Freitag, 28. April 2017

28.4.2017 1:4 – Werkself kassiert deutliche Heimpleite gegen Schalke



Es stand viel auf dem Spiel! Die Mannschaft wollte, der Befreiungsschlag blieb aber aus. Mit 1:4 (0:3) unterlag das Team von Trainer Tayfun Korkut im Auftaktspiel des 31. Spieltags zuhause gegen den FC Schalke 04 und hatte damit in einem wichtigen Partie das Nachsehen. Damit steckt Bayer 04 weiter im Abstiegskampf. Im Vergleich zum unglücklichen 1:2 beim SC Freiburg nahm Korkut fünf Wechsel vor: Tin Jedvaj, Benjamin Henrichs, Charles Aránguiz, Karim Bellarabi und Stefan Kießling rückten für Aleksandar Dragovic (nicht im Kader), Kai Havertz (freigestellt wegen Abiturprüfungen), Wendell, Julian Baumgartlinger und Chicharito (alle Bank) in die Startaufstellung. Jonathan Tah stand indes nach überstandener Oberschenkelverletzung erstmals wieder im Kader und nahm vorerst auf der Bank Platz.
Die Werkself begann forsch und bissig. Nach nicht einmal einer Minute hatte Julian Brandt nach Zuspiel von Karim Bellarabi die erste Möglichkeit – Schalkes Keeper Ralf Fährmann wusste den Abschluss aus spitzem Winkel allerdings zu parieren. Kurz darauf hatte Kevin Volland die Chance, doch sein Schuss aus etwa 14 Metern ging über das Tor. In der Folge wurde es bitter: Im Gegenzug – es war der erste Vorstoß der Gelsenkirchener überhaupt – gingen nämlich die Gäste in Führung. Schalkes Benjamin Stambouli hatte mit einem starken Steilpass die Leverkusener Werkself ausgehebelt, ehe Leon Goretzka vor Bayer-04-Keeper Bernd Leno querlegte und Guido Burgstaller nur noch einzuschieben brauchte (6.). Zusätzlich bitter: Ömer Toprak verletzte sich bei seiner Rettungsaktion gegen Goretzka und musste behandelt werden. Vom Spielfeldrand musste er das 0:2 mit ansehen. Nach einer Ecke kam der Schalker Kapitän Benedikt Höwedes frei zum Kopfball und drückte den Ball über die Linie (10.). Doch es sollte noch schlimmer kommen. In der 18. Minute konterte die Mannschaft von Markus Weinzierl über Goretzka. Bayer 04-Rückhalt Leno konnte den Abschluss des Ex-Bochumers entschärfen, das Zuspiel auf Alessandro Schöpf in der Strafraummitte aber nicht. Trotz des