Samstag, 19. Dezember 2020

19.12.2020: Doch noch 2:1 gegen Bayern verloren

Mit breiter Brust und der Gewissheit, auch nach dem jüngsten 4:0 im Derby gegen Köln weiter ungeschlagen zu sein, ging das von Peter Bosz betreute Leverkusen ins Duell mit dem amtierenden Meister Bayern. Und zeigte sich auch vom Start weg: Die Abwehr um die frisch reingeworfenen Tapsoba und Sinkgraven wirkte äußerst stabil, wehrte Flügelangriffe von Coman oder Gnabry ab - und hatte auch das Zentrum und damit Müller sowie Lewandowski im Griff. Auf der anderen Seite konnte Bayern-Coach Hansi Flick nur in den ersten Minuten etwas zufrieden sein mit der Defensivarbeit. Denn die aufgebotenen Boateng, Süle, Hernandez & Co., die beim jüngsten 2:1 gegen das bis dato ebenfalls noch niederlagenlose Wolfsburg zum sechsten Mal in Folge mit 0:1 zurückgelegen waren, standen nur bis zur 14. Minute stabil. Dann ließen sie sich von einer kurzen Eckballvariante überraschen, an deren Ende Amiri nach innen zum nicht gedeckten Schick flankte. Der Tscheche knallte die Kugel volley links oben ins Netz - Neuer hatte keine Chance, Neuer durfte wieder nicht zu Null spielen, Neuer & Co. kassierten damit zum siebten Mal in Folge in der Bundesliga das 0:1, was ein neuer Vereinsnegativrekord war. Das 1:0 stählte die Brust der Werkself nur noch weiter, denn mit dem Vorsprung im Rücken kontrollierte die Bosz-Elf das Spiel noch weiter. Wirtz kam so beinahe zu einer Großchance (16.), Diaby schoss aus spitzem Winkel (22.) und Schick traf zum 2:0, wurde aber zurückgewunken - Abseits (28.). Und München? Da kam lange Zeit sehr wenig, lediglich Alaba/Lewandowski verfehlten mal das Ziel aus aussichtsreicher Lage (21.), ein Süle-Distanzschuss war derweil ungefährlich (36.). Warum es trotzdem mit 1:1 in die Pause ging? Weil Leverkusen einmal erst den Ball nicht gut genug klärte, Müller flanken ließ und im Zentrum an der Kugel vorbeisprang - genauer gesagt Tah verfelte sowie Hradecky daneben langte. Lewandowski bedankte sich mit seinem Kopfball ins leere Tor, zugleich sein 16. Saisontor im erst zwölften Einsatz. "Lewy" vergab kurz darauf sogar das mögliche 2:1 (45.+2 und 45.+5).

Diese Szenen kurz vor dem Pausentee verlieh dem Meister auch zum Start von Abschnitt zwei Selbstvertrauen. Die Flick-Schützlingen zeigten sich deutlich mutiger, standen defensiv ordentlich und kamen vor allem über den agilen Müller zu Annäherungen (46.). Auch Lewandowski zeigte sich wieder (55.), fand allerdings kurz vor dem Tor seinen Nebenmann Sané nicht. Auf der anderen Seite war aber auch Bayer weiter willig, wenngleich bis auf einen ordentlichen Amiri-Distanzschuss in Minute 61 wenig in Richtung FCB-Tor von Neuer gelang. Die heiße Phase begann dann mit einer Großchance zum Münchner 2:1, doch Gnabrys Flachschuss aus leicht spitzem Winkel kratzte der schnell reagierende Hradecky noch am Pfosten vorbei (67.). Überhaupt wirkten die Münchner, dei denen Trainer Flick im Übrigen den in Abschnitt eins für den verletzten Coman gekommenen Sané nach einigen glücklosen Aktionen für Einwechselspieler Musiala opferte, in diesen Minuten griffiger, spielerisch freudiger und besser. Das zeigte sich auch, als der nach wochenlanger Verletzungspause eingewechselte Kimmich gefährlich flankte - nur dann Müller den Ball vor dem einschussbereiten Lewandowski klaute (73.). Es folgt ein feiner Vorstoß, an dessen Ende Sané-Vertreter Musiala zu genau zielte und rechts den Pfosten traf (79.). Das 2:1 für den deutschen Rekordmeister lag in diesen Momenten immer mehr in der Luft. Und tatsächlich sollte es noch fallen, allerdings auf höchst dramatische Weise. Denn als die dreiminütige Nachspielzeit schon fast abgelaufen war, nahm Tah die Kugel schwach an, was Kimmich zur Balleroberung nutzte und Lewandowski bediente. Der Pole schloss links im Strafraum ab, profitierte von einer entscheidenden Berührung von Tapsoba und traf - für Hradecky unhaltbar - zum 2:1. Sekunden vor Schluss, Sekunden vor Ende dieses Bundesliga-Jahres und Sekunden vor der Tabellenführungsverteidigung Leverkusens schlug der Rekordmeister also noch zu und übernahm selbst Rang 1.

