Freitag, 30. September 2022

30.9.2022: 0:4 – Werkself unterliegt klar in München

Keine Punkte im Auswärtsspiel beim FC Bayern München: Zur Eröffnung des 8. Bundesliga-Spieltags musste sich die Werkself in der Allianz Arena deutlich mit 0:4 (0:3) geschlagen geben. Für den deutschen Rekordmeister trafen Leroy Sane (3.), Jamal Musiala (17.) und Sadio Mané (39.) vor der Pause, nach Wiederanpfiff legte Thomas Müller trotz einer nun etwas besseren Defensivarbeit von Bayer 04 noch einmal nach und traf in der 84. Minute zum Endstand.

Nach der Länderspielpause konnte Gerardo Seoane auf ausnahmslos verletzungsfrei zurückgekehrte Nationalspieler setzen. Im Vergleich zur Bundesliga-Partie gegen den SV Werder Bremen (1:1) vor zwei Wochen, nahm der 43-Jährige eine Änderung in der Startelf vor: In der anfänglichen 3-4-3-Formation stand dieses Mal Mitchel Bakker statt Piero Hincapie von Beginn an auf dem Platz und komplettierte auf der linken Außenbahn das Mittelfeld.

Die Begegnung startete aus schwarz-roter Sicht alles andere als optimal: Bereits in der 3. Minute gewann Jamal Musiala auf der rechten Seite das Duell gegen Bakker, fand mit seinem scharfen Ball in den Strafraum Leroy Sané, der direkt abzog. Edmond Tapsoba fälschte den Schuss entscheidend ab, sodass der Ball unhaltbar vorbei an Lukas Hradecky im langen Eck landete. Die frühe Führung für den FC Bayern. Auch in den Folgeminuten tat sich die Seoane-Elf schwer, eigene Offensivsituationen zu kreieren - und musste hinten den nächsten Gegentreffer hinnehmen: Nach einem langen Pass aus der eigenen Hälfte von Dayot Upamecano war es erneut Musiala, der an den Ball kam, daraufhin erst mit Teamkollege Thomas Müller einen Doppelpass spielte, um im Anschluss aus halbrechter Position ins kurze Eck zu zielen. Erneut wurde der Ball leicht von Jonathan Tah abgefälscht. Hradecky kam zwar mit den Fingerspitzen noch dran, konnte die Kugel jedoch nicht kontrollieren - 2:0 für den FC Bayern (17.). Anschließend hatten auf Seiten von Schwarz-Rot Moussa Diaby (34.) und Robert Andrich (38.) die größten Chancen auf dem Fuß - doch wieder trafen die Hausherren. Auf der Gegenseite liefen Musiala und Co. weiterhin mit viel Torgefahr auf die Leverkusener Defensive zu - mit Erfolg. Sechs Minuten vor dem Pausenpfiff war es dann Benjamin Pavard, der den Ball in der schwarz-roten Hälfte eroberte. Dann zeigten erneut Musiala und Sadio Mané ein gutes Zusammenspiel: Ersterer legte den Ball ins Zentrum zur Nr. 17 des FC Bayern, die frei stand und ins rechte untere Eck zielte. Abermals wurde der Ball - dieses Mal von Andrich - abgefälscht und landete im Netz zur 3:0-Halbzeitführung für den Rekordmeister (44.).

Auch in der zweiten Hälfte war es vor allem die Nagelsmann-Elf, die zunächst auf weitere Tore drängte. Hradecky konnte in der 55. Minute jedoch eine Münchner Doppelchance von Torschütze Mané und Matthijs de Ligt mit starken Reflexen entschärfen. Eine Minute später war Mané erneut am Ball, nachdem Odilon Kossounou nach einem Kopfballduell mit de Ligt am Boden liegen geblieben war, und versenkte die Kugel zum vermeintlichen 4:0. Das Tor zählte zunächst, doch Schiedsrichter Tobias Stieler ging raus, um sich die Situation am Bildschirm noch einmal anzuschauen und nahm den Treffer daraufhin zurück. So blieb es beim 3:0 für die Münchner.

