Sonntag, 19. Dezember 2021

19.12.2021: 2:1 Niederlage in Freiburg

Bei der Werkself gab es nach dem 2:2 gegen Hoffenheim so einige personelle Verwehungen. Trainer Gerardo Seoane musste neben Diaby (Gelb-Rot-Sperre) auch auf Hincapie (leichte Muskelverletzung) und Bellarabi (COVID-Kontakt im privaten Umfeld) verzichten und beorderte zudem Tapsoba sowie Palacios auf die Bank. Neu dabei: Frimpong, Sinkgraven, Andrich, Aranguiz und Adli.

Den Freiburgern drohte im Falle einer Niederlage die Einstellung des Vereinsnegativrekords von drei Bundesliga-Heimpleiten in Serie. Das galt es zu verhindern. Der Sport-Club legte auch wild los und brachte die Gäste sogleich so richtig in Bedrängnis: Hradecky musste sowohl gegen Schlotterbeck (1.) als auch gegen Höler (3.) sein Können abrufen, um den frühen Rückstand zu verhindern. So rasant die ersten drei Minuten auch waren, so rasch ließ das Niveau auch nach. Bayer brachte mehr Stabilität rein und verlagerte das Geschehen weg vom eigenen Kasten, konnte offensiv aber keine nennenswerten Impulse setzen. Schicks Kopfball, der nach einer Ecke drüber flog (18.), war für lange Zeit der einzig nennenswerte Abschluss der Gäste. Anders sah es da schon bei den Breisgauern aus, die in Summe den besseren Eindruck machten. Der SC war präsent, spielte flink nach vorne und verbuchte über Günter die nächste Chance (25.). Dann agierte Frimpong bei Jeongs Versuch im eigenen Strafraum äußerst unglücklich, als er den Ball mit weit ausgestrecktem Arm stoppte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Grifo besonders frech per Lupfer (32.). Nach dem Rückstand erhöhte Leverkusen die Schlagzahl, investierte mehr und kam zu klaren Feldvorteilen, nur war das Passspiel zu hektisch und zu fehlerbehaftet, sodass echte Gefahr nicht aufkam - das änderte sich jedoch in der Nachspielzeit: Zunächst rettete Höfler einen brandgefährlichen Adli-Pass zur Ecke, bei der dann der Ball zu Tah durchrutschte. Der legte artistisch per Fallrückzieher für Aranguiz auf, der aus drei Metern den durchaus schmeichelhaften 1:1-Pausenstand köpfte (45.+2).

Offenbar beflügelt vom Ausgleich spielte Bayer nach Wiederanpfiff zielstrebiger und zeigte sich fortan mehr und mehr in der Freiburger Hälfte, ohne dabei aber wirklich gefährlich zu werden. Adlis zu mittiger und zu schwacher 16-Meter-Schuss war noch das Höchste der Gefühle (58.). Beim SC lief indes nicht mehr viel zusammen, defensiv stimmte es zwar noch, aber das Offensivspiel war nahezu komplett zum Erliegen gekommen. Streich stand die Unzufriedenheit ins Gesicht geschrieben, daran änderte wohl auch Grifos sehenswerter, letztlich aber zu ungenauer Fernschuss nicht wirklich etwas (66.). Insgesamt plätscherte der zweite Durchgang ohne sonderliche Höhepunkte vor sich hin. Es schien, dass sich die Kontrahenten auf ein Remis geeinigt hätten. Doch dazu kam es nicht, denn Streich bewies ein goldenes Händchen. Der eingewechselte Demirovic wurde am rechten Flügel nicht unter Druck gesetzt, durfte relativ unbedrängt nach innen zum ebenfalls zuvor eingewechselten Schade flanken. Den hatte Andrich laufen lassen und er profitierte dann auch davon, dass Hradecky nicht konsequent rauskam und sich verschätzte - 2:1-Siegtreffer (84.).

Nach der kurzen Winterpause geht es für Bayer am Samstag, 8.1.2022, gegen Union Berlin (15.30 Uhr) weiter.

Bayer 04: Hradecky – Frimpong. Kossounou, Tah, Sinkgraven (7. Bakker) – Andrich, Demirbay (87. Sertdemir), Aránguiz (80. Palacios) – Adli (76. Paulinho), Wirtz, Schick (75. Alario)

Tore: 1:0 Grifo (33., Handelfmeter), 1:1 Aranguiz (45.), 2:1 Schade (84.)

Zuschauer: 750

Mittwoch, 15. Dezember 2021

15.12.2021: Nur 2:2 nach 2:0 Führung gegen Hoffenheim

Die Werkself verpasst im letzten Heimspiel des Jahres 2021 den neunten Saisonsieg knapp. Gegen Hoffenheim gab es ein 2:2 (1:0)-Remis. Patrik Schick erzielte beide Tore für Bayer 04, für die Kraichgauer trafen nach der Pause zwei Joker.

Gerardo Seoane nahm im Vergleich zum 2:5 bei Eintracht Frankfurt insgesamt vier personelle Änderungen in seiner Startelf vor: Odilon Kossounou, Exequiel Palacios, Kerem Demirbay und Karim Bellarabi begannen anstelle von Jeremie Frimpong (5. Gelbe Karte), Robert Andrich, Charles Aránguiz und Amine Adli (alle Bank).

Die Werkself fand sehr gut ins Spiel hinein und hatte bereits nach 120 Sekunden die Gelegenheit, in Führung zu gehen: Moussa Diaby setzte Patrik Schick mit einem tollen Chip-Pass in Szene, allerdings versprang dem 25-Jährigen die Kugel bei der Annahme – TSG-Keeper Oliver Baumann packte sicher zu (2.). Wenige Augenblicke später erzielte Florian Wirtz dann das vermeintliche 1:0. Der Youngster stand beim Zuspiel jedoch klar im Abseits, weswegen der Treffer nicht zählte (5.). Und die Gäste? Die traten in der Anfangsphase offensiv kaum in Erscheinung – die einzig nennenswerte Aktion hatte Ihlas Bebou, der seinen Versuch aus 15 Metern aber weit über das Gehäuse von Lukas Hradecky setzte (11.). Mitte der ersten Hälfte klatschte das Spielgerät dann binnen sieben Minuten gleich zweimal ans Aluminium – und zwar hüben wie drüben: Erst traf Palacios in Folge eines Freistoßes nur den Außenpfosten (28.), anschließend scheiterte Hoffenheims Innenverteidiger Chris Richards nach einer Ecke an der Querlatte (35.). Etwas genauer zielte jedoch nur eine Zeigerumdrehung später Bayer 04-Torjäger Schick: Diaby machte über die rechte Außenbahn Tempo und servierte nahe der Grundlinie mustergültig für seinen tschechischen Teampartner, der am zweiten Pfosten nur noch den Fuß hinhalten musste – das 1:0 für die Seoane-Elf (37.)! Um ein Haar hätte Schwarz-Rot die Führung noch vor der Pause ausbauen können, allerdings packte Baumann im Zuge einer Leverkusener Doppelchance durch Schick und Wirtz zwei starke Reflexe aus und verhinderte den nächsten Einschlag (41.).

Das Team von Trainer Sebastian Hoeneß, der zur Halbzeit in Pavel Kaderabek und Angelo Stiller zwei frische Kräfte ins Spiel gebracht hatte, kam mit ordentlich Dampf aus der Kabine. Werkself-Kapitän Hradecky musste bei einem Direkt-Versuch von Andrej Kramaric aus wenigen Metern gleich mal eingreifen (50.). In der Folge hielten Jonathan Tah und Co. die Kraichgauer aber weitestgehend vom eigenen Sechzehner fern. Auf der anderen Seite hatte Bellarabi nach einer scharfen Hereingabe von Diaby die große Möglichkeit, auf 2:0 zu erhöhen, allerdings war erneut Baumann mit einer Parade zur Stelle (59.). Wenige Momente später stellte derweil einmal mehr Patrik Schick seine einzigartigen Torjäger-Qualitäten unter Beweis: Piero Hincapie flankte aus dem linken Halbfeld in den Strafraum, wo der 1,91 Meter große Offensivmann seinen Bewachern entkam und per Kopfball ins linke Kreuzeck vollendete – Führung ausgebaut (63.)! Auf den erneuten Rückschlag antwortete die TSG ihrerseits mit dem dritten Aluminium-Treffer an diesem Abend: Nach einer Flanke traf Kramaric nur den linken Pfosten (66.). Schwarz-Rot wollte folglich eine spannende Schlussphase vermeiden, Baumann hatte jedoch etwas dagegen. Erst fing der Hoffenheimer Torhüter einen Wirtz-Kopfball (70.), anschließend war er ebenso bei Diabys wuchtigem Schuss aus spitzem Winkel zur Stelle (71.). Die Hoeneß-Elf hatte nach Baumanns Rettungstaten noch einmal ihre Chance gewittert – und kam tatsächlich wieder ins Spiel zurück: Erst markierte Joker Angelo Stiller nach einem Zuspiel von Kevin Vogt den Anschlusstreffer (80.), nur drei Zeigerumdrehungen danach sorgte der ebenfalls eingewechselte Munas Dabbur mit der Hacke für den Ausgleich (83.) – was für eine tragische Dramaturgie im Schlussakkord aus Sicht von Bayer 04. Diaby sah in der Nachspielzeit nach einem Foulspiel an Florian Grillitsch noch Gelb-Rot. Am Ende blieb es beim 2:2-Remis.

Die Werkself rangiert damit in der Bundesliga weiterhin auf Position drei. Weiter geht’s für Bayers am kommenden Sonntag, 19.12.2021 (Anstoß: 15.30 Uhr), mit dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg. Es ist die letzte Partie, ehe es in die kurze Winterpause geht.

Bayer 04: Hradecky – Kossounou (82. Retsos), Tah, Tapsoba, Hincapie – Palacios, Demirbay (64. Aránguiz) – Bellarabi (64. Adli), Wirtz (82. Andrich), Diaby – Schick (90. Alario)

Tore: 1:0 Schick, 2:0 (37., 63.), 2:1 Stiller (80.), 2:2 Dabbur (83.)

Zuschauer: 13.453

Sonntag, 12. Dezember 2021

12.12.2021: 5:2 Niederlage in Frankfurt

20 Minuten und einen 0:2-Rückstand hat Eintracht Frankfurt benötigt - dann spielten die Hessen groß auf und gewannen 5:2. Gerardo Seoane hatte unter der Woche bei der 0:1-Europa-League-Niederlage bei Ferencvaros Budapest groß rotiert - gleich neun Spieler kamen heute frisch ins Team. Mit Blick auf den letzten Bundesligaspieltag beim 7:1 über Fürth war es aber nur eine Änderung: Aranguiz startete für Palacios.

