Samstag, 22. Mai 2021

22.5.2021: 3:1 Niederlage in Dortmund

Bayer 04 beendet die Saison 2020/21 mit einer 1:3-Niederlage in Dortmund. Das Team von Cheftrainer Hannes Wolf, bereits vor dem Spieltag als Sechster sicher in der Europa League, geriet mit 0:3 in Rückstand. Unmittelbar vor dem Abpfiff traf dann Lars Bender, erst kurz zuvor für seinen Zwillingsbruder Sven eingewechselt, vom Elfmeterpunkt zum Endstand.

Schon der Aufstellungsbogen zum Gastspiel im Signal Iduna Park bot auf Seiten der Werkself seine ganz eigenen Geschichten. Demarai Gray etwa war zum ersten Mal unter Cheftrainer Hannes Wolf Teil der Startelf, der 20-jährige Paulinho feierte nach seinem Kreuzbandriss und insgesamt 336 Tagen Zwangspause sein Comeback auf dem Rasen. Der Offensivmann stand ebenfalls von Beginn an auf dem Rasen. Julian Baumgartlinger (Kreuzband-Operation) nahm in Dortmund auf der Bank Platz und war damit erstmals seit Ende Januar wieder Teil des Aufgebots. Und dann wären da ja noch die beiden Hauptprotagonisten des Tages aus schwarz-roter Sicht: Lars und Sven Bender. Während Letzterer wie Gray und Paulinho in der Anfangsformation stand und bei seinem letzten Einsatz als Profi die Werkself als Kapitän aufs Feld führte, gab sein Zwillingsbruder Lars überraschend noch einmal sein Comeback in den Spieltags-Kader! Aber damit nicht genug an diesem Nachmittag. Auf der Gegenseite wurde unter anderem Lukasz Piszczek vor Anpfiff verabschiedet. Und auch Schiedsrichter Manuel Gräfe gab sein 289. und zugleich letztes Bundesliga-Spiel – der 47-Jährige hat die Altersgrenze überschritten.

Gerade einmal fünf Minuten waren nach dem letzten Anpfiff Gräfes im deutschen Fußball-Oberhaus absolviert, da geriet die Werkself in Rückstand. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld traf Erling Haaland nach Zuspiel von Reinier aus spitzem Winkel zum 1:0 für den BVB. In der Folge zeigte sich das Wolf-Team bemüht, die Großchancen jedoch sollten vorerst ausbleiben. Den besten Annäherungsversuch leitete Karim Bellarabi über seine rechte Seite ein, als er nach 22 Minuten unbedrängt in den Strafraum flanken konnte. Paulinho, als Sturmspitze im Einsatz, löste sich im Zentrum von seinem Verfolger, verpasste die Hereingabe mit dem Kopf aber haarscharf. Und auch nach 35 gespielten Minuten sorgte erneut der zurückgekehrte Brasilianer für Leverkusener Torgefahr. Dieses Mal zog Bellarabi mit dem Ball am Fuß in den Strafraum ein und bediente Paulinho anschließend per flachem Zuspiel. Einzig BVB-Schlussmann Roman Bürki stellte sich dem Ausgleichstreffer in den Weg. So blieb es zum Pausenpfiff beim knappen 0:1-Rückstand aus Sicht der Gäste.

Vorerst ohne personelle Veränderungen kam die Werkself aus der Kabine zurück. Die Dortmunder mussten ihrerseits den angeschlagenen Mahmoud Dahoud aus dem Spiel nehmen, für ihn kam Jude Bellingham. Und wie bereits in Durchgang eins schlugen die Gastgeber auch nach dem Wiederanpfiff wieder binnen weniger Minuten zu. Marco Reus verwandelte einen direkt getretenen Freistoß von halblinks zum 2:0 (51.). Der Treffer wurde auf eine mögliche Abseitsstellung von Thomas Delaney im Sichtfeld von Werkself-Torhüter Lukas Hradecky überprüft – der Däne stand jedoch minimal vor Sven Bender. Wieder dauerte es einen Augenblick, bis Schwarz-Rot in die Offensiv-Aktionen kam. Gray etwa kam aus spitzem Winkel zum Abschluss, scheiterte aber an Bürki (65.). Kurz darauf tauschte dann Werkself-Cheftrainer Wolf doppelt, neben Patrik Schick kam Emrehan Gedikli. Der 18-jährige Mittelstürmer feierte damit sein Bundesliga-Debüt und durfte eine knappe halbe Stunde ran. In der Folge standen dann – wie es sich für einen letzten Bundesliga-Spieltag gehört – die Abschiede und Emotionen im Vordergrund. So bescherte BVB-Trainer Edin Terzic dem scheidenden Piszczek eine Viertelstunde vor Ende seinen von Applaus begleiteten Abgang von der Bühne Profifußball. Und so sollte es weitergehen: In Minute 89 verabschiedete sich auch Sven Bender aus der Bundesliga, er machte Platz für seinen Zwillingsbruder Lars. Auch Baumgartlinger kam noch einmal ins Spiel. Der emotionalste Moment des Tages sollte aber noch folgen: Lars Bender, seit wenigen Tagen Ehrenspielführer von Bayer 04, verwandelte einen Foulelfmeter in die linke Ecke – und setzte genau den Abschluss, den diese beeindruckende Karriere verdient hat!