In der 61. Minute nahm Seoane zwei Wechsel vor: Für Patrik Schick und Callum Hudson-Odoi kamen Sardar Azmoun und Amine Adli, der nach seinem überstandenen Schlüsselbeinbruch erstmals wieder zum Einsatz kam. Nur vier Minuten später gelang den beiden Offensivspielern direkt eine doppelte Großchance: Diaby passte auf Adli im Strafraum, sein Schussversuch war jedoch zu zentral, sodass Bayerns Schlussmann Manuel Neuer zunächst entschärfen konnte. Der Ball landete daraufhin wieder zurück in Leverkusens Reihen bei Azmoun, der erneut Adli bedienen wollte. Sein Pass war jedoch zu ungenau. Die Partie schien sich daraufhin beruhigt zu haben. Weder der FC Bayern noch die Werkself konnten sich weitere zwingende Möglichkeiten im Verlaufe der zweiten Hälfte erarbeiten. In der 84. Minute unterlief Hradecky beim Abstoßversuch jedoch noch ein folgenschwerer Fehler: Der Kapitän rutschte aus und verlor den Ball, Müller war zur Stelle und musste die Kugel nur noch zum 4:0-Endstand aus Münchner Sicht einschieben. Dann war Schluss in der Allianz Arena.

Wenig Verschnaufzeit: Bereits am kommenden Dienstag, 4. Oktober, bestreitet die Werkself ihr drittes Spiel in der Gruppenphase der UEFA Champions League. Dafür reisen die Leverkusener zum FC Porto. Anstoß ist um 21 Uhr deutscher Zeit im Estádio do Dragão. Vier Tage später am kommenden Samstag, 8. Oktober (Anstoß: 15.30 Uhr), geht es dann in der Bundesliga weiter: Schwarz-Rot empfängt den Aufsteiger FC Schalke 04.

Bayer 04: Hradecky – Kossounou, Tah, Tapsoba – Frimpong (46. Aránguiz), Andrich, Demirbay, Bakker (46. Hincapie) – Diaby (74. Hlozek), Schick (61. Azmoun) Hudson-Odoi (61. Adli)

Tore: 1:0 Sané (3.), 2:0 Musiala (17.), 3:0 Mané (39.), 4:0 Müller (84.)

Zuschauer: 75.000

Samstag, 17. September 2022

17.9.2022: Nur 1:1 gegen Werder Bremen

Die Heimpartie gegen den Aufsteiger Werder Bremen endete nach einer umkämpften Partie mit einem 1:1-Remis. Dabei begann die Begegnung von der ersten Minute an hochintensiv. Vor allem die Werkself kam in der Folge mit gutem Kombinationsspiel immer wieder zu Torchancen, so auch von Patrik Schick (8.) oder Edmond Tapsoba (29.). Doch die Gäste verteidigten konzentriert, so ging es torlos in die Kabine. Nach dem Wiederanpfiff war es dann Kerem Demirbay in der 57. Minute, der mit seinem Distanzschuss aus 20 Metern die Werkself verdient in Führung brachte (1:0). Mit zunehmender Spieldauer waren es dann jedoch die Werderaner, die immer wieder den Weg durch die schwarz-rote Defensive fanden und auf den Ausgleich drückten. So gelang acht Minuten vor Schluss letzten Endes Milos Veljkovic nach einem Eckball und Schussversuch von Teamkollege Niclas Füllkrug der Treffer per Abstauber zum 1:1.

Personell nahm Gerardo Seoane im Vergleich zum 2:0-Champions-League-Heimsieg gegen Atlético Madrid am Dienstagabend lediglich eine Veränderung vor: In der 4-2-3-1-Formation ersetzte Jeremie Frimpong Adam Hlozek in der Startelf. Die Nr. 30 der Werkself stürmte neben Callum Hudson-Odoi auf der rechten Außenbahn, auf dem linken Flügel agierte Moussa Diaby.

