Dienstag, 29. Oktober 2019

29.10.2019: Einzug in 3. Runde des Pokals nach 1:0 Heimsieg gegen Paderborn


Einer musste passen, einer kam zurück: Drei Tage nach dem Samstagabendspiel gegen Werder Bremen konnte Peter Bosz wieder auf Kai Havertz setzen, der zuletzt krankheitsbedingt fehlte, nun aber wieder mit von der Partie sein konnte und Kerem Demirbay in der Mittelfeldzentrale ersetzte. Sven Bender hingegen, der sich gegen Bremen am Sprunggelenk verletzt hatte, saß zu Beginn nur auf der Bank, für ihn verteidigte Aleksandar Dragovic.
Ansonsten begannen die gleichen Spieler wie am Samstag und folgerichtig machte die Werkself genau da weiter, wo sie gegen die Bremer aufgehört hatten: mit Vollgasfußball. Nach einem herausragenden Spielzug über Kai Havertz, Lucas Alario und Karim Bellarabi scheiterte Kevin Volland aus kurzer Distanz am stark reagierenden SCP-Schlussmann Huth (3.). Die Zuschauer in der BayArena, nach rund eineinhalb Jahren mal wieder Austragungsort eines Pokalspiels, fühlten sich schnell an den Bundesliga-Auftakt zwischen den beiden Teams erinnert, denn auch Paderborn versteckte sich keineswegs und suchte sofort den Weg nach vorne. Die Konsequenz: Keinerlei Abtasten, es entwickelte sich bereits in den ersten Minuten ein munteres Rauf und Runter. Antwi-Adjei setzte den Ball nach einem beherzten Solo nur knapp neben das Bayer-Tor (4.), im Gegenzug kam erneut Volland nicht an Huth vorbei (5.). Erst danach kühlte die Partie passend zu den Außentemperaturen etwas ab. Zwar versuchten beide Teams, schnell das Mittelfeld zu überbrücken, doch gefährlich wurde es erst wieder bei einer Direktabnahme von Karim Bellarabi in die Arme von Huth (22.). Daraufhin erhöhte Bayer 04 kurz die Schlagzahl - und schon klingelte es: Eine Flanke von Mitchell Weiser beförderte Karim Bellarabi etwas glücklich zu Lucas Alario, der eindrucksvoll seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellte, den Ball klasse mitnahm und den Ball wuchtig ins rechte Eck hämmerte (25.). Ein klasse Abschluss - wenn auch dadurch begünstigt, dass der argentinische Werkself-Stürmer wohl knapp im Abseits stand. Der frohen Botschaft folgte dann aber die Hiobsbotschaft: Kapitän Lars Bender konnte nach einer halben Stunde verletzungsbedingt nicht weitermachen, für ihn kam Panagiotis Retsos zu seinem Comeback: Nach elf Monaten mit zahlreichen Verletzungen und ohne Pflichtspieleinsatz stand der Grieche wieder auf dem Platz und lieferte im Defensivverbund direkt eine gute Leistung ab. Die Werkself blieb jedenfalls auch ohne ihren Spielführer