer von Lomb. Der Ersatzmann, der erneut den verletzten Hradecky vertrat, verarbeitete einen Rückpass von Bailey unsauber und trat komplett am Ball vorbei, der anlaufende Niederlechner bedankte sich und schob ins leere Tor ein (5.). Bei Leverkusen hinterließ der frühe Rückschlag Wirkung. Die Rheinländer machten zwar wenig überraschend das Spiel, leisteten sich aber reichlich Unzulänglichkeiten und entwickelten keinerlei Präzision und Torgefahr im vorderen Drittel. Gefährlicher waren die Augsburger bei ihren Umschaltsituationen: Niederlechner verzeichnete zwei weitere Abschlüsse (27., 44.), Benes (33.) und Caligiuri (40.) ließen zwei gute Freistoßpositionen leichtfertig liegen. Die einzig nennenswerte Chance der Leverkusener durch Schick (41.) war hingegen eher ein Zufallsprodukt, Gikiewicz wurde im gesamten ersten Durchgang kein einziges Mal ernsthaft geprüft.

Das änderte sich nach dem Seitenwechsel relativ schnell, der FCA-Keeper musste einen strammen Diaby-Schuss abwehren (48.) und kurz darauf auch eine gefährliche Hereingabe des Franzosen vor Schick entschärfen (52.). Der Schwung, mit dem Leverkusen aus der Pause kam, wäre aber beinahe ganz schnell wieder verpufft, ein Elfmeterpfiff für Augsburg wurde jedoch wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung von Vargas zurückgenommen (55.), wenig später scheiterte der Schweizer per Hacke an Lomb (59.). Bosz stellte in dieser Phase um und brachte mit Alario eine zweite Sturmspitze (58.). Leverkusen agierte nun häufig mit hohen Bällen auf einen der beiden Stürmer, auch der ebenfalls eingewechselte Frimpong machte Betrieb und verzeichnete volley einen weiteren Abschluss (75.). In vorderster Front fehlte es Bayer 04 insgesamt aber an der Durchschlagskraft, Augsburg verteidigte sehr konzentriert und köpfte zahlreiche Leverkusener Flanken aus der Gefahrenzone. Nachdem Gikiewicz einen unangenehmen Demirbay-Schuss pariert hatte (90.), war Augsburg dem ersten Sieg über Leverkusen im 20. Anlauf ganz nahe - doch es sollte wieder nicht sein. Mit dem letzten Angriff der Partie brachte der eingewechselte Gray den Ball noch einmal flach und hart in die Mitte, wo der aufgerückte Tapsoba gegen die Laufrichtung von Gikiewicz traf - erstes Bundesliga-Tor für den Innenverteidiger und ein ganz später Punktgewinn für Bayer 04 (90.+4).

Bayer 04: Lomb – Fosu-Mensah, Tapsoba, S. Bender (74. Gray), Wendell – Aranguiz, Demirbay, Wirtz (58. Alario), Bailey (58. Frompong), Diaby – Schick

Tore: 1:0 Niederlechner (5.), 1:1 Tapsoba (90.+4)

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Donnerstag, 18. Februar 2021

18.2.2021: Wildes 3:4 in Bern im Hinspiel 16-Finale

Im Hinspiel des Europa-League-Sechzehntelfinals bei den Young Boys Bern hat Bayer Leverkusen zwei gänzlich verschiedene Gesichter gezeigt. Die Werkself kam nach einem desaströsen 0:3-Halbzeitstand eindrucksvoll zurück, ging am Ende jedoch nicht als Sieger vom Platz.

Peter Bosz ließ nach dem 2:2 gegen Kellerkind Mainz kaum einen Stein auf dem anderen, wechselte - auch im Sinne der Belastungssteuerung - auf insgesamt sieben Positionen. Unter anderem kam Lomb zwischen den Pfosten zu seinem erst vierten Pflichtspiel für die Werkself, weil Hradecky aufgrund einer Fersenverletzung passen musste. Außerdem feierten die beiden Winter-Neuzugänge Gray (Leicester City) und Frimpong (Celtic Glasgow) ihr Startelf-Debüt. Mit dem in der nationalen Liga erarbeiteten Selbstbewusstsein starteten die Youngs Boys vom Anstoß weg mit einer gewaltigen Intensität. Es dauerte auch nur drei Minuten, ehe der Ball zum ersten Mal im Netz des strauchelnden Bundesligisten zappelte: Fassnacht verschaffte sich bei einer Ecke vor dem Tor gegen Amiri den nötigen Platz, um dann mit einem platzierten Volley den ersten Nackenschlag zu setzen.