Die Werkself startete energisch und zweikampfwillig, dominierte dadurch vor allem zu Beginn der Partie mit zahlreichen Ballbesitzphasen. Bereits zwei Minuten nach Anpfiff gelang Diaby dadurch ein erster sehenswerter Einzellauf auf der linken Seite. Der Franzose passte den Ball in die Schnittstelle zum im Strafraum frei lauernden Patrik Schick, der Tscheche versuchte es einfach mal, sein hoher Schussversuch aus spitzem Winkel landete jedoch am Außennetz. In der 8. Minute war es dann Piero Hincapie, der nach Balleroberung auf zentraler Position bis an die Strafraumgrenze vordringen konnte und erneut Stürmer Schick fand. Sein Schuss aus 14 Meter Entfernung zum Kasten konnte Werder-Keeper Pavlenka jedoch parieren. Doch auch das Team von Cheftrainer Ole Werner zeigte sich alles andere als passiv, verteidigte clever und lief immer wieder mit ordentlich Tempo auf Jonathan Tah und Co. zu. In der 9. Minute gelang Ilia Gruev auf linker Position der Durchbruch bis knapp vor den Strafraum, Lukas Hradecky konnte den Ball jedoch herausboxen. Mit zunehmender Spielzeit sahen die 30.210 Zuschauer in der ausverkauften BayArena einen immer intensiveren, temporeichen Auftritt beider Teams. Immer wieder auffällig: Die Werkself agierte wie auch bereits im Spiel gegen Atlético Madrid konzentriert, gewann Zweikämpfe und kam dadurch immer wieder in Kontersituationen, vor allem durch den auf rechts erneut stark aufspielenden Frimpong. In der Folge häuften sich die Möglichkeiten zum Führungstreffer: Erst bediente Robert Andrich Teamkollege Edmond Tapsoba mit einem hohen Chipball im Strafraum (29.), dann ist es Andrich selbst, der nach Ecke von Kerem Demirbay die Kugel an die Latte köpfte (35.). Die wohl größte Gelegenheit bot sich Frimpong in der 39. Minute: Erst parierte Werders Schlussmann den Schussversuch von Diaby, dann landete der abgewehrte Ball bei besagtem Frimpong, der jedoch seinen flachen Schluss aus fünf Metern Entfernung rechts neben das Tor setzte. Kurz vor der Pause entwickelte sich das Duell zum offenen Schlagabtausch, denn auch die Gäste fanden nun immer wieder den Weg durch die schwarz-rote Defensive. In der 41. Minute gewann Bremens Marvin Ducksch im Gegenstoß das Duell gegen Tah, keine Minute später war es Niclas Füllkrug, der den Abschluss aus der Distanz suchte. Insgesamt hatte die Werkself die größeren Chancen, um in Führung zu gehen, beiden Mannschaften fehlte bislang jedoch noch die letzte Genauigkeit im Abschluss, so ging es mit 0:0 in die Halbzeitpause.

Die erste Möglichkeit nach dem Wiederanpfiff gelang zunächst der Werner-Elf. In der 54. Minute bediente Ducksch Stürmer-Kollege Füllkrug mit einem Durchsteckpass, Tapsoba war jedoch zur Stelle und bekam den Fuß in letzter Sekunde dazwischen. Sekunden später war die Seoane-Elf dann am Drücker: Von rechts kommend landete der Ball bei Demirbay. Der Mittelfeldakteur konnte den Ball ohne Gegenwehr auf circa 20 Metern auf halbrechter Position annehmen, die Kugel anschließend mit seinem starken linken Fuß ins lange Eck befördern und so die verdiente 1:0 Führung für die Werkself erzielen. Doch vom Gegentor ließen sich die Bremer nicht beunruhigen, agierten weiter gefährlich, so auch in der 61. Minute, in der Füllkrug nach einem Eckball am zweiten Pfosten angeflogen kam, den Ball jedoch über die Querlatte köpfte. In der 65. Minute hatten dann wiederum die Leverkusener wieder Chancen: Im Konter war Werders Keeper zur Stelle und kam knapp vor Diaby an den Ball. In der 75. Minute war es erneut erneut Diaby, der in einer Einzelaktion auf rechts außen nach innen zog, sein Schuss ging jedoch am langen Pfosten am Tor vorbei. Die ständige Galligkeit der Werderaner sollte sich in der 82. Minute auszahlen: Nach einem erneuten Eckball von rechts, kam Füllkrug per Kopf zum Abschluss, Hradecky zeigte starke Reflexe, konnte den Ball jedoch nicht entscheidend entschärfen, so landete die Kugel erneut am kurzen Eck bei Milos Veljkovic, die Nr. 13 der Bremer musste den Fuß nur noch hinhalten und traf so durch Hradeckys Beine zum 1:1-Ausgleich. Die Werkself zeigte sich im Gegenzug zwar nach wie vor bemüht, wie beispielsweise beim Lattentreffer vom zuvor eingewechselten Sardar Azmoun (88.), konnte jedoch zu selten nach dem Ausgleichstreffer der Bremer wirklich zwingende Aktionen kreieren, so blieb es beim 1:1-Endstand.

