Sonntag, 19. März 2023

19.3.2023: Verdienter 2:1 Heimsieg gegen Bayern München

Bayern München hat die Tabellenführung nach einem 1:2 in Leverkusen verloren. Die Werks-elf geriet zunächst in Rückstand, drehte die Partie in der zweiten Hälfte nach einem VAR-Kuriosum.
Genau wie Bayern hatte Leverkusen seine letzten vier Spiele allesamt gewonnen. Zudem ist die Werkself zusammen mit dem Rekordmeister der letzte deutsche Vertreter im Europapokal - und hatte dementsprechend Selbstvertrauen.

Die Anfangsphase gehörte dem Team von Xabi Alonso, der nach dem 2:0 in Budapest Kossounou, Demirbay und Adli für Tah, Bakker und Azmoun aufbot. Sommer verhinderte eine direkte Demirbay-Ecke (10.) und war auch bei Frimpongs Flachschuss mit einem Reflex zur Stelle (14.). Defensiv machte sich der Kniff, Andrich in die zentral-defensive Position zu beordern, zunächst bezahlt, Leverkusen ließ so gut wie gar nichts zu - lag dann aber nach dem ersten Angriff der Münchner direkt in Rückstand: Kossounou fälschte Kimmichs Schuss aus dem Rückraum unhaltbar für Hradecky ab (22.) - der einzige Torschuss des FCB im ersten Durchgang. Mit der Führung im Rücken kontrollierte der Rekordmeister, der nach dem 5:3-Heimsieg gegen den FC Augsburg mit Müller und Goretzka anstelle von Musiala und Gnabry angetreten war, die Partie - ohne sich allerdings weitere Chancen zu erspielen. Offensiv blieb vieles Stückwerk. Weil auch die Hausherren sich bietende Räume meist unsauber bespielten und beim letzten Pass zudem die Genauigkeit vermissen ließen, entwickelte sich bis zur Pause im Regen von Leverkusen ein Spiel mit nur wenigen Höhepunkten.

Der zweite Durchgang begann dann wie der erste: mit aktiveren Leverkusenern. Adli schloss überhastet ab (47.) und stand unmittelbar danach wieder im Mittelpunkt. Nach einer vermeintlichen Schwalbe sah der Offensivspieler von Schiedsrichter Tobias Stieler Gelb, nach VAR-Einsatz entschied der Referee dann aber doch auf Elfmeter, den Palacios sicher verwandelte (55.). Die Bayern versuchten nach dem Ausgleich etwas mehr zu machen, taten sich aber gegen die Bayer-Defensive schwer, weil diese gerade das Zentrum extrem dichtmachte. Eine Einzelaktion von Musiala hätte dennoch die erneute Führung bringen können, der Schuss des zur zweiten Hälfte Eingewechselten ging am langen Pfosten vorbei (68.). Kurios wurde es dann in der 70. Minute. Erneut sah Adli nach einem Zweikampf im Strafraum die Gelbe Karte, erneut meldete sich der VAR und wieder gab es Elfmeter für Leverkusen. Die Duplizität der Ereignisse perfekt machte Palacios, der erneut sicher vollstreckte (73.). Auch in der Schlussphase blieb ein Sturmlauf der Münchner aus, weil Leverkusen bis zum Schlusspfiff alles hineinwarf. Und wenn der FCB doch einmal durchbrach, dann war Hradecky zur Stelle, wie gegen Gnabry (85., 90.+2), Sané und Davies (beide 88.). Als de Ligt auch noch neben das Tor köpfte (90.+5), stand der fünfte Sieg der Werkself in Serie und der 400. Heimsieg in der Bundesliga-Geschichte fest.

Die Münchner, die erst in der Schlussphase zu mehreren Chancen gekommen waren, gehen damit mit einem Rückschlag in die Länderspielpause, denn sie verlieren die Tabellenführung an den BVB.
Nach der Länderspielpause ist Leverkusen am Samstag, dem 1.4.2023, beim FC Schalke 04 zu Gast (15.30 Uhr).