Zeit zum Durchatmen blieb in den ersten 45 Minuten nahezu gar nicht. Den perfekten Start erwischte Leverkusen - Bayer spielte einmal mehr seine Konterstärke aus, überrumpelte die Frankfurter und schloss mit Schick bereits in der 5. Minute einen schönen Spielzug zur Führung erfolgreich ab. Die Eintracht war auch danach noch nicht so richtig im Spiel, die Werkself löste vieles spielerisch und machte weiter Druck. Die große Möglichkeit zum 2:0 kam dann per Video-Referee. Sow spielte den Ball im Strafraum mit der Hand und Schiedsrichter Fritz entschied nach Betrachtung der Bilder auf Elfmeter - der insgesamt 5000. Strafstoß in der Bundesliga. Ein Jubiläum reichte in diesem Fall aber nicht aus, denn Schick trat erstmals vom Punkt an und war damit der 1000. Schütze der Liga-Historie. Verwandelt hat er dann auch - 2:0 also nach 22. Minuten. Lange währte die Freude aber nicht, schon im direkten Gegenzug erzielte Tuta nach einem Gewusel im Strafraum den Anschluss (23.). Der brachte die Eintracht zurück ins Spiel, die Adlerträger waren in der Folge galliger, rissen das Spiel kämpferisch an sich, wussten aber im entscheidenden Moment auch spielerisch zu überzeugen. Wie aus dem Lehrbuch fiel der Ausgleich - mit nur vier Kontakten überbrückten die Hausherren das gesamte Spielfeld. Hinteregger spielte auf Borré, der ließ prallen und Sow spielte an der Mittellinie den perfekt getimten Traumpass in den Lauf von Lindström, der schloss eiskalt zum 2:2 (29.) ab, mit dem es in die Pause ging.

Die 15-minütige Unterbrechung nahm den Gastgebern aber nichts von ihrem Schwung. Ganz im Gegenteil, keine fünf Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, schon war die Partie gedreht. Nach einer Ecke von Kostic erzielte Ndicka das 3:2 (50.). Damit nicht genug, die Gäste fanden in der Offensive nahezu gar nicht statt, die Frankfurter ließen zunächst noch zwei vielversprechende Angriffe liegen, ehe Jakic nach schöner Hereingabe von Kostic auf 4:2 erhöhte (66.). Spätestens jetzt fiel die Leverkusener Hintermannschaft in ihre Einzelteile zusammen und Frankfurt spielte sich in einen Rausch. Sow legte seiner Traumvorlage zum zwischenzeitlichen 2:2 jetzt den entsprechend schönen Treffer nach: Von der Strafraumgrenze schlenzte der Schweizer die Kugel zum 5:2 in den rechten oberen Winkel (76.) - zugleich der Schlusspunkt. In den letzten Minuten ging es für die Werkself nur noch um Schadensbegrenzung gegen weiter unnachgiebige Frankfurter.

Am Mittwoch geht es in der Bundesliga für beide Teams weiter: Bayer empfängt dann um 20.30 Uhr die TSG Hoffenheim.

Bayer 04: Hradecky – Frimpong (75. Bellarabi), Tah, Tapsoba, Hincapie – Andrich (66. Palacios), Aranguiz (66. Demirbay) – Diaby, Wirtz (80. Amiri), Adli, Schick (80. Alario)

Tor: 0:1 Schick (5.), 0:2 Schick (22. HE), 1:2 Tuta (23.), 2:“ Lindström (30.), 3:2 Ndicka (50.). 4:2 Jakic (66.), 5:2 Sow (76.)

Zuschauer: 12.000

Donnerstag, 9. Dezember 2021

9.12.2021: Bedeutungsloses 0:1 in Budapest

Bayer 04 hat am sechsten und letzten Spieltag der Europa-League-Gruppenphase die erste Niederlage in diesem Wettbewerb hinnehmen müssen. Beim ungarischen Meister Ferencvaros Budapest unterlag die Werkself mit 0:1 (0:0). Zwei eigene Treffer zählten nicht, das Tor des Tages erzielte Aissa Laidouni in der 82. Minute.

Gerardo Seoane mischte nach dem 7:1-Heimerfolg über die SpVgg Greuther Fürth kräftig durch und nahm insgesamt acht personelle Änderungen in seiner Startelf vor: Lukas Hradecky, der in dieser Saison noch keine einzige Pflichtspiel-Minute verpasst hatte, erhielt eine Pause. Für ihn begann Andrey Lunev zwischen den Pfosten – es war das Pflichtspiel-Debüt des 30-Jährigen im schwarz-roten Trikot. Darüber hinaus starteten Panagiotis Retsos, Odilon Kossounou, Daley Sinkgraven, Charles Aránguiz, Karim Bellarabi, Nadiem Amiri, Paulinho und Lucas Alario anstelle von Jeremie Frimpong, Jonathan Tah, Piero Hincapie, Robert Andrich, Moussa Diaby, Amine Adli (alle Bank), Florian Wirtz und Patrik Schick (beide nicht im Kader).

Bereits vor der Partie stand die Werkself als Sieger der Gruppe G fest. „Wir wollen auch dieses sechste Duell seriös angehen“, betonte Seoane, „und unsere tollen bisherigen Leistungen in diesem Wettbewerb bestätigen.“ Und genau das tat seine Mannschaft: Bayer 04 fand gut ins Spiel hinein und hatte in der ersten Viertelstunde gegen tiefstehende Gastgeber gleich zweimal die Möglichkeit, in Führung zu gehen, allerdings zielte Amiri zu ungenau (12./15.). Besser machte es wenig später Retsos: Nach einem sehenswerten Hackenpass von Bellarabi überwand der Grieche Ferencvaros-Keeper Denes Dibusz mit einem gefühlvollen Lupfer (24.). Großer Jubel kam bei den Schwarz-Roten aber nicht auf, da der Treffer keine Anerkennung fand – Bellarabi hatte Miha Blazic vor seinem Zuspiel auf Retsos am Fuß getroffen. Die Gäste gaben auch im weiteren Spielverlauf den Ton an, verpassten es jedoch, sich für ihr Engagement zu belohnen. Es fehlte an der zündenden Idee vor dem gegnerischen Tor, zudem wollte das letzte Zuspiel noch nicht so ganz gelingen. Weil auch Ferencvaros weiterhin ohne Chancen geblieben war, ging es torlos in die Kabinen.

Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel lag der Ball dann zum zweiten Mal an diesem Abend im Budapester Tor: Paulinho spielte an der Strafraumkante erst einen schönen Doppelpass mit Alario und spitzelte die Kugel anschließend aus elf Metern an Dibusz vorbei über die Linie (56.). Allerdings hatte der Brasilianer beim Zeitpunkt des Zuspiels knapp im Abseits gestanden, weswegen auch dieser Treffer nicht zählte. Im Gegenzug versuchte es Aissa Laidouni aus der Distanz – knapp drüber (61.). Die Seoane-Elf machte in der Folge weiter Druck, scheiterte bei ihrem nächsten Versuch aber am gegnerischen Schlussmann: Paulinho setzte sich über die linke Außenbahn stark durch und hatte dann das Auge für Amiri, der im Sechzehner aus der Drehung direkt abschloss. Doch Dibusz war zur Stelle (69.). Eine Führung für Bayer 04 wäre längst mehr als verdient gewesen, wie aus dem Nichts gingen dann aber die Gastgeber in Front: Oleksandr Zubkov flankte von Linksaußen an den ersten Pfosten, wo Laidouni seinen Bewachern entkam und zum 1:0 einköpfte (82.). Die Schwarz-Roten stemmten sich diesem Rückstand in der Schlussphase nochmal mit allen Kräften entgegen, vor dem Tor blieben sie an diesem Abend aber glücklos – der eingewechselte Jonathan Tah hatte nach einer Ecke noch die beste Gelegenheit auf den Ausgleich, bekam bei seinem Versuch per Kopf aber keinen Druck mehr auf den Ball (90.).

Damit verlor die Werkself ihr allererstes Auswärtsspiel der laufenden Saison. Sportlich hat diese Niederlage dem Team von der Dhünn aber keinen Abbruch getan, da es ohnehin bereits vor der Partie als Sieger der Gruppe G festgestanden hatte. Weiter geht’s für Bellarabi und Co. bereits am kommenden Sonntag, 12.12.2021 um 17.30 Uhr mit dem Bundesliga-Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt. In der Europa League ist Bayer erst im März wieder gefordert. Dann steht das Achtelfinale auf dem Programm.

Bayer 04: Lunev – Retsos, Kossounou, Tapsoba (46. Tah), Sinkgraven – Palacios (63. Andrich), Aranguiz (71. Frimpong) – Bellarabi (71. Diaby), Amiri, Paulinho – Alario (81. Alario)

Tor: 1:0 Laidouni (82.)

Zuschauer: 17.000

Samstag, 4. Dezember 2021

4.12.2021: Klarer 7:1 Heimsieg gegen Fürth

Bayer 04 bleibt oben dran und untermauerte Platz drei in der Tabelle: Die Werkself bezwang die SpVgg Greuther Fürth in der BayArena mit 7:1 (3:1) und feierte den höchsten Heimsieg ihrer Bundesliga-Geschichte. Patrik Schick gelang dabei als erstem Bayer 04-Spieler überhaupt vier Tore in einem Bundesligaspiel.

Gerardo Seoane setzte auf allen elf Positionen seiner Startformation auf die Profis, die auch am vergangenen Sonntag beim 3:1-Erfolg in Leipzig begonnen hatten. Eine Veränderung gab es lediglich auf der Bank: Karim Bellarabi stand erstmals seit seinem Muskelfaserriss am 24. Oktober beim Derby in Köln wieder im Kader der Werkself.