Nach der einwöchigen Länderspielpause steht für die Seoane-Elf die Reise zum FC Bayern München an. Die Partie beim Rekordmeister steigt am Freitagabend, 30. September. Anstoß ist um 20.30 Uhr. Es folgt vier Tage später am Dienstagabend, 4. Oktober, die dritte Gruppenpartie in der UEFA Champions League. Dann gastiert Schwarz-Rot beim FC Porto. Der Anpfiff erfolgt um 21 Uhr.

Bayer 04: Hradecky – Hincapie (84. Bakker), Tapsoba, Tah, Kossounou – Demirbay (61. Aránguiz), Andrich – Diaby, Hudson-Odoi (84. Azmoun), Frimpong (69. Hlozek)– Schick

Tore: 1:0 Demirbay (54.), 1:1 Veljkovic (82.)

Zuschauer: 30.210

Dienstag, 13. September 2022

13.9.2022: 2:0 gegen Atlético Madrid – Werkself mit starkem Auftritt

Im ersten Heimspiel der UEFA Champions League seit zwei Jahren gewinnt die Werkself verdient mit 2:0 (0:0) gegen Atlético Madrid. Dabei zeigte sich das Team von Cheftrainer Gerardo Seoane von Beginn an zweikampfstark und erarbeite sich in der Folge immer wieder Chancen, blieb in Halbzeit eins jedoch zunächst noch torlos. Auch in Durchgang zwei agierten die Rojiblancos vorwiegend defensiv. In der 84. Minute erzielte Robert Andrich dann den überfälligen Führungstreffer, drei Minuten später ist es Moussa Diaby, der nach erneuter Vorarbeit von Jeremie Frimpong zum viel umjubelten 2:0-Endstand einnetzte.

Personell nahm Gerardo Seoane im Vergleich zum 2:2-Remis bei Hertha BSC zwei Veränderungen vor: Für den verletzten Exequiel Palacios (Muskelverletzung im linken Oberschenkel) rückte Robert Andrich ins Mittelfeld. Die Werkself startete in einer 4-2-3-1-Formation, dabei stand Odilon Kossounou statt Jeremie Frimpong in der Startelf und komplettierte neben Piero Hincapie, Edmond Tapsoba, Jonathan Tah die Abwehrkette auf der rechten Außenbahn.

Konsequenz in beiden Strafräumen sowie „ein resolutes Zweikampfverhalten, schnelles Passspiel und eine gute Seitenverlagerung“ forderte Seoane im Vorfeld auf der Pressekonferenz. Eine Marschroute, die die Werkself mit Erfolg in die Tat umsetzen konnte. In der Defensive zeigten sich Tah und Co. von Minute eins an couragiert, pressten früh und kamen so immer wieder in Ballbesitz. Bereits in der 7. Minute ergaben sich die ersten Chancen für die Seoane-Elf: Erst behauptete sich Hincapie gegen Atléticos Nahuel Molina und brachte eine Hereingabe auf Adam Hlozek, im Anschluss versuchte es Andrich mit einem Fernschuss.

Die 25.528 Zuschauer in der BayArena sahen zunächst eine ausgeglichene Partie. Auch die Gäste waren um eine konsequente Defensivarbeit bemüht, liefen die Hausherren früh an und fanden in der 21. Minute erstmals den Weg durch die schwarz-rote Defensive: Nach einer Flanke von Molina aus halbrechter Position bekam Tapsoba bei einem Klärungsversuch vermeintlich den Ball an die Hand, daraufhin wurde der VAR hinzugezogen. Nach Ansicht der Videobilder ging es jedoch ohne Strafstoß für die Gäste weiter. In der Folge legte die Werkself einen spielfreudigen und engagierten Auftritt hin und erarbeitete sich weitere Situationen vor dem Tor - so auch in der 26. Minute durch Kerem Demirbay oder kurz darauf durch Adam Hlozek per Kopf (29.) - konnte den Ball jedoch nicht final im Tor unterbringen. In der 32. Minute ist es wiederum das Team von Trainer Diego Simeone, welches durch Joao Felix gefährlich wurde. Dieser konnte das Duell an der Strafraumkante gegen Andrich für sich entscheiden, wurde in der Folge aber von Hlozek entscheidend gestoppt. So ging es vorerst ohne Tore in die Kabine.

