Samstag, 27. Mai 2023

27.5.2023: 3:0 Niederlage in Bochum und trotzdem international qualifiziert

Dank eines 3:0-Erfolgs gegen früh dezimierte Leverkusener sicherte sich der VfL Bochum den Klassenerhalt. Am Ende durfte sich aber auch die Werkself freuen. 

Bochums Trainer Thomas Letsch verzichtete nach dem 1:1 bei Hertha BSC auf Änderungen in seiner Startformation. Anders dagegen Werkself-Coach Xabi Alonso, der im Vergleich zum 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach zweimal wechseln musste: Statt Hincapie (Rotsperre) und Demirbay (Gelbsperre) begannen Amiri und Azmoun. 

Die mit einer Viererkette agierenden Leverkusener erwischten den besseren Start, doch Adli erwies Bayer schon in der 6. Minute mit einem Nachtreten gegen Heintz einen Bärendienst. Referee Tobias Welz zeigte erst die Gelbe Karte, revidierte die Entscheidung jedoch nach Video-Studium und entschied auf Platzverweis (8.). Auch zu zehnt hatte Bayer zunächst die erste gute Chance des Spiels, Janko rettete nach einem Abschluss von Frimpong für den geschlagenen Riemann (12.). Doch nach und nach wurde Bochumer selbstbewusster - und ging in der 19. Minute sehenswert in Führung: Asano wurde links von Tapsoba nicht richtig attackiert und schlenzte ins Zentrum, wo der einlaufende Förster volley vollstreckte. Zum Führungstreffer kamen gute Nachrichten für den VfL von anderen Plätzen. Und während das dezimierte Leverkusen im weiteren Verlauf der ersten Hälfte sukzessive nachließ, wurde Bochum immer munterer. Asano schoss zunächst noch knapp vorbei (32.), kurz darauf aber gelang dem Japaner mit einer Volleyabnahme einer Ecke der 2:0-Pausenstand (34.).  

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich Bochum etwas passiver, während Leverkusen nun trotz Unterzahl verstärkt nach vorne spielte. Wirtz verpasste frei vor Riemann jedoch ein Ab-spiel zu Frimpong und damit womöglich einen frühen Anschlusstreffer (50.). Einem Tor noch näher kam Frimpong dann selbst in der 62. Minute - der Niederländer scheiterte am Innenpfosten. In einer recht nickelig werdenden Begegnung nahm der Druck der Gäste anschließend ab. Letztlich gelang Stöger mit einem Heber sogar noch der 3:0-Endstand (86.) - und die Bochumer Freude über den Klassenerhalt kannte keine Grenzen.  

Weil aber Absteiger Hertha BSC nach einem 0:1-Rückstand in Wolfsburg das Spiel nach der Pause noch drehte, konnten am Ende sogar doch beide Mannschaften feiern, denn Leverkusen blieb so Tabellensechster und darf 2023/24 international spielen.   

Bayer 04: Hradecky – Tah, Tapsoba, Frimpong, Bakker – Palacios, Amiri (78. Hlozek), Diaby (90.+2 Mbamba), Adli, Azmoun, Wirtz 

Tore: 1:0 Förster (19.), 2:0 Asano (34.), 3:0 Stöger (86.) 

Zuschauer: 26.000

Sonntag, 21. Mai 2023

18.5.2023: Nur 2:2 zu Hause gegen Bor. M‘Gladbach

Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach trennten sich im letzten Sonntagsspiel der Bundesliga-Saison 2022/23 mit 2:2. Dabei kosteten zwei dicke Fauxpas in der zweiten Hälfte die Werkself zwei Punkte.

Xabi Alonso verzichtete im Vergleich zum Europa-League-Aus nach dem 0:0 im Halbfinal-Rückspiel gegen die AS Rom auf größere Rotationen: Einzig Adli rückte für Azmoun (Bank) in die Startelf. 