Bayer 04: Hradecky – Dragovic, Tapsoba, Tah, Sinkgraven – Baumgartlinger, Wirtz, Amiri, Bailey (74. Demirbay), Diaby – Schick (82. Alario)

Tore: 1:0 Schick (14.), 1:1 Lewandowski (43.), 1:2 Lewandowski (90.+3)

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Mittwoch, 16. Dezember 2020

16.12.2020: Nie gefährdeter 4:0 Derbysieg in Köln

Bayer Leverkusen hat seine Ausnahmeform auch am Mittwoch abend in Köln unter Beweis gestellt. Die Werkself setzte sich im Rhein-Derby mit klar mit 4:0 durch. Eine fulminante Anfangsphase stellte die Weichen auf Sieg.

Peter Bosz tauschte im Vergleich zum 4:1-Heimerfolg gegen Hoffenheim, durch das die Werkself erstmals seit über sechs Jahren wieder die Tabellenführung übernahm, doppelt: Dragovic und Wendell starteten für Tapsoba und Sinkgraven (beide Bank). Bei Leverkusen gab es dann noch einen kurzfristigen Wechsel, Kapitän Lars Bender musste beim Aufwärmen passen, für ihn begann Weiser.

Leverkusen hatte neun der letzten zehn Pflichtspiele gewonnen (dazu ein Remis), dementsprechend selbstbewusst trat die Mannschaft auch auf. Die Werkself überrollte die Kölner in der Anfangsphase und führte bereits nach acht Minuten durch einen tollen Volley des kurzfristig ins Team gerückten Weiser. Kaum war der Jubel verklungen, stand es schon 2:0: Diaby hatte vor dem Sechzehner viel zu viel Platz und schlenzte den Ball ins linke Eck (10.). Diese ersten Minuten waren eine Machtdemonstration des Spitzenreiters. Leverkusen kontrollierte auch anschließend die Partie mit viel Ballbesitz, nahm aber nach vorne etwas das Tempo raus. Dennoch hatte Dragovic nach einem Standard die Chance zum 3:0, Horn konnte sich auszeichnen (28.). Die Kölner waren offensiv über weitere Strecken ideenlos, bekamen Bayer aber immerhin defensiv besser in den Griff. Gisdol stellte auch auf Viererkette um, um nach vorne mehr Druck zu entfachen. Aber mehr als ein Kopfball von Bornauw, der knapp links vorbeiging (30.), hatten die Hausherren in Durchgang eins offensiv nicht vorzuweisen. Somit ging es mit dem 2:0 für die Gäste in die Kabinen.

Nach der Pause dauerte es einige Minuten, ehe Leverkusen für das nächste Highlight sorgte: Über Amiri und Diaby landete der Ball am ersten Pfosten bei Schick, der grätschend per Direktabnahme traf - ein tolles Tor (54.). Und wieder sorgte Bayer für einen schnellen Doppelschlag: Bailey leitete im Sechzehner weiter auf Wirtz, der gegen seinen Ex-Klub ins linke Eck vollendete (59.). Damit war die Partie nach knapp einer Stunde bereits entschieden. Die Gäste kontrollierten die Partie anschließend mit viel Ballbesitz, Köln war komplett bedient und brachte offensiv nichts zu Stande. Schick (73., Pfostentreffer) und der eingewechselte Bellarabi (76., scheiterte an Horn) hätten das Ergebnis sogar weiter in die Höhe schrauben können, am Ende blieb es beim auch in der Höhe hochverdienten 4:0.