am Drücker – und hätte beinahe ein Zauber-Tor zelebriert: Am Ende einer One-Touch-Kombination spielte Nadiem Amiri einen Lupfer-Pass an den Strafraum, den Lucas Alario per Kopf perfekt in den Lauf von Kai Havertz verlängerte. Der deutsche Nationalspieler versuchte es mit einem Heber, brachte den Ball aber nicht über den aufmerksamen Huth (39.). Ganz klar: Diese Kombination hätte ein Tor verdient gehabt. Die letzte Gelegenheit vor dem Pausenpfiff gehörte aber noch einmal den Gästen: Oliveira Souza setzte die Kugel nach einem Konter rechts vorbei (40.).
Die erste Möglichkeit nach Wiederbeginn ging hingegen aufs Konto der Werkself: Nach einem tollen Spielzug über Kai Havertz und Karim Bellarabi brachte Kilian noch entscheidend den Fuß an den Ball und sorgte dafür, dass Lucas Alario den Ball nicht mehr kontrolliert aufs Tor bringen konnte (47.). Bayer 04  blieb weiter spielbestimmend, ging aber in letzter Konsequenz teilweise zu fahrig zu Werke: Ein vielversprechender Konter in Überzahl wurde nicht optimal zu Ende gespielt, letztlich schoss der erneut umtriebige Karim Bellarabi am Ziel vorbei (56.). Die Ostwestfalen folgten hingegen weiter ihrer Spielphilosophie, verteidigten hoch und setzten über ihre schnellen Angreifer immer wieder Nadelstiche: Ein Distanzschuss von Antwi-Adjei wurde noch gefährlich abgefälscht und flog knapp über das Leverkusener Gehäuse (57.), Nadiem Amiri blockte mit klasse Einsatz einen gefährlichen Abschluss von Oliveira Souza (68.), der kurze Zeit später Lukas Hradecky mit einem Distanzhammer prüfte (73.). Mit fortschreitender Spieldauer wurden die Gäste immer forscher und drängten in der Schlussphase auf den Ausgleich. Lukas Hradecky vereitelte zunächst gegen den eingewechselten Holtmann (79.) und zeigte Augenblicke später seine ganze Klasse: Nach einem schnellen Paderborner Angriff war Mamba plötzlich durch und alleine vor dem Finnen im Kasten der Werkself. Der machte sich groß und wehrte mit dem Fuß ab (80.). Eine exzellente Rettungstat des Schlussmanns, der auch den letzten Abschluss der nimmermüde anrennenden Paderborner durch Sabiri unter sich begrub (88.) und den Einzug ins Achtelfinale (4. und 5. Februar 2020) festhielt.
Auf wen Bayer 04 dort trifft, wird am Sonntag, 3.11.2019, ausgelost. Tags zuvor empfängt die Werkself in der Bundesliga Tabellenführer Borussia Mönchengladbach.
Bayer 04: Hradecky – L. Bender (31. Retsos), Tah, Dragovic – Baumgartlinger  – Bellarabi, Havertz, Amiri (71. Demirbay), Weiser- Alario, Volland (82. Paulinho)
Tore: 1:0 Alario (25.)
Zuschauer:  15.410