Bayer 04: Hradecky – Kossounou, Tapsoba, Andrich, Hincapie, Frimpong (90.+5 Fosu-Mensah)  – Palacios, Demirbay, Wirtz (84. Hlozek), Diaby (90.+1 Tah), Adli (84. Bakker)

Tore: 0:1 Kimmich (22.), 1:1 Palacios (56., FE), 2:1 Palacios (73., FE)

Zuschauer: 30.210

Donnerstag, 16. März 2023

16.3.2023: 2:0 in Budapest – Werkself zieht souverän ins Viertelfinale ein Dortmund

Die Werkself hat nach dem Sieg im Hinspiel gegen Ferencvaros Budapest auch das Achtelfinal-Rückspiel in der UEFA Europa League beim ungarischen Rekordmeister und Rekordpokalsieger mit 2:0 gewonnen. Dabei hatte Moussa Diaby das Team von Cheftrainer Xabi Alonso bereits nach drei Minuten in Führung gebracht. Nach dem Wiederanpfiff erspielten sich die Leverkusener dann zahlreiche weitere Gelegenheiten, scheiterten jedoch an der eigenen Chancenverwertung. Zum Endstand traf letztlich der kurz zuvor eingewechselte Amine Adli in der 81. Minute. Somit steht die Werkself im Viertelfinale des Wettbewerbs, der Gegner wird im Rahmen der Auslosung am morgigen Freitagmittag ermittelt.

Für die Partie in der Puskas Arena trat die Werkself in ihrer gewohnten 3-4-2-1-Formation an. Dabei nahm Xabi Alonso drei personelle Änderungen im Vergleich zum 3:2-Erfolg beim SV Werder Bremen in seiner Startelf vor: In der Defensive begann Edmond Tapsoba und ersetzte Odilon Kossounou, in der Offensive ging es mit Florian Wirtz anstelle von Amine Adli los, im Sturm entschied sich der Spanier dieses Mal für Sardar Azmoun statt Adam Hlozek.

Dabei legte die Werkself vor einer beeindruckenden Kulisse einen Start nach Maß hin: Bereits drei Minuten nach dem Anpfiff setzte Moussa Diaby nach einem Pass von Tapsoba zum langen Lauf an und ließ dabei seinen Gegenspieler Mats Knoester stehen. Mit gewohnt hohem Tempo machte der Franzose Meter bis kurz vor den Budapester Kasten und schob die Kugel daraufhin abgeklärt durch die Beine von Ferencvaros' Schlussmann Denes Dibusz ins lange Eck zur 1:0-Führung ein. Die erste Großchance des Tages für die Gäste galt Amer Gojak in der 22. Minute: Nach einem abgefälschten Ball gelang der Budapester Spielmacher frei vor Lukas Hradecky an den Ball, der Kapitän zeigte jedoch einen starken Reflex und parierte den Abschluss mit seinem rechten Fuß. Insgesamt präsentierten sich die Leverkusener - bis auf genannte Aktion von Gojak - in der ersten Hälfte ansonsten defensiv stabil und ließen keine nennenswerten Möglichkeiten der Gastgeber zu. In der Offensive erspielte sich Schwarz-Rot zudem immer wieder aussichtsreiche Gelegenheiten durch ein gutes Kombinationsspiel, wie beispielsweise durch Jeremie Frimpong aus spitzem Winkel sowie beim anschließenden Eckball durch einen Kopfball von Tapsoba, konnte diese jedoch nicht zum zweiten Tor des Tages vollenden (33.). Sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff kamen die Budapester erneut durch einen abgefälschten Ball zu einer ihrer beiden gefährlichsten Chancen, Adama Traoré traf dabei jedoch nur den Querbalken. So ging es mit dem 1:0-Vorsprung für die Werkself in die Kabinen.