Die Werkself schien unter den ungewohnten Bedingungen auf dem Kunstrasen im Wankdorfstadion etwas Eingewöhnungszeit zu benötigen, doch die bekamen sie nicht. Der schweizerische Serienmeister lief weiterhin mit hoher Frequenz an, sorgte bei nahezu jeder Offensivaktion für brennende Gefahr und stellte in der 19. Minute bereits den Zwei-Tore-Abstand her. Konnte der stark zurückarbeitende Demirbay den aussichtsreichen Abschluss von Elia noch verhindern (18.), stimmte bei der darauffolgenden Ecke zum zweiten Mal die Zuordnung nicht - und Siebatcheu durfte freistehend einköpfen. Die Werkself war völlig von der Rolle: Offensiv lief so gut wie gar nichts zusammen, defensiv war Bayer primär mit dem Löschen beschäftigt. Von Souveränität keine Spur. Wenige Momente vor dem pünktlichen Halbzeitpfiff kam es dann noch dicker, weil Demirbay ein individueller Fehler unterlief. Elia war daraufhin allein auf weiter Flur, blieb im direkten Duell mit von Ballmoos eiskalt und stellte den 3:0-Halbzeitstand für Bern her.

Die Chance auf ein Weiterkommen schien auf ein Minimum geschrumpft, doch mit einem personellen Wechsel (Tapsoba für Amiri), der damit einhergehenden taktischen Umstellung auf Dreierkette und Schick schlug Bayer 04 nach dem Wiederanpfiff heftig zurück. Der Leverkusener Stürmer verringerte den Rückstand binnen drei Minuten auf einen Treffer, drückte das Spielgerät zweimal per Kopf über die Linie (49./52.). Die Bosz-Elf blieb daraufhin am Drücker, erarbeitete sich über Bailey (56.) und Gray (67.) weitere hochkarätige Chancen und durfte in der 68. Minute schließlich den Ausgleich bejubeln: Der nicht einmal fünf Minuten zuvor eingewechselte Diaby hob den Ball über den herausgeilten von Ballmoos hinweg ins Tor zum 3:3. So souverän und eindrucksvoll die Young Boys im ersten Durchgang auch aufgetreten waren, so leicht hatten sie diese Drei-Tore-Führung verspielt. Nach dem Ausgleich schaltete Leverkusen einen Gang zurück, und plötzlich meldeten sich die Gastgeber aus der Alpenrepublik wieder an, ohne zunächst jedoch wirklich zwingend zu werden - bis kurz vor Ende der regulären Spielzeit. In der 89. Minute nämlich war Hradecky-Ersatz Lomb beim satten Distanzschuss von Ex-Bayern-Profi Gaudino gefordert, konnte beim Nachschuss von Siebatcheu aber nichts mehr ausrichten (89.). So ging die Werkself trotz einer 180-Grad-Wende nach dem Seitenwechsel als Verlierer vom Platz, hat durch die drei Auswärtstreffer dennoch eine vielversprechende Ausgangslage für das am 25.2.2021 um 21 Uhr anstehende Rückspiel.

Bayer 04: Hradecky – Frimbong, Dragovic, Tah, Sinkgraven – Demirbay, Wirtz, Amiri (46. Tapsoba), Bailey (65. Diaby), Gray – Schick

Tore: 1:0 Fassnacht (3.), 2:0 Siebatcheu (19.), 3:0 Elia (44.) 3:1 Schick (49.), 3:2 Schick (52.). 3:3 Diaby (68.), 4:3 Siebatchu (89.)

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Samstag, 13. Februar 2021

13.2.2021: Nur 2:2 gegen Mainz

Durch zwei späte Joker-Tore hat Mainz 05 im Abstiegskampf noch einen verdienten Auswärtspunkt bei Bayer 04 Leverkusen eingefahren. Dabei lagen die Rheinhessen noch bis zur 89. Minute mit 0:2 zurück.