Für Lars und Sven Bender stellte der Abpfiff in Dortmund nicht nur das Ende der Saison dar, sondern auch ihrer Laufbahn. Einige ihrer Mitspieler haben jedoch (noch) keinen Urlaub, denn elf von ihnen sind in ihre Nationalmannschaften berufen worden. So starten etwa Aleksandar Dragovic, Julian Baumgartlinger (beide Österreich), Lukas Hradecky (Finnland) sowie Patrik Schick (Tschechien) bei der EM. Fünf ihrer Teamkollegen sind derweil ebenfalls im Nationaldress unterwegs – für sie stehen Copa América, U21-EM sowie Testspiele auf dem Plan.

Bayer 04: Hradecky – Tah, Dragovic, S. Bender (89. L. Bender), Wendell – Aránguiz (89. Baumgartlinger), Demirbay – Bellarabi (73. Diaby), Wirtz (66. Schick), Gray – Paulinho (66. Gedikli)

Tore: 1:0 Haaland (5.), 2:0 Reus (51.), 3:0 Haaland (84.), 3:1 L. Bender (90./Elfmeter)

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Samstag, 15. Mai 2021

15.5.2021: 1:1 gegen Union sichert EuropaLeague

Trainer Hannes Wolf nahm nach dem 0:0 in Bremen vier Wechsel vor, drei davon verletzungsbedingt: Sinkgraven (Innenbandzerrung), Palacios (Adduktorenverletzung), Bailey (Zehenverletzung) und Bellarabi (Bank) wurden durch Wendell, Aranguiz, Amiri und Diaby ersetzt.

Schon in den ersten 20 Minuten wurde klar, dass die Partie das letzte Saisonspiel für die Bayer-Akteure Amiri und Tapsoba sein würde, da beide früh ihre 5. Gelbe Karte erhielten. Einen Blitzstart hätte die Werkself beinahe auch in Sachen Tore hingelegt, doch ein vermeintlicher Treffer von Schick in der 7. Minute erhielt aufgrund eines Handspiels bei der Ballannahme des Tschechen keine Anerkennung. Auffälliger in der Offensive waren indes zunächst die Köpenicker. Lenz und Ingvartsen schlossen jedoch zu harmlos ab (9., 11.), gegen Kruse musste sich Hradecky schon etwas mehr strecken (16.). In der 21. Minute stand es dann auch nach Abseitstoren 1:1 - Kruse hatte nach Andrichs Vorlage eingeschoben, doch Letzterer stand zuvor hauchdünn im Abseits. Die Werkself tat sich zunächst schwer, gegen die im defensiven Zentrum tief gestaffelten Gäste Gefahr zu erzeugen - und gingen in der 26. Minute dennoch mit etwas Glück in Führung: Nach einem geblockten Amiri-Schuss kam Wendell an den Ball, sein Abschluss wurde noch leicht abgefälscht und wurde so zur perfekten Vorlage für Wirtz, der aus kürzester Distanz einschob. Der 18-Jährige wurde damit zum jüngsten Spieler in der Bundesliga-Geschichte, dem sechs Tore gelangen (vor Bayerns Musiala). Es war zugleich der Halbzeitstand, nach einer ersten Hälfte, in der Union in einer offenen Partie mehr Abschlüsse besaß, aber Kaltschnäuzigkeit vermissen ließ.

Nach dem Seitenwechsel übernahm Union sofort die Initiative, erzeugte jedoch zunächst kaum Gefahr, während sich der Werkself ab und an Kontermöglichkeiten boten. Erst als Fischer mit den Hereinnahmen von Bülter und Becker für Trimmel und Lenz das Risiko deutlich erhöhte, entwickelte sich eine äußerst muntere Schlussphase. Und in dieser gelang Pohjanpalo in der 72. Minute nach einer Koproduktion der Joker der Ausgleich. Der Finne - Leihgabe von Bayer - traf nach Flanke von Becker im Nachschuss. Auch danach spielten die Köpenicker, die bei einem Sieg am 34. Spieltag noch an Leverkusen hätten vorbeiziehen können, munter nach vorne, sodass sich hüben wie drüben noch gute Chancen ergaben. Awoniyi wurde in letzter Sekunde von Tapsoba gestoppt (77.). Auf der Gegenseite hatte Luthe zuvor einen Schuss von Diaby an die Querlatte gelenkt (74.). Leverkusen hatte auch die letzte Gelegenheit im Spiel - Bellarabi entschied sich in guter Position im Strafraum zu einem Abspiel, aber Knoche rettete in höchster Not (88.). So blieb es beim Remis.