Störens von Tin Jedvaj und Charles Aránguiz konnte der Schalker Offensivmann den Ball im Tor unterbringen – es war der dritte Treffer binnen zwölf Minuten. Kurz darauf musste Bayer 04-Kapitän Toprak verletzt ausgewechselt werden, für ihn kam Jonathan Tah ins Spiel – erstmals wieder nach knapp zweimonatiger Verletzungspause. Die Korkut-Truppe war sichtlich geschockt, wusste den Schalkern fortan wenig entgegenzusetzen. Die Gäste blieben bis zum Pausenpfiff die dominierende Mannschaft. Leno verhinderte in der 40. Minute einen höheren Rückstand, als er gegen Burgstaller aus spitzem Winkel parieren konnte.
Nach dem Seitenwechsel begann die Werkself genauso motiviert wie schon zu Spielbeginn. Und hatte nach gut zehn Sekunden die riesige Chance zum Anschlusstreffer: Bellarabis Flachschuss nach Zuspiel vom engagierten Volland rauschte Millimeter am Pfosten vorbei (46.). Auch im weiteren Verlauf drückte die Werkself auf das Schalker Tor. Den Treffer aber erzielten die Gäste. Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld traf Burgstaller per Direktabnahme zum 4:0 für die Königsblauen (50.). Es war ein Wirkungstreffer! Dennoch gab sich die Werkself nicht auf und kam im weiteren Verlauf durch Brandt (60.) und Bellarabi (62., 66.) zu Chancen. Mehr als ein Kopfballtreffer zum 1:4 von Stefan Kießling nach Vorarbeit von Bellarabi sollte allerdings nicht mehr herausspringen – es war der zweite Saisontreffer des Routiniers im insgesamt 333. Spiel für die Schwarz-Roten. Im weiteren Verlauf ereignete sich nur noch wenig: Die Gäste aus Gelsenkirchen wussten den Vorsprung zu verteidigen und die Korkut-Truppe nicht mehr zu nennenswerten Chancen kommen zu lassen. So blieb es am Ende für Bayer 04 bei einem enttäuschenden 1:4 vor ausverkauftem Haus.
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) ist Bayer 04 beim Abstiegsrivalen FC Ingolstadt zu Gast.
Bayer 04: Leno – Hilbert (46. Wendell), Jedvaj, Toprak (20. Tah), Henrichs – Aránguiz, Kampl – Bellarabi, Brandt (85. Mehmedi) – Volland, Kießling
Tore: 0:1 Burgstaller (6.), 0:2 Höwedes (10.), 0:3 Schöpf (18.), 0:4 Burgstaller (50.), 1:4 Kießling (69.)
Zuschauer: 30.210