Bayer, das nun zehn von den vergangenen elf Spielen gewann, empfängt am kommenden Samstag, 19.12.2020 um 18.30 Uhr den FC Bayern zum absoluten Spitzenspiel.

Bayer 04: Hradecky – Weiser, Tah, Dragovic (66. Tapsoba), Wendell – Baumgartlinger (66. Demirbay), Wirtz, Amiri (78. Sinkgraven), Bailey (66. Bellarabi), Diaby – Schick (78. Alario)

Tore: 0:1 Weiser (8.), 0:2 Diaby (10.), 0:3 Schick (54.), 0:4 Wirtz (59.)

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Sonntag, 13. Dezember 2020

13.12.2020: Tabellenführer nach 4:1 Heimsieg gegen Hoffenheim

Bayer Leverkusen surft weiter auf der Welle des Erfolgs und hat durch einen 4:1-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim die Tabellenführung übernommen. Matchwinner am Sonntagabend war zweifelsohne Leon Bailey mit seinem Doppelpack.

Peter Bosz rotierte im Vergleich zum 4:0 gegen Slavia Prag zum Abschluss der Europa-League-Gruppenphase zurück: Stammkeeper Hradecky, Lars Bender, Tah, Wirtz und Diaby begannen für Lomb, Jedvaj, Dragovic, Wendell und Bellarabi.

Bereits die ersten 14 Sekunden hätten die Statik des Spiels verändern und eine Leverkusener Halbzeitführung womöglich verhindern können, doch Grillitsch vergab per Kopf den ersten Hochkaräter. Anschließend drängte Leverkusen nach vorne und bestrafte einen Fehler von Nordtveit (schoss Vogt an, Baumann rettete zur Ecke) eiskalt: Die kurz ausgeführte Ecke kam von Amiri zurück zu Bailey, der die Kugel vom rechten Strafraumeck ins linke obere Eck schlenzte (4.). Bailey hatte das zweite Tor direkt auf dem Fuß, verzog mit seinem schwächeren Rechten aber (7.). In Minute 18 hatte Leverkusen dann Glück, denn nachdem Sinkgraven im Strafraum Gegenspieler Baumgartner auf den Fuß getreten war, entschied Referee Martin Petersen überraschend auf Offensivfoul. Auch so aber hatte die TSG die Chance zum Ausgleich, doch Baumgartner scheiterte an Hradecky (24.). Ein katastrophaler Fehlpass von Hoffenheims Torjäger Kramaric, der aus der Leverkusener Hälfte zu Keeper Baumann zurückspielen wollte, sorgte für das zweite Gegentor: Bailey roch den Braten, umkurvte Baumann und schoss ins verwaiste Tor ein (27.). Die unmittelbare Antwort hatte Posch auf dem Kopf, setzte seinen Versuch am zweiten Pfosten aber knapp drüber (30.). In der Folge wurde die Partie zerfahrener, einzig Wirtz hatte noch die Möglichkeit aufs 3:0 - Baumann rettete sensationell (44.).

Mit dem Seitenwechsel brachte Hoeneß für Rudy den offensiveren Skov und hatte sich einen Plan zurechtgelegt. Mit einem traumhaften Schlenzer verkürzte Baumgartner bereits in Minute 49. Kurz darauf hätte der Österreicher auf 2:2 stellen können, legte den Ball aber rechts am Tor vorbei (52.). Die plötzlich überfordert wirkenden Hausherren fanden allerdings eine schnelle Antwort: Schick legte toll für Wirtz ab, der technisch anspruchsvoll Vogt aussteigen ließ und dann auch noch Baumann düpierte - 3:1 (55.). Nach der Vorentscheidung hingen die Hoffenheimer Köpfe nach unten und spätestens in Minute 64 noch tiefer, als Grillitsch - wohl wegen Meckerns - seine zweite Gelbe Karte sah. In Unterzahl mühte sich die TSG, brachte offensiv aber kaum mehr einen Fuß auf den Boden. Eine Viertelstunde vor Schluss gerieten Vogt und Amiri aneinander, wofür beide die Gelbe Karte sahen. Elf Minuten vor Schluss flog auch noch Hoffenheims Verteidiger Posch, der zuvor bereits seine 5. Gelbe Karte gesehen hatte, für ein absichtliches Handspiel vom Platz. Die letzten Minuten plätscherten vor sich hin, Wirtz verpasste im Duell mit Baumann noch das 4:1 (89.). Kurz darauf sollte der vierte Treffer für die Hausherren aber noch fallen: Nach Nordtveits Handspiel verwandelte Joker Alario einen Elfmeter souverän zum 4:1-Endstand (90.+1).

