Samstag, 25. Februar 2017

25.2.2017 Oh Mann – 0:2 Heimniederlage gegen Mainz



Ein gebrauchter Tag. Nach dem unliebsamen 2:4 gegen Atlético Madrid im Champions-League-Achtelfinale unter der Woche hatte sich die Werkself am 22. Bundesliga-Spieltag viel vorgenommen. Im närrischen Duell am Karnevalssamstag wollte Bayer 04 gegen den Tabellenzwölften 1. FSV Mainz 05 den dritten Sieg in Serie einfahren und so die internationalen Plätze weiter im Auge behalten. Die Schwarz-Roten sollten allerdings einen gebrauchten Tag erwischen, am Ende stand ein bitteres 0:2 (0:2) auf der Anzeigetafel.
Roger Schmidt hatte seine Startaufstellung auf drei Positionen verändert: Tin Jedvaj rückte für Wendell (Gelbsperre) in die Abwehr, und Kapitän Lars Bender nahm nach überstandenen muskulären Problemen den Platz von Charles Aránguiz neben Kevin Kampl im defensiven Mittelfeld ein. In der Offensive durfte Kevin Volland für Julian Brandt ran.
Die Werkself hatte vom Anpfiff weg Probleme ins Spiel zu kommen. Nach einem verunglückten Pass von Bender machte sich der Mainzer Jhon Cordoba auf in Richtung Bernd Leno. Doch Nationaltorwart untermauerte seine Topform der vergangenen Wochen, blieb lange stehen und konnte den Abschluss des kolumbianischen Stürmers parieren. Nur zwei Minuten später musste Leno den Ball dann aber aus dem Netz holen: Nach einer Ecke des Ex-Leverkuseners Levin Öztunali kam FSV-Kapitän Stefan Bell aus kurzer Distanz frei zum Kopfball und traf zur Führung für die Gäste (4.). Bitterer Randaspekt: Eigentlich hätte es die Ecke gar nicht geben dürfen, doch Schiedsrichter Benjamin Brand übersah, dass es der Mainzer Yoshinori Muto war, der als Letzter am Ball war. Im Anschluss blieben die Mainzer bissig. Sie setzten die Werkself unter Druck und zwangen sie zu Fehlern. In der sechsten Minute hatte Bayer 04 dann Glück, als Öztunali nach einer Flanke das 2:0 für seine Farben auf dem Kopf hatte, sein Abschluss landete aber im Aus. Auch in der zehnten Minute ging es auf Lenos Tor, doch Bender unterband den Angriff. Den fälligen Freistoß von der linken Seite schlenzte Öztunali in den Strafraum – der Ball wurde lang und länger und schlug plötzlich neben dem rechten Pfosten im Tor ein (11.). Nur drei Minuten später verpasste die Werkself dann den Anschlusstreffer. Nach einer Ecke von Kevin Kampl legte Bender den Ball per Kopf auf Jedvaj ab, doch der Mainzer Keeper Jonas Lössl zeigte sich aus kurzer Distanz unüberwindbar und hielt mit einem starken Reflex die Null für die 05er fest. Im weiteren Verlauf boten sich beide Teams ein laufintensives und kampfbetontes Spiel. Die Werkself aber fand kein Mittel gegen die insbesondere in der Verteidigung sehr konzentriert agierende Mannschaft von FSV-Trainer Martin Schmidt. Und so suchte Kai Havertz in der 32. Minute das Glück aus der Distanz, sein Schuss ging allerdings über dem Querbalken ins Aus. Kurz vor der Pause konnte sich die Werkself dann noch einmal bei Bernd Leno bedanken: Nach einer Hereingabe von Mainz-Verteidiger Gaetan Bussmann in den Fünfmeterraum probierte Cordoba den Ball mit der Hacke im Tor unterzubringen. Doch Leno konnte rechtzeitig den rechten Arm nach oben reißen und wusste mit diesem Reflex ein drohendes 0:3 zu verhindern. Und so ging die Werkself mit einem Zwei-Tore Rückstand in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel konnten die Schwarz-Roten ihre Leistung zwar steigern und sich über weite Strecken des Spiels in der Mainzer Hälfte festsetzen, die Fehlerquote sollte allerdings hoch bleiben. Und so blieben auch echte Tormöglichkeiten Mangelware. Daran konnte auch die Einwechslung von Stefan Kießling (54.) wenig ändern. Ein direkt getretener Freistoß von Volland nahe der rechten Strafraumkante (62.) blieb lange Zeit die beste Chance im zweiten Durchgang, FSV-Keeper Lössl hatte den Ball jedoch über die Latte lenken können. Etwa sechs Minuten vor dem Ende hätten die immer wieder auf Konter lauernden Gäste aus Mainz dann erneut auf 3:0 stellen können: Cordobas Flanke von der rechten Seite drückte Muto im Fünfmeterraum per Kopf aufs Tor, doch Bayer 04-Rückhalt Leno konnte den dritten Gegentreffer mit einer schönen Parade verhindern. So blieb es am Ende bei einem bitteren 0:2 aus Sicht der Werkself.
Am kommenden Samstag, den 3.3.2017 um 15.30 Uhr ist die Werkself zu Gast bei Borussia Dortmund.
Bayer 04: Leno – Jedvaj, Dragovic (54. Kießling), Toprak, Henrichs – Bender (78. Yurchenko), Kampl – Bellarabi, Volland – Havertz (67. Brandt), Chicharito
Tore: 0:1 Bell (4.), 0:2 Öztunali (11.)
Zuschauer: 27.086