Sonntag, 23. April 2017

23.4.2017 Späte 1:2 Niederlage beim SC Freiburg



Es ist und bleibt eine verfluchte Saison. Wie schon vor zwei Wochen bei RB Leipzig kassiert die Werkself auch beim 1:2 (0:1) in der Partie beim SC Freiburg kurz vor Schluss ein spielentscheidendes Gegentor. Dabei hatte sich die Mannschaft von Trainer Tayfun Korkut nach einer durchwachsenen ersten Hälfte steigern und ins Spiel zurück kämpfen können. In der 88. Minute machte Freiburgs Patrick Stenzel allerdings alle Leverkusener Hoffnungen zunichte.
Tayfun Korkut hatte gegen den SC Freiburg weiterhin auf Jonathan Tah (Aufbautraining), Lars Bender (Sprunggelenk-OP) und Hakan Calhanoglu (CAS-Sperre) verzichten müssen, Tin Jedvaj stand nach seiner Gelb-Roten Karte beim 0:0 gegen den FC Bayern München ebenfalls nicht zur Verfügung. Dafür hatte der Bayer 04-Trainer aber erstmals seit Mitte März nach überstandener Oberschenkelverletzung wieder auf Chicharito setzen können. Der Mexikaner rückte für Charles Aránguiz in die Startelf, Aleksandar Dragovic ersetzte in der Innenverteidigung den gesperrten Jedvaj.
Die Freiburger begannen bissig und ließen der Werkself nur wenig Räume, insbesondere im Spielaufbau. Nach elf Minuten gelang Freiburgs Mike Frantz ein perfekter Pass in die Tiefe, den Nils Petersen absolut sehenswert zu vollenden wusste – mit links jagte er den Ball aus zwölf Metern in den rechten Torwinkel, Bernd Leno im Tor der Werkself war ohne jede Chance. Wenig später kam Petersen erneut zum Abschluss, Leno konnte das drohende 0:2 allerdings mit einer Parade verhindern (15.). Im Gegenzug kam auch die Werkself zu ihrem ersten Torschuss. Kevin Volland prüfte Freiburgs Keeper Alexander Schwolow aus der Distanz (16.). Anschließend hatte die phasenweise passiv spielende Korkut-Truppe zwar öfter den Ball als die Freiburger, klare Tormöglichkeiten blieben allerdings Mangelware. Das lag auch daran, dass sich die lauffreudigen Gastgeber nach ihrem Führungstreffer etwas weiter zurückzogen und ihr Konterspiel forcierten. Dass der Tabellensechste daraus kein Kapital schlug, war nicht zuletzt ein Verdienst der aufmerksamen Bayer 04-Defensive. So blieb es nach 45 Minuten beim Stand von 0:1.
Nach der Pause fand die Werkself besser ins Spiel und riss die Partie mehr und mehr an sich. Die Belohnung für den Aufwand erfolgte dann nach knapp einer Stunde. Freiburgs Aleksandar Ignjovski kam mit einer Grätsche im Strafraum gegen den auffälligen Volland zu spät und holte ihn von den Beinen. Schiedsrichter Dr. Felix Brych zögerte keine Sekunde und entschied auf Strafstoß. Volland schnappte sich den Ball und wuchtete ihn sicher ins rechte untere Eck – 1:1 (59.). Es entwickelte sich ein munteres Fußballspiel bei bestem Fußballwetter im ausverkauften Schwarzwald-Stadion. In der 64. Minute hatte die Werkself Pech, als Volland mit einem fulminanten Fernschuss nur den Außenpfosten traf. In der Folge allerdings auch zweimal Glück: Erst rettete Wendell im Rückwartsfallen einen Abschluss von Janik Haberer aus nächster Nähe mit dem Knie auf der Torlinie (67.). Fünf Minuten später rettete der Brasilianer in Diensten der Werkself dann erneut in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Petersen. Als alles bereits nach einem Unentschieden aussah, leitete bei Freiburg der eingewechselte Havard Nielsen einen Pass von Ignjovski zum ebenfalls zuvor eingewechselten Pascal Stenzel weiter, der sich im Laufduell gegen Wendell behaupten konnte und den Ball am Ende trocken ins lange Eck zum 2:1-Siegtreffer für die Gastgeber drosch. Damit hatte die Mannschaft des Freiburger Trainers Christian Streich das Momentum auf ihrer Seite, trotz eines letzten Aufbäumens konnte die Werkself die späte Niederlage nicht mehr verhindern.
Damit bleibt die Werkself in der Tabelle auf dem zwölften Platz und hat vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Weiter geht es für Bayer 04 bereits am Freitag (20.30 Uhr). Dann ist der Tabellennachbar FC Schalke 04 zu Gast in der BayArena.
Bayer 04: Leno – Hilbert, Dragovic, Toprak, Wendell – Baumgartlinger (90. Pohjanpalo), Kampl – Havertz (79. Aránguiz), Brandt – Chicharito (61. Bailey), Volland
Tore: 1:0 Petersen (11.), 1:1 Volland (59., Foulelfmeter), 2:1 Stenzel (88.)
Zuschauer: 24.000 (ausverkauft)

