Samstag, 27. August 2022

27.8.2022: 3:0 Auswärtssieg in Mainz



Die richtige Reaktion gezeigt: Nach drei Niederlagen zum Start in die neue Bundesliga-Saison hat die Werkself im Auswärtsspiel bei Mainz 05 drei Punkte eingefahren. Durch ein Eigentor des Mainzers Jonathan Burkardt ging das Team von Cheftrainer Gerardo Seoane nach einer halben Stunde in Führung, noch vor der Pause legte Jeremie Frimpong per Doppelpack nach (39., 41.). Im zweiten Durchgang arbeitete die Werkself weiterhin konsequent in der Defensive, sodass es letztlich beim verdienten 3:0-Erfolg blieb.

Für die Begegnung mit den Nullfünfern hatte Gerardo Seoane im Vergleich zur Partie gegen die TSG 1899 Hoffenheim (0:3) in der Vorwoche drei personelle Veränderungen vorgenommen: Statt Adam Hlozek und Sardar Azmoun in der Offensive, lief Mitchel Bakker auf der linken Außenbahn an, für Charles Aránguiz rückte Exequiel Palacios in die Startelf. Zudem komplettierte Kerem Demirbay das Mittelfeld.

Das Spiel begann direkt mit viel Tempo und hoher Intensität auf beiden Seiten. Bereits in der 6. Minute starteten die Gastgeber zum ersten gefährlichen Angriff: Nach einer Hereingabe von Karim Onisiwo kam Angelo Fulgini aus kurzer Distanz frontal vor Lukas Hradecky an den Ball, doch der Kapitän reagierte mit pfeilschnellen Reflexen und parierte den Ball kurz vor der Linie. In der 12. Minute war es dann wiederum die Seoane-Elf, die gefährlich wurde: Moussa Diaby gelang der Durchbruch bis in den Strafraum, Stefan Bell kam dazwischen, sodass der Ball erneut in Leverkusens Reihen landete. Doch auch den flachen Nachschuss von Bakker mit seinem schwächeren rechten Fuß konnte Robin Zentner zur Ecke klären. Die Mainzer bestimmten nun mit zunehmendem Spielverlauf die Begegnung. Robert Andrich und Co. waren im Gegenzug weiterhin um einen strukturierten Spielaufbau bemüht - mit Erfolg. Nach einer Ecke von Demirbay landete die Kugel bei Exequiel Palacios rechts an der Strafraumgrenze. Sein flacher Distanzschuss fand den Weg in Richtung Tor ins lange Eck, im Getümmel war es letztlich der Mainzer Jonathan Burkhardt, der die Werkself durch ein Eigentor mit 1:0 in Führung brachte (29.). Daraufhin schien der Knoten geplatzt: Zehn Minuten später startete Diaby nach Ballgewinn gegen Maxim Leitsch zum Konter, der Franzose lief alleine auf Zentner zu, sah jedoch noch den auf rechts mitlaufenden Jeremie Frimpong, der die Kugel nur noch ins kurze Eck zum 2:0 einschieben brauchte. Dann ging es Schlag auf Schlag: Nach einem Ballverlust von Alexander Hack und Leitsch startete erneut Frimpong auf der rechten Seite. Mit einem schönen Solo ging die Nr. 30 auch am Mainzer Schlussmann Zentner vorbei und netzte aus spitzem Winkel zum Doppelpack und damit zur 3:0-Führung der Werkself ein (39.). So ging es auch zum Halbzeitpfiff in die Kabine.

Für den zweiten Durchgang nahm Seoane zunächst keine Wechsel vor. Die Gastgeber veränderten auf der Gegenseite gleich drei Mal. Neu im Spiel: Niklas Tauer, Jae-Sung Lee und Delano Burgzorg. Letzterer wurde in der 55. Minute direkt in einen Zweikampf im Strafraum verwickelt, in der Folge landete der Ball bei Teamkollege Aarón Martin, der seinen strammen Fernschuss an die Latte setzte. Nach intensiven ersten Minuten schien sich die Partie zunächst etwas beruhigt zu haben. Die Mainzer suchten zwar immer wieder den Durchbruch durch die Leverkusener Defensive, die Werkself ging jedoch beherzt dazwischen und verteidigte konsequent. Aber die Nullfünfer ließen nicht locker. Nach der Gelb-Roten Karte von Hincapie aufgrund eines Foulspiels stand die Seoane-Elf ab der 77. Minute nur noch zu zehnt auf dem Platz. Infolgedessen erarbeiteten sich die Hausherren weitere Chancen, so auch zwei Minuten später: Anton Stach brachte einen kraftvollen Freistoß aus 17 Metern aufs Tor, Hradecky musste sich langmachen und parierte den Ball erneut stark. Drei Minuten später ist es dieses Mal Onisiwo, der sich nach einer Drehung individuell in der Box durchsetzen konnte, sein Abschluss ging jedoch knapp am langen Pfosten vorbei. In der Nachspielzeit sah Bakker nach einem Ellenbogen-Check gegen Onisiwo wie auch Kollege Hincapie zuvor die zweite Gelbe Karte und musste damit ebenfalls vom Platz. Die restliche Spielzeit verlief ereignislos, so blieb es beim 3:0 und damit beim ersten Saisonsieg für die Werkself in der Bundesliga-Saison 2022/23.