Nach von beiden Seiten äußerst abwartender Anfangsphase ging die Werkself gleich mit der ersten Chance im Spiel in Führung: Der von Hincapie wunderbar steil geschickte Adli überwand Olschowsky aus recht spitzem Winkel durch die Beine (15.). Nur wenig später erhöhte De-mirbay per Kopf aus kurzer Distanz, Frimpong hatte zuvor geflankt (20.). Von der Fohlenelf war in der gesamten ersten Hälfte kaum etwas zu sehen. Als Hofmann nach einem raren gelungenen Spielzug der Gäste Hradecky doch einmal zum Eingreifen zwang und der Finne sich den Ball dann gegen den nachsetzenden Lainer etwas unkonventionell sicherte, lief bereits die 39. Minute. Einem weiteren Treffer näher kam derweil kurz danach Diaby auf der Gegenseite, der nach einem von Olschowsky abgewehrten Abschluss von Adli per Volley aus bester Position weit über das Tor schoss (41.). So blieb es zur Halbzeit beim 2:0 für effiziente Leverkusener.  

Die Elf von Xabi Alonso kontrollierte die Partie nach der Pause zunächst - bis Bakker und Hradecky im Verbund ein folgenschwerer Patzer unterlief: Der Niederländer legte etwas ungenau zurück zum Keeper in den Strafraum, dem dann bei der Annahme der Ball versprang, sodass der nachsetzende Hofmann flach aufs leere Tor schieben konnte. Tahs Abwehrversuch auf der Linie kam knapp zu spät (58.). Beinahe hätte die Werkself fast unmittelbar antworten können, doch Olschowsky entschärfte Hincapies Kopfball aus spitzem Winkel (59.), dann schlenzte Diaby vom Strafraumrand knapp vorbei (60.). Danach plätscherte die Partie dem Ende entgegen, erst in der Schlussphase wurde es noch einmal aufregend. Erst verzog Stindl per Direktabnahme nur haarscharf (85.), dann beschenkte die Bayer-Defensive Gladbach zum zweiten Mal: Amiri wollte in der 90. Minute zurück zu Hradecky passen, übersah aber völlig den noch davor postierten Thuram. Dieser legt zu Stindl ab, der das 2:2 markierte. In der Nachspielzeit sah dann noch Hincapie die Rote Karte, weil er böse mit offener Sohle gegen Weigl einstieg (90.+4). Am Ende blieb es beim aus Sicht der Gladbacher etwas schmeichelhaften 2:2. 

Am letzten Spieltag der Saison steht für Bayer Leverkusen am Samstag das Auswärtsspiel beim VfL Bochum an (15.30 Uhr).

Bayer 04: Hradecky – Tah, Tapsoba, Hincapie – Frimpong, Bakker, Palacios, Demirbay – Diaby (84. Hlozek), Adli (67. Azmoun), Wirtz (72. Amiri) 

Tore: 1:0 Adli (15.), 2:0 Demirbay (20.), 2:1 Hofmann (58.), 2:2 Stindl (90.) Zuschauer: 30.210

Donnerstag, 18. Mai 2023

18.5.2023: Halbfinalaus nach 0:0 im Heimspiel gegen AS Rom

Die AS Rom steht im Finale der Europa League! Bayer Leverkusen versuchte nach dem 0:1 im Hinspiel alles und hatte auch einige Chancen - am Ende war eine routinierte Roma-Defensive aber nicht zu überwinden. Einmal rettete gar die Latte. 

