Der FC Augsburg kann einfach nicht gegen Bayer
Leverkusen gewinnen. Auch im 18. Versuch reichte es nicht für die
Fuggerstädter, die in Leverkusen zunächst Pech hatten, dann durch einen Konter
in Rückstand gerieten und sich letztlich aufgrund eines Totalaussetzers, der
zum 2:0-Endstand führte, gänzlich geschlagen geben musste.
Peter Bosz ließ nach dem 2:1 gegen den FC Porto in der
Europa League kräftig rotieren und brachte mit Tah, Weiser, Palacios, Wendell
und Diaby fünf Neue in der Startelf. Lars Bender, Sinkgraven und Demirbay
fanden sich auf der Bank wieder, Aranguiz (krank) und der angeschlagene Volland
standen erst gar nicht im Kader.
Wirklich ansehnlich war das Spiel lange nicht. Bayer
zeigte sich durchaus bemüht, hatte aber Schwierigkeiten mit den defensiv
ausgerichteten Schwaben. Der FCA arbeitete gut gegen den Ball und machte der
Werkself das Leben schwer. Bis auf wenige Ausnahmen (Amiri, 10./ Palacios, 11.)
brachten die Rheinländer offensiv zunächst nichts auf die Kette. Die Fuggerstädter
ihrerseits lauerten auf Konter, doch die blieben aus, auch weil Tapsoba nach
eigenem Fehler den Spielfluss mit unlauteren Mitteln stoppte, indem er den Ball
auf dem Boden liegend mit der Hand fing - dies ging vor allem Niederlechner
gegen den Strich, der freie Bahn gehabt hätte. Schiedsrichter Sven Jablonksi
beließ es bei Gelb (20.). Und dann fing sich der FCA sogar noch einen Konter:
Havertz sezierte die Augsburger Viererkette fast schon mit chirurgischer
Präzision und spielte einen herausragenden Diagonalpass in den Lauf von Diaby.
Der Franzose bedankte sich und ließ im Strafraum FCA-Keeper Koubek mit einem
platzierten Schuss ins rechte Eck keine Chance (25.). Das 1:0 änderte an der
Herangehensweise der Kontrahenten nichts. Augsburgs Offensive blieb auf
Sparflamme während Bayer souverän Ball und Gegner kontrollierte. Weil die
Bosz-Elf aber auch nicht zwingend auf die Vorentscheidung spielte und obendrein
Pech hatte, als Referee Jablonski Jedvajs Ziehen an Alario nicht für
elfmeterwürdig hielt (36.), blieb es beim 1:0-Halbzeitstand.
In Durchgang zwei zeigte sich das gleiche Bild.
Leverkusen agierte überlegen, Augsburg reagierte nur - und hatte zunächst
Glück, dass Koubek bei Wendells sattem Schuss zur Stelle war (49.) und Weiser
kurz darauf verstolperte (53.). Völlig von der Rolle zeigte sich die
FCA-Deckung dann aber nach 59 Minuten, als Bender Amiri auf die Reise schickte.
Dieser durfte über das halbe Feld laufen und traf gekonnt zum 2:0 in die
Maschen - gleich fünf Augsburger hatten nur zugeschaut. Etwas später hätte Havertz
endgültig alles klarmachen können, allerdings traf der 20-Jährige nur die Latte
(65.). Doch auch so war der zweite Treffer des Tages die Vorentscheidung,
wenngleich es in der Schlussviertelstunde sogar das ein oder andere Mal vor
Hradecky aufregender wurde. Bei Bayer hatte sich zunehmend der Schlendrian eingeschlichen
- und prompt kamen der eingewechselte Vargas (75.) sowie Richter (77.) zu Abschlüssen.
Weil die bayerischen Schwaben den Anschlusstreffer aber nicht machten, blieb
der Werkself eine spannende Schlussphase erspart. Bayer brachte den Sieg
letztlich souverän über die Zeit und kann sich nun auf zwei schwere
Auswärtsspiele vorbereiten: Zuerst geht es am Donnerstag, 27.2.20020, (18.55
Uhr) beim FC Porto um den Einzug ins Europa-League-Achtelfinale, ehe am Sonntag,
1.3.2020, (15.30 Uhr) der Gang zu RB Leipzig ansteht.
Bayer 04: Hradecky – Weiser, Tah, S. Bender (73. Baumgartlinger),
Tapsoba, Wendell – Amiri (72. Bellarabi), Palacios – Havertz (84. Demirbay),
Diaby, Alario
Tore: 1:0 Diaby (25.), 2:0 Amiri (59.)
Zuschauer: 23.703
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