Trainer Peter Bosz entschied sich für zwei Veränderungen nach dem 5:2-Heimsieg gegen Stuttgart: Links hinten spielte Wendell für Sinkgraven, im Sturmzentrum Alario statt Schick.

Eine der beiden Leverkusener Veränderungen machte sich schnell bezahlt. Alario nutzte die erste Chance der Partie direkt zum 1:0 für Leverkusen (14.). Der Löwenanteil des Treffers ging aber auf das Konto von Vorarbeiter Diaby, der zunächst da Costa auf dem linken Flügel mit einem Beinschuss düpiert und nach dem folgenden Sprint dann eine perfekte Hereingabe auf den Argentinier geschlagen hatte. Mainz zeigte sich jedoch alles andere als geschockt und hatte beinahe die passende Antwort parat, ein Kopfball von Onisiwo küsste aber nur den Pfosten (16.). Insgesamt suchte Mainz immer wieder schnell den Weg nach vorne und agierte enorm aggressiv in den Zweikämpfen, spätestens Mitte des ersten Durchgangs übernahm Leverkusen aber klar die Spielkontrolle und verteidigte auch die Entlastungsangriffe der Gäste konsequenter. Bailey (22.), Demirbay (30.) und Diaby (31.) feuerten allesamt gefährliche Distanzschüsse in Richtung Zentner - und auch eine große Chance für Bayer 04 blieb nicht aus: Nach Diabys Flanke köpfte Bailey den Ball an die Latte, den zweiten Versuch von Demirbay kratzte Niakhaté vor der Linie weg (40.) - die Leverkusener Pausenführung war absolut verdient.

Die zweite Halbzeit begann Leverkusen mit einem neuen Torwart. Hradecky hatte sich im ersten Durchgang an der Ferse verletzt und konnte nicht mehr weitermachen, für ihn kam Ersatzkeeper Lomb zu seinem ersten Bundesligaspiel. Der 27-Jährige war auch schnell erstmals gefordert, einen harten Distanzschuss von Onisiwo wehrte er zur Seite ab (53.). An der besten Chance zum Mainzer Ausgleich war der Debütant dann aber entscheidend beteiligt: Nach einem haarsträubenden Fehlpass Lombs flankte da Costa auf Barreiro, der den Ball freistehend drübersetzte (55.). Wenige Momente später vergab der Luxemburger eine weitere Schusschance (56.). Der Leverkusener Spielfluss aus dem ersten Durchgang war komplett dahin, es spielte fast nur noch Mainz. Fosu-Mensah rettete gegen Szalai, Lomb zeigte eine starke Parade gegen Onisiwo (65.), Tapsoba blockte gegen Kohr (69.), ein Tor von Niakhaté zählte wegen eines Handspiels des Innenverteidigers nicht (71.). Das gleiche Schicksal ereilte auf der Gegenseite nur wenige Minuten später den kurz zuvor eingewechselten Gray, dessen Joker-Tor aufgrund einer Armberührung des ebenfalls gekommenen Schick keine Anerkennung fand (74.). Die Kombination der beiden Einwechselspieler führte schließlich aber doch noch zum letztlich vorentscheidenden Tor. Diesmal leitete Gray weiter auf Schick, der viel zu einfach an Bell vorbeikam und dann Zentner den Tunnel verpasste (84.). Die Partie schien eigentlich entschieden - doch das war sie noch lange nicht! Mainz rannte weiter an - und belohnte sich nun auch: Der eingewechselte Glatzel wurde von der Leverkusener Defensive überhaupt nicht beachtet, sodass er eine Hereingabe von Niakhaté komplett alleingelassen mit der Sohle zum Anschlusstreffer verwerten konnte (89.). Und damit nicht genug: Mainz erzwang trotz 0:2-Rückstands bis zur 89. Minute sogar noch den Ausgleich - und wieder schlug einer von Svenssons Jokern zu. Sven Bender klärte eine Flanke von Bell auf den Fuß von Stöger, der das Drama perfekt machte - 2:2 (90.+2).

Bayer 04: Hradecky (46. Lomb) – Fosu-Mensah, Tah (63 S. Bender), Tapsoba, Wendell – Aránguiz - Wirtz, Demirbay (72. Amiri), Bailey (72. Gray), Diaby – Alario (63. Schick)

Tore: 1:0 Alario (14.), 2:0 Schick (84.) 2:1 Glatzel (89.), 2:2 Stöger (90.+2.)