Samstag, 26. Oktober 2019

26.10.2019: Wildes 2:2 zu Hause gegen Bremen


Bayer 04 Leverkusen wartet nun schon seit fünf Pflichtspielen auf einen Sieg. Beim Heimspiel gegen Werder Bremen war die Werkself zwar die insgesamt klar überlegene Mannschaft, kam aber letztlich nur zu einem 2:2.
Peter Boszbaute seine Startelf auf einer Stelle gezwungenermaßen um: Havertz fiel kurzfristig krank aus, Stürmer Alario rückte rein. Die Defensive der Norddeutschen hatte im Verlauf der ersten 45 Minuten ihre Probleme: Eigene Fehlpässe und teils schwache Zweikampfführung setzten dem SVW dabei genauso zu wie der agile Flügelspieler Bellarabi oder Alario im Zusammenspiel mit Volland im Sturm. Das sorgte zugleich für eine frühe, unglückliche Quittung: Nach einem Demirbay-Eckstoß durfte Alario den Ball verlängern - und im Zentrum wollte Toprak vor Sven Bender klären, schoss die Kugel aber aus nächster Nähe ins eigene Gehäuse (4.). In der Folge bekam die Werkself minutenlang ein deutliches Übergewicht gegen lange Zeit zu passive Gäste, die zirka erst ab Minute 20 mal aktiv pressten. Das sollte Früchte tragen, weil sich auch immer wieder Fehler bei Leverkusen einschleichen sollten - und in Minute 40 zum glücklichen Ausgleich führten. Rashica vernaschte Baumgartlinger mit einer einfachen Bewegung, zog einfach aus der Distanz ab und traf in hohem Bogen zum 1:1. Abwehrmann Dragovic, für den verletzten Sven Bender gekommen, fälschte die Kugel dabei unhaltbar ab. Am Ende blieb es beim Unentschieden zur Pause, was insgesamt für ein doch recht harmloses Bremen schmeichelhaft war. Allerdings hatte sich auch Leverkusen nicht vollends mit Ruhm bekleckert, nicht alles lief rund.
Bremen erwischte direkt nach Wiederbeginn den besseren Start, handelte deutlich selbstbewusster und kam außerdem schnell zum 2:1. Sargent ließ rechts im Strafraum einen Gegenspieler stehen und legte zurück zu Klaassen. Der Niederländer zog sofort ab und hatte Glück, dass sein Schuss noch minimal von Lars Bender abgefälscht wurde (48.). Das Tor verlieh den Hanseaten etwas Auftrieb und sorgte dafür, dass sich Leverkusen ordnen musste. Bayer meldete sich aber in der Folge wieder zurück - und profitierte dabei abermals davon, dass Bellarabi auf der rechten Seite mit Friedl Katz' und Maus spielte. Der Flügelspieler vernaschte den Linksverteidiger zum wiederholten Male und fand Alario mit seinem Querpass. Der Zielspieler musste aus nächster Nähe nur noch zum 2:2 einschieben (58.). Nur zwei Minuten später ließ außerdem Dragovic nach abermaliger Bellarabi-Flanke das 3:2 aus, ehe Alario die Latte anköpfte (67.) und Dragovic vergab (67.). Ganz klar: Das 3:2 für die Werkself lag in dieser Phase mehr und mehr in der Luft, weil auch die Werderaner gerade bei hohen Zuspielen schwach verteidigten. Es sollte aber kein Treffer mehr fallen, obwohl es noch zwei Szenen gab: Alario traf nach Vorlage von Volland, allerdings war Amiri kurz vorher in der Entstehung nach Toprak-Klärung mit der Hand am Ball. Nach Videobeweis wurde der Treffer zu Recht zurückgenommen. Und auf der anderen Seiten hatte Joker Goller die Hand von Amiri im Strafraum angeschossen. Auch das wurde gecheckt, aber nicht auf den Punkt gezeigt.
Bayer 04: Hradecky – L. Bender, Weiser, Tah, S. Bender (24. Dragovic) – Baumgartlinger (89. Pohjanpalo), Demirbay (62. Paulinho) – Bellarabi, Amiri, Alario, Volland
Tore: 1:0 Eigentor Toprak (4.), 1:1 Rashica (40.) 1:2 Klaassen (48.), 2:2 Alario (58.)
Zuschauer: 30.210