Kommende Woche steht für Bayer 04 ein Heimspiel auf dem Programm. Am Samstag, 3.9.2022 (Anstoß: 15.30 Uhr), empfängt die Seoane-Elf den SC Freiburg in der BayArena.

Bayer 04: Hradecky – Tapsoba, Tah, Hincapie – Frimpong (71. Kossounou), Andrich, Palacios (71. Aránguiz), Bakker – Demirbay (81. Amiri) – Diaby (81. Fosu-Mensah), Schick (83. Azmoun)

Tore: 0:1 Burkardt (29./Eigentor), 0:2 Frimpong (39.), 0:3 Frimpong (41.)

Zuschauer: 28.500

Samstag, 20. August 2022

20.8.2022: 0:3 zu Hause gegen Hoffenheim

Nach dem 0:3 gegen die TSG 1899 Hoffenheim ist der Fehlstart von Bayer 04 Leverkusen perfekt. Die Werkself reiht Fehler an Fehler und die Kraichgauer treffen zweimal spektakulär.

Gerardo Seoane konnte nach der 2:1-Niederlage gegen den FC Augsburg wieder auf Torhüter und Kapitän Hradecky sowie Mittelfeldchef Andrich bauen. Lunev fehlte verletzt, Palacios rückte auf die Bank.

Die Werkself begann abwartend, überließ der TSG das Feld und presse erst an der Mittellinie. Rutter (1. Minute) köpfte gleich zu Beginn eine abgefälschte Flanke drüber, Diaby scheiterte auf der anderen Seite nach einem schnellen Antritt an Baumann (7.). Dann begann die Hoffenheimer Zaubershow. Rutter entschied sich an der Grundlinie gegen eine Flanke und legte den Ball lieber ans Strafraumeck zu Prömel. Der spielte Doppelpass mit Baumgartner, konnte vorstoßen, weil Tapsoba das Abseits aufhielt, und legte wieder zurück zum Österreicher. Mit dem Rücken zum Tor stehend bugsierte er die Kugel am verdutzten Hradecky vorbei über die Linie (9.). Für die Rheinländer offenbar aber kein Weckruf. Seoanes Team blieb ideenlos, Hoffenheim stand sicher und legte im richtigen Moment nach. Kabak eroberte tief in der eigenen Hälfte den Ball, spazierte damit an den Strafraum und Hradecky sprang unter seiner Flanke hindurch, sodass Kramaric problemlos einköpfen konnte (35.). Wenig später fast das 0:3: Wieder stoppte Kabak einen Bayer-Angriff und über Baumgartner landete das Leder bei Rutter. Der wackelte Tapsoba aus und passte durch Hradeckys Beine hindurch zu Skov, der locker einschob. Video-Assistent Frank Willenborg hatte in der Entstehung aber ein Foul von Kabak an Hlozek beobachtet und nahm den Treffer zurück (39.).

Nach der Pause stellte Seoane um: Palacios und Demirbay kamen für Hlozek und Aranguiz. Diaby rückte nach links, Frimpong beackerte die rechte Seite alleine und hinten verteidigte eine Dreierkette. Und tatsächlich folgte eine Riesenchance. Schick konnte völlig frei aufs Tor schießen, doch auf der Linie stand mit Azmoun ein eigener Mann im Weg (51.). Bayer mühte sich, Hoffenheim blieb gefährlich. Kramaric verlagerte die Seite nach rechts zu Rutter, der vom eingewechselten Bakker ungestört blieb und nach wenigen Schritten in die Mitte wuchtig in den Torknick abschloss - 0:3 (78.). Ein verdienter Sieg. Demirbay traf nochmal per Freistoß den Pfosten (85.). Viel mehr hatten die Hausherren nicht entgegenzusetzen.

Bayer Leverkusen bleibt nach drei Ligaspielen sieglos ist nun am Samstag in Mainz zu Gast (15.30 Uhr).

Bayer 04: Hradecky – Tah, Tapsoba (76. Bakker), Frimpong, Hincapie – Andrich (66. Paulinho), Aranguiz (46. Demirbay), Diaby, Azmoun (76. Amiri), Hlozek (46. Palacios), Schick

Tore: 0:1 Baumgartner (9.). 0:2 Kramaric (35.)., 0:3 Rutter (78.)

