Samstag, 26. Februar 2022

26.2.2022: 3:0 Heimsieg gegen Bielefeld

Bayer Leverkusen verdiente sich dank spielerischer Überlegenheit und klaren Tempovorteilen den 3:0-Erfolg gegen Arminia Bielefeld redlich. Gerardo Seoane stellte nach der 3:2 Niederlage in Mainz gleich fünfmal um: Statt Hincapie, Andrich, Demirbay, Adli (alle Bank) sowie Schick (Wadenverletzung) begannen Bakker, Aranguiz, Palacios, Paulinho und Alario.

Beide Mannschaften begegneten sich mit offenem Visier, wobei Bayer insgesamt deutlich mehr Spielanteile und auch die besseren Chancen besaß. Nach starker Vorarbeit von Wirtz ließ sich Paulinho in der 2. Minute von Keeper Ortega Moreno zu weit abdrängen. Wenig später scheiterte der Brasilianer aus besserer Position erneut am Bielefelder Schlussmann (8.). Aber auch Arminia wurde früh einmal gefährlich: Vasiliadis zwang per Scherenschlag Hradecky zum Eingreifen (6.). Mit zunehmender Spieldauer wurde Leverkusen überlegener und drückte Bielefeld in die eigene Hälfte. Die durchaus verdiente Führung in der 30. Minute war dann nicht unumstritten: Paulinho schoss sich nach Flanke von rechts selbst an die Hand, der Ball prallte von dort direkt zu Alario, der aus kurzer Distanz vollstreckte. VAR Felix Zwayer schaltete sich zwar zur Überprüfung des Treffers ein, revidierte diesen aber nicht. In den Schlussminuten der ersten Hälfte zeigte sich die Arminia bei einem Weitschuss von Kunze selbst mal wieder in der Offensive (38.). Doch überlegen blieb Bayer, das durch Alario und Paulinho (39., 41.) weitere gute Chancen vergab und so zur Pause nur recht knapp führte.

Bielefeld tauschte nach der Halbzeit zweimal, Lasme und der Ex-Leverkusener Castro kamen in die Partie. Doch am Spielverlauf änderte sich wenig, denn die Werkself spielte weiter mit viel Zug nach vorne. In der 57. Minute fiel mit dem 2:0 bereits die Vorentscheidung: Nach Doppelpass mit Wirtz setzte sich Diaby mit Tempo, Glück und Geschick durch - und überwand schließlich Ortega Moreno abgeklärt. Die Arminia, für die der von Wimmer freigespielte Okugawa die beste Chance vergab, weil er zu lange zögerte (67.), war zwar bemüht, hatte aber defensiv dauerhaft große Probleme mit den Rheinländern. Die spielerische Überlegenheit münzte schließlich Diaby mit seinem zweiten Treffer des Nachmittags zum 3:0 um. Nach unzureichender Abwehr von Ramos traf der Franzose aus spitzem Winkel mittels eines präzisen Abschlusses zum Endstand (81.).

Leverkusen steht am kommenden Spieltag (Samstag, 15.30 Uhr) das Auswärtsspiel bei Bayern bevor.

Leverkusen: Hradecky - Frimpong (76. Fosu-Mensah), Tapsoba, Tah (86. Kossonou), Bakker (82. Hincapie) - Palacios (76.Demirbay), Aranguiz - Paulinho, Wirtz, Diaby (82 Adli) - Alario

Tore: 1:0 Alario (30.), 2:0 Diaby (57.), 3:0 Diaby (81.)