Durch den siebten Saisonsieg (wie Wolfsburg noch ohne Niederlage) übernahm Bayer die Tabellenführung - erstmals seit September 2014! Verteidigen will die Werkself diese am Mittwoch, 16.12.2020 um 20.30 Uhr in Köln.

Bayer 04: Hradecky – L. Bender (75. Weiser), Tapsoba, Tah, Sinkgraven (65. Wendell) – Baumgartlinger (82. Dragovic), Wirtz, Amiri, Bailey (75. Bellarabi), Diaby – Schick (56. Alario)

Tore: 1:0 Bailey (3.), 2:0 Bailey (27.), 2:1 Baumgartner (50.), 3:1 Wirtz (55.). 4:1 Alario (90., Elfmeter)

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Donnerstag, 10. Dezember 2020

10.12.2020: Müheloses 4:0 gegen Slavia Prag

 Der bemerkenswerte Lauf der Werkself hält unvermindert an: Bayer kam zum Abschluss der Gruppenphase in der UEFA Europa League zu einem 4:0 (2:0)-Erfolg gegen das zuvor punktgleiche Team von Slavia Prag und sicherte sich damit wie erhofft Platz eins im Tableau. Beim achten Sieg in den vergangenen neun Pflichtspielen trafen Doppeltorschütze Leon Bailey (8./32.), Moussa Diaby (59.) und Karim Bellarabi (90.+1). Das Sechzehntelfinale der UEFA Europa League wird am Montag ab 13 Uhr in Nyon ausgelost.

Bayer 04-Coach Peter Bosz wechselte in der dritten Englischen Woche in Folge beim Personal munter durch und nahm im Vergleich zum vergangenen Pflichtspiel bei Schalke 04 fünf Veränderungen in seiner Startelf vor. Im Tor gab der Werkself-Trainer Niklas Lomb den Vorzug, der damit zu seinem zweiten Einsatz in der Europa League kam nach dem Debüt 2012 gegen Rosenborg Trondheim. Dazu rotierten Tin Jedvaj, Edmond Tapsoba, Wendell und Karim Bellarabi ins Team für Lars Bender, Jonathan Tah, Florian Wirtz und Moussa Diaby. In den langzeitverletzten Paulinho, Santiago Arias, Exequiel Palacios, Charles Aránguiz sowie Kerem Demirbay (COVID-19-Infektion) und Sven Bender (Kapselverletzung im Knie) fehlten den Leverkusenern sechs Profis, ferner gehörten Lukas Hradecky, Florian Wirtz und Lucas Alario nicht zum Aufgebot. Auf der Bank saßen in Emrehan Gedikli, Cem Tuna Türkmen und Samed Onur auch drei Spieler aus der U19.

Nach einer Gedenkminute für Paolo Rossi, den im Alter von 64 Jahren verstorbenen italienischen Weltmeister und Torschützenkönig von 1982, ging das Duell um den Gruppensieg in der BayArena los. Daley Sinkgraven, diesmal in vorgezogener Position im Mittelfeld tätig, eröffnete sich der erste Abschluss, der Schuss des Niederländers nach Vorarbeit von Schick und Amiri wurde aber noch von einem Verteidigerbein zur Ecke geblockt (4.). Ein Flachschuss von Amiri nach einem Freistoß rauschte knapp am kurzen Eck vorbei (7.). Der dritte Versuch saß dann: Sinkgraven setzte Karim Bellarabi auf dem rechten Flügel fein per Direktpass in Szene, nach dessen scharfer Hereingabe verpasste Patrik Schick den Ball zwar, doch Leon Bailey stand dahinter goldrichtig und vollendete zum 1:0 (8.). Bereits der fünfte Treffer des formstarken Jamaikaners in der Europa League.