In Durchgang zwei schien die Werkself genau da weiterzumachen, wo sie zuvor aufgehört hatte. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff ergab sich für die Seoane-Elf die Doppelchance auf die Führung: Moussa Diaby fand Teamkollege Patrik Schick, der in zentraler Position frei vor Madrids Schlussmann Ivo Grbic zum Abschluss kam, den Ball jedoch an die Querlatte setzte. Die Kugel prallte zurück ins Feld und landete daraufhin erneut in den schwarz-roten Reihen bei Hlozek. Dieser setzte per Kopfball nach, doch sein Abschluss landete am linken Pfosten. Die Werkself befand sich nun immer häufiger in der gegnerischen Hälfte und drückte auf den Führungstreffer. Die bis dato größte Möglichkeit in Durchgang zwei hatte Schick in der 70. Minute auf dem Fuß. Die Nr. 14 der Werkself ließ beim Klärungsversuch von Atlétis Defensive nicht locker, setzte erst gegen den Ex-Dortmunder Axel Witsel, dann gegen Mario Hermoso nach, ging vorbei an Keeper Grbic und zog ab. Doch Atlétis Felipe rauschte in letzter Sekunde dazwischen und konnte mit einer Grätsche zur Ecke klären. Auch in der Schlussphase lief das Team von der Dhünn immer wieder an und machte nun noch mehr Tempo in Richtung gegnerisches Tor. Sechs Minuten vor Schluss legte der zuvor eingewechselte Jeremie Frimpong ein zielstrebiges Solo hin, wurde dabei von seinem Gegenspieler gehalten, doch ließ nicht locker und bediente daraufhin Robert Andrich, der in zentraler Position frei stand und mit einem flachen Schuss ins linke untere Eck zum inzwischen verdienten 1:0 einnetzte. Die Werkself agierte in den letzten Minuten nun wie entfesselt: Nach Ballgewinn von Callum Hudson-Odoi ist es erneut Frimpong, der mit Tempo auf der rechten Außenbahn in Richtung Tor marschierte und den auf links frei mitlaufenden Diaby bediente, der die Kugel nur noch einzuschieben brauchte und damit bei überkochender Stimmung in der BayArena den hart erarbeiteten 2:0-Endstand besiegelte (87.).

Am kommenden Samstag, 17. September (Anstoß: 15.30 Uhr), geht es erneut auf heimischem Rasen zur Sache. Im Rahmen des 7. Bundesliga-Spieltags empfängt die Werkself den SV Werder Bremen in der BayArena. Die nächste Partie auf internationaler Bühne findet am 4. Oktober statt, dann reist die Seoane-Elf zum FC Porto. Der Anstoß erfolgt um 21 Uhr.

Bayer 04: Hradecky – Hincapie, Tapsoba (89. Bakker), Tah, Kossounou – Demirbay (90. Amiri), Andrich – Hudson-Odoi, Hlozek (69. Frimpong), Diaby (89. Azmoun) – Schick (89. Aránguiz)

Tore: 1:0 Andrich (84.), 2:0 Diaby (87.)

Zuschauer: 25.825

Samstag, 10. September 2022

10.9.2022: 2:2 bei Hertha BSC



Ein aufregendes Fußballspiel blieb ohne Sieger: Bayer 04 entführte mit dem 2:2 (0:0) bei Hertha BSC einen Punkt aus dem Berliner Olympiastadion. In einer hochintensiven Partie mit reichlich Torchancen brachte Kerem Demirbay die Gäste mit einem wunderbaren Freistoß in Führung (49.). Hertha kehrte die Verhältnisse durch die Treffer von Suat Serdar (55.) und Marco Richter (74.) vorübergehend um, ehe Patrik Schick der Ausgleich gelang (79.).

Gerardo Seoane positionierte seine Mannschaft dieses Mal wieder in einer 4-2-3-1-Grundordnung und nahm im Vergleich zur Champions-League-Partie unter der Woche beim FC Brügge (0:1) vier Wechsel in der Startformation vor. Edmond Tapsoba, Exequiel Palacios, Kerem Demirbay und Adam Hlozek kamen neu ins Team für Odilon Kossounou, Robert Andrich, Charles Aránguiz und Mitchel Bakker. Jonathan Tah bestritt in Berlin sein 200. Bundesligaspiel für Schwarz-Rot.