Zuschauer: 10.000

Freitag, 18. Februar 2022

18.2.2022: 3:2 Niederlage in Mainz

Mainz 05 bleibt leider zuhause eine Macht und setzte sich mit 3:2 gegen Bayer durch. Gerardo Seoane erwartete vor der Partie nicht viele Tore - und wurde eines Besseren belehrt. Die Mainzer, die mit derselben Elf wie beim 1:1 in Freiburg agierten, zeigten vom Anpfiff weg, warum sie in dieser Saison bisher nur ein Heimspiel verloren hatten. Bayer wurde in der Anfangsphase eingeschnürt, der FSV presste die Werkself sehr früh, die sonst so kombinationsstarken Leverkusener leisteten sich dadurch viele Fehlpässe. Widmer und Lee setzten die ersten Abschlüsse der Partie über das Tor (3.), dann meldete Demirbay die Gäste in der Offensive an (7.). Im Vergleich zum 4:2-Heimsieg gegen Stuttgart kehrte bei Bayer Tah in die Startelf zurück und ersetzte den gesperrten Bakker, für defensive Stabilität konnte der 26-Jährige aber vorerst nicht sorgen. Mainz blieb dran - und ging durch Stach beinahe in Führung: Den verdeckten sowie scharfen Linksschuss aus 17 Metern wehrte Hradecky stark zur Seite ab (13.). Bis zur 20. Minute blieb das Tempo sehr hoch, Zentner vereitelte einen Schlenzer von Andrich (16.), und Hradecky wehrte einen Schuss von Widmer mit dem Fuß ab (17.). In der Folge stabilisierten sich die Gäste, agierten nach vorne aber noch zu ungenau. Nach einer halben Stunde spielten Burkardt und Onisiwo einen Konter nicht gut aus, fünf Minuten später wurde das von Schick bestraft: Der Tscheche zog aus 25 Metern mit links ab, Niakhaté veränderte die Flugbahn des Balles entscheidend. Die Kugel fiel im linken Eck herunter, Zentner war machtlos - 0:1. Die Leverkusener Führung brachte den FSV aber nicht aus dem Konzept, bis zur Pause spielte die Svensson-Elf weiterhin mutig nach vorn. Einzig und allein die letzte Konsequenz fehlte, das änderte sich jedoch nach Wiederanpfiff.

Für Leverkusen begann der zweite Durchgang zunächst mit einem Schock, Schick musste nach 48 Minuten mit einer Wadenverletzung vom Platz. Ohne den Torjäger fand Bayer offensiv in der Folge nicht mehr statt, Mainz erhöhte wieder den Druck. Nach 57 Minuten kam der FSV zum verdienten Ausgleich, Aaron versenkte einen Freistoß aus 20 Metern im linken Eck. Allerdings war der Freistoß unberechtigt. Kurz darauf stellte Onisiwo den Spielstand beinahe auf den Kopf, sein Kopfballtreffer nach einem Freistoß von Aaron wurde aber zurückgenommen, da Niakhaté im Abseits stand und aktiv eingriff. Für Leverkusen war das ein Weckruf, fortan investierte Bayer wieder mehr nach vorne. Erst brachte Demirbay den Ball aus kurzer Distanz aufs Tor, kurz darauf sorgte Alario aber für die erneute Führung: Eine Vorlage von Diaby schloss der Schick-Ersatz aus zwölf Metern direkt ab und versenkte den Ball unter der Latte (74.). Die Mainzer wirkten in der Folge ob der dauerhaft hohen Intensität etwas platt, Svensson merkte das und brachte mit Boetius, Ingvartsen und Burgzorg drei frische offensive Kräfte (82.). Die Wechsel zeigten Wirkung, Boetius traf prompt zum Ausgleich: Aus 16 Metern nahm der Niederländer einen Abpraller direkt und brachte diesen sehenswert im rechten Eck unter. Euphorisiert warf Mainz auch danach noch alles nach vorne - und drehte tatsächlich das Spiel. Aus dem Gewühl heraus kam Ingvartsen sieben Meter vor dem Tor zum Abschluss, die Kugel schlug rechts unten ein (88.). Bayer wirkte perplex, wurde für einen zu harmlosen Auftritt aber bestraft. Fünf Minuten wurden nachgespielt, kein einziges Mal schoss die Werkself mehr aufs Tor. So riss die Serie der Gäste, die zuvor vier Mal in Folge gewonnen hatten.

Am kommenden Spieltag (Samstag, 15.30 Uhr) empfängt die Werkself Arminia Bielefeld. 

Leverkusen: Hradecky - Frimpong, Tapsoba, Hincapie, Bakker - Andrich, Demirbay (71. Aranguiz) - Adli (71. Paulinho), Wirtz, Diaby – Schick (48. Alario)

Tore: 0:1 Schick (35.), 1:1 Aaron (57.), 1:2 Alario (74.), 2:2 Boetius (84.), 2:3 Ingvartsen (89.)

Zuschauer: 10.000

Samstag, 12. Februar 2022

12.2.2022: 4:2 zu Hause gegen Stuttgart

Die Werkself setzt ihren Kurs Richtung Champions League fort. Die in diesem Jahr noch ungeschlagene Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane hat der 5:2-Gala zuletzt in Dortmund einen 4:2-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart folgen lassen und nun 13 Punkte aus den bislang fünf Partien der Rückrunde geholt.