Auch nach dem Anpfiff der zweiten Hälfte drückte die Alonso-Auswahl direkt auf ein weiteres Tor. Dabei entwickelte sich das Spiel in den Folgeminuten zu einem echten Chancenfeuerwerk für die Gäste: In der 50. Minute schickte Tapsoba, wie bereits beim 1:0-Führungstreffer, Diaby, der nach innen zog und im Anschluss seinen auf links mitgelaufenen Teamkollegen Mitchel Bakker sah. Dessen Gegenspieler kam jedoch in letzter Sekunde noch dazwischen. Weiter ging es nur zwei Minuten später mit einem langen Ball von Exequiel Palacios abermals auf Bakker, der Frimpong im Zentrum bediente. Die Nr. 30 der Werkself netzte humorlos ein, Schiedsrichter Artur Dias aus Portugal gab den Treffer jedoch aufgrund einer vorangegangenen Abseitsstellung Bakkers nicht. Es folgten nach einer sehenswerten Ballstafette ein geblockter Abschluss Diabys sowie wenige Augenblicke später Sardar Azmouns Möglichkeit, die am Ende aber haarscharf von Ferencvaros' Schlussmann Dibusz kurz vor der Linie entschärft werden konnte (56.). Nur eine Minute darauf traf Diaby zudem den Außenpfosten. Mit frischen Kräften sollte die Entscheidung dann aber doch noch gelingen. In der 81. Minute sah der stark aufspielende Diaby den zuvor eingewechselten Amine Adli auf links, der Franzose netzte mit seiner achten Ballberührung zum verdienten 2:0-Endstand ein. Mehr sollte nicht mehr passieren.

Damit steht die Werkself verdient im Viertelfinale der UEFA Europa League. Die Auslosung der Partien findet bereits am morgigen Freitag, 17. März, ab 13 Uhr statt.  Nur eine kurze Verschnaufpause bleibt der Alonso-Auswahl, dann geht's direkt im Liga-Alltag weiter: Die Werkself wird am morgigen Freitag noch eine Trainingseinheit in Budapest absolvieren, bevor es für den Bayer 04-Tross mit dem Flieger zurück ins Rheinland geht. Auch am Samstag laufen bei einer Abschlusseinheit in Leverkusen noch einmal die letzten Vorbereitungen auf Hochtouren, ehe am Sonntag, 19.3.2023, bereits die nächste Aufgabe wartet: Dann empfängt Schwarz-Rot im Rahmen des 25. Bundesliga-Spieltags den aktuellen Tabellenführer FC Bayern München. Los geht es um 17.30 Uhr in der BayArena.

Bayer 04: Hradecky – Tapsoba, Tah, Hincapie (81. Kossounou)– Frimpong (81. Fosu-Mensah), Palacios, Andrich (86. Demirbay), Bakker – Diaby, Wirtz (70. Adli) – Azmoun (70. Hlozek)

Tore: 0:1 Diaby (3.), 0:2 Adli (81.)

Zuschauer: 50.675

Sonntag, 12. März 2023

12.3.2023: 3:2 Auswärtssieg in Bremen

Leverkusen hat den dritten Pflichtspielsieg in Folge eingefahren und mit 3:2 in Bremen gewonnen. Dabei war sicherlich auch das nötige Glück aufseiten der Gäste.

Leverkusen war unter der Woche gefordert, nach dem 2:0-Heimerfolg in der Europa League gegen Ferencvaros Budapest wechselte Trainer Xabi Alonso kräftig durch: Bakker, Palacios, Andrich, Adli und Hlozek begannen für Tapsoba, Demirbay, Amiri, Azmoun (alle Bank) und Wirtz (nicht im Kader, er bekam eine Pause). Schick und Bellarabi hatten auf das Training am Samstag "reagiert" und waren ebenfalls nicht dabei.

In einer ausgeglichenen ersten Hälfte blieben große Torchancen zunächst aus. Beide Mannschaften ließen im letzten Drittel die Genauigkeit vermissen, Adli traf immerhin mal das Außennetz (15.). Die Bremer versuchten es viel mit langen Bällen, nach einem davon hatte Ducksch die große Chance zur Führung, er setzte die Kugel aber knapp vorbei (28.). Zwei Minuten später machte der Angreifer es besser: Palacios verteidigte nach einem langen Ball der Werderaner nicht konsequent genug, über Stage und Füllkrug landete die Kugel rechts im Strafraum bei Ducksch, der aus spitzem Winkel traf. Nach der 1:0-Führung wurden die Hausherren aber prompt etwas nachlässiger und hatten Glück, dass Hlozek die Riesenchance zum Aus-gleich nicht nutzte (33.). Mit einem 1:1 ging es dennoch in die Kabinen, da eine Frimpong-Flanke zu Bakker durchrutschte, der satt unter die Latte traf (34.). Ein insgesamt absolut leistungsgerechtes Ergebnis zur Pause, beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe.