Donnerstag, 23. Februar 2017

21.2.2017 2:4 im CL-Hinspiel gegen Atletico Madrid: hat trotzdem Spass gemacht



Das Ergebnis ist am Ende deutlicher als der Spielverlauf war. Trotzdem kassierte die Werkself im Achtelfinale der Champions League gegen den Vorjahresfinalisten Atlético Madrid eine 2:4 (0:2)-Niederlage – und verpasste damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 15.3.2017
Im Vergleich zum jüngsten 3:1-Sieg in der Bundesliga gegen den FC Augsburg hatte Roger Schmidt seine Startelf auf zwei Positionen verändert: Kapitän Lars Bender fiel mit muskulären Problemen aus, für ihn rückte Charles Aránguiz ins defensive Mittelfeld. Zudem machte Tin Jedvaj Platz für Ömer Toprak, der in Augsburg aufgrund einer Gelbsperre zum Zuschauen gezwungen war. Vom Anpfiff weg präsentierte die Werkself ihr zurückgewonnenes Selbstvertrauen: Bayer 04 begann gegen den Tabellenvierten der spanischen Primera Division druckvoll und bissig, kam gegen stark verteidigende Gäste allerdings nicht über ein optisches Übergewicht hinaus. Die Gäste zeigten sich abgebrüht, standen tief, konterten schnell und kamen nach zwölf Minuten gleich zu zwei guten Möglichkeiten: Zunächst scheiterte Madrids Antoine Griezmann nach einem Zuspiel von Yannick Carrasco am stark parierenden Bayer 04-Keeper Bernd Leno. Kurz darauf hatte die Werkself Glück, als Wendell eine Flanke von Atlético-Verteidiger Filipe Luis an die eigene Querlatte lenkte. Trotz aller Bemühungen kam die Werkself nicht zum Abschluss. Anders als die Gäste um Coach Diego Simeone, die über ihre schnellen Konter immer wieder für Gefahr sorgten. So wie in der 17. Minute, als sich Saúl Niguez auf der rechten Seite durchsetzen konnte, nach innen zog und mit seinem gefühlvollen Schlenzer vom Strafraumeck Leno im Werkself-Tor keine Chance ließ – fortan war Bayer 04 mit 0:1 im Hintertreffen. Nach einem unglücklichen Querschläger von Aleksandar Dragovic fing sich die Werkself dann nur acht Minuten später den zweiten Gegentreffer. Dabei profitierte der Cupfinalist von 2014 und 2016 von seinen schnellen Stürmern: Madrids Kevin Gameiro setzte sich im Laufduell mit Toprak durch, bediente am Strafraum Griezmann mit viel Übersicht, und der vollstreckte aus kurzer Distanz zum 2:0. Kurz darauf wäre der Werkself fast der Gegenschlag gelungen. Erst hatte Koke einen Querpass des agilen Julian Brandt im eigenen Strafraum zur Ecke fast ins eigene Netz gelenkt, der Ball strich hauchzart am Pfosten vorbei ins Aus. Die fällige Ecke landete bei Kevin Kampl, der Gäste-Keeper Miguel Angel Moyà mit einem Schlenzer aus 19 Metern zu einer Glanzparade zwang (29.). Der nächste Standard landete dann erneut beim Slowenen, seine Direktabnahme ging allerdings über das Tor. Das Spiel blieb munter, beide Teams schenkten sich nichts. Nach einem erneuten Vorstoß von Atlético war Gameiro durch und passte ins Strafraumzentrum zu Griezmann. Dessen Abschluss konnte Leno aber vereiteln und hielt seine Farben damit weiterhin im Spiel (34.). Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es noch einmal brenzlig. Nach einem Ellbogeneinsatz von Atletico-Kapitän Gabi gegen Chicharito im Strafraum der Madrilenen blieb der Mexikaner am Boden liegen. Der schottische Schiedsrichter William Collum entschied allerdings nicht auf Elfmeter – eine durchaus strittige Szene. Mit dem 0:2 ging die Werkself in Pause.