Leverkusen machte von Beginn an Druck und drückte die Roma weit an den Strafraum zurück. Nach dem 1:1 beim VfB Stuttgart war Wirtz zurück in der Startelf (Adli musste auf die Bank) und wirbelte hinter Azmoun und Diaby vor dem Strafraum der Römer unaufhörlich hin und her. Die Werkself zeigte sich allgemein sehr beweglich und kam nach einem Steckpass von Wirtz zu einer ersten großen Chance: Diaby traf aus spitzem Winkel nur die Latte (12.). Für die Gäste aus Rom war die eigene Offensive zunächst kein Thema. Meist war die Elf von José Mourinho, die er nach der Rotation in der Serie A (0:0 in Bologna) im Vergleich zum Hinspiel nicht verändert hatte, defensiv gefordert - der oft angeschlagene Dybala etwa saß wieder auf der Bank. Auch wenn sich die Giallorossi mitunter weit zurückzogen, im Strafraum hatten sie dann aber meist Überzahl. So blieb Leverkusen trotz variablen Spiels meist nur der Versuch aus der Distanz. Alleine Demirbay versuchte es viermal, dreimal aber harmlos. Rui Patricio musste nur einmal richtig eingreifen, lenkte den satten Schuss aber mit ein paar Problemen zur Ecke (21.). Glück hatte der Keeper, dass er nach Azmouns Kopfball gerade noch die Fingerspitzen dazwischen bekam, beim Rauslaufen hatte er sich zuvor verschätzt (29.). Insgesamt fiel das Torschussverhältnis mit 13:1 im ersten Abschnitt deutlich zugunsten der Werkself aus, die aber trotzdem auch in Hälfte zwei dem 0:1 aus dem Hinspiel hinterher-rennen musste. 

Der zweite Durchgang begann zunächst zerfahren und war von vielen Unterbrechungen geprägt. Die Roma stand zwar etwas höher, machte aber nach vorne nahezu nichts und verschleppte immer wieder das Tempo. Nach rund einer Stunde erhöhte die Werkself das Tempo. Nach einem eher harmlosen Kopfball von Azmoun (66.) musste sich Rui Patricio gegen einen scharfen Distanzschuss von Demirbay erneut langmachen (67.). Allgemein kam Bayer 04 trotz beständigen Anlaufens aber nicht entscheidend durch - auch weil die Giallorossi gerade im Zentrum extrem massiert standen. In der Schlussphase ging Xabi Alonso "All-in" und brachte mit Adli und Hlozek weitere Offensivkräfte auf den Platz. Bayer versuchte alles, um auf den Tag genau 35 Jahre nach dem Triumph im UEFA-Cup 1988 erneut ins Finale einzuziehen. Die beste Chance hatte Azmoun aus rund elf Metern, schoss aber nur neben das Tor (75.). Mehr ließ die Roma, die gegen Ende mehr durch Zeitspiel als durch Offensiv-Fußball auffiel, nicht mehr zu und stand nach dem Gewinn der Conference League (2022) erneut in einem europäischen Pokalfinale. 

Die Werkself muss sich damit über die Bundesliga für das internationale Geschäft qualifizieren und empfängt bei diesem Unterfangen am Sonntag, 19.30 Uhr Borussia Mönchengladbach. 

Bayer 04: Hradecky – Tah (86. Amiri), Tapsoba, Hincapie – Frimpong, Bakker (73. Adli), Demirbay, Palacios (80. Hlozek) – Diaby, Azmoun, Wirtz Tore: Fehlanzeige Zuschauer: 30.210

Sonntag, 14. Mai 2023

14.5.2023: 1:1 in Stuttgart

In einem erst nach dem Seitenwechsel unterhaltsamen Spiel trennten sich der VfB Stuttgart und Bayer 04 Leverkusen 1:1, wodurch der VfB auf Platz 17 der Tabelle abrutschte. 