Die Bremer kamen direkt mit einer guten Chance aus der Kabine, aber Stage verzog klar (47.). Und plötzlich ging Bayer in Führung: Frimpongs Schuss fälschte Stark unhaltbar für Pavlenka ab, Werder war im Pech (56.). Die Reaktion der Bremer auf den Rückstand war klasse, doch Ducksch schloss zu zentral ab (59.) und Füllkrug fand nicht an Hradecky vorbei (65.). Im Anschluss agierte Werder nicht mehr wirklich zwingend - und kassierte in der 83. Minute das dritte Gegentor: Adlis Flanke wurde abgefälscht und landete dadurch genau bei Hlozek, der zum 3:1 ein köpfte (83.). Das Glück war an diesem Abend sicher nicht aufseiten der Hausherren. Durch ein Elfmetertor von Füllkrug, der seinen 15. Treffer in dieser Saison erzielte, kam Werder zwar nochmal ran (86.), zu mehr reichte es jedoch nicht.

Bevor die Werkself, die nun dreimal in Folge gewann, am Sonntag die Bayern empfängt (17.30 Uhr), steht das Rückspiel im EL-Achtelfinale an: Am Donnerstag reisen die Leverkusener nach Budapest, wo Bayer ab 21 Uhr auf Ferencvaros trifft.

Bayer 04: Hradecky – Kossounou, Tah, Hincapie, Bakker, Frimpong (62. Tapsoba) - Andrich, Palacios – Diaby (74. Amiri), Hlozek (88. Azmoun), Adli (88. Sinkgraven)

Tore: 1:0 Ducksch (30.), 1:1 Bakker (34.), 1:2 Frimpong (56.), 1:3 Hložek (83.), 2:3 Füllkrug (86., FE)

Zuschauer: 41.000

Donnerstag, 9. März 2023

9.3.2023: 2:0 Heimsieg gegen Budapest

In einem chancenarmen Achtelfinal-Hinspiel gegen Ferencvaros Budapest waren Leverkusens Distanzknaller spielentscheidend. Demirbay nutzte früh einen Fehler der Gäste, ehe Tapsoba kurz vor dem Ende nach einem weiteren Fernversuch richtig stand.

Im Achtelfinal-Hinspiel gegen Ferencvaros Budapest agierte Bayer Leverkusen auch ohne sein gelb gesperrtes Mittelfeld-Zentrum Andrich und Palacios von Beginn an konzentriert und bestimmte die Anfangsphase. Ersatzmann Demirbay nutzte gleich den ersten Fehler der Gäste zur Führung aus. Keeper Dibusz spielte unsauber von hinten heraus, Hincapies Schuss wurde noch geblockt, Demirbays nach der zweiten Welle schlug aus der Distanz im linken oberen Eck ein (10.). Trotz des Rückstandes rückte der ungarische Meister und Pokalsieger zunächst nicht von seinem Matchplan ab. Verschieben und Räume zulaufen war das Motto. Für die Werkself, bei der im Vergleich zum 4:1 gegen Hertha BSC Amiri den zweiten zentralen Mittelfeldspieler gab, bedeutete das weiterhin: geduldig die Lücke suchen. Leverkusen spielte meist im Halbkreis um den Strafraum herum, kam aber zu selten in diesen hinein - und wenn, dann fehlte meist der entscheidende Schritt, wie bei Hincapie (22.). Zuvor war eine tückische Diaby-Flanke knapp am langen Pfosten vorbeigegangen (20.). Die Gäste, die in der Gruppenphase immerhin Bayers Gegner aus der vorherigen Runde (AS Monaco) hinter sich gelassen hatten, wurden erst Mitte des ersten Durchgangs etwas aktiver und wagten sich nach vorne. Dann aber gleich gefährlich. Zachariassens Heber aus kurzer Distanz klatschte aber zum Glück für Bayer nur an die Latte (26.). Die Gäste standen nun etwas höher, Bayer tat sich schwerer. Demirbays Distanzschuss neben das Tor war die einzig nennenswerte Toraktion bis zur Pause (43.).