Bayer 04: Hradecky – Tah, Dragovic, Tapsoba, Wendell – Aránguiz, Demirbay, Amiri (68. Bellarabi), Wirtz (90. S.Bender) – Diaby, Schick (84. Gray)

Tore: 1:0 Wirtz (27.), 1:1 Pohjanpalo (72.)

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Samstag, 8. Mai 2021

8.5.2021: 0:0 in Bremen

Bremen und Leverkusen trennten sich 0:0. Die technisch bessere und überlegene Werkself verpasste im ersten Durchgang, in dem Werder gelegentlich Nadelstiche setzte, trotz guter Chancen die Pausenführung. In der Schlussphase hätten beide Teams den Siegtreffer erzielen können.

Bayer, das von Leverkusens Trainer Hannes Wolf nach dem 3:1 gegen Frankfurt unverändert auf den Rasen geschickt worden war, ließ vom Anpfiff weg den Ball zirkulieren. Die Gäste präsentierten sich als das spielerisch reifere Team, Werder hielt mit Kampfkraft und Laufintensität dagegen. Bittencourt, den Coach Florian Kohfeldt nach dem 1:2 nach Verlängerung im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Leipzig für den angeschlagenen Mbom nominiert hatte, sorgte für einen ersten, wenn auch geblockten Abschluss (3.). Dass Werder über den Einsatz kommen würde, war keine Überraschung, Sargent übertrieb dies gleich, für sein rüdes Tackling gegen Bailey sah er eine frühe Gelbe Karte (4.). Leverkusen baute geduldig auf, suchte den Weg vor das gegnerische Tor vornehmlich im Kombinationsspiel, das in eine erste gute Gelegenheit durch Bailey mündete (10.). Die hochüberlegene Werkself (70 Prozent Ballbesitz) kam gegen defensivstarke und gut geordnete Gastgeber in der Folge zunächst nicht mehr in aussichtsreiche Position. Der SVW streute den einen oder anderen Konter ein, doch Selke fehlte es an Technik (15.), Füllkrug beim Kopfball an Präzision (25.). Leverkusen blieb geduldig, bespielte Bremen unermüdlich und sollte gegen nach und nach etwas luftiger verteidigende Kohfeldt-Schützlinge noch vor der Pause vielversprechende Möglichkeiten zur Führung haben: Doch weder Bailey (33.) noch Wirtz (38.), dessen Treffer kurz zuvor wegen Abseits zu Recht nicht gezählt hatte (35.), und auch nicht Schick (43.) konnten diese zur eigentlich verdienten Pausenführung nutzen.

Bei Bayer kehrte der früh angeschlagene Bailey mit Wiederanpfiff nicht zurück - Gray kam, zudem Wendell für den Gelb-verwarnten Sinkgraven. Selke auf der einen Seite (47.) und Demirbay auf der anderen (52.) meldeten ihr Team im zweiten Durchgang an. In dem passierte bis auf einen Füllkrug-Kopfball (56.) vor beiden Toren kaum mehr etwas. Auch frische Offensivkräfte auf beiden Seiten konnten in einem zähen Duell nicht für neue Inspiration sorgen - oft zu kompliziert gestalteten die Kontrahenten ihre Offensivattacken. Und ging es einmal schnörkellos, so wie bei einem Konter mit Wirtz und Schick, klärte Rashica mit starkem Zweikampfverhalten die brenzlige Situation (75.). Die Werkself hatte noch eine klare Aktion in petto, doch nach Dragovics klugem Zuspiel scheiterte Wendell freistehend an Pavlenka (81.). Weil auf der anderen Seite in Dinkci ebenfalls ein Joker nach Tapsobas Klärungsversuch zu überrascht war (85.), blieb es beim 0:0. In der Nachspielzeit sah Dinkci nach Foul an Amiri noch die Rote Karte (90.+4).

Bayer 04: Hradecky – Tah, Tapsoba, Dragovic, Sinkgraven (46. Wendell) – Palacios (82. Amiri), Demirbay (74. S. Bender), Bailey (46. Gray), Bellarabi (62. Diaby), Wirtz - Schick

Tore: Fehlanzeige

Zuschauer: - - -