Samstag, 15. April 2017

15.4.2017 Chancen satt für Bayern, kein Tor: 0:0 gegen Bayern München



Wenn Bayer Leverkusen auf den FC Bayern München trifft, dann handelt es sich in der Regel um ein absolutes Topspiel der Bundesliga. Nicht so am 29. Spieltag der Saison 2016/17: Stolze 33 Punkte hatten die beiden Klubs schließlich vor dem Spiel voneinander getrennt. Zu bieten hatte dieses Duell trotzdem etliche Highlights: So ließ Bayer im ersten Abschnitt ein paar Chancen liegen, ehe der FCB etliche Hochkaräter nicht nutzte. Am Ende stand ein unterhaltsames 0:0 - inklusive einer Ampelkarte.
Leverkusens Trainer Tayfun Korkut reagierte auf das jüngste 0:1 in Leipzig, das erst mit einem späten Nackenschlag auf bittere Weise verloren gegangen war, mit einem Wechsel: Aranguiz rückte für Bellarabi, der mit Problemen am Hüftbeuger zu kämpfen hatte und auf Bank Platz nahm, ins Startaufgebot.
Ohne Lewandowski und mit einer neuen Flügelzange (Costa/Coman), die schon kurzzeitig im Hinspiel gegen Real so agiert hatte, taten sich die Münchner anfangs schwer, sich erfolgreich vor das Tor von Leno zu kombinieren. Was allerdings auch daran lag, dass Leverkusen defensiv extrem sicher stand und nicht allzu viel riskierte. So vergingen im Grunde viele, viele Minuten des Abtastens und des ballbesitzdominanten Spiels der Bayern. Ein paar Abschlüsse sprangen ebenfalls heraus - allerdings vornehmlich für die auf Konter lauernde Werkself: Volland (9.), Jedvaj (12.), Kampl (14.), Havertz (22.) und Brandt (30.) setzten allerdings ausschließlich zu harmlose Schüsse. Auf der anderen Seite näherten sich lediglich Juan Bernat (19.) und Müller (25.) ein wenig an. Das änderte sich schlagartig mit der Aktion in der 32. Minute, als der FCB Abschlüsse am laufenden Band verbuchte: Jedvaj rettete mit der Brust gegen Alaba, Toprak blockte erst gegen Martinez' Kraftschuss und rettete kurz vor der Torlinie nach Vidal-Kopfball (alles in jener 32. Minute). In dieser Art ging es weiter: Coman schoss wenige Meter vor dem Bayer-Gehäuse Leno an (37.), Thiago nickte aus bester Lage drüber (40.) und Vidal ging zweimal zu viel Risiko (43. und 44.). Es blieb demnach beim 0:0 nach 45 Minuten, womit Gastgeber Leverkusen äußerst gut bedient war. Kurios: Auch im siebten Pflichtspiel unter Coach Korkut kassierte Bayer 04 damit kein Gegentor in der ersten Halbzeit.
Der zweite Durchgang begann derweil wie der erste: Der FCB schraubte die Ballbesitzanteile weiter in die Höhe (teilweise über 70 Prozent) und Leverkusen beschränkte sich auf konsequente Abwehrarbeit. Erst in der 54. Minute wurde es ein wenig brenzlig, als Müller das Tor durchaus knapp verfehlte. Weiter ging's zielstrebiger: Müller traute sich frei vor Leno keinen Abschluss zu, Jedvaj klärte einen Vidal-Knaller gerade noch mit dem Kopf (jeweils (58.). Dann erwies eben jener Jedvaj seinen Kollegen einen Bärendienst: De Kroate zog und zerrte an Gegenspieler Müller und handelte sich somit die Ampelkarte ein (59.). Somit musste die Werkself mit zehn Feldspielern bestehen - und das auch noch gegen die frischen FCB-Joker Robben, Xabi Alonso und Lahm. Diese Aufgabe klingt und ist äußerst schwer, doch die Gastgeber lösten sie. Die Mannschaft von Trainer Korkut zeigte sich defensiv extrem sicher und robust - und setzte auch offensiv einige Nadelstiche, wenngleich dort die Genauigkeit zu wünschen übrig ließ. Dennoch ließen die Hausherren fast nichts mehr anbrennen - fast: Denn nach einem Querpass von Müller stand plötzlich Lahm vor dem Tor - und schob mit rechts haarscharf links am Pfosten vorbei. Somit blieb es beim 0:0 und dem etwas glücklichen Punkt für Bayer 04.
Leverkusen ist am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) beim SC Freiburg zu Gast - und damit bei einem Gegner, den die Werkself gerne noch ein- und überholen würde.
Bayer 04: Leno, Hilbert , Jedvaj, Toprak, Wendell, Baumgartlinger, Aranguiz (62. Dragovic), Havertz (88. Bailey), Kampl , Brandt (66. Bellarabi),Volland
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 30.210