Zielstrebigen Aufbau und schnelle Seitenverlagerungen hatte Seoane den Seinen für das Duell mit den Fürthern verordnet, um dem Gegner möglichst wenig Zugriff zu gestatten. Und die Gastgeber begannen auch durchaus so, wie man das von einem Team mit vier Siegen und einem Remis aus den vergangenen fünf Partien erwarten darf: dominant und mit Vorwärtsdrang. Den ersten Torschuss indes gaben die Kleebätter ab: Der Versuch von Abiama aus gut 20 Metern nach einem Leverkusener Fehler im Aufbau verfehlte den Kasten von Lukas Hradecky aber deutlich (4.). Die Gäste versteckten sich keineswegs und versuchten die Leverkusener schon früh im Aufbau wirkungsvoll zu behindern. Doch die Werkself ließ es gleich bei ihrem ersten gelungenen Angriff klingeln: Jeremie Frimpong brachte Moussa Diaby rechts in Position, und dessen Flanke mit dem rechten Fuß vollendete Amine Adli mit dem linken Bein volley und artistisch ins lange Eck zur Führung – 1:0 (12.), der zweite Saisontreffer des Franzosen, der zuvor auch schon im Heimspiel gegen Bochum früh getroffen hatte. Wenig später lag der Ball auf der anderen Seite im Tor, nachdem Hrgota die Kugel nach einem Freistoß erst an den Pfosten setzte, ehe Bauer sie hoch ins Netz drückte (14.). Doch die Fahne des Linienrichters ging sofort hoch, und die Entscheidung hatte auch nach Überprüfung des VAR Bestand – es blieb beim 1:0. Allerdings nur für zwei Minuten, dann platzierte Edmond Tapsoba einen Kopfball nach Freistoßflanke von Florian Wirtz schulmäßig ins lange Eck zum 2:0 (17.). Die Werkself zeigte sich extrem effektiv. Es spricht aber für die Nehmerqualitäten der Fürther, dass sie die Köpfe nicht hängen ließen, sondern munter weiter ihre Möglichkeiten suchten. Mit Erfolg: Nach einem Angriff über links und Hereingabe von Leweling traf Dudziak mit Hilfe des Innenpfostens zum Anschluss (33.). Die nächste Chance der Gastgeber resultierte aus einem verunglückten Rückpass von Griesbeck auf seinen Torhüter Funk, den Patrik Schick beinahe noch erreicht hätte – der Ball flog nach einem Pressschlag jedoch deutlich am leeren Fürther Kasten vorbei (40.). Lukas Hradecky tauchte bei einem Flachschuss von Hrgota rechtzeitig ab und packte sicher zu (40.). Kurz vor der Pause dann die Werkself zum Dritten: Patrik Schick brachte den Ball links rüber zu Piero Hincapie, und der Ecuadorianer setzte das Spielgerät mit links ins äußerste lange Eck zum 3:1 (45.) - zugleich der Halbzeitstand.

Nach dem Wechsel dauerte es ganze 30 Sekunden, bis Bayer 04 erneut gefährlich zum Abschluss kam: Frimpong vollführte ein Tänzchen über rechts und legte auf Adli zurück, dessen Schuss aufs kurze Eck Funk gerade noch mit den Fingerspitzen zur Ecke parieren konnte (46.). Wenig später zappelte die Kugel aber wieder im Fürther Netz: Hincapies Linksflanke verwertete der blank stehende Patrik Schick leicht und locker zum 4:1 (49.) – der neunte Saisontreffer des Tschechen. Die Werkself schraubte jetzt mächtig am Tempo, vor allem über die rechte Seite und den wie gewohnt agilen Frimpong rollte eine Welle nach der anderen auf Funk und die Fürther zu. Nach einer Stunde nahm Seoane einen Dreierwechsel vor: Kerem Demirbay, Charles Aránguiz und Karim Bellarabi lösten Andrich, Palacios und Adli ab (61.). Nachdem Demirbay einen Fürther Angriff sauber am eigenen Strafraum geklärt hatte, ging beim Konter die Post ab und Diaby servierte Schick dessen zehnten Saisontreffer über links auf dem Silbertablett – 5:1 (69.). Und der Mittelstürmer war längst noch nicht satt. Erst reagierte er nach einem Lattenschuss von Bellarabi gedankenschnell und netzte mit dem Kopf zum 6:1 ein (74.), dann traf er nach feinem Pass von Wirtz zum 7:1 (76.). Ein Viererpack in 27 Minuten, der zweitschnellste in der Bundesliga überhaupt. Zur Belohnung gab's Standing Ovations bei seiner Auswechselung gegen Lucas Alario (80.). Für weiter gierige Leverkusener war's jetzt ein schönes Schaulaufen. Demirbay traf nur den Pfosten (81.) - und auf den Rängen stimmten die Fans nach dem höchsten Bundesliga-Heimsieg aller Zeiten der Werkself „Oh, wie ist das schön“-Gesänge an und feierten ihre Sieger nach dem Abpfiff überschwänglich.

Für Bayer 04 geht es mit der ersten von zwei Englischen Wochen weiter. Am Donnerstag, 9.12.2021, steht das abschließende Gruppenspiel der UEFA Europa League bei Ferencvaros Budapest an (Anstoß: 21 Uhr). In der Bundesliga folgt die Partie am Sonntag, 12.12.21, um 17.30 Uhr bei Eintracht Frankfurt.

Bayer 04: Hradecky – Frimpong (80. Kossounou), Tah, Tapsoba, Hincapie – Andrich (61. Demirbay), Palacios (61. Aránguiz) – Diaby, Wirtz, Adli (61. Bellarabi) – Schick (80. Alario)

Tore: 1:0 Adli (12.), 2:0 Tapsoba (21.), 2:1 Dudziak (33.), 3:1 Hincapie (45.), 4:1 Schick (49.), 5:1 Schick (69.), 6:1 Schick (74.), 7:1 Schick (76.)

Zuschauer: 10.455

Sonntag, 28. November 2021

28.11.2021: Verdienter 3:1 Sieg in Leipzig

Nach einem starken Auftritt hat Leverkusen drei Punkte aus Leipzig mitgenommen. Bayer siegte verdient mit 3:1 - und nahm Leipzig genau zum richtigen Zeitpunkt den Wind aus den Segeln.

Gerardo Seoane qualifizierte sich mit seinem Team am Donnerstag dank eines 3:2-Sieges gegen Celtic vorzeitig für das Achtelfinale in der Europa League. Nach dieser Partie gab es zwei Wechsel in der Startelf: Tapsoba und Schick (Comeback nach Bänderriss im linken Sprunggelenk) starteten für Koussounou und Paulinho (beide Bank).

Beide Mannschaften wählen bekanntlich den spielerischen Ansatz, viele lange Bälle gab es im ersten Geisterspiel der laufenden Saison nicht zu sehen. Leipzig versuchte gleich, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen, dadurch ergaben sich für Bayer immer wieder Räume für Konter. Wie in Minute acht, als Diaby nach Vorlage von Adli die vermeintliche Führung schoss. Nach Ansicht der Videobilder zählte das Tor nicht, da der Vorbereiter im Abseits gestanden hatte. Leipzig versuchte zwar, das Spiel zu machen, offensiv fehlten gegen gut stehende Gäste jedoch die Ideen, Gvardiols Schuss blieb harmlos (17.). Die gefährlichere Mannschaft war die Werkself, die schließlich auch verdient in Führung ging: Wirtz leitete selbst ein, startete durch und bekam ein tolles Zuspiel von Palacios. Der 18-Jährige war schneller als Angelino und traf aus sieben Metern. Bayer blieb dran und tat den Hausherren durch ihr schnelles Umschaltspiel des Öfteren weh, Diaby verpasste das 2:0 knapp (26.). Die Werkself machte in der ersten Hälfte ein richtig gutes Auswärtsspiel, kam immer wieder hinter die Abwehrkette der Sachsen. Leipzig fehlte der letzte Punch. Defensiv waren die Gastgeber immer wieder anfällig - und das bestrafte Leverkusen: Tahs langen Ball nahm Diaby mit Glück und Geschick mit - und vollendete rechts unten zum 2:0 (34.), womit es auch in die Kabinen ging.

Auch nach dem Seitenwechsel machte Leipzig das Spiel, und die Abschlüsse wurden nun besser und häufiger: Laimer prüfte Hradecky (47.), und Nkunku schoss rechts vorbei (55.). Auch Bayer blieb weiter, meist durch Konter, gefährlich: Adli schloss zu zentral ab (51.) und Andrich traf die Kugel in exzellenter Lage nicht ideal. RB war nun aber besser im Spiel als vor der Pause, den Lohn gab es durch Silvas Anschlusstreffer (62.). Doch quasi postwendend antwortete Leverkusen, Frimpongs Schuss fälschte Angelino unhaltbar für Martinez zum 3:1 für die Werkself ab (64.) - der erste Bundesliga-Treffer für den Außenverteidiger.  Der Treffer kam genau zur richtigen Zeit, denn damit nahmen die Gäste den Leipzigern den Wind aus den Segeln. RB fiel anschließend zunächst nichts mehr ein, Diaby ließ sogar den vierten Treffer liegen, er traf nur den Pfosten (72.). Es sah wenig nach einer Leipziger Aufholjagd aus, da bekam Tapsoba den Ball im Strafraum an den ausgestreckten Arm. Nach Ansicht der Videobilder zeigte Schiedsrichter Cortus auf dem Punkt. Szoboszlai ließ diese große Chance jedoch aus, er traf nur den linken Pfosten (88.). Somit gab es keine spannende Schlussphase mehr, es blieb beim 3:1 für die Gäste.

Weiter geht es jetzt für die Werkself am kommenden Samstag zu Hause gegen Fürth.

Bayer 04: Hradecky – Frimpong, Tah, Tapsoba, Hincapie – Andrich (80. Demirbay), Palacios – Diaby (88. Alario), Wirtz (88. Amiri), Adli (62. Aranguiz), Schick (62. Kossonou)

Tore: 0:1 Wirtz (21.), 0:2 Diaby (34.), 1:2 Silva (62.), 1:3 Frimpong (64.)

Zuschauer: - - -

Donnerstag, 25. November 2021

25.11.2021: Verdienter 3:2 Heimsieg gegen Celtic Glasgow

Die Werkself steht im Achtelfinale der Europa League! Dank eines 3:2-Heimerfolgs gegen Celtic Glasgow sicherte sich die Elf von Cheftrainer Gerardo Seoane den vorzeitigen Sieg in Gruppe G. Robert Andrich und Moussa Diaby brachten die BayArena mit ihrem Doppelschlag spät zum Kochen, die Nr. 8 der Werkself hatte zudem zum zwischenzeitlichen 1:0 getroffen.

Gerardo Seoane nahm im Vergleich zum 1:0-Erfolg über den VfL Bochum in der Bundesliga insgesamt vier personelle Änderungen in seiner Startelf vor: Odilon Kossounou, Piero Hincapie, Exequiel Palacios und Paulinho begannen anstelle von Edmond Tapsoba, Daley Sinkgraven, Nadiem Amiri (alle Bank) und Kerem Demirbay (Rot-Sperre).

Die Werkself brauchte eine gute Viertelstunde Anlaufzeit, ehe sie zu ihrem Spiel fand. Das lag allen voran an der Kompaktheit der Gäste, die Moussa Diaby und Co. kaum Räume anboten. So musste ein Standard zur Führung herhalten: Eine perfekt getretene Ecke von Florian Wirtz veredelte Robert Andrich an der Kante des Fünfmeterraums per Kopf zum 1:0 für Schwarz-Rot – Celtic-Keeper Joe Hart war chancenlos (16.). Diese Führung war durchaus verdient, war die Seoane-Elf doch bis zu diesem Zeitpunkt sowie im weiteren Spielverlauf die klar tonangebende Mannschaft. Mit einem erstklassigen Support von der Nordkurve im Rücken drückte Bayer 04 seinen Gast hinten rein und kreierte vor allem über die rechte Seite zahlreiche Offensivchancen. Letztlich fehlten aber oftmals der letzte Punch sowie das nötige Glück, um zum gewünschten Torerfolg zu kommen. Auf der Gegenseite gab es dann nach Ansicht der TV-Bilder einen Elfmeter für die Grün-Weißen: Lukas Hradecky traf Celtic-Stürmer Kyogo Furuhashi in Folge einer Flanke am Kopf. Anastasios Sidiropoulos ließ zunächst weiterspielen, nach Eingriff des VAR entschied der Referee aber auf Strafstoß, den Josip Juranovic zum 1:1-Augleich nutzte (40.) – es war der erste Schuss der Schotten auf das Tor des Bayer 04-Kapitäns. Nur wenige Augenblicke später war die Werkself dann erneut im Unglück: Nach einem Fehler im Aufbauspiel der Gäste scheiterte Diaby mit seinem wuchtigen Volley-Versuch am Lattenkreuz, den Nachschuss setzte Wirtz an den Außenpfosten (43.) - Doppel-Alu-Pech für Schwarz-Rot! Es war die letzte nennenswerte Szene vor der Pause.