Dienstag, 22. Oktober 2019

22.10.2019: 0:1 Niederlage in der Champions League in Atletico Madrid


Auch nach dem dritten Vorrundenspiel wartet Bayer 04 Leverkusen auf den ersten Punkt in der Champions League. In einem chancenarmen Spiel bei Atletico Madrid präsentierten sich die Rheinländer zwar über weite Strecken ebenbürtig, entwickelten aber zu wenig Durchschlagskraft in der Offensive. Auf der Gegenseite entschied der kurz zuvor eingewechselte Morata die Partie zugunsten von Atletico.
Unser Trainer Peter Bosz war zu personellen Veränderungen gezwungen, nachdem sich Wendell beim 0:3 in Frankfurt eine Oberschenkelzerrung eingefangen hatte. Außerdem musste der zuletzt formschwache Dragovic auf der Bank Platz nehmen, die beiden vakanten Plätze in der Abwehrkette nahmen Lars Bender und Tah ein. Die dritte Änderung im Vergleich zum Frankfurt-Spiel fand in der Offensive statt: Bellarabi ersetzte Alario, Volland rückte ins Sturmzentrum.
Anders als in den vergangenen Ligaspielen setzte Bosz auf eine Viererkette mit Kapitän Lars Bender auf der ungewohnten Linksverteidigerposition. Die Hausherren begannen - ebenfalls etwas überraschend - mit Raute im Mittelfeld. Den Madrilenen gehörte auch der erste Abschluss der Partie, Trippiers Distanzschuss (5.) zischte aber ebenso über das Gehäuse wie kurze Zeit später der Versuch von Baumgartlinger auf der Gegenseite (10.). Die Rheinländer kristallisierten sich in der Folge als spielerisch gefälligere Mannschaft heraus und konnten einige ansehnliche Spielzüge vorweisen. Im vorderen Drittel fehlte es allerdings an Durchschlagskraft, zu häufig brachte sich Leverkusen dort mit Ungenauigkeiten um den Lohn der Überlegenheit im Mittelfeld. Bestes Beispiel: Amiri traf nach feinem Zusammenspiel mit Volland den Ball aus aussichtsreicher Position nicht voll (12.). Atletico hingegen kam kaum zu zielgerichteten Angriffen, einzig durch eine Einzelaktion von Lodri wurde es vor Hradeckys Tor gefährlich (32.). Zudem war Simeone früh in der Partie zum Wechseln gezwungen: Gimenez musste das Feld bereits nach einer Viertelstunde verlassen, für ihn kam Hermoso. Zu diesem Zeitpunkt stellte Simeone auch taktisch um: Anstatt mit Raute formierte sich das Atletico-Mittelfeld nun mit Doppelsechs, Saul Niguez und Koke besetzten die Außenpositionen.
Auch im zweiten Durchgang blieb Leverkusen zunächst tonangebend, ohne zu Chancen zu kommen. Nach knapp einer Stunde kamen die Hausherren jedoch immer besser ins Spiel, bekamen mehr Zugriff im Mittelfeld und tauchten nun regelmäßig im Leverkusener Strafraum auf: Sven Bender klärte per Grätsche gegen Koke (57.), Tah stand bei Felipes Direktabnahme richtig (61.). Die Rheinländer hatten sich gerade aus dieser Drangphase befreit und wieder selbst das Kommando übernommen, da schlug Atletico mit der ersten klaren Torchance im gesamten Spiel zu. Leverkusen war etwas aufgerückt, gewährte Atletico etwas Raum - und schon stand es 1:0: Der aufgerückte Lodi hatte links viel Zeit und servierte eine Maßflanke auf den Kopf des kurz zuvor eingewechselten Morata - und der Joker ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen (78.). Sekunden zuvor hatte Amiri einen harmlosen Distanzschuss in Richtung Oblak abgegeben. Es war der einzige Abschluss der Werkself im zweiten Durchgang - bis in die Nachspielzeit. Da kamen Volland (90.+1) und der eingewechselte Paulinho (90.+2) zwar noch einmal zu Halbchancen, konnten das Tor von Oblak aber auch nicht mehr entscheidend in Gefahr bringen. Mit nun null Punkten nach drei Spielen wird das Weiterkommen für Leverkusen zur absoluten Herkulesaufgabe.
Bayer 04: Hradecky – L. Bender, Weiser, Dragovic, S. Bender (89. Dragovic)  – Baumgartlinger, Demirbay (83. Alario)– Havertz (76. Paulinho), Bellarabi, Amiri, Volland
Tore: 1:0 Morata (78.)
Zuschauer: 60.000