Zuschauer: 26.339

Samstag, 13. August 2022

13.8.2022: 2:1 Heimniederlage gegen Augsburg



Im 23. Anlauf hat der FC Augsburg zum ersten Mal in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen gewonnen. Dabei lief Schlussmann Gikiewicz zur Höchstform auf - ein nicht gegebener Treffer für Leverkusen sorgte für Diskussionen.

Gerardo Seoane musste nach dem 0:1 bei Borussia Dortmund sowohl auf den rotgesperrten Hradecky, als auch den an einem Bluterguss im Hüftbereich laborierenden Andrich verzichten. Dafür rückten Lunev und Aranguiz in die Startelf, zudem spielten Bakker, Diaby und Azmoun für Hincapie, Demirbay sowie Bellarabi.

Die Gäste zeigten von der ersten Minute an, wie sie die Leverkusener knacken wollten: Gut gestaffelt stehen, aggressiv pressen und bei Fehlern blitzschnell kontern. Die Werkself war demnach ballführend und versuchte, mit Pässen in die Tiefe auf die schnellen Offensivspieler für Gefahr zu sorgen. Besser auf ging dabei der Plan der Augsburger, die bereits nach neun Minuten erstmals einen unsauberen Pass im Aufbauspiel ausnutzten und durch Pedersen den ersten Abschluss verbuchten (9.). Ein möglicher Treffer hätte nach Abseitsposition von Vorlagengeber Demirovic aber nicht gezählt. Besser lief es dann wenige Minuten später, als die Leverkusener wieder früh im Aufbau einen Fehlpass spielten und Augsburg über Jensen und Gruezo blitzschnell umschalteten. Nach einer Kombination über die linke Seite, bei der die Leverkusener nicht in die Zweikämpfe fanden, steckte Demirovic durch auf Jensen, der aus kurzer Distanz an Lunev vorbei zur Führung der Augsburger einschob (15.). Den Gastgebern fiel es in der Folge schwer, eine Antwort zu finden. Den Angriffsversuchen der Werkself fehlten Zielstrebigkeit, Kraft und Präzision, auf der Gegenseite zeigte Demirovic gegen Bakker genau diese Tugenden und zwang Lunev zu einer Parade (30.). Kurz vor der Pause kam Leverkusen dann aber doch zum Ausgleichstreffer, weil bei den Ausburgern nach einem geblockten Hlozek-Schuss keiner den Rückraum absicherte. Dort stand Aranguiz frei und egalisierte die FCA-Führung per platziertem Flachschuss (43.).

Im zweiten Durchgang sorgte dann Gikiewicz mit herausragenden Paraden für Aufsehen. Der Torhüter, dem die Verantwortlichen mit Dahmen neue Konkurrenz vor die Nase setzen möchten, parierte ein ums andere Mal stark und hielt sein Team im Spiel (60., 61.). Als nach einem Abpraller Aranguiz an den Ball kam, zappelte es dann aber doch im Netz der Augsburger (69.). Weil Schiedsrichter Cortus im Vorfeld allerdings ein Stürmerfoul des Chilenen ausgemacht hat, zählte der Treffer nicht. Bayer ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und drückte weiter auf die Führung, doch immer wieder stand Gikiewicz im Weg (73., 75.). Den Chancenwucher bestraften die Augsburger mit einem Konter: Nach langem Ball von Gikiewicz konnte Tah nur unzureichend klären. Am Strafraum wartete der eingewechselte Hahn, der aus ähnlicher Entfernung wie Aranguiz im ersten Durchgang abzog und den Ball ebenfalls unhaltbar neben den Pfosten setzte (82.). Der Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung von Niederlechner zuerst zurückgepfiffen, dann aber doch gegeben, weil der Stürmer weder Lunevs Sicht behinderte, noch aktiv ins Spielgeschehen eingriff. In den Schlussminuten warfen die Leverkusener noch einmal alles nach vorne, doch entweder war erneut der FCA-Keeper zur Stelle (86.) oder den Abschlussversuchen fehlte die Präzision. In der siebenminütigen Nachspielzeit gelang es der Werkself nicht, die um jeden Meter kämpfende Augsburger Mannschaft noch einmal zu knacken.

So feierten die Augsburger im 23. Anlauf ihren ersten Sieg gegen Bayer Leverkusen und nach der Auftaktniederlage gegen Freiburg die ersten Punkte sammeln. Die Leverkusener stehen nach dem Pokal-Aus beim Drittligist Elversberg und zwei Niederlagen zum Ligaauftakt mit dem Rücken zur Wand. Am kommenden Samstag um 15.30 Uhr hat die Werkself erneut zu Hause gegen Hoffenheim die Chance, die ersten Punkte zu sammeln.