Auch nach Wiederbeginn tauchte Ferencvaros immer mal wieder in der Nähe des Bayer-Strafraums auf, allerdings nicht wirklich zwingend. Civics Distanzschuss über das Tor war da schon der gefährlichste Abschluss (53.). Weil es auch Leverkusen im zweiten Durchgang mit-unter etwas schleifen ließ, entwickelte sich ein Spiel auf überschaubarem Unterhaltungsniveau. Den Hausherren fehlten in der Offensive oft das Tempo und die zündende Idee, das massive Zentrum der Gäste zu durchbrechen. Diabys Schuss aus spitzem Winkel war das einzig halbwegs Gefährliche Richtung Budapester Tor - und auch bei diesem Abschluss musste Dibusz nicht eingreifen (57.). Defensiv verrichteten Tah und Co. allerdings ihre Aufgaben und ließen auch bis in die Schlussphase nichts zu. Die Entscheidung brachte dann der nächste Distanzknaller, wenn auch über Umwege. Der eingewechselte Hlozek nagelte einen Freistoß aus über 25 Metern an den linken Pfosten, den Abpraller verwertete Tapsoba zum 2:0 (86.). Weil Hradecky in der Nachspielzeit gegen Zachariassen auf dem Posten war (90.+2), geht die Werkself mit einem guten Polster ins Rückspiel in Budapest nächsten Donnerstag (21 Uhr). Vorher steht für Leverkusen am Sonntag (17.30 Uhr) aber noch ein Bundesligaspiel bei Werder Bremen an.

Bayer 04: Hradecky – Kossounou, Tah, Tapsoba, Hincapie – Frimpong, Demirbay, Amiri – Diaby (79. Hlozek), Azmoun (60. Adli), Wirtz (89. Schick)

Tore: 1:0 Demirbay (10.), 2:0 Tapsoba (86.)

Zuschauer: 25.001

Sonntag, 5. März 2023

5.3.2023: 4:1 Heimsieg gegen Hertha BSC

Bayer 04 hat seine Aufgabe in der BayArena gegen Hertha BSC souverän gelöst: Die Werks-elf behauptete sich gegen die Berliner nach einer sehr ansprechenden Vorstellung mit 4:1 (2:0). Sardar Azmoun (12.) und Jeremie Frimpong (21.), der danach angeschlagen vom Feld musste, sorgten für eine 2:0-Führung zur Pause. Nach dem Wechsel trafen Moussa Diaby (60.) und Amine Adli (73.) bei einem zwischenzeitlichen Gegentor von Lukebakio (66.) für die Leverkusener.

Xabi Alonso nahm nach dem 1:1 beim SC Freiburg drei Veränderungen in seiner Anfangsformation vor. Die beiden zuletzt gelbgesperrten Jonathan Tah und Piero Hincapie kehrten ebenso wieder in die Startelf zurück wie Florian Wirtz. Kerem Demirbay und Adam Hlozek rückten dafür auf die Bank, Linksverteidiger Mitchel Bakker gehörte diesmal nicht zum Aufgebot. 

Die Werkself, taktisch im 3-4-3 sortiert, suchte sofort den Vorwärtsdrang. Nach Doppelpass von Jeremie Frimpong mit Moussa Diaby hatte der Niederländer über rechts viel Wiese vor sich und zog zur Grundlinie, doch seine Hereingabe wurde von einem Berliner zur Ecke geblockt (6.). Als Sardar Azmoun mit feinem Fuß Florian Wirtz in Szene setzte, wurde der Nationalspieler noch entscheidend im Abschluss gestört (9.). Kurz darauf klingelte es aber bei den Berlinern: Diaby steckte stark auf Frimpong durch, der legte die Kugel auf Azmoun zurück, und der Iraner traf flach zur frühen Leverkusener Führung ins Netz (12.) – Richter erwischte den Ball bei seinem Klärungsversuch erst deutlich hinter der Linie.