Bayer kam mit frischer Offensiv-Power aus der Kabine und verpasste direkt um ein Haar das 2:1: Wirtz spielte einen tollen Steckpass in den Lauf von Diaby, im Eins-gegen-Eins mit Joe Hart blieb der Gäste-Keeper jedoch Sieger – den Nachschuss von Amine Adli konnte der Engländer ebenfalls parieren (54.). Die Schotten wurden von der Leverkusener Torchance regelrecht wachgeküsst, denn quasi im Gegenzug ging das Team von Chefcoach Ange Postecoglou in Führung: Furuhashi legte im Strafraum quer zu Jota, der ins lange Eck vollstreckte - Ergebnis gedreht (56.). Die Grün-Weißen zogen sich in der Folge zunehmend in ihre eigene Hälfte zurück, die Werkself hatte mehr Ballbesitz und war um den Ausgleich bemüht. Es fehlte gegen kompakte Schotten, die sich tief hinten einigelten, allerdings an der zündenden Idee im vorderen Drittel. Die beste Chance verbuchte indes Adli – Hart war mit dem Fuß zur Stelle (80.). Rund acht Minuten vor dem Schlusspfiff konnten die Schwarz-Roten den Rückstand dann aber doch noch egalisieren: Wirtz flankte von Rechtsaußen in den Strafraum zum eingewechselten Amiri, der den Ball mit dem ersten Kontakt auf Andrich klatschen ließ. Der Mittelfeldspieler nahm die Kugel ebenfalls direkt und knallte sie in die Maschen (82.).

Es wurde eine magische Europa-Pokal-Nacht, denn lediglich fünf Zeigerumdrehungen später brachte Diaby die BayArena endgültig zum Kochen: Wirtz legte von der Grundlinie zurück zum Franzosen, der von der Strafraumkante per Volley-Schuss zur 3:2-Führung einnetzte und so für pure Ekstase auf dem Platz sowie auf den Rängen sorgte – ein absolutes Spektakel! Bis zum Ende der sechsminütigen Nachspielzeit verteidigte Bayer 04 mit Mann und Maus und sicherte sich so schließlich einen verdienten Heimerfolg.

Damit machte die Werkself den vorzeitigen Gruppensieg klar und steht sicher im Achtelfinale der Europa League. Weiter geht es für Hradecky und Co. am kommenden Sonntag, 28.11.2021. Dann ist die Elf in der Bundesliga bei RB Leipzig zu Gast. Anstoß der Partie ist um 17.30 Uhr.

Bayer 04: Hradecky – Frimpong, Tah, Kossounou, Hincapie (75. Sinkgraven) – Andrich, Palacios – Diaby, Wirtz (89. Tapsoba), Paulinho (75. Amiri) – Adli

Tore: 1:0 Andrich (16.), 1:1 Juranovic (40.), 1:2 Jota (56.), 2:2 Andrich (82.), 3:2 Diaby (87.)

Zuschauer: 19.830

Samstag, 20. November 2021

20.11.2021: 1:0 Heimsieg gegen Bochum

Durststrecke beendet: Die Werkself hat am Samstagnachmittag nach zuvor vier sieglosen Bundesliga-Spielen in Folge mit dem 1:0 Heimsieg gegen Bochum drei ganz wichtige Punkte eingefahren.

Gerardo Seoane änderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1-Remis bei Hertha BSC auf drei Positionen: Daley Sinkgraven, Florian Wirtz und Nadiem Amiri begannen anstelle von Piero Hincapie, Exequiel Palacios und Paulinho (alle Bank).

Die Werkself erwischte einen traumhaften Start, denn bereits nach drei Minuten war der Tor-Bann gebrochen: Moussa Diaby steckte auf Rechtsaußen durch zu Jeremie Frimpong, der von der Grundlinie an den zweiten Pfosten zu Amine Adli flankte. Der Kopfball des Franzosen wurde von Manuel Riemann geklärt, allerdings befand sich das Spielgerät schon mit vollem Umfang über der Torlinie – das frühe 1:0 für Schwarz-Rot! Die Bochumer Antwort ließ nicht lange auf sich warten, der Freistoß von Eduard Löwen aus rund 25 Metern Torentfernung war jedoch sichere Beute für Bayer 04-Keeper Lukas Hradecky (8.). Auf der anderen Seite wäre Riemann wenige Zeigerumdrehungen später bei einem Wirtz-Kopfball wohl machtlos gewesen. Der Youngster setzte seinen Versuch nach einer wunderschönen wie gefühlvollen Flanke von Robert Andrich aber knapp neben das Gehäuse (16.). Beide Teams spielten mit offenem Visier – wenngleich der VfL die etwas defensivere Grundordnung an den Tag legte und zunehmend auf Konter lauerte. Dementsprechend angriffslustig ging es auf dem Platz her. Die nächste nennenswerte Aktion verbuchten derweil die Gäste: Nach einer misslungenen Eckvariante der Werkself zündete Bochum den Turbo und kombinierte sich über wenige Stationen bis in den Leverkusener Strafraum. Am Ende hatte Takuma Asano die Riesen-Gelegenheit auf den Ausgleich, doch Jonathan Tah war zur Stelle und klärte auf der Linie – Glück für die Seoane-Elf (26.). Rund sechs Minuten vor dem Halbzeitpfiff boten sich Bayer 04 gleich zwei dicke Chancen, die Führung zu erhöhen. Doch erst war Wirtz zu unpräzise (39.) und anschließend parierte Riemann stark gegen Sinkgraven (42.). So ging es mit einem 1:0 für Schwarz-Rot in die Kabinen.

Die Gäste kamen mit Dampf aus der Pause und drückten auf den Ausgleich. Edmond Tapsoba und Co. waren aber gleich auf dem Posten und hielten das Zentrum vor dem eigenen Gehäuse dicht – der VfL konnte keinen kreativen Moment erzeugen, der den Leverkusener Abwehrriegel entscheidend aus den Angeln hob. Auf der anderen Seite hatte ein ums andere Mal Wirtz die Gelegenheit, auf 2:0 zu stellen: Der 18-Jährige war in der 54. Minute in Folge einer Bochumer Ecke allein auf weiter Flur, schloss aber etwas zu hektisch ab und setzte seinen Versuch aus rund 16 Metern deutlich neben das Tor von Riemann. Die Werkself wurde im zweiten Abschnitt zunehmend passiver, folglich hatten die Gäste mehr Spielanteile. Wirklich gefährlich wurden VfL-Stürmer Sebastian Polter und seine Offensivkollegen aber nicht. Die beste Chance hatte Asano, der aber aus der Distanz an Hradecky scheiterte (67.). Eine gute Viertelstunde vor dem Abpfiff konnte der eingewechselte Paulinho dann alles klar machen: Der Brasilianer lief nach einem Steckpass allein auf Riemann zu, blieb mit seinem Versuch aber erfolglos – der VfL-Schlussmann reagierte glänzend (77.). Es sollte die letzte gefährliche Situation auf beiden Seiten gewesen sein, denn am Ende blieb es beim 1:0-Heimsieg für Schwarz-Rot!

Weiter geht es am kommenden Donnerstag, 25.11.2021 (Anstoß: 18.45 Uhr), in der Europa League. Dann gastiert Celtic Glasgow in der BayArena.

Bayer 04: Hradecky – Frimpong, Tapsoba, Tah, Sinkgraven (76. Hincapie) – Andrich, Demirbay (65. Palacios) – Diaby, Wirtz (90. Kossounou), Amiri (76. Paulinho) – Adli

Tor: 1:0 Adli (3.)

Zuschauer: 22.538

Sonntag, 7. November 2021

7.11.2021: 1:1 in Hertha BSC

Die gute Nachricht: Bayer bleibt in der Bundesliga auswärts ungeschlagen. Bei Hertha BSC erkämpfte sich das Team ein 1:1 (0:1).

Florian Wirtz hatte die Reise nach Berlin zwar angetreten, musste aufgrund muskulärer Probleme am Hüftbeuger aber kurzfristig passen. Auch Stürmer Lucas Alario, der sich bereits seit einiger Zeit mit muskulären Beschwerden herumplagt, wurde ebenfalls nicht rechtzeitig fit.

Den mit nur acht Spielern auf der Ersatzbank angetretenen Leverkusenern – darunter zwei Torhüter sowie zwei 16-Jährige – fehlten in der ersten Halbzeit die Durchschlagskraft. Moussa Diaby, vor wenigen Tagen noch Matchwinner in der Europa League beim 4:0-Erfolg gegen Betis Sevilla, war nahezu komplett abgemeldet.

Auf rutschigem Untergrund probierten es beide Teams zunächst verstärkt aus der Distanz. Berlins Stürmer Stevan Jovetic gab einen ersten Warnschuss von außerhalb des Sechzehners ab (7.), Robert Andrich versuchte sich auf Seiten der Leverkusener (9.). Der Sechser des Werksklubs stand auch danach im Fokus. Zunächst traf er den Ball nach starker Vorarbeit von Jeremie Frimong nicht richtig (11.), dann verwandelte er sicher zum vermeintlichen 1:0 für die Rheinländer (26.). Der Treffer zählte jedoch nicht, da der Ball bei der Hereingabe von Amine Adli zuvor im Aus war. So war es dem Hauptstadtklub überlassen, den Führungstreffer zu erzielen. Berlins Maximilian Mittelstädt gewann zunächst das Kopfballduell gegen Exequiel Palacios und Jovetic kam im Bayer-Strafraum an den Ball. Der Montenegriner schaltete schnell und jagte den Ball ohne Chance für Leverkusens Schlussmann Lukas Hradecky aus der Drehung in den Winkel (42.).

Nach der Pause war die Hertha dem 2:0 zunächst näher als der Werksklub dem Ausgleich. Leverkusen kämpfte zwar, fand jedoch keine Mittel, um die Defensive der Berliner zu knacken. Kerem Demirbay verbuchte noch zwei gute Abschlüsse, doch es schien nicht zu reichen. Erst, als sich alle auf einen Sieg der Hertha eingestellt hatten, schlug Bayer noch einmal zu. Der beste Leverkusener an diesem verregneten Nachmittag, Robert Andrich, traf in der 90. Minute nach einer eher unfreiwilligen Vorgabe des eingewechselten Odilon Kossounou zum 1:1-Ausgleich. Die beiden 16-jährigen Iker Bravo und Zidan Sertdemit feierten indes ihr Bundesliga-Debüt für den Werksklub.