Bayer 04: Lunev – Tah, Tapsoba, Frimpong (88. Kossonou), Bakker (63. Hincapie) – Aranguiz (88. Pohjanpalo), Palacios (63. Demirbay), Diaby, Azmoun), Hlozek (63. Adli), Schick

Tore: 0:1 Jensen (15.), 1:1 Aranguiz (43.), 1:2 Hahn (82.)

Zuschauer: 22.903

Samstag, 6. August 2022

6.8.2022: Unglückliches 0:1 in Dortmund



Denkbar schlecht war Champions-League-Vertreter Bayer Leverkusen in den Pflichtspielbetrieb gestartet - 3:4 im DFB-Pokal gegen Drittliga-Aufsteiger SV Elversberg. Und denkbar schlecht kam die auf einigen Positionen veränderte Werkself - Tah rückte in die Viererkette, Hincapie, Demirbay, Palacios und Bellarabi kamen ebenfalls frisch rein - ins Gastspiel bei Vizemeister Borussia Dortmund.

Adeyemi näherte sich erstmals an (6.), ehe durch einen Ballverlust von Tah das frühe 1:0 eingeleitet wurde: Moukoko kam links im Sechzehner vor Tapsoba an den Ball, drehte sich geschickt und spielte quer vor den rechten Pfosten zu Adeyemi, der flach abzog. Hradecky konnte den Abschluss zwar noch auf der Torlinie parieren, doch Hincapie hernach nicht retten - der anstürmende Reus staubte lockerleicht ab (9.). Die folgenden Minuten waren durchzogen von aus neutraler Sicht überschaubarem Fußball ohne viele Highlights - und zwei Hiobsbotschaften: Einerseits verlor die Werkself Abräumer Andrich (13., Aranguiz kam dafür), auf der anderen Seite knickte Adeyemi bei einem Zweikampf mit Hincapie unglücklich weg. Hazard wurde eingewechselt (23.). Ein paar wenige Chancen gab es dennoch: Schick verzog aus ordentlicher Lage (20.), Reus setzte die Kugel knapp am rechten Pfosten vorbei (20.), ehe Diaby ein starkes Solo nicht vollendete (36.) und Dahoud bärenstark den anlaufenden Schick mit einer Grätsche vom Ball trennte und so Schlimmeres verhinderte (41.), auch Bellingham verfehlte haarscharf (42.). Insgsamt ging die knappe 1:0-Führung für die Borussen in Ordnung, weil die Terzic-Elf oftmals den Tick schneller am Ball oder schlicht fokussierter war.

Das wollten die Gäste aus dem Rheinland natürlich in den zweiten 45 Minuten ändern - und taten das eigentlich auch direkt. Doch nach einem Abschluss von Schick samt Kobel-Parade stand der direkt danach zum 1:1 einnickende Palacios hauchzart im Abseits, was vom VAR hinterher entlarvt wurde (52. bis 54. Minute). Kurz zuvor hatte auf der anderen Seite Hazard seinen Meister in Hradecky gefunden (49.). Was aber vor allem in Abschnitt zwei hängenbleiben sollte: Schicks Abschlussschwäche respektive Kobels Reflexe - der Tscheche verzweifelte gleich mit zwei Hochkarätern am Dortmunder Torhüter (63. und 68.). Außerdem zählte ein Eigentor von Schlotterbeck aufgrund einer klaren Abseitsstellung nicht (80.). Von den Schwarz-Gelben kamen in dieser Phase vornehmlich ungenaue Distanzschüsse, von denen einer von Joker Wolf beinahe ins Netz geflogen wäre (85.). Letzten Endes hielt das knappe 1:0 der Westfalen - und Bayer 04 musste noch einen weiteren Rückschlag verkraften. Keeper Hradecky spielte knapp außerhalb seines Strafraums Hand vor dem anlaufenden Reus, nach VAR-Eingriff brachte ihm das glatt Rot ein. Weil schon alle Wechselmöglichkeiten ausgeschöpft waren, musste kurzerhand Tapsoba als Torwart "verkleidet" werden. Reus konnte den Innenverteidiger beim finalen Freistoß aus guter Lage aber nicht einmal herausfordern.

Die Werkself empfängt nun kommenden Samstag um 15.30 Uhr den FC Augsburg und will dann den klassischen Fehlstart abwenden.

Bayer 04: Hradecky – Tah, Tapsoba, Frimpong, Hincapie (78. Bakker) – Andrich (13. Aranguiz), Palacios (78. Amiri), Diaby, Demirbay (66. Azmoun), Bellarabi (46. Hlozek), Schick

Tore: 1:0 Reuss (10.)

Zuschauer: 81.365