Erwartungsgemäß hatte Bayer von Anfang an mehr vom Spiel, kombinierte gefällig, ließ aber zunächst ein wenig die Genauigkeit vermissen. Eine erste Annäherung an das Tor des VfB wagte Patrik Schick nach einem Pass von Florian Wirtz doch der Abschluss des Tschechen ging klar über den Kasten. Kurz danach versuchte sich Robert Andrich nach Zusammenspiel mit Jeremie Frimpong am frühen 1:0 – geblockt (8.). Piero Hincapie, der bei einer Ecke am höchsten stieg, aber am Tor vorbeiköpfte, hatte ebenfalls kein Glück. Letzteres fehlte etwas später auch Schick bei seinem Treffer an den Außenpfosten, nachdem er den Ball vom dribbelfreudigen Moussa Diaby durchgesteckt bekam (13.). Die Anfangsphase gehörte also klar den Leverkusenern, die den Gästen aus Baden-Württemberg kaum Raum zur Entfaltung ließen und in vielen bisweilen auch brenzligen Situationen ihre Kombinationssicherheit zur Schau stellten. Zu Wahrheit gehört aber auch, dass die ersatzgeschwächten Schwaben vorerst keine Gefahr ausstrahlten. Das änderte sich erst nach einer knappen halben Stunde. Orel Johnson Mangala passte auf Tiago Tomás im Strafraum der Rheinländer. Dessen Abschluss wurde von Edmond Tapsoba noch leicht abgefälscht und prallte an den Querbalken (28.). Keine zehn Minuten später musste Bayers Kapitän und Schlussmann Lukas Hradecky seine Fäuste einsetzen, um einen wuchtigen, aber auch etwas zu mittigen Schuss von Chris Führich abzuwehren (37.). Zwischen beiden Szenen des VfB gab es noch ein Abseitstor von Wirtz nach einem wunderbaren langen Ball von Andrich (34.) Allmählich wurde es Zeit für das erste Tor des Abends. Das sah wohl auch Diaby so. Der Franzose zeigte eines seiner unwiderstehlichen Dribblings, ließ auf dem Weg in den Strafraum ein paar Gegenspieler alt aussehen und suchte den Abschluss. Zwei, drei Stuttgarter warfen sich in den Ball, der ungewollt wieder vor den Füßen des Leverkuseners landete. Der 22-Jährige fackelte nicht lange, guckte sich sein Ziel aber genau aus und vollstreckte hoch ins linke Eck. Gästekeeper Florian Müller hatte keine Chance zur Abwehr (41.).

Wer dachte, dass die Pausenführung zu Gewissheiten führen würde, sah sich bereits kurz nach dem Wiederanpfiff getäuscht: Tiago Tomás erzielte wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff den Ausgleich. Ausgangspunkt war ein Fehlpass von Wirtz tief in der Hälfte der Gäste, die sofort einen lehrbuchartigen Konter aufzogen. Über Borna Sosa, Führich und Mangala landete der Ball zügig beim Torschützen, der in der Winterpause von Sporting Lissabon ausgeliehen wurde (49.). Sonderlich beeindruckend war das 1:1 für die Werkself offensichtlich nicht. Rund zweieinhalb Minuten nach dem Rückschlag stand Kerem Demirbay zum Freistoß bereit. Aus dem linken Halbfeld brachte er den Ball in den Strafraum, wo Amine Adli perfekt in die Flanke lief und aus einiger Distanz per Kopf die neuerliche Führung herstellte. Das sah einstudiert aus. Die direkte Antwort auf das 1:1 stärkte Bayer den Rücken. Die Werkself spielte nun wieder kontrollierter und ließ defensiv nur noch wenig zu. Es gab noch ein paar Gelegenheiten, die Führung auszubauen, etwa bei Diabys Volley nach Pass von Wirtz (75.), doch erst das 3:1 von Wirtz schien die Vorentscheidung gebracht zu haben (86.). Trotzdem wurde es in einer turbulenten Schlussphase noch einmal spannend: Tiago Tomás traf erst zum 3:2 (88.), ehe Schick den 4:2-Endstand herstellte.

Als nächste Aufgabe wartet am Freitag das Auswärtsspiel beim Mainz 05 auf die Werkself (20.30 Uhr).

Leverkusen: Hradecky - Frimpong (90.+1 Fosu-Mensah), Tapsoba, Hincapie, Bakker - Andrich (70. Palacios), Demirbay (70. Aranguiz) - Adli (74. Paulinho), Wirtz, Diaby (90.+1 Alario) - Schick

Tore: 1:0 Diaby (41.), 1:1 Tiago Tomas (49.), 2:1 Adli (52.), 3:1 Wirtz (86.), 3:2 Tiago Tomas (88.), 4:2 Schick (89.)