Bayer 04: Hrádecký, Tah, Paulinho (79. Iker Bravo), Andrich, Demirbay, Tapsoba, Diaby, Palacios (61. Amiri), Frimpong (86. Sertdemir), Adli (86. Kossounou), Hincapié (61. Sinkgraven)

Tore: 1:0 Jovetić (42.), 1:1 Andrich (90.)

Zuschauer: 22.187

Donnerstag, 4. November 2021

4.11.2021: Zurück mit 4:0 zu Hause gegen Betis Sevilla

Bayer 04 Leverkusen hat nach fünf sieglosen Pflichtspielen wieder gewonnen: Beim 4:0 über Real Betis war Diaby mit zwei Toren und zwei Vorlagen der Mann des Abends. In den Schlussminuten wurde es noch einmal unnötig hitzig.

Ohne echten Zentrumsstürmer empfing Bayer Leverkusen Verfolger Real Betis. Wegen Alarios Ausfall (mit muskulären Problemen nur auf der Bank), für ihn spielte Diaby, hatte sich Bayers Trainer Gerardo Seoane etwas ausgedacht: Ganz vorne drin spielte Adli und etwas hängend dahinter Wirtz. Spielerische Lösungen waren also gefragt - und diese suchte Bayer von Anfang an. Vor allem in der Offensive zeigte sich die Werkself sehr variabel. Paulinho, spielte für den ebenfalls verletzten Bakker (Knochenödem im Sprunggelenk), Diaby, Adli und Wirtz tauschten fast ständig Positionen. Dahinter sicherten Demirbay und Andrich, der im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen Wolfsburg für Palacios spielte, die Offensivkünstler ab. Zunächst konnte Real Betis, das von Coach Manuel Luis Pellegrini nach dem 0:3 bei Atletico auf insgesamt zehn Positionen verändert wurde, aber die Offensivbemühungen der Werkself vom eigenen Strafraum fernhalten. Nach 20 Minuten musste Bartra dann aber schon für den bereits geschlagenen Keeper Rui Silva klären und Adlis Schlenzer von der Linie kratzen. Bayer kombinierte weiter und versuchte, mit schnellem Kurzpassspiel zum Erfolg zu kommen. Diabys Pass kam allerdings nicht schnell genug zu Frimpong, aufgrund einer Abseitsstellung zählte der Treffer des Außenverteidigers nach VAR-Einsatz nicht (24.). Bayer ließ sich dadurch aber nicht entmutigen und spielte weiter nach vorne. Immer wieder waren es Ballgewinne im Zentrum, die die Angriffe einleiteten, aber zu oft fehlte der letzte entscheidende Pass. Ballverluste waren selten, einer von Andrich wäre aber fast ins Auge gegangen, doch Hradecky war gegen Fekir auf dem Posten (35.). Viel mehr kam von Betis nicht aufs Tor des Bayer-Kapitäns, zu selten waren die Ausflüge der Gäste ins letzte Angriffsdrittel. Einmal wagte sich Betis aber noch vor der Pause nach vorne und fing sich prompt einen blitzsauberen Konter ein - und alle vier variablen Leverkusener Offensivspieler waren beteiligt: Paulinho schickte Adli auf die Reise. Am Strafraum bediente der Youngster den noch jüngeren Wirtz. Die Flanke verwertete am langen Pfosten Diaby sehenswert per Volleyabnahme (42.).

Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste aktiver und kamen mit viel Tempo aus der Kabine. Die Bayer-Defensive blieb aber hellwach, stand kompakt und ließ nichts Gefährliches zu. Mit der ersten richtigen Chance der zweiten Hälfte erhöhte Leverkusen - und wieder war Diaby der Torschütze. Erst schoss Wirtz im Sechzehner den eigenen Mann (Hincapie) an, von der Strafraumkante verwertete Diaby aber den Abpraller. Der Schuss wurde von Victor Ruiz noch entscheidend abgefälscht (52.). Mit der beruhigenden Führung im Rücken zog sich Bayer etwas zurück und bot Betis mehr Räume an. Allein wussten diese die Gäste nicht zu nutzen. Nach Fekirs Freistoß hätte trotzdem der Anschluss fallen können, doch die Latte verhinderte ihn (67.). In der Schlussphase lauerte Leverkusen auf den alles entscheidenden Konter und hätte diesen bereits durch Diaby (71.) oder Demirby (80.) fahren können. Trotzdem wurde es nur bedingt spannend, auch weil Betis bis auf Bartras Kopfball in der Schlussphase (85.) offensiv einfach zu harmlos blieb, ehe Wirtz (86.) und der eingewechselte Amiri (90.) zwei Konter blitzsauber abschlossen - beide Male war Diaby der Vorlagengeber.

Damit gewann Bayer nach fünf sieglosen Pflichtspielen endlich wieder und baute die Tabellenführung in Gruppe G aus. Einziger Wermutstropfen ist, dass Demirbay in der Schlussminute nach einer Auseinandersetzung mit Fekir noch die Rote Karte sah - ebenso wie sein Kontrahent.

In der Bundesliga ist Bayer am kommenden Sonntag um 15.30 Uhr bei Hertha BSC zu Gast. In der Europa League geht es am 25.11.2021 weiter: Leverkusen empfängt um 18.45 Uhr Celtic Glasgow.

Bayer 04: Hradecky – Frimpong (88. Retsos), Tah, Tapsoba, Hincapie (77. Sinkgraven) – Andrich, Demirbay, Paulinho (68. Palacios), Diaby, Wirtz (88. Kossounou) - Adli (77. Amiri)

Tore: 1:0 Diaby (42.), 2:0 Diaby (52.), 3:0 Wirtz (86.), 4:0 Amiri (90.)

Zuschauer: 15.108

Samstag, 30. Oktober 2021

30.10.2021: Blamables 0:2 zu Hause gegen Wolfsburg

Im Vergleich zur 1:2-Niederlage im Pokal gegen den Zweitligisten Karlsruher SC tauschte Bayer-Coach Gerardo Seoane viermal Personal aus: Statt Andrich, Amiri, Diaby (Gelb-Sperre) und Paulinho begannen Hincapie, Demirbay, Wirtz und auch der wieder fit gewordene Alario.

Beide Teams begegneten sich mit nahezu identischen 3-4-3-Systemen. Den besseren Start erwischte dabei Wolfsburg, das die Werkself früh störte - und auch die erste gute Chance im Spiel besaß. Hradecky parierte aber gegen einen Schuss von Baku vom Strafraumrand (8.). Nach rund einer Viertelstunde kam Leverkusen besser ins Spiel und hatte fortan Vorteile in Sachen Ballbesitz. Nach einem Konter hatte auch Bayer durch Adli die erste klare Gelegenheit, nach Zusammenspiel mit Wirtz verzog der Franzose knapp (21.). Insgesamt blieben Großchancen in der gesamten ersten Hälfte rar, weil beide Teams mit viel Engagement und Tempo verteidigten. Nach einer knappen halben Stunde eskalierte die Situation für kurze Zeit, nachdem Steffen Wirtz gegen den Fuß trat, obwohl bereits abgepfiffen war. Referee Aytekin zeigte Steffen sowie Brooks und Tah als Rädelsführer der Schubsereien die Gelbe Karte, die kurz darauf auch Alario nach Foul an Steffen erhielt. Nach einer dennoch wenig ereignisreichen ersten Hälfte ging es torlos in die Pause.

Kohfeldt wechselte nach der Pause zweimal, Paulo Otavio und Lukebakio kamen für Steffen und Philipp. Eine Entscheidung, die sich sehr schnell nachhaltig bezahlt machte. Denn schon in der 48. Minute löste sich Lukebakio nach Steilpass wohl aus gleicher Höhe und gab im Strafraum schließlich nach innen. Dort vollstreckte Nmecha aus kurzer Distanz. Und damit noch nicht genug: Nach Zusammenspiel der Joker - Lukebakio nahm links Paulo Otavio mit - scheiterte Nmecha zunächst an Hradecky, dann Gerhardt am blockenden Demirbay, ehe Arnold schließlich im dritten Versuch humorlos zum 2:0 für den VfL einschoss (51.). Die Werkself musste sich ein wenig schütteln und war dann um Ergebnisverbesserung bemüht. Doch fehlte es den Rheinländern dabei vor ungeduldig werdender Anhängerschaft zumeist an zündenden Ideen und Esprit. Gegen gut postierte Wolfsburger blieben klare Chancen weiter aus. Demirbay verzog aus der Distanz knapp (74.), der von Amiri klug freigespielte Paulinho legte sich den Ball frei vor dem Tor zu weit vor (77.) - und ein Freistoß erneut von Demirbay blieb in der Mauer hängen (85.). Das war es aber bis in die Nachspielzeit auch schon an Torannäherungen der Leverkusener in der zweiten Hälfte. Erst dann hatte Alario per Kopf doch noch eine gute Torgelegenheit (90.+2). In der letzten Minute der angezeigten Nachspielzeit gab es dann sogar noch einen Strafstoß für die Leverkusener, nachdem Lacroix Alario beim Torabschluss von hinten am Trikot festhielt und für die Notbremse auch noch die Rote Karte sah (90.+6).  Alario scheiterte mit dem Strafstoß aber an Casteels, sodass es beim 2:0 für Wolfsburg blieb. Die Leverkusener Fans quittierten den Schlusspfiff mit einem gellenden Pfeifkonzert. 

Bayer 04: Hradecky – Frimpong, Tah, Kossounou, Bakker – Aránguiz (84. Baumgartlinger), Palacios (68. Andrich) – Diaby, Demirbay (81. Wirtz), Paulinho (68. Amiri), Schick (81. Pohjanpalo)

Tore: 0:1 NMecha (48.), 0:2 Arnold (51.)

Zuschauer: 20.132

Mittwoch, 27. Oktober 2021

27.10.2021: Peinliches 1:2 im Pokal gegen Karlsruhe

Dank einer aufopferungsvollen kämpferischen Leistung, großer Effizienz und auch einer gehörigen Portion Glück gewann Zweitligist Karlsruher SC bei Bayer Leverkusen und steht im Achtelfinale des DFB-Pokals.

Bei Bayer rotierte Coach Gerardo Seoane im Vergleich zum 2:2 in Köln auf gleich sechs Positionen. Teilweise allerdings unfreiwillig, denn Bellarabi (Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel) und Schick (Bänderriss im Sprunggelenk) mussten ebenso wie Alario verletzungsbedingt passen. Kossounou, Hincapie, Demirbay und Wirtz rutschten auf die Bank. Neu dabei: Tapsoba, Bakker, Palacios, Amiri, Adli sowie Paulinho.