Freitag, 18. Oktober 2019

18.10.2019: Schmerzvolle 3:0 Niederlage in Frankfurt


Dank einer furiosen Anfangsphase besiegt Eintracht Frankfurt ein im zweiten Durchgang bemühtes Bayer Leverkusen mit 3:0. Die Werkself ging mal wieder mit einer Vielzahl an Chancen dagegen fahrig um.
Trainer Peter Bosz tauschte nach dem 1:1 gegen Leipzig gleich viermal Personal: Die verletzten Sinkgraven (Muskel-Sehnenverletzung im Oberschenkel) und Aranguiz (Haarriss und Muskelfaserriss) wurden von Wendell und Demirbay vertreten. Außerdem standen Dragovic und Alario für Tah und Bellarabi (Bank) von Beginn an auf dem Rasen.
Das, was Eintracht Frankfurt in seinen stärksten Heimspielen auszeichnet, bekam schon früh im Freitagabendspiel auch eine durchaus überrumpelte Werkself zu spüren. Dynamik in allen Lagen und Situationen, speziell im brandgefährlichen Umschaltspiel. So kam Leverkusens Spielgestalter Havertz kaum zur Entfaltung; Weiser, der die rechte Außenbahn bespielte, war mit dem bärenstark aufgelegten Kostic so überfordert, dass Bosz ihn bereits nach einer halben Stunde auswechselte.
Und die SGE verlieh ihrer Überlegenheit zeitig Nachdruck: Dost, Prellbock und genialer Zuspieler in einem, legte rechts im Mittelfeld für da Costa ab, der umgehend per mustergültigem Steilpass Paciencia auf die Reise schickte. Dieser setzte sich gegen Dragovic durch und blieb vor Hradecky cool - 1:0 (4.). In ähnlicher Position wäre Havertz eine Minute später beinahe zur Ausgleichschance gekommen, Hinteregger grätschte allerdings im goldrichtigen Moment dazwischen. Rode (7.) und Paciencia (9.) kamen zu weiteren Chancen, weil die Leverkusener Abwehr Lücken über Lücken offenbarte. Was sich für Bayer im Zusammenspiel mit der Frankfurter Effektivität als haarsträubend herausstellen sollte: Vorne schoss Alario aus 18 Metern knapp vorbei (15.), hinten parierte Dragovic Paciencias Linksschuss im Stile eines Torhüters (16.) - der Portugiese verwandelte den fälligen Handelfmeter zum 2:0 (17.). Und die Hausherren dachten nicht daran, nachzulassen. Auch der dauerinvolvierte Kostic drückte die Kugel über die Linie, war zuvor aber deutlich im Abseits gestanden (23.). Die Werkself erholte sich erst wieder, als Bosz im Rahmen von Tourés verletzungsbedingter Auswechslung - Hütter brachte Abraham - Weiser vom Feld nahm und den noch offensiveren Bellarabi aufbot (30.). Baumgartlinger vergab freistehend aus elf Metern (37.), auch Alario schaffte es aus aussichtsreicher Position nicht, das Leder zumindest auf den Kasten zu bringen (39.). Frankfurts 2:0-Pausenführung war auch ein Resultat größerer Abgeklärtheit.
Der zweite Abschnitt nahm etwas gemächlicher Fahrt auf, dafür waren ob ihres Rückstands die Gäste zuständig. Der eingewechselte Bellarabi prüfte Rönnow mit zwei Flachschüssen (53., 56.), noch deutlich harmloser war der Versuch von Havertz (58.). Spielkontrolle und Chancen waren da, mit den Toren wollte es allerdings nicht klappen - Leverkusen agierte offensiv zu harmlos. Und verlor in Minute 64 auch noch verletzungsbedingt Wendell, für den Lars Bender ins Spiel kam. Während der Partie war bereits publik geworden, dass Leon Bailey mit einer Oberschenkelblessur vier weitere Wochen ausfallen wird. Kurz darauf überschlugen sich die Ereignisse: Alario vergab nach einer Flanke völlig freistehend die große Chance auf den Anschlusstreffer, der Argentinier platzierte seinen Kopfball aus acht Metern mittig auf Rönnow. Baumgartlingers Nachschuss wurde geblockt, dann spielte Frankfurt den resultierenden Konter traumhaft schön aus. Kostic gab von rechts nach innen, Paciencia verlängerte elegant per Hacke, Dost schoss trocken ins lange Eck ein (66.). Doch der 1,96-Meter-Hüne stand beim feinen Zuspiel seines Sturmkollegen im Abseits. Nichts war's mit dem 3:0. Zumindest noch nicht. Bellarabi (69.), Havertz (76., 78.) und Volland (80.) näherten sich weiterhin nur an, zu Recht war ein vermeintlicher Handelfmeter gegen Gelson Fernandes nach VAR-Eingriff zurückgenommen worden (73.). Und mitten in diese Phase hinein schaltete die Eintracht um: Der durchweg spielstarke Dost ließ zu Kostic prallen, dieser hob die Kugel zurück in Dosts Lauf und der Neuzugang stocherte sie dem bemitleidenswerten Hradecky zur 3:0-Entscheidung durch die Beine (80.). Mit diesem Treffer waren die drei Punkte vergeben - und die Geschichte eines in puncto Effektivität einseitigen Spiels auch irgendwie erzählt.
Für Bayer geht es bereits am Dienstag weiter (18.55 Uhr), wenn die Werkself am dritten Spieltag der Champions-League-Vorrunde zu Gast bei Atletico Madrid ist.
Bayer 04: Hradecky – Weiser (30. Bellarabi), Dragovic, S. Bender, Wendell (64. L. Bender) – Demirbay, Baumgartlinger– Havertz, Amiri, Volland, Alario (82. Diaby)
Tore: 1:0 Pacienca (4.), 2:0 Pacienca (25., Elfmeter), 3:0 Dost (80.)
Zuschauer: 50.000