Samstag, 8. April 2017

8.4.2017 0:1 - Werkself kassiert bittere Last-Minute-Niederlage in Leipzig



Ist das bitter! Insbesondere in der zweiten Halbzeit präsentierte sich die Werkself im Duell beim Tabellenzweiten RB Leipzig auf Augenhöhe, muss die Heimreise aber dennoch aber mit leeren Händen antreten. Das entscheidende Gegentor zum 0:1 (0:0) kassiert die Werkself in der dritten Minute der Nachspielzeit.
Tayfun Korkut hatte gegen den Tabellenzweiten aus Leipzig dieselbe Startaufstellung wie beim 2:0-Erfolg unter der Woche in Darmstadt ins Rennen geschickt. Nach abgesessener Gelbsperre nahm Charles Aránguiz auf der Bank Platz, ebenso wie der wiedergenesene Leon Bailey. Auf Chicharito (Oberschenkelbeschwerden), Jonathan Tah (Aufbautraining), Lars Bender (Sprunggelenk-OP) und Hakan Calhanoglu (CAS-Sperre) musste der Bayer 04-Coach unterdessen weiter verzichten.
Die Leipziger begannen forsch, störten das Aufbauspiel der Werkself früh und setzten die Gäste von Beginn an unter Druck. Bereits nach drei Minuten musste Bayer 04-Rückhalt Bernd Leno das erste Mal eingreifen: Nach einem Querpass von Leipzigs Timo Werner war Marcel Sabitzer am rechten Strafraum zum Abschluss gekommen, Der Nationaltorwart aber tauchte blitzschnell ab und konnte den Schuss ins kurze Eck mit einem starken Reflex parieren. Ebenso wie die Abschlüsse von Werner (7., 9.). Auch in der 10. Minute war der formstarke Keeper der Werkself nach einem Schuss von Sabitzer zur Stelle. Es dauerte rund 20 Minuten, ehe sich die Korkut-Truppe vom Druck befreien konnte und fast minütlich stärker wurde. Dennoch blieb RB Leipzig gefährlich – ein Schlenzer von Forsberg sollte aber die letzte ernstzunehmende Gelegenheit für die Gastgeber im ersten Durchgang bleiben (28.). In der 33. Minute hatte die Werkself dann Pech: Nach einer schönen Brustannahme im Strafraum wollte sich Julian Brandt den Ball zurechtlegen. Dabei kam Leipzigs Stefan Ilsanker mit dem Oberarm an den Ball, doch Schiedsrichter Robert Kampka verzichtete auf einen Elfmeterpfiff – eine strittige Entscheidung. Die Werkself kam jedoch nun mehr und mehr zu Abschlüssen, Karim Bellarabis Versuche (40., 44.) blieben allerdings unbelohnt. So ging es torlos in die Halbzeitpause.
Zur zweiten Halbzeit musste Korkut wechseln: Das Geburtstagskind Bellarabi blieb mit Oberschenkelproblemen in der Kabine, für ihn kam Bailey. Und der 19-jährige Jamaikaner sorgte in seinem dritten Bundesligaeinsatz für Bayer 04 für viel Schwung auf dem linken Flügel: Erst leitete er eine Schusschance für Kai Havertz ein (47.), ehe er wenig später eine gute Freistoßchance kurz vor dem Strafraum der Gastgeber herausholte. Kevin Kampls Ausführung wurde allerdings von der Leipziger Mauer abgefangen, sein Nachschuss landete neben dem Tor (56.). In der 67. Minute zog dann Bailey selbst wuchtig ab, RBL-Keeper Péter Gulásci konnte den Ball allerdings parieren. Es entwickelte sich ein munteres Spiel, bei der die Korkut-Equipe immer mehr die Oberhand gewann. Der Tabellenzweite konzentrierte sich mehr und mehr auf Konter über den schnellen Werner. In der 69. Minute konnte der zurückgeeilte Kampl mit einer beherzten Grätsche nach einem Vorstoß über den schnellen Leipziger Werner Schlimmeres verhindern. Torabschlüsse blieben in der Schlussphase auf beiden Seiten eher Mangelware. In der 88. Minute sah Leipzigs Kapitän Willy Orban nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte. Als alles bereits nach einem Punktgewinn für die Werkself aussah, folgte die kalte Dusche in der Nachspielzeit. In der 93. Minute konterte Leipzig noch einmal über Emil Forsberg, der den Ball im Strafraum querlegte, wo ihn der eingewechselte Yussuf Poulsen mithilfe des Pfostens zum 1:0 für die Gastgeber über die Linie drückte. Ein letztes Aufbäumen der Werkself brachte nichts mehr ein, ehe Schiedsrichter Kampka kurz darauf die Partie beendete. Bitter!
Für die Werkself geht es am Ostersamstag (18.30 Uhr) mit dem Topspiel des 29. Spieltags gegen Spitzenreiter FC Bayern München weiter.
Bayer 04: Leno – Hilbert, Jedvaj, Toprak, Wendell (69. Henrichs) – Baumgartlinger, Kampl – Bellarabi (46. Bailey), Brandt (87.Kießling) – Havertz, Volland
Tor: 1:0 Poulsen (90.+3.)
Zuschauer: 42.558