Die Partie begann mit einem Paukenschlag: In der 4. Minute ging der Außenseiter, der Bayer in der Anfangsphase mit hohem Pressing attackierte, in Führung: Wanitzek flankte zu Hofmann, dessen von Tapsoba noch abgefälschten Kopfball Hradecky nach vorne abwehrte. So vollstreckte Cueto aus kurzer Distanz - 1:0. Leverkusen reagierte mit wütenden Angriffen. Diaby verzog per Direktabnahme aber ebenso knapp, wie wenig später der völlig frei vor Gersbeck auftgetauchte Adli (10., 12.). Karlsruhe verteidigte gegen die anlaufenden Rheinländer leidenschaftlich, hatte ab und an aber auch weitere Umschaltmomente. Hofmann kam in der 29. Minute zu einer Gelegenheit. Gefährlicher aber blieb Bayer. Amiri verfehlte das Karlsruher Gehäuse aber ebenso wie später erneut Adli (19., 34.). Aufgrund der fehlenden Durchschlagskraft der Seoane-Elf blieb es so zur Pause beim knappen Vorsprung für den KSC.

Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gestaltete sich turbulent; nicht zuletzt, weil der KSC erneut stark begann, aber auch Bayer weiter nach vorne spielte. Wanitzek per Freistoß und Gordon nach Ecke scheiterten an Hradecky (47., 51.). Auf der Gegenseite vertändelte Diaby einen Zwei-auf-Eins-Konter leichtfertig (51.). Wenig später aber gelang Bayer doch das längst verdiente 1:1. Nach Doppelpass mit Adli erzielte der agile Frimpong sein erstes Pflichtspieltor für die Werkself.  Danach ging es in ähnlichem Stil wie zuvor weiter - Leverkusen ließ eine weitere Überzahlchance liegen, weil Paulinho zu ungenau passte (60.). Kurz darauf hatte der KSC Glück, dass ein Foul von Heise gegen Frimpong auf der Strafraumlinie ohne Folgen blieb. Und dann passierte es auf der Gegenseite: Hradecky spielte Choi den Ball im eigenen Strafraum bei einem Aufbauversuch genau in den Fuß, der Südkoreaner bedankte sich umgehend mit dem Treffer zum 2:1 (64.). Was danach kam, war ein Chancenfestival von Bayer gegen müde werdende Badener. Musste Gersbeck zunächst noch per Glanzparade gegen einen Kopfball des eigenen Mannes (Gordon) retten (72.), so überbot sich die Werkself anschließend beinahe schon im Auslassen von exzellenten Möglichkeiten: Adli schoss freistehend ebenso über das Tor wie Sekunden später Joker Iker Bravo (je 78.), der mit einem Alter von 16 Jahren, neun Monaten und 15 Tagen zum jüngsten Leverkusener Profi aller Zeiten wurde. In der Nachspielzeit vergaben Adli und Andrich im Duett erneut (90.+1), ehe erneut Iker Bravo mit dem Schlusspfiff aus guter Position knapp vorbeizielte (90.+5).

Bayer 04: Hradecky – Frimpong, Tah, Tapsoba, Bakker (77. Sinkgraven) – Palacios (66. Wirtz), Andrich – Diaby, Amiri (66. Demirbay), Adli, Paulinho (77. Iker Bravo)

Tore: 0:1 Cueto (5.), 1:1 Frimpong (54.), 1:2 Choi (63.)

Zuschauer: 13.060

Sonntag, 24. Oktober 2021

24.10.2021: 2:2 in Köln verloren

Der 1. FC Köln erwischte keinen guten Start. Die Geißböcke zeigten sich zwar bemüht, erwiesen sich offensiv letztlich aber als ratlos. Bis zum finalen Drittel war das Treiben der Domstädter zwar nicht unansehnlich, zu nennenswerten Chancen kamen sie aber nicht wirklich - der finale Pass erwies sich als größtes Hindernis. Die einzig nennenswerten Abschlüsse der Gastgeber in Durchgang eins waren ein Fernschuss (33) sowie ein Kopfball von Hector (44.).

Ganz anders sah die Sache beim Werksklub aus, der aus einer stabilen Deckung heraus seine immense Konterstärke gnadenlos ausspielte und bereits früh komfortabel in Führung gegangen war: Binnen zwei Minuten hatten die Leverkusener Kölner Unsicherheiten für zwei Tore genutzt, zuerst traf Schick nach zu riskantem Modeste-Pass (15.), dann Bellarabi nach hölzerner Abwehraktion von Czichos gegen Andrich (17.). Die Führung der Gäste hätte sogar noch höher ausfallen können, hätte Frimpong nicht nur die Latte getroffen (25.). Für Bayer lief jedoch nicht alles wie am Schnürchen. Zwar war sportlich im Grunde alles paletti, auch weil Köln weitgehend harmlos war, allerdings verletzte sich Bellarabi früh und musste noch vor dem Halbzeitpfiff ausgewechselt werden (37., Adli). An der 2:0-Pausenführung änderte das freilich nichts.

Seoane brachte zum zweiten Durchgang Bakker für Hincapie, wohl auch, weil sich den Kölnern zuvor auf der linken Seite der Leverkusener immer wieder ein paar Freiräume geboten hatten. Bayer beschränkte sich in Durchgang zwei noch mehr auf die Defensive, stand massiv, setzte über Schick (57.) und Wirtz 62.) gelegentliche Nadelstiche und fing sich dennoch den Anschlusstreffer: Weil Uth und Kainz gut nachsetzten und sich Tah bei Hectors Flanke verschätzte, landete der Ball am rechten Pfosten bei Modeste - 1:2 (63.). Auch wenn dem Anschluss ein gegnerischer Fehler vorausgegangen war, so hatte sich diese auch ein wenig angebahnt - und war nicht unverdient. Bayer spielte zu passiv, hatte sich zu sehr auf Verwaltung verlegt und war dafür bestraft worden, dass man durchaus vorhandene Konterchancen zu umständlich ausgespielt hatte. Von der gnadenlosen Effizienz aus Hälfte eins war nichts mehr zu sehen. Und es kam noch dicker für die Werkself, denn in der 82. Minute verlängerte der eingewechselte Andersson einen Einwurf per Kopf zu Modeste, der sich anschließend gegen Kossounou durchsetzte und zum vielumjubelten 2:2-Ausgleich einnickte. Das war dann auch zugleich der Endstand, mit dem die Geißböcke ob des Spielverlaufs sicher besser leben konnten, zumal sie damit in der laufenden Saison zu Hause weiter ungeschlagen sind. Aus Bayer-Sicht verletzte sich zu allem Überfluss auch noch Schick und musste kurz vor Schluss ausgewechselt werden (86.).

Weiter geht’s für die Werkself am kommenden Mittwoch um 18.30 Uhr in der 2. Pokalrunde zu Hause gegen den Karlsruher SC.

Bayer 04: Hradecky – Frimpong, Tah, Kossounou, Hincapie (46. Bakker) – Andrich, Demirbay – Diaby (77. Tapsoba), Wirtz (77. Palacios), Bellarabi (36. Adli), Schick (86. Alario)

Tore: 0:1 Schick 15.), 0:2 Bellarabi (17.), 1:2 Modetse (63.), 2:2 Modeste (82.)

Zuschauer: 49.600

Donnerstag, 21. Oktober 2021

21.10.2021: Verdientes 1:1 bei Betis Sevilla

Real Betis und Bayer Leverkusen bleiben in der aktuellen Europa-League-Saison weiter ungeschlagen. Am Donnerstagabend trennten sich beide Mannschaften mit 1:1. Beim Ausgleich hatte die Werkself etwas Glück.

Gerardo Seoane warf nach der 1:5-Niederlage gegen die Bayern die Rotationsmaschine an: Hincapie, Tapsoba, Andrich, Adli, Bellarabi und Alario waren neu in der Startelf. Kossounou, Bakker, Amiri, Wirtz, Paulinho und Schick (alle auf der Bank) mussten dafür weichen.

Die Offensivstärke stellte Bayer gleich unter Beweis: Leverkusen drückte mächtig aufs Tempo. Bereits in der ersten Minute prüfte Alario Betis-Keeper Bravo, wenig später wählte Diaby aus spitzem Winkel den Pass anstatt den Schuss aufs leere Tor (6.). Die Bayer-Führung lag in der Luft, sollte allerdings nicht fallen, da Alario nur die Latte traf (11.), und Adli an Bravo scheiterte (21.). Die Hausherren hatten Mühe ins Spiel zu finden, kamen in Minute 24 allerdings zu einer dicken Chance: Den Schuss von Iglesias wehrte Hradecky nach vorne ab, dort schoss Ruibal aus vier Metern drüber. Auf der Gegenseite zischte ein Schuss von Bellarabi knapp links vorbei (25.). Anschließend gab es bis zur Pause lange Leerlauf, die Gäste konnten nicht mehr an ihre starke Anfangsphase anknüpfen und hatten Glück, dass Iglesias aus sechs Metern knapp drüber schoss (42.).

Nach dem Seitenwechsel war Real Betis das bessere Team. Klare Chancen erspielten sich die Hausherren allerdings nicht, der eher harmlose Schuss von Lainez war die beste Gelegenheit (56.). Bis in die Schlussviertelstunde passierte vor beiden Toren nicht viel, dann war nochmal einiges geboten. Zunächst gab es nach einem Handspiel von Frimpong mit Verzögerung Elfmeter, Schiedsrichter Bartosz Frankowski sah sich die Szene nochmal an und zeigte auf den Punkt. Iglesias verwandelte sicher (75.). Die Antwort von Bayer war gut, denn schnell stand es 1:1. Carvalho klärte schwach in die Füße von Andrich und fälschte den Schuss des Leverkuseners anschließend unhaltbar für Bravo ab (82.). Pech für Betis und Glück für Bayer. Nun wollte die Werkself sogar mehr - und die Chancen waren da: Bravo lenkte Bakkers Schuss ans Außennetz (90.+3) und war in der letzten Szene des Spiels mit einer tollen Tat gegen Demirbay zur Stelle (90.+5). Am Ende blieb es beim 1:1, damit bleiben beide Teams weiter ungeschlagen (jeweils sieben Punkte) und Bayer behauptete Platz eins. Weiter geht es für die Werkself am Sonntag im Derby beim 1. FC Köln.

Bayer 04: Hradecky – Frimpong, Tah, Tapsoba, Hicapie (76. Bakker) – Andrich, Diaby (90. Palacios), Demirbay, Bellarabi (76. Paulinho), Adli (69. Wirtz), Alario (69. Schick)

Tore: 1:0 Borja Iglesias (75., Handelfmeter), 1:1 Andrich (82.)

Zuschauer: 30.000

Sonntag, 17. Oktober 2021

17.10.2021: Deutliches 1:5 zu Hause gegen Bayern München

Bayern München zeigte sich im Topspiel bei Bayer Leverkusen äußerst spielfreudig und vor der Halbzeit gnadenlos effizient. Am Ende stand ein 5:1.