Samstag, 5. Oktober 2019

5.10.2019: 1:1 gegen Leipzig ist okay


Sowohl Bayer als auch RB Leipzig haben die Patzer der Konkurrenz nicht nutzen können und den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. In einem größtenteils unterhaltsamen Spiel trennten sich beide Teams mit 1:1. Beide Teams boten den 26.300 Zuschauern in der BayArena vom Anpfiff weg beste Unterhaltung. Sowohl Leverkusen als auch Leipzig pressten jeweils früh auf den ballführenden Gegenspieler, suchten eher den Vertikal- als den Querpass und erspielten sich diverse Gelegenheiten.
Peter Bosz brachte nach dem 0:3 bei Juventus Turin drei Neue: Alario, Demirbay und Wendell (alle Bank) wurden durch Sinkgraven, Bellarabi und Amiri ersetzt. Während Bayer mehr über den Spielaufbau kam und sich so dem gegnerischen Gehäuse annäherte (4. Amiri, 12. Volland, 21. Bender), legte RB den Fokus auf schnelles Umschaltspiel - mit einem Manko: Bayer leistete sich ein ums andere Mal Fehler im Spielaufbau und lief so in brandgefährliche Leipziger Konter, die RB aber nicht zu bestrafen wusste. Werner (16./26.), Cunha (8./ 38.) und Sabitzer (33.) ließen Präzision vermissen, vor allem Zweitgenannten fehlte es mit einem Lattentreffer in der 29. Minute am Abschlussglück.
Im zweiten Durchgang war die Werkself um mehr Sicherheit bemüht. Ein Unterfangen, das nicht immer wirklich aufging (51. Cunha), die Umschaltmomente der Gäste allerdings auf ein Minimum beschränkte. Allerdings ging die Konterabsicherung sehr zu Lasten der Leverkusener Offensivbemühungen. Die Folge: Der Unterhaltungswert nahm stark ab - bis zur 66. Minute. Über Weiser, Bellarabi und Aranguiz landete der Ball bei Volland, der im Grätschen das 1:0 markierte. In der Folge legte RB nochmal einen Gang zu, tat sich jedoch enorm schwer. Es bedurfte für den Ausgleich schon einer besonders schönen Einzelleistung: Nach Zuspiel von Halstenberg zog der eingewechselte Nkunku ein besonderes Kunststück aus dem Hut, an dessen Ende der verdiente 1:1-Ausgleich stand (76.). In der Folge neutralisierten sich beide Teams, es lief alles auf ein Remis hinaus. In der Nachspielzeit hatte Volland zweimal den Sieg auf dem Schuh, doch Nkunku (90.+3) und Gulacsi (90.+5) hielten den Punkt fest.
Bayer 04: Hradecky – Weiser, Tah, S. Bender, Sinkgraven (46. Wendell) – Aránguiz  (89. Demirbay), Baumgartlinger– Havertz, Bellarabi (76. Diaby), Amiri, Volland
Tore: 1:0 Volland (66.), 1:1 Nkunku (78.)
Zuschauer: 26.355