Mittwoch, 5. April 2017

5.4.2017 Verdientes 2:0 in Darmstadt



Die Werkself hat die Durststrecke der letzten Wochen beendet und nach sieben Pflichtspielen ohne Dreier endlich wieder einen Sieg errungen. Am 27. Spieltag kam die ersatzgeschwächte Mannschaft von Tayfun Korkut zu einem verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg beim SV Darmstadt 98. Julian Brandt brachte die Werkself auf die Siegerstraße, ehe Kevin Volland in der zweiten Hälfte nachlegte.
Im Vergleich zum 3:3 gegen den VfL Wolfsburg hatte Korkut seine Startelf auf vier Positionen geändert: Tin Jedvaj, Kevin Kampl, Julian Brandt und Kai Havertz waren für Aleksandar Dragovic, Admir Mehmedi, Stefan Kießling (alle auf der Bank) und den gelbgesperrten Charles Aránguiz ins Team gerückt. Auf Lars Bender (Saisonaus nach Sprungelenk-OP) sowie die angeschlagenen Chicharito (Oberschenkelprobleme) und Jonathan Tah (Aufbautraining) musste der Bayer 04-Coach weiterhin verzichten.
Die Werkself offenbarte vom Anpfiff weg, dass sie sich an diesem Abend Einiges vorgenommen hatten. Mit viel Geschlossenheit und Courage nahm die Korkut-Equipe das Heft des Handelns in die Hände und konnte sich nach einer Viertelstunde für ihr Engagement belohnen: Nach einem Konter der Darmstädter hatte Brandt den Ball abgefangen und den schnellen Gegenstoß eingeleitet. Über Julian Baumgartlinger und Karim Bellarabi landete das Spielgerät schließlich bei Kevin Volland, der mit einem Pass in den Rücken der Abwehr den mitgelaufenen Brandt im Zentrum bedienen konnte. Und der Youngster vollende die erste Großchance der Werkself gekonnt zur Führung. Vom Gegentreffer ließen sich die Darmstädter um Trainer Thorsten Frings nicht entmutigen, zeigten großen Einsatz und ließen der Werkself nur wenige Räume. Und so blieb ein Abschluss aus spitzem Winkel von Havertz, den der wiedergenesene Lilien-Stammtorwart Michael Esser stark parierte, die vorerst letzte gute Möglichkeit im ersten Durchgang für die um Ordnung bemühten Gäste. Stattdessen kamen die Gastgeber zu Chancen. Hamit Altintops direkt getretener Freistoß von der linken Seite ging allerdings über das Tor (32.), Mario Vrancics Versuch aus knapp 17 Metern zentraler Position landete an der Latte (41.). So blieb es zur Pause beim 1:0 für Bayer 04.
Knapp sieben Minuten nach dem Wiederbeginn gab es dann eine strittige Szene: Darmstadts Außenverteidiger Fabian Holland hatte Volland im Strafraum von hinten die Füße weggetreten. Der Bayer 04-Stürmer ging zu Boden, Schiedsrichter Benjamin Brand erkannte dabei allerdings kein elfmeterwürdiges Foulspiel – eine Fehlentscheidung. Volland revanchierte sich auf seine Art: Nach einer scharfen Hereingabe von Brandt rutschten gleich zwei Darmstadt-Verteidiger ins Leere, der Ex-Hoffenheimer im Strafraum reagierte gedankenschnell, drehte sich um die eigene Achse und hämmerte den Ball zum 2:0 in den Winkel (56.) – es war sein fünftes Saisontor in seinem insgesamt 150. Bundesligaspiel. Doch auch vom 0:2 zeigte sich das Liga-Schlusslicht vorerst unbeeindruckt und kam durch die eingewechselten Felix Platte (67.) und Jan Rosenthal (69.) zu Abschlüssen. Doch mit zunehmender Spieldauer mussten sich die Darmstädter dem Druck der Werkself beugen. Volland (68.), Brandt (76.), Havertz (82.) und Wendell (90.) verpassten allerdings den dritten Treffer für Bayer 04 – nicht zuletzt weil Darmstadts Torwart Esser viermal glänzend parierte. Und so blieb es am Ende beim 2:0 für die Werkself, die damit nicht nur endlich wieder einen Sieg bejubeln durfte, sondern auch ihrem Neu-Trainer Korkut in seinem fünften Einsatz den ersten Sieg bescherte. Dank des Erfolgs kletterte Bayer 04 in der Tabelle auf den zehnten Platz.
Weiter geht’s am Samstag (15.30 Uhr) mit dem Ligaspiel beim Tabellenzweiten RB Leipzig.
Bayer 04: Leno – Hilbert, Jedvaj, Toprak, Wendell – Baumgartlinger, Kampl – Bellarabi (75. Kießling), Brandt (89. Mehmedi) – Havertz, Volland (90. Pohjanpalo)
Tore: 0:1 Brandt (15.), 2:0 Volland (56.)
Zuschauer: 16.200