Mit Bakker, Amiri und Paulinho brachte Leverkusens Trainer Gerardo Seoane im Vergleich zum 4:0-Erfolg in Bielefeld drei Neue in der Startelf: Hincapie, der spät von der ecuadorianischen Nationalmannschaft zurückgekehrt war, fand sich wie Adli auf der Bank wieder. Aranguiz fehlte wegen Wadenproblemen gänzlich im Kader.

Bayerns Coach Julian Nagelsmann indes vertraute auf dieselbe Elf wie beim 1:2 gegen Frankfurt. Lewandowski bestritt sein 358. Bundesligaspiel und holte damit Naldo als Internationalen mit den zweitmeisten Einsätzen Bundesliga-Einsätzen ein. Der Pole versüßte sich das Spiel direkt mit einem Tor: Upamecano leitete einen Kimmich-Freistoß quer zu Lewandowski, der aus kurzer Entfernung technisch anspruchsvoll per Hacke das 1:0 erzielte und den Bayern einen perfekten Start bescherte (4.). Auf dem Platz zeigte sich, dass Kimmich und Goretzka immer wieder abwechselnd eine Art Staubsauger vor der Viererkette gaben. Das diente vor allem dazu, tiefe Pässe auf Wirtz und Schick zu unterbinden. Und die Rechnung ging auf. Im gesamten ersten Durchgang spielte Schick keine wirkliche Rolle, während der bemühte Wirtz auch nicht an seine starken Leistungen aus den Vorwochen anknüpfen konnte. Ganz anders sah es bei Bayer aus, das notgedrungen mit der Doppel-Sechs Amiri/Demirbay - Aranguiz (Wade) und Palacios (Erkältung) fehlten - an den Start gegangen war und im Zentrum große Lücken offenbarte. Das sollte sich als Achillesferse entpuppen, die die spielfreudigen Bayern gnadenlos attackierten. Der emsige Sané (19.) sowie Goretzka (22.) näherten sich dem 2:0 an, das Lewandowski nach einem sehenswerten Spielzug über Sané und Davies nach einer halben Stunde markierte. Es war der Auftakt einer furiosen Phase der Münchner, die Leverkusen nach Strich und Faden auseinandernahmen: Zuerst lenkte Müller nach einer Ecke einen Süle-Schuss mit dem linken hinteren Oberschenkel entscheidend zum 3:0 ab (34.), dann glänzte der 32-Jährige nur wenige Sekunden nach seinem Treffer als Vorlagengeber von Gnabry (35.). Der wiederum kam auf den Geschmack, schnürte noch vor der Halbzeit - ebenfalls nach feinem Spielzug - seinen Doppelpack und markierte den 5:0-Pausenstand (37.).

Bei Bayer ging es in Hälfte zwei also um Schadensbegrenzung - und auch um Ergebniskosmetik. Seoane unterstrich dies mit der Einwechslung von Abwehrmann Tapsoba für Offensivgeist Paulinho (46.). Eine Maßnahme, die durchaus fruchtete, denn Bayer erwies sich fortan defensiv weitaus stabiler, ließ sich nicht mehr so leicht ausspielen und strahlte auf einmal auch vorne Gefahr aus: Demirbay scheiterte noch im Eins-gegen-eins an Neuer (53.), doch dann veredelte Schick Wirtz' klasse Pass in die Schnittstelle gekonnt zum 1:5 (55.). Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass die Bayern mindestens einen Gang runtergeschaltet hatten, sie nahmen aber noch immer am Spiel teil. und ließen immer mal wieder ihre Torgefahr aufblitzen. Lewandowski fehlten ein paar Zentimeter (63.), Süle (68.) scheiterte ebenso an Hradecky wie Sabitzer (74.). Am Sieg der Bayern bestand kein Zweifel, das ließ sich auch daran ableiten, dass beide Trainer mit fortschreitender Spieldauer Leistungsträger auswechselten. Blieb nur die Frage nach dem exakten Ergebnis. Weil Sané (75.), Sabitzer (79.) und Coman (85.) das nötigte Quäntchen fehlte, blieb es beim 5:1.

Auf die Werkself, die nach fünf Siegen in Serie wieder eine Niederlage einstecken musste, wartet am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) das rheinische Derby gegen Köln. Bayer ist am Donnerstag in Spanien bei Real Betis aus Sevilla gefordert (18.45 Uhr).

Bayer 04: Hradecky – Frimpong (64. Bellarabi), Tah, Kossounou, Bakker – Amiri, Demirbay – Diaby (64. Adli), Wirtz (79. Retsos), Paulinho (46. Tapsoba), Schick (81. Alario)

Tore: 0:1 Lewandowski (4.), 0:2 Lewandowski (30.), 0:3 Müller (34.), 0:4 Gnabry (35.), 0:5 Gnabry (37.), 1:5 Schick (55.)

Zuschauer: 29.542

Sonntag, 3. Oktober 2021

3.10.2021: 4:0 Sieg in Bielefeld

Bayer Leverkusen hat den wettbewerbsübergreifend fünften Sieg in Folge eingefahren. Am Sonntagabend gewann die Werkself mit 4:0 bei Arminia Bielefeld und schloss damit nach Punkten zum FC Bayern auf. Aus einer guten Bayer-Mannschaft ragte Schick mit drei Torbeteiligungen heraus.

Es waren, man kann es kaum anders formulieren, Schick-Festspiele, die da am Sonntagabend auf der Bielefelder Alm zur Aufführung kamen. Erst legte der Angreifer von Bayer Leverkusen das Führungstor durch Diaby auf (18.), dann traf er mit einem überlegten Flachschuss zum 2:0 (24.) - und zu guter Letzt markierte er per Kopf auch noch das 3:0 für die Werkself (57.).

Leverkusens Coach Gerardo Seoane tauschte im Vergleich zum 4:0 bei Celtic Glasgow drei Mal: Kossounou, Adli und Schick ersetzten Bakker, Paulinho und Alario - eine Entscheidung, die sich auszahlen sollte.

Bayer dominierte die Partie über 90 Minuten und stellte schon in der ersten Hälfte die Weichen auf Auswärtssieg. Bielefeld mühte sich zwar redlich und trat hin und wieder auch in der Offensive in Erscheinung, allerdings stießen die Ostwestfalen gegen ausgesprochen formstarke Leverkusener schlichtweg an ihre Grenzen. Unmittelbar nach dem 0:1 schlug Bielefeld zwar zurück, als Wimmer mit einem Geistesblitz ein herausragendes Tor per Hacke gelang (19.), der VAR wies Schiedsrichter Felix Zwayer allerdings auf eine Abseitsstellung von Okugawa hin. Sonst hatte Leverkusen das Geschehen im Griff. Noch vor der Pause hätten Diaby, Wirtz und Schick erhöhen können, nach der Pause drosselte Bayer das Tempo, schlug kurz vor dem Ende aber trotzdem noch zum vierten Mal zu: Krüger traf Bellarabi mit der Hand im Gesicht, Zwayer gab Elfmeter, und Demirbay traf sicher (90.+2).

Bayer 04: Hradecky – Frimpong, Tah, Kossounou, Hincapie (64. Sinkgraven) – Aránguiz (75. Amiri), Demirbay – Diaby (64. Paulinho), Wirtz (75. Bellarabi), Adli, Schick (75. Alario)

Tore: 0:1 Diaby (18.), 0:2 Schick (24.), 0:3 Schick (57.), 0:4 Demirbay (90.+2, Foulelfmeter)

Zuschauer: 16.250

Donnerstag, 30. September 2021

30.9.2021: 4:0 Auswärtssieg in Celtic Glasgow

Bayer 04 hat auch das zweite Gruppenspiel in der Europa League gewonnen. Nicht einmal 60 Sekunden waren vergangen, da hatte Bayer 04 in Person von Kerem Demirbay und Florian Wirtz schon zweimal Celtic-Schlussmann Hart geprüft. Nachdem der Keeper den zweiten Schuss hatte abprallen lassen, verwertete Lucas Alario per Kopf den Abpraller, stand dabei aber im Abseits. Der Argentinier begann im Sturmzentrum für Patrik Schick, außerdem durften nach dem 1:0 gegen Mainz in der Anfangsformation Paulinho und Piero Hincapie anstelle von Karim Bellarabi und Odilon Kossounou ran - für Hincapie war es der erste Startelfeinsatz für Bayer 04. Für ein erstes Defensiv-Ausrufezeichen sorgte sein Nebenmann Jonathan Tah: Celtic-Angreifer Furuhashi war bereits an Lukas Hradecky vorbei und ging aufs leere Tor zu, doch unser Innenverteidiger verhinderte mit einer überragenden Grätsche das sichere Gegentor (2.) - Mega-Tackling, Jona! Kurz darauf feuerte auch noch McGregor aus der Distanz knapp drüber - die ersten drei Minuten boten schon mehr Highlights als so manche Spiele über die volle Distanz. Auch in der Folge blieb die Intensität vor stimmungsvoller Kulisse hoch, Mitchel Bakker musste nach einem harten Tackling eines Gegenspielers früh behandelt werden, Rogic schoss aus der Drehung drüber (15.). Es ging munter hin und her, gefährlicher waren aber die Hausherren - und nach Tah musste nun auch Hradecky Großtaten vollbringen: Nach einem schnellen Celtic-Angriff war Furuhashi komplett frei durch, scheiterte aber am exzellent reagierenden Werkself-Kapitän (19.), der nach der folgenden Ecke auch einen Schuss von Starfelt spektakulär aus dem Eck kratzte (20.) - zwei sensationelle Paraden unserer Nummer eins. Die erste gute Chance der Werkself hatte nach einem herausragenden Wirtz-Pass Moussa Diaby, der am herausstürzenden Hart scheiterte (24.). Im Anschluss an die folgende Ecke ging Bayer 04 dann in Führung: Celtic hatte sowohl den Standard als auch die zweite Welle eigentlich verteidigt, doch Turnbull unterlief am eigenen Strafraum ein folgenschwerer Stockfehler, der den hellwach nachsetzenden Bakker ins Spiel brachte. Der Niederländer brach bis zur Grundlinie durch und legte dann mustergültig zurück auf Hincapie, der die Hereingabe aufs lange Eck verlängerte. Montgomery erreichte den Ball kurz vor der Linie zwar noch, konnte das Unvermeidbare aber nicht mehr verhindern - erstes Tor beim ersten Startelfeinsatz für unseren Neuzugang aus Ecuador (25.). Der Treffer gab Bayer 04 nun merklich Sicherheit, die Werkself drückte dem Spiel nun ihren Stempel auf - und erhöhte auf 2:0: Paulinho nahm über die linke Seite Fahrt auf und bewies dann ganz viel Übersicht. Vom linken Strafraum-Eck spielte unser Brasilianer einen perfekten Querpass durch den Strafraum auf Wirtz, der diese überragende Vorarbeit aus kurzer Distanz zum Pausenstand veredelte (35.).