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Samstag, 6. Februar 2021

6.2.2021: Verdienter 5:2 Heimsieg gegen Stuttgart

Bayer Leverkusen hat sich nach drei Niederlagen in Serie eindrucksvoll zurückgemeldet. Peter Bosz nahm nach der 1:2-Pokal-Blamage gegen Essen vier Änderungen vor: Dragovic, Palacios, Alario (alle Bank) und der verletzte Bellarabi wurden durch Sinkgraven, Tah, Wirtz und Diaby ersetzt.

Schon nach eineinhalb Minuten, als Kobel eine Koproduktion der Leverkusener Flügelspieler Diaby und Bailey unorthodox an den Querbalken lenkte, zeichnete sich die Marschroute für die erste Hälfte ab. Mit geschickter Raumbesetzung, schnellem Kombinationsspiel und häufigem Einbinden der Außenstürmer spielte die Werkself einen ungewohnt passiven und fahrigen VfB phasenweise her. Ausgerechnet in Stuttgarts bester Phase - Klimowicz vergab aus aussichtsreicher Position nach Vorarbeit des wenig später verletzt ausscheidenden Gonzalez (14.) - ging Leverkusen dann in Führung: Demirbay reagierte nach Diabys abgewehrtem Flachschuss am schnellsten und drückte die Kugel über die Linie (18.). Das Spiel lief fast ausschließlich in eine Richtung, enttäuschende Schwaben warfen sich zumindest in die Schüsse von Bailey (25.), Demirbay (27.) und Fosu-Mensah (29.). Kurz darauf wurde Torschütze Demirbay vor Kobel freigespielt, den er lässig tunnelte und den Doppelpack schnürte (31.). Schick (32.) und Aranguiz (40.) hätten weiter erhöhen können - mit dem 0:2 nach 45 Minuten war ein offensiv recht harmloses Stuttgart, das höchstens mal über den links spielenden Wamangituka konterte, wirklich gut bedient.

Mit zwei neuen Kräften und einem zielstrebigeren Angriffsspiel kam der VfB aus den Katakomben. Bei Wamangitukas Schrägschuss fehlte nicht viel (47.), Stuttgart trat jetzt mit einem ganz anderen Zug auf. Doch auch Leverkusen blieb brandgefährlich, nach einem ruhenden Ball köpfte Tah an den Pfosten (49.). 60 Sekunden später kamen die Gäste endgültig in dieser Partie an: Der eingewechselte Thommy schickte Kalajdzic, der den Ball über Hradecky hob und verkürzte (50.). Plötzlich waren die Schwaben drauf und dran, den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen, Wamangituka überwand Hradecky beinahe aus spitzem Winkel (55.). Nach der folgenden Ecke schoss Kalajdzic im Strafraum Fosu-Mensah an die Hand, im Gegenzug konterte Bayer - Bailey stellte auf 3:1 (56.). Statt eines Handspiels wurde aber nur eine mögliche Abseitsstellung intensiver überprüft. Durch das 3:1 gewann Leverkusen die Spielkontrolle zurück - und wie gut die Bosz-Elf kontern kann, bewies sie beim von Wirtz vollendeten 4:1 (68.). In einem chancenreichen Spiel wollte sich der VfB jedoch nicht abschütteln lassen: Kalajdzic scheiterte aus wenigen Metern an Hradecky (70.), den er nach Thommy-Flanke ein zweites Mal überwand (77.). Dann zog allerdings die Werkself wieder an, die über Schick weitere Chancen hatte (79., 81.) und durch den eingewechselten Gray den 5:2-Schlusspunkt setzte (84.).

Leverkusen empfängt am kommenden Samstag, 13.2.2021, Mainz 05.

Bayer 04: Hradecky – Fosu-Mensah (62. Dragovic), Tah, Tapsoba, Sinkgraven – Aránguiz (83. S. Bender) - Wirtz, Demirbay, Bailey (74. Frimpong), Diaby (74. Gray) – Schick

Tore: 1:0 Demirbay (18.), 2:0 Demirbay (31.) 2:1 Kaljdzic (50.), 3:1 Bailey (56.), 4:1 Wirtz (68.), 4:2 Klajdzic (77.), 5:2 Gray (84.)

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