Kurz darauf zog Musa aus 18 Metern ab und verhalf Niklas Lomb zur ersten Bewährungsprobe (13.). Danach hatte Leon Bailey den Doppelpack dicht vor Augen, als er nach Zuspiel von Schick blank vor Slavias Kasten auftauchte, doch Prags Keeper Kolar wischte den Ball noch aus dem bedrohten Eck (16.) – die ersten 20 Minuten gehörten eindeutig und ausschließlich den agilen Hausherren. Als Sinkgraven den Ball nach einem vom Torhüter abgewehrten Schuss von Bellarabi zum vermeintlichen 2:0 ins Netz drückte, ging die Fahne des Linienrichters hoch – Abseits, eine Fehlentscheidung (26.). Die Werkself durfte munter kombinieren und tat dies mit spürbarer Spielfreude. Wie nach gut einer halben Stunde: Nach Amiris Flanke landete Schicks Kopfball am Innenpfosten, doch Leon Bailey drosch den Abpraller aus kurzer Distanz hoch zum 2:0 unter die Latte (32.). Bereits der 19. Treffer der Leverkusener im laufenden Wettbewerb, so viele Tore hat noch nie ein deutsches Team in der Gruppenphase der Europa League geschossen. Wenig später wollte es Patrik Schick im Strafraum zu gut machen und verhedderte sich im Dribbling, statt zeitig in aussichtsreicher Position abzuschließen. Da auch Amiris Knaller geblockt wurde, war die dicke Chance zum dritten Hieb dahin (35.). Mit einer hochverdienten 2:0-Führung ging es für Bayer 04 in die Pause.

Peter Bosz nahm mit Beginn der zweiten 45 Minuten zwei Wechsel vor: Moussa Diaby und Emrehan Gedikli lösten Leon Bailey und Patrik Schick ab. Prag war jetzt etwas aktiver als zuvor und suchte nun zumindest auch mal im Ansatz den Weg nach vorn. Für Tore war indes weiterhin allein die Werkself zuständig: Moussa Diaby traf nach feinem Steckpass von Sinkgraven durch die Beine von Kolar zum 3:0 (59.). Für Bosz das Signal zu zwei weiteren Wechseln: Lars Bender und Debütant Samed Onur kamen für Baumgartlinger und Sinkgraven (60.). Beinahe hätte auch Diaby den Doppelpack geschnürt, aber Zima behinderte ihn gerade noch rechtzeitig im Abschluss (66.). Danach der fünfte und letzte Tausch bei Bayer 04: Cem Türkmen übernahm für Amiri (74.). Somit standen gleich drei Eigengewächse aus der U19 gemeinsam auf dem Platz. Einer der Youngster hätte auch fast getroffen, doch Gedikli brauchte nach Bellarabis Sololauf und Diabys uneigennütziger Vorlage etwas zu lange bei der Ballverarbeitung und verpasste so das mögliche 4:0 (76.). Es war längst schon ein entspanntes Schaulaufen für die Werkself, die weiter konzentriert alles im Griff hatte. Niklas Lomb fand noch mal Gelegenheit, sich bei einem Freistoß auszuzeichnen, den er auf Nummer sicher zur Ecke lenkte (87.). Moussa Diaby donnerte den Ball an die Querlatte (89.), ehe Karim Bellarabi nach Türkmens Balleroberung und Diabys Vorlage zum 4:0-Endstand traf (90.+1) – wenig später war Schluss und die Werkself souveräner Gruppensieger.

Für Bayer geht es mit dem Duell des 11. Bundesliga-Spieltags am Sonntag, 13.12.2020, gegen die TSG Hoffenheim weiter. Anstoß in der BayArena ist um 18 Uhr.

Bayer 04: Lomb – Jedvaj, Dragovic, Tapsoba, Wendell – Amiri (74. Türkmen), Baumgartlinger (60. L. Bender), Sinkgraven (60. Onur) – Bellarabi, Schick (46. Gedikli), Bailey (46. Diaby)

Tore: 1:0 Bailey (8.), 2:0 Bailey (32.), 3:0 Diaby (59.), 4:0 Bellarabi (90.+1)

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Sonntag, 6. Dezember 2020

6.12.2020: Bayer siegt souverän 3:0 auf Schalke

Dank eines 3:0-Erfolgs auf Schalke klettert Bayer Leverkusen bis auf Tabellenplatz zwei und bleibt weiter ungeschlagen. Das bemühte S04 blieb in der Offensive zu zahnlos und blieb so zum 26. Mal in Folge ohne Sieg.