Der zweite Abschnitt begann dann wie der erste: mit einer spektakulären Szene nach wenigen Sekunden. Wieder musste Hradecky sein ganzes Können aufbieten und einen Drehschuss von Furuhashi sehenswert aus dem Tor-Eck kratzen (46.). Mindestens genauso stark aber die Flugparade des Finnen nach Jotas fulminantem Distanzschuss (51.) - unser Kapitän hatte einen absoluten Sahnetag erwischt. Die Klassetaten des Werkself-Keepers waren aber auch Ausdruck des starken Auftakts der Gastgeber, für die Turnbull noch eine gute Freistoßchance liegen ließ (55.). Mitten hinein in die schottische Drangphase schlug dann aber die Werkself zu: Jeremie Frimpong zündete an alter Wirkungsstätte den Turbo, brachte sich mit einem feinen Haken im Strafraum in Position und zwang Hart zu einer starken Parade. Der Abpraller landete bei Paulinho, dessen Nachschuss von Carter-Vickers mit dem Oberarm geblockt wurde. Schiedsrichter di Bello zeigte auf den Punkt - und diese Gelegenheit ließ sich Alario nicht nehmen: Der Werkself-Stürmer verwandelte ganz akkurat ins linke Eck (58.). Doch noch gab sich Celtic nicht geschlagen, die Schotten waren sogar dicht dran an der direkten Antwort - aber mal wieder hatte Hradecky etwas dagegen: Der überragend aufgelegte Schlussmann war an diesem Abend einfach nicht zu überwinden, parierte auch einen Kopfball von Jota stark, den Nachschuss setzte Furuhashi ans Außennetz (60.). Allerdings erhielt die Werkself nun auch mehr Räume für einige Angriffe. Nach einem erneuten Turbo-Sprint von Frimpong setzte Alario den Ball im Zentrum drüber (68.). Der Torschütze zum 3:0 wurde kurz darauf ausgewechselt, für ihn kam Schick - und auch der hatte gleich eine Top-Chance. Hart zeigte nach dem wuchtigen Kopfball-Aufsetzer des Tschechen eine Glanzparade (77.), kurz vor Schluss rauschte ein weiterer Schick-Schuss drüber (86.). Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden. Celtic konnte das Tempo aus der Anfangsphase des zweiten Durchgangs nicht mehr halten, Hradecky musste keine weitere Glanztat mehr zeigen. Stattdessen zeigten sich in der Nachspielzeit noch einmal die weiteren Werkself-Joker: Zunächst scheiterte der durchgebrochene Bellarabi am toll reagierenden Hart, wenige Sekunden später trumpfte dann Amine Adli groß auf: Nach einer energischen Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten Nadiem Amiri bekam unser französischer Neuzugang den Ball links im Strafraum und donnerte ihn unwiderstehlich über Hart hinweg unter die Latte. Auch für ihn war es der erste Treffer im Werkself-Dress - und zugleich der Schlusspunkt eines rundum gelungenen Auswärtstrips (90.+4).

Nach zwei Spieltagen hat die Werkself in der Europa League damit die maximale Ausbeute von sechs Punkten eingefahren - ebenso wie Real Betis, das das Parallelspiel in Budapest mit 3:1 gewann. Zum direkten Aufeinandertreffen zwischen beiden Teams in Sevilla kommt es dann am 21.10.2021. Zunächst geht es aber in der Bundesliga weiter, wo Bayer 04 am kommenden Sonntag, den 3.10.2021 um 19.30 Uhr bei Arminia Bielefeld gastiert.

Bayer 04: Hradecky – Frimpong, Tah, Hincapie, Bakker – Aránguiz (65. Amiri), Demirbay – Diaby (65. Bellarabi), Wirtz (74. Adli), Paulinho (79. Retsos) – Alario (74. Schick)

Tore: 0:1 Hincapie (25.), 0:2 Wirtz (35.), 0:3 Alario (58./Handelfmeter), 0:4 Adli (90.+4)

Zuschauer: 55.000

Samstag, 25. September 2021

25.9.2021: 1:0 Heimsieg gegen Mainz

Ein toll herausgespielter Treffer von Florian Wirtz (61.) hat der Werkself einen 1:0 (0:0)-Erfolg gegen Mainz 05 beschert. Bayer 04 verdiente sich den Sieg durch eine deutliche Leistungssteigerung nach der Pause und kletterte durch den Dreier auf den zweiten Tabellenplatz.

Bayer 04-Caoch Gerardo Seoane nahm im Vergleich zur Formation beim 3:1-Erfolg gegen den VfB Stuttgart nur eine Veränderung in seiner Startelf vor: Kerem Demirbay kam für den nach seiner Roten Karte für drei Spiele gesperrten Robert Andrich ins Team. Verzichten musste die Werkself darüber hinaus wie schon in den vergangenen Wochen auf die verletzten Timothy Fosu-Mensah, Edmond Tapsoba, Julian Baumgartlinger, Exequiel Palacios sowie Keeper Niklas Lomb.

Die Werkself mit ihrer Angriffspower vom Anpfiff weg, die bereits zu sieben Treffern in der ersten Viertelstunde geführt hat, gegen die Mainzer, die mit zwei Gegentoren neben Wolfsburg die beste Defensive der Liga stellen und bei denen in vier von fünf Partien hinten die Null stand – man durfte sehr gespannt sein, wie sich das Duell des Vierten gegen den Fünften entwickeln würde. Bei sehr sommerlichen Temperaturen drückten die Hausherren gleich aufs Gaspedal, eine scharfe Hereingabe von ​Moussa Diaby rutschte an Freund und Feind vorbei ins Toraus (3.). Mainz verteidigte gegen den Ball wie üblich mit einer Fünferkette und verdichtete die Räume in der eigenen Hälfte sehr engmaschig. Den Gästen indes eröffneten sich die ersten guten Gelegenheiten. Erst zog der bei Bayer 04 ausgebildete Dominik Kohr in seinem 200. Bundesligaspiel aus der Drehung am Fünfmeterraum ab (11.), doch Lukas Hradecky bekam gegen den Aufsetzer ebenso rechtzeitig den Arm hoch wie nach der folgenden Ecke und dem Kopfball von Bell (12.). Wenig später war die erste Viertelstunde vorüber, und die erwartet unangenehm zu bespielenden und griffigen Mainzer hatten es geschickt verstanden, die Werkself bis dahin von ihrem Tor fernzuhalten. Bayer 04 agierte in dieser Phase nicht mit der gewohnten Präzision im Aufbau und leistete sich einige unnötige Ballverluste. Nach einem schnellen Angriff über Jeremie Frimpong und Diaby traf der Rechtsverteidiger erst den Pfosten, ehe Patrik Schick die Kugel im Nachfassen ins Netz drückte, doch Diaby hatte zuvor im Abseits gestanden (24.). Aber die Szene zeigte, wie es gehen musste für Schwarz und Rot, mit viel Tempo und geradlinigen Aktionen. Beim ansatzlos abgefeuerten Schuss von Florian Wirtz aus gut 20 Metern fehlte vielleicht ein halber Meter (33.). Der Nationalspieler war statistisch gesehen bislang alle 30 Minuten an einem Tor beteiligt, das hätte also ganz gut gepasst. Beim mächtigen Strahl von Mitchel Bakker streckte sich FSV-Keeper Zentner und entschärfte den Schrägschuss im Flug (37.). Bayer 04 musste für jede Chance hart arbeiten, viel lief bei den Leverkusenern über die rechte Seite, wo Frimpong unermüdlich anschob. Mit dem 0:0 ging es kurz darauf in die Pause.

Nach dem Wechsel erhöhten die Gastgeber vom Anpfiff weg die Drehzahl und schraubten an der Führung. Wirtz legte klasse auf für Diaby, der mit rechts abzog, doch Bells Bein war noch rechtzeitig dazwischen (50.). Unmittelbar danach der nächste Rechtsschuss des Franzosen, den Zentner aus dem Winkel boxte (51.), und der Mainzer Schlussmann packte auch beim Versuch von Karim Bellarabi sicher zu (53.). Auch Schick brachte den Ball nach Bellarabis Flanke aus kurzer Distanz nicht am aufmerksamen Torhüter vorbei (56.). Bayer 04 war jetzt richtig drin in der Partie, Welle auf Welle schwappte auf den Mainzer Kasten zu. Gerardo Seoane nahm den ersten Wechsel vor, Amine Adli kam für Bellarabi (60.). Und die Werkself belohnte sich für ihren Sturm und Drang: Wirtz spielte gekonnt und auf engstem Raum Doppelpass mit Frimpong und legte den Ball danach überlegt und mit großer Übersicht ins lange Eck zur Führung – 1:0 (61.). Mit seinem zehnten Bundesliga-Treffer, dem vierten in dieser Saison, löste der Nationalspieler Lukas Podolski als bislang jüngsten Spieler ab, der diese Marke erreicht hat. Bei Adlis Tor hatte der Flügelspieler zuvor im Abseits gestanden (64.). Piero Hincapie ersetzte danach Odilon Kossounou in der Innenverteidigung (66.). Nach feiner Vorarbeit von Wirtz verpasste Schick nur knapp den zweiten Treffer (73.). Auf der Gegenseite störte Hincapie Ingvartsen entscheidend beim Abschluss (77.), es war das erste Mal, dass sich Mainz in Hälfte zwei gegen drückend überlegene Leverkusener überhaupt eine Möglichkeit bot. Nach schönem Zusammenspiel mit Adli knallte Wirtz die Kugel drüber (81.). Danach ein Dreifach-Wechsel: Alario, Amiri und Paulinho kamen für Schick, Wirtz und Diaby (82.). Stachs Schuss aus guter Position parierte Hradecky (85.). Adlis Abschluss bereitete Zentner keine Probleme (88.). Sensationell, wie Hradecky danach einen Kopfball von Ingvartsen aus wenigen Metern reflexartig aus dem Eck fischte (89.). Auf der anderen Seite verpasste Paulinho gegen Zentner die Entscheidung (90.+2). Kurz darauf war Schluss, und die Werkself hatte verdiente drei Punkte mehr auf dem Konto.

Für Bayer 04 geht es mit einer Englischen Woche und dem zweiten Gruppenspiel in der Europa League am Donnerstag, 30.9.2021, um 21 Uhr bei Celtic Glasgow weiter. In der Bundesliga folgt dann am Sonntag, 3.10.2021, um 19.30 Uhr die nächste Herausforderung bei Arminia Bielefeld.

Bayer 04: Hradecky – Frimpong, Kossounou (66. Hincapie), Tah, Bakker – Aránguiz, Demirbay – Bellarabi (60. Adli), Wirtz (82. Amiri), Diaby (82. Paulinho) – Schick (82. Alario)

Tor: 1:0 Wirtz (61.)

Zuschauer: 16.624