Xabi Alonso musste nach der 0:1-Niederlage in Rom im  Halbfinal-Hinspiel der Europa League auf Kossounou (Muskelverletzung am Oberschenkel) und Andrich (Mittelfußbruch) verzichten, außerdem beorderte der Spanier Hlozek und Wirtz auf die Bank. Neu dabei: Bakker, Demirbay, Azmoun und Adli.
Bayer 04 kam recht bald zu optischen Vorteilen, tat sich aber dennoch enorm schwer, Lücken in der schwäbischen Deckung aufzureißen. Der VfB verteidigte geschickt, spielte unaufgeregt, stand engmaschig und lauerte auf eigene Konter sowie lange Bälle. Den Schwaben fehlte es aber ebenso wie den Rheinländern im Schlussdrittel an Passgenauigkeit. Torchancen gab es lange Zeit hüben wie drüben nicht. Beide Mannschaften waren primär auf Sicherheit bedacht, gingen nicht allzu sehr ins Risiko. Das machte sich in zwei Punkten bemerkbar: geringes Tempo und viel Absicherung. Wenig überraschend ging es torlos in die Halbzeit. 

Nach dem Seitenwechsel erhöhte der VfB die Intensität ein wenig und trat vor allem offensiv etwas mutiger auf - und belohnte sich. Nach gutem Ballgewinn vor dem Sechzehner kam Vagnoman im Strafraum zunächst nicht kontrolliert an den Ball, doch Endo setzte gut nach, antizipierte stark und wurde daraufhin im Strafraum vom zu spät kommenden Palacios zu Fall gebracht. Schiedsrichter Frank Willenborg entschied auf Strafstoß, den Guirassy eiskalt per Panenka sehenswert zum 1:0 nutzte (55.). Stuttgart wähnte sich auf dem richtigen Weg, doch dann ließ eine unglückliche Abwehraktion von Bredlow gegen Tapsoba die schwäbischen Hoffnungen wieder platzen. Der Torhüter räumte im eigenen Strafraum den Leverkusener ab, Willenborg entschied nach Sichtung der TV-Bilder auf Elfmeter, den Palacios sicher mit einem flachen Schuss ins linke untere Eck verwandelte (70.). Alles stand wieder auf null, doch beide Mannschaften wollten den Dreier - und suchten somit weiter den Weg nach vorne. Doch Vagnoman auf Stuttgarter (72.) und Tapsoba auf Leverkusener Seite (80.) ließen exzellente Chancen ungenutzt. 

So blieb es auch nach den hektischen Schlussminuten beim 1:1. Der VfB rutscht bei nur noch zwei übrigen Spieltagen auf den 17. Platz ab und wartet nebenbei seit elf Heimspielen und dem 17. April 2010 (2:1) auf einen Heimsieg gegen die Werkself, die ihrerseits seit vier Spielen sieglos ist und es zugleich verpasste, frisches Selbstvertrauen für das anstehende Halbfinal-Rückspiel in der Europa League gegen AS Rom am Donnerstag (21 Uhr) in der heimischen BayArena zu tanken. In der Liga, in der am kommenden Sonntag (19.30 Uhr) das Gastspiel in Gladbach ansteht, ist maximal noch Platz sechs drin. 

Bayer 04: Hradecky – Bakker (60. Wirtz), Tah, Tapsoba, Hincapie – Frimpong, Demirbay, Palacios – Diaby, Adli (88. Amiri). Azmoun (88. Hlozek) 

Tore: 1:0 Guirassy (57., FE), 1:1 Palacios (70., FE) 

Zuschauer: 45.000

Donnerstag, 11. Mai 2023

11.5.2023: 1:0 Niederlage im Europa League Halbfinale in Rom

Die AS Rom geht mit einem 1:0-Sieg ins Halbfinal-Rückspiel der Europa League. In einem von zwei gut gestaffelten Defensiven geprägten Spiel machte Roms Eigengewächs Edoardo Bove den Unterschied.

Xabi Alonso und Bayer 04 Leverkusen war das Weiterkommen durch einen Auswärtssieg bei Saint-Gilles gelungen, zuletzt musste man sich aber nach 14 Spielen ohne Niederlage ebenfalls geschlagen geben. Nach dem 1:2 gegen den 1. FC Köln fanden sich drei frische Kräfte in der Startformation wieder: Kossounou, Palacios und Hlozek begannen für Bakker, Amiri und Adli.