Wenig später erneut eine hervorragende Kombination zwischen Frimpong und Azmoun und beinahe eine Kopie des Führungstreffers, diesmal lenkte Herthas Keeper Christensen den Schuss des Mittelstürmers aber noch über die Latte (17.). Der starken rechten Seite der Hausherren waren die Berliner in dieser Phase fast hilflos ausgeliefert: Diaby ging nach Pass von Odilon Kossounou unwiderstehlich davon, ließ Uremovic ins Leere grätschen, und sein Zu-spiel schob Frimpong in die Maschen – das 2:0 (21.), Richter hatte erneut auf der Linie nicht mehr klären können. Bitter: Der angeschlagene Frimpong musste kurz darauf vom Platz, für ihn kam Timothy Fosu-Mensah ins Spiel (29.). Bei jetzt strömendem Regen blieb Bayer 04 am Drücker und schnürte die Berliner ein. Zugleich arbeitete die Werkself auch sehr konsequent und kompromisslos im Kollektiv nach hinten – da war sich auch Azmoun nicht zu schade, tief in der eigenen Hälfte Meter zu machen und energisch zu klären (39.). Diaby meinte es zu gut und wollte kurz vor der Pause noch einmal ablegen, statt nach öffnendem Zuspiel von Wirtz selbst den aussichtsreichen Abschluss zu suchen (43.). Mit dem hochverdienten 2:0 ging es in die Pause.

Die Berliner begannen den zweiten Durchgang deutlich forscher als zuvor, Lukas Hradecky lenkte Lukebakios Flachschuss um den Pfosten (50.). Auf der Gegenseite hatte Christensen alle Mühe, den strammen Versuch von Diaby aus 20 Metern zu entschärfen (55.). Der Berliner Schlussmann vermochte auch noch mit dem Fuß in höchster Not gegen Piero Hincapie zu retten (59.), doch kurz darauf war er ein drittes Mal geschlagen: Florian Wirtz spielte einen sensationellen No-look-Pass in den Lauf von Diaby, und der Franzose, der unmittelbar zuvor noch die Latte getroffen hatte, tunnelte Christensen zum 3:0 (60.) – sein achter Saisontreffer. Die Hertha kam durch einen Foulelfmeter von Lukebakio zum 1:3-Anschluss (66.), Fosu-Mensah hatte zuvor Plattenhardt zu Fall gebracht. Bayer 04 wechselte doppelt, Patrik Schick und Amine Adli kamen für die Torschützen Azmoun und Diaby (69.). Und die beiden Neuen zündeten sofort: Schick schickte Adli auf die Reise, der kurvte nach innen und überwand Christensen mit einem wuchtigen Linksschuss ins lange Eck – das 4:1 (73.). Piero Hincapie verfehlte völlig frei stehend per Kopf den möglichen fünften Treffer, Daley Sinkgraven und Nadiem Amiri kamen danach noch für Hincapie und Wirtz ins Spiel (82.). Tah eröffnete sich nach Freistoß von Amiri noch eine Möglichkeit (90.+2) – es blieb schließlich beim 4:1, mit dem sich die Werkself in der Tabelle um zwei Plätze auf Position Neun verbesserte.

Das Duell mit der Hertha bildete für Bayer 04 den Auftakt zu fünf Pflichtspielen binnen 14 Tagen. Weiter geht es mit der ersten von zwei englischen Wochen und dem Achtelfinalhinspiel in der UEFA Europa League am Donnerstag, 9.3.2023, gegen Ferencvaros Budapest (18.45 Uhr, BayArena). In der Bundesliga folgt Vergleich am Sonntag, 12.3.20223, um 17.30 Uhr bei Werder Bremen.

Bayer 04: Hradecky – Kossounou, Tah, Tapsoba – Frimpong (29. Fosu-Mensah), Andrich, Palacios, Hincapie (82. Sinkgraven) – Diaby (69. Adli), Azmoun (69. Schick), Wirtz (82. Amiri)

Tore: 1:0 Azmoun (12.), 2:0 Frimpong (21.), 3:0 Diaby (60.), 3:1 Lukebakio (67./Foulelfmeter), 4:1 Adli (73.)

Zuschauer: 30.210