Peter Bosz wechselte nach dem 3:2 gegen OGC Nizza in der Europa League dreimal: Statt Wendell, Bellarabi (beide Bank) und Demirbay (positiver Covid-19-Test) begannen Sinkgraven, Wirtz und Bailey.

Bayer übernahm von Beginn an das Zepter, Bailey vergab eine erste Gelegenheiten aus kurzer Distanz und spitzem Winkel (5.). Für die Schalker tauchte Raman wenig später recht frei im Strafraum auf, entschied sich indes zu einem Abspiel in Richtung Uth, das Sinkgraven im letzten Moment unterband (7.). Wenig später ging Bayer mit etwas Glück in Führung: Nach einem Eckball rangelten Dragovic und Thiaw am Fünfmeterraum mit einander. Vom Schalker prallte die Kugel letztlich auf das eigene Tor - Langer konnte den Treffer nicht mehr verhindern (10.). Die Königsblauen reklamierten anschließend ein Schieben von Dragovic, doch nach kurzer Beratung des Unparteiischen-Gespanns zählte der Treffer. In den Minuten nach der Führung drängte die Werkself auf das 2:0. Bailey scheiterte im Eins-gegen-eins an Langer (11.), Schick traf eine Volleyabnahme frei vor dem Tor nicht richtig (14.). Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte fand sich S04 ein wenig besser zurecht und sorgte ab und an auch für Entlastung. Ein Abseitstreffer von Boujellab erhielt indes aufgrund der vorangegangenen Abseitsstellung von Uth zu Recht keine Anerkennung (32.). Aber auch Bayer wurde vor der Pause noch einmal gefährlich, Bailey zwang Langer in der 36. Minute zu einer Parade. Mit der knappen Führung für Leverkusen ging es in die Pause.

Nach der Pause hatte zunächst wieder Leverkusen die erste Chance. Langer parierte einen Freistoß von Amiri im Flug (51.). Im weiteren Verlauf gewährte Bayer den Gelsenkirchenern immer wieder Räume, die S04 allerdings nur selten zu nutzen wusste. Auf der Gegenseite suchte die Bosz-Elf immer wieder direkt Abschlüsse. So zwang Baumgartlinger Langer aus der Distanz zu einer weiteren Parade. Nach der folgenden Ecke aber erzielte Baumgartlinger per Kopf das 2:0 (67.). Die Vorentscheidung? Noch nicht, denn wenig später bot sich Schalke nach Foul von Sinkgraven an Serdar im Strafraum die Chance zum Anschlusstreffer. Doch Skrzybskis Elfmeter parierte Hradecky ebenso wie den zweiten Versuch von Raman per Kopf (72.). Wenige Minuten danach machte Leverkusen den Sieg und den damit verbundenen Sprung auf Platz zwei endgültig perfekt. Schick vollendete einen schnellen Bayer-Angriff nach Ballverlust von Skrzybski eiskalt zum 3:0-Endstand (78.).

Leverkusen empfängt am Donnerstag, 10.12.2020, Slavia Prag in der Europa League zum Kampf um den Gruppensieg. In der Bundesliga folgt am Sonntag, 13.12.2020, das Heimspiel gegen Hoffenheim.

Bayer 04: Hradecky – L. Bender (83. Weiser), Tah, Dragovic, Sinkgraven – Baumgartlinger, Wirtz (73. Tapsoba), Amiri, Bailey, Diaby – Schick (79. Bellarabi)

Tore: 0:1 Eigentor (10.), 0:2 Baumgartlinger (67.), 0:3Schick (78.)

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Donnerstag, 3. Dezember 2020

3.12.2020: Verdienter 3:2 Sieg in Nizza

Bayer 04 Leverkusen steht vorzeitig in der K.-o.-Runde der Europa League. Beim Auswärtsspiel in Nizza feierten die Rheinländer einen deutlich zu knappen 3:2-Erfolg - und das Profi-Debüt eines 18-jährigen Youngsters. Auf Seiten der Leverkusener lichtete sich das vollbesetzte Lazarett zumindest ein bisschen. Amiri und Bellarabi, die beim 0:0 gegen Hertha BSC verletzt gefehlt hatten, kehrten zurück und ersetzten in der Startelf Wirtz und Bailey. Außerdem durfte Wendell hinten links für Sinkgraven ran.