Im Fokus standen zu Beginn dieser Partie aber zwei andere Leverkusener: Mit energischem Einsatz setzte sich nach etwa 30 Sekunden Hincapie auf der linken Seite durch und fand Andrich, der aus guter Position aber den Ball nicht richtig traf und so einen Blitzstart ausließ (1.). Den hätte fünf Minuten später Wirtz nachlegen können, doch nach Doppelpass mit Hlozek verfehlte der Nationalspieler das Tor per Flachschuss hauchdünn. Von diesen beiden Chancen abgesehen war die Partie aber wie erwartet von viel konsequenter Defensivarbeit geprägt. Beide Teams fanden nach eigenen Angriffen stets schnell zurück in die defensive Ordnung, bei der man sich beiderseits zumeist erst zehn Meter hinter der Mittellinie formierte und so keinen Raum für Kombinationen ließ. Beide Teams bissen sich folglich die Zähne aus, die Zweikämpfe wurden mit zunehmender Spielzeit intensiver. Auch für die Roma ergab sich eine Großchance, doch bei Ibanez' Kopfball aus kurzer Distanz konnte sich Hradecky mit einer Glanztat auf der Linie auszeichnen (19.). Ansonsten ließ die Hintermannschaft um Abwehrchef Tah nichts zu, was sich auch nach einer verletzungsbedingten Umstellung nicht ändern sollte. Für Kossounou, der nach einem Zweikampf mit Beschwerden im Oberschenkel durch Bakker ersetzt wurde, rückte Hincapie in die Dreierkette und ließ wie sein Vorgänger nichts zu. Mangels weiterer Chancen auf beiden Seiten ging es torlos in die Pause.

Nach dem Wiederanpfiff waren diesmal die Römer deutlich schneller drin im Spiel, vergaben aber auch wie Leverkusen in Durchgang eins zwei frühe Chancen auf die Führung. Zunächst misslang Boves Ablage auf Abraham, sodass der nicht zum Abschluss kam (48.), dann verhinderte Tapsoba bei einem Freistoß einen weiteren Ibanez-Kopfball (51.). Nach einem Schubser von Diaby gegen Pellegrini (57.), der eine Reihe Gelber Karten nach sich zog, schien sich die Werkself aus dem anfänglichen Druck der Roma zu lösen. Doch der dann offensive Ansatz wurde den Leverkusenern zum Verhängnis.
Mit einem weiten Ball überspielte die Roma den Gegner, Abraham und Bove kombinierten sich anschließend vor das Tor. Ersterer scheiterte mit seinem Versuch noch an Hradecky, doch der freistehende Bove, in Rom geboren, konnte vor heimischem Publikum die Führung markieren (63.). Im Anschluss gelang es der AS Rom, den nun geforderten Leverkusenern stand-zuhalten. Im Umschaltspiel ergaben sich derweil immer wieder Räume, doch Hradecky hielt den knappen Rückstand fest. Weil aber trotz bemühtem Vortrag lange keine wirkliche Chance auf den Ausgleich heraussprang und dann Frimpong nach einem Abstimmungsfehler in der Roma-Hintermannschaft an Cristante auf der Linie scheiterte (87.), brachten die Gastgeber die Führung über die Zeit. Sie nehmen den Vorsprung mit ins Rückspiel nach Leverkusen.

Bevor Bayer 04 am kommenden Donnerstag (21 Uhr) die Chance hat zurückzuschlagen, geht es für die Werkself sonntags (15.30 Uhr) zum VfB Stuttgart.

Bayer 04: Hradecky – Kossounou (36. Bakker), Tah, Tapsoba, Hincapie – Frimpong, Andrich (90. Amiri), Palacios – Diaby (72. Adli), Hlozek (72. Azmoun), Wirtz

Tore: 1:0 Brove (63.)