Nur wenige Minuten nach Wiederbeginn zeigte die Werkself, was in ihr steckt. Nach einer schönen Kombination im Mittelfeld legte Kampl den Ball auf die rechte Seite zu Benjamin Henrichs, der im Fünfmeterraum Bellarabi bediente. Von dort aus traf der Nationalspieler ins lange Eck – 1:2 (48.). Angetrieben vom Anschlusstreffer spielte die Werkself weiter mutig und drängte auf den Ausgleich. Drei Minuten später hatten die Spanier erneut die Chance, den Zwei-Tore-Vorsprung wiederherzustellen. Gameiro traf aus kurzer Distanz aber nur das Lattenkreuz, die Werkself konnte aufatmen. Umso ärgerlicher war es dann, als Dragovic am rechten Strafraumrand gegen den pfeilschnellen Gameiro seine Hände einsetzte. Nachdem dieser zu Fall kam, entschied Referee Collum auf Elfmeter – erneut eine unglückliche Entscheidung für die Werkself, denn das Halten des Österreichers hatte bereits außerhalb des Strafraums begonnen. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte selbst, indem er Bernd Leno keine Chance ließ und auf 3:1 für den spanischen Hauptstadtklub erhöhte (59.). Doch auch nach dem Gegentreffer stellte die Werkself einmal mehr ihre tolle Moral unter Beweis. Angetrieben von den lautstarken Fans in der ausverkauften BayArena spielte die Schmidt-Equipe nach vorne und verdiente sich in der 68. Minute den erneuten Anschlusstreffer. Dabei profitierte die Werkself allerdings von einem Eigentor von Madrids Stefan Savic, der eine Brandt-Flanke mit dem Knie ins eigene Tor lenkte – 2:3. Was dann folgte, war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. Die Werkself setzte Atlético weiter unter Druck und erhöhte sogar noch einmal das Tempo. Die Madrilenen hatten Schwierigkeiten, der Angriffswelle der Werkself standzuhalten. In der 81. Minute mussten Savic und Filipe Luis gleich zweimal auf der Linie retten, ehe Chicharito im Anschluss den Ball über das Tor schoss. Stattdessen erhöhte Atlético noch auf 4:2: Der eingewechselte Fernando Torres köpfte in der 86. Minute nach einer Flanke von Vrsaljko ein.
Auch bitter aus Sicht der Werkself: Nach seiner dritten Gelben Karte muss die Werkself im Rückspiel (15. März) auf Benjamin Henrichs verzichten. In der Bundesliga geht es für Bayer 04 am Samstag (15.30 Uhr) mit dem Spiel gegen Mainz 05 weiter.
Bayer 04: Leno – Henrichs, Dragovic, Toprak, Wendell – Aránguiz, Kampl – Bellarabi (66. Pohjanpalo), Brandt (87. Bailey) – Havertz (56. Volland), Chicharito
Tore: 0:1 Saúl Niguez (17.), 0:2 Griezmann (25.), 1:2 Bellarabi (48.), 1:3 Gameiro (59., Foulelfmeter), 2:3 Savic (68., Eigentor), 2:4 Torres (86.)
Zuschauer: 29.300 (ausverkauft)