Die erste Chance in einer recht verhaltenen Anfangsphase verzeichneten die Franzosen, Claude-Maurice verzog freistehend aber recht klar (4.). Leverkusen hatte zwar extrem viel Ballbesitz und etwas Pech, dass ein Einsteigen von Robson Bambu gegen Diaby nicht mit einem Elfmeter geahndet wurde (5.), ansonsten fehlte es den Rheinländern aber noch an der Durchschlagskraft. Die erste gute Chance der Werkself vergab Schick leichtfertig (17.). Für die zunächst verhaltenen Angriffsbemühungen entschädigte Leverkusen aber mit einem äußerst sehenswerten Treffer: Demirbay chippte die Kugel aus dem Fußgelenk in den Lauf des eingestarteten Diaby, der den Ball direkt aus der Luft nahm und volley unter die Latte setzte (22.). Bayer 04 legte direkt nach, der zweite Treffer durch Schick wurde vom Schiedsrichtergespann wegen einer angeblichen Abseitsstellung des Tschechen allerdings fälschlicherweise aberkannt (24.). Doppelt bitter für Leverkusen, denn nur wenige Momente später glich Nizza aus: Eine OGC-Freistoßflanke köpfte Lars Bender auf den Fuß von Kamara, der mit einer starken Direktabnahme genau ins rechte Eck traf (26.). Leverkusen ließ sich trotz des überraschenden Ausgleichs aber nicht aus der Ruhe bringen und spielte weiter nach vorne, Benitez parierte einen harten Distanzschuss von Demirbay (30.). Der fällige Führungstreffer fiel dann durch die dritte feine Direktabnahme des Tages, Dragovic verwertete eine Amiri-Ecke per Dropkick (32.). Nizza, das offensiv so gut wie gar nicht mehr in Erscheinung trat, war mit dem 1:2-Halbzeitstand sogar noch gut bedient: Diabys Schlenzer strich rechts vorbei (41.), Schick verdaddelte eine Überzahlsituation (45.+1).

Unmittelbar nach Wiederanpfiff schlug Nizza aber glatt wieder zu - erneut ziemlich unvermittelt, erneut nach einer Standardsituation. Einen Freistoß-Hammer von Reine-Adelaide konnte Hradecky nicht festhalten, der eingewechselte Ndoye bedankte sich und staubte aus kurzer Distanz ab (47.). Doch wieder ließen die Leverkusener den Ausgleich nicht lange auf sich sitzen und erzielten ihrerseits den zweiten Standardtreffer: Amiri fand mit einer harten Freistoßflanke von links Baumgartlinger, der die Kugel am ersten Pfosten per Kopf ins Netz verlängerte (51.). Leverkusen, im zweiten Durchgang mit Tapsoba (erster Einsatz nach Corona-Infektion) und Bailey statt Lars Bender und Schick, riss schnell wieder das Ruder an sich, dominierte die Partie und kam durch Amiri (59.), Demirbay (60.) und Bailey (66.) zu weiteren Gelegenheiten. Trotz des nach wie vor engen Spielstands wechselte Bosz bereits früh zwei Spieler aus der U 19 des Vereins ein: Neben Gedikli kam auch Türkmen - Profi-Debüt für den 18-jährigen Mittelfeldspieler (68.). In der Schlussphase verlor die Partie merklich an Tempo. Leverkusen kontrollierte das Geschehen, nahm aber einen Gang raus. Die Südfranzosen wurden etwas offensiver, stießen aber gerade spielerisch an ihre Grenzen. So gehörten auch die letzten Chancen der Partie den überlegenen Gästen durch Demirbay (83.) und Bailey (90.).

Bayer 04: Hradecky – L. Bender (46. Tapsoba), Tah, Dragovic, Wendell – Baumgartlinger, Demirbay (86. Wirtz), Amiri (67. Türkmen), Diaby (68. Gedikli), Bellarabi – Schick (46. Bailey)

Tore: 0:1 Diaby (22.), 1:1 Kamara (26.), 1:2 Dragoviv (32.), 2:2 Ndoye (47.). 2:3 Baumgartlinger (57.)

Zuschauer: - - -