Zuschauer: 64.000

Freitag, 5. Mai 2023

5.5.2023: 2:1 Heimniederlage gegen Köln

Nach 14 Pflichtspielen ohne Niederlage ist die Serie von Bayer 04 Leverkusen ausgerechnet im rheinischen Derby zu Ende gegangen. Der 1. FC Köln bejubelte beim 2:1-Auswärtssieg vor allem Doppelpacker Davie Selke.

Obwohl Kölns Trainer Steffen Baumgart nach der 0:1-Pleite gegen Freiburg auf dem Papier etwas offensiveres Personal gewählt und den gesperrten Martel (5. Gelbe Karte) durch Thielmann ersetzt hatte, war sein Team zunächst hauptsächlich mit Defensivarbeit beschäftigt. Köln verteidigte das Leverkusener Anrennen in der Anfangsphase aber weitgehend konzentriert - und schlug dann mit der ersten eigenen Torannäherung direkt zu: Selke setzte sich bei einer Kainz-Flanke von Tah ab und verlängerte per Kopf ins lange Eck (14.).

Für Bayer 04, das eigentlich gut begonnen hatte, bedeutete der Rückstand einen kleinen Bruch im Spiel, Kainz hatte sogar noch das 0:2 auf dem Fuß (18.). Dann aber zeigten die Hausherren ihr ganzes spielerisches Potenzial und kombinierten sich von der eigenen Grundlinie blitzsauber über den gesamten Platz. Schließlich legte Diaby klug für Adli auf - 1:1 (28.). Der Torschütze war nach dem 0:0 bei Union Berlin neben Amiri in die Startformation gerückt, Kossounou und Hlozek saßen auf der Bank. Nach dem Ausgleich flimmerte die Wiederholung des Spielfilms der Anfangsphase über den Leverkusener Rasen: Bayer 04 drückte, schnürte den Rivalen am eigenen Strafraum ein - doch das Tor machte Köln. Wieder hieß der Torschütze Selke, der eine Thielmann-Hereingabe wuchtig verwertete und seinen ersten Bundesliga-Doppelpack seit 2018 schnürte (36.). Adli hätte die Dublette kurz vor dem Halbzeit-pfiff perfekt machen können, verpasste per Kopf aber den erneuten Ausgleich (45.+1).

Der Beginn der zweiten Hälfte verzögerte sich dann leicht, weil aus dem Gästeblock Tennisbälle auf den Rasen flogen - offenbar eine Protestaktion der Kölner Fans gegen die Verlegung des Spiels. Ihr Team kam aber auch am Freitagabend weiterhin gut zurecht, Hector prüfte Hradecky per Volleyschuss (52.). Xabi Alonso reagierte auf den schwachen Beginn seiner Mannschaft mit einem Doppelwechsel und einer Systemumstellung. Zwar erlangte Leverkusen dadurch wieder mehr Kontrolle, fand aber keinen Weg durch die Reihen der leidenschaftlich verteidigenden Kölner. Bis auf zahlreiche ungefährliche Ecken und eine späte Kopfballchance für den eingewechselten Hlozek (89.) kam Bayer 04 im letzten Drittel kaum zur Entfaltung und musste schließlich nach 14 unbesiegten Pflichtspielen wieder eine Niederlage einstecken. Damit muss Leverkusen wohl auch die letzten Ambitionen abhaken, noch mehr als Platz sechs in der Liga zu erreichen. Die Chance auf die Champions League bietet sich nur noch durch einen Sieg in der Europa League, in der Bayer am kommenden Donnerstag im Halbfinal-Hinspiel auf die AS Rom trifft.

Bayer 04: Hradecky – Tah (81. Azmoun), Tapsoba, Hincapie – Frimpong, Andrich, Bakker (57. Palacios), Amiri (57. Hlozek)  – Diaby, Adli (89. Bellarabi), Wirtz

Tore: 0:1 Selke (14.), 1:1 Adli (28.), 1:2 Selke (36.)

Zuschauer: 30.210