Zuschauer: 10.000

Sonntag, 6. Februar 2022

6.2.2022: 5:2 Auswärtssieg in Dortmund

Bayer gewann das Verfolgerduell gegen den BVB auch in der Höhe verdient mit 2:5. Gerade mal eine gute Viertelstunde war im Signal Iduna Park gespielt, da hatten beide Teams schon getroffen - in ihr eigenes Tor: Zunächst brachte Zagadou durch einen haarsträubenden Fehlpass Schick ins Spiel, dessen Schuss von Kobel pariert wurde, aber Akanji ans Bein prallte - und von dort aus ins Tor sprang (10.). Auf der anderen Seite hieß der Unglücksrabe Frimpong, der eine Freistoßflanke von Brandt ins lange Eck verlängerte (16.). Doch der Eigentor-Schlagabtausch war schon bald nicht mehr die vorherrschende Geschichte der Partie, sondern viel eher die Konterstärke der Leverkusener: Nach einem Dortmunder Ballverlust am gegnerischen Strafraum schaltete Bayer 04 blitzschnell um, Diaby, Schick und Bellarabi spielten den Konter lehrbuchmäßig aus - und Wirtz vollendete zur erneuten Leverkusener Führung (20.). Der BVB hing nun merklich in den Seilen. Zwar hatte Dortmund mehr Ballbesitz, wurde ohne Haaland im Sturmzentrum aber kaum gefährlich.

Gefahr vor dem Tor verbreitete Dortmund kaum, Leverkusens Nummer drei Grill wurde nur sehr selten geprüft. Der 23-Jährige, gerade erst von einer Leihe zu Brann Bergen zurückgekehrt, kam zu seinem fünften Bundesligaspiel, weil Kapitän und Keeper Hradecky sich nicht wie erhofft nach einer Corona-Infektion rechtzeitig hatte "freitesten" können und Ersatzkeeper Lunev ebenfalls verletzt ausfiel. Trainer Gerardo Seoane brachte nach dem 5:1 gegen Augsburg außerdem den nach Gelbsperre zurückgekehrten Demirbay anstelle von Adli - und konnte spätestens Mitte des ersten Durchgangs richtig zufrieden sein mit dem Auftritt seiner Mannschaft.

Leverkusen war präsenter in den Zweikämpfen, zielstrebiger im Offensivspiel - und in allen Belangen das gefährlichere Team. Demirbays abgefälschter Schuss flog nur knapp drüber (23.), dann schlenzte Andrich einen Freistoß von der Strafraumgrenze perfekt über die Mauer ins linke Eck - 3:1 für die Gäste (28.). Der BVB musste sich ins Spiel arbeiten, vieles blieb aber Stückwerk. Zu einer echten Chance aus dem Spiel kam Dortmund im gesamten ersten Durchgang nicht, stattdessen prüfte Bakker kurz vor der Pause noch einmal Kobel (44.).

Zwar gelang dem BVB, nun mit Wolf statt Meunier, kurz nach Wiederbeginn immerhin mal ein halbwegs gefährlicher Abschluss durch Brandt (50.), doch besser wurde es nicht - im Gegenteil: Nach einer Demirbay-Ecke verschätzte sich Kobel, Zagadou rettete gegen Schicks Kopfball noch, aber Tah traf seine anschließende Volleyabnahme im Zurücklaufen satt und nagelte den Ball spektakulär unter die Latte (53.) - das nächste sehenswerte Tor. In der Folge zog sich Leverkusen weit zurück, Seoane brachte in Kossounou einen dritten Innenverteidiger. Dennoch wirkte Leverkusen über Konter gefährlicher als der BVB, der kaum einmal über Distanzschüsse hinauskam. Erst in der Schlussphase musste Grill gegen den eingewechselten Reyna (Comeback nach fünfmonatiger Verletzungspause, 80.) und Bellingham (83.) ernsthaft eingreifen. Stattdessen hatte Leverkusen noch einen Konter im Köcher: Nach einem Ballverlust von Bellingham wurde Frimpong rechts in Szene gesetzt, seine perfekte Hereingabe an den zweiten Pfosten grätschte Diaby über die Linie (87.). Neben Reynas Rückkehr verbuchte Dortmund immerhin noch eine zweite positive Randnotiz, der eingewechselte Tigges erzielte nach Vorarbeit von Joker-Kollege Moukoko noch den 2:5-Endstand (89.).

Bayer 04: Grill – Frimpong (88. Fosu-Mensah), Tah, Hincapie, Bakker – Andrich, Demirbay – Diaby (88. Adli), Wirtz (81. Aranguiz), Bellarabi (68. Kossonou) – Schick (81. Alario)

Tore: 0:1 Akanji (ETZ, 11.), 1:1 Frimpong (ET, 16.), 1:2 Wirtz (20.), 1:3 Andrich (28.), 1:4 Tah (53.),1:5 Diaby (87.), 2:5 Tigges (89.)

Zuschauer: 10.000