Nach drei Minuten gerieten die Gäste erstmals in Bedrängnis. Plattenhardts Flanke von links an den Fünfmeterraum landete auf dem Kopf von Lukebakio, doch der Angreifer setzte die Kugel, wirkungsvoll bedrängt noch von Piero Hincapie, über den Kasten von Lukas Hradecky. Wie die Leverkusener im Olympiastadion zum Erfolg kommen wollten, zeigte sich kurz darauf: Nach einer scharfen Flanke von Demirbay kam Patrik Schick völlig frei zum Kopfball, scheiterte mit seinem Aufsetzer aus sechs Metern aber an Herthas Keeper Christensen, der blitzartig die Arme hochriss (11.) – ein ganz dickes Ding zur möglichen Führung! Berlin begann aggressiv und giftig, die Werkself hielt nach Kräften dagegen. Als Tousart aufs kurze Eck abzog, tauchte Hradecky rechtzeitig ab und lenkte den Ball zur Ecke (19.). Demirbays Schuss nach Vorarbeit von Callum Hudson-Odoi flog über die Latte des Berliner Gehäuses (23.), auf der anderen Seite warf sich Tapsoba in höchster Not in den Schuss von Serdar (24.). Die hochwertigeren Möglichkeiten lagen aber weiter auf Seiten der Werkself: Hlozeks Direktabnahme nach Flanke von Jeremie Frimpong entschärfte Christensen erneut prächtig (26.). Hertha probierte es häufig über links mit Plattenhardt und dem flinken Ejuke, der sich packende Duelle mit Frimpong lieferte. Die bis dahin beste Berliner Gelegenheit entsprang aber einem Angriff über die rechte Seite: Nach Lukebakios Hereingabe auf den zweiten Pfosten traf Kanga aus kurzer Distanz das Aluminium (37.). Danach gleich wieder die Werkself: Moussa Diaby steckte klasse auf Demirbay durch, doch dessen Abschluss mit dem schwächeren rechten Fuß ging aus sehr aussichtsreicher Position deutlich über die Latte (40.). Kurz darauf musste Palacios angeschlagen vom Platz, Charles Aránguiz nahm seinen Platz ein (41.) – und machte gleich mal Bekanntschaft mit rustikalen Gegnern, Serdar sah für seinen Einsatz gegen den Chilenen zu Recht die Gelbe Karte (43.). Es ging torlos in die Pause nach einer sehr ansprechenden und unterhaltsamen Partie.

Kurz nach Wiederanpfiff lag der Ball zwar im Leverkusener Tor, Serdar hatte bei seinem Schuss aber sehr deutlich im Abseits gestanden (47.). Zwei Minuten später zappelte die Kugel im Berliner Netz, und diesmal war alles einwandfrei – und zugleich traumhaft schön: Kerem Demirbay zauberte einen Freistoß aus 20 Metern über Herthas Mauer in den Winkel zur Führung für Bayer 04 (49.). Lange Bestand hatte die Führung der Gäste indes nicht. Nach einem Berliner Schnellangriff über die rechte Seite spielten es Kanga und Ejuke gut aus, und Serdar traf allein vor Hradecky zum Ausgleich ins kurze Eck – 1:1 (55.). Bayer 04 zeigte sich keineswegs geschockt. Schick drehte sich im Strafraum klasse um Uremovic und legte den Ball an Christensen, aber hauchzart auch am langen Eck vorbei (63.). Danach der zweite Wechsel bei den Gästen, Nadiem Amiri kam für Adam Hlozek (66.). Als Amiri nach einem Einwurf für die Werkself einen Pass in die eigene Hälfte dorthin spielte, wo weit und breit kein Leverkusener stand, hielt der ebenfalls kurz zuvor eingewechselte Richter einfach mal volley und mit links drauf – Hradecky war gegen den tollen Schuss in den Winkel absolut machtlos, das völlig unnötige 2:1 für die Hausherren (74.). Seoane wechselte dreifach und brachte Odilon Kossounou, Robert Andrich und Sardar Azmoun für Frimpong, Demirbay und Hudson-Odoi (76.). Eine Maßnahme, die sich umgehend bezahlt machte. Nach Andrichs Linksflanke ließ Azmoun die Kugel geschickt passieren, und Schick traf mit links zum 2:2-Ausgleich (79.). Wenig später aber viel Dusel für Bayer 04, als Hradecky erst sensationell gegen Boetius parierte, der Ball danach erneut nach Boetius' Schuss Kossounou an die Hand sprang und schließlich an den Pfosten prallte (82.). Der VAR grifft nicht ein. Es war jetzt ein Kampf auf Biegen und Brechen. Beide gaben sich nicht mit einem Punkt zufrieden und drückten auf den Siegtreffer. In der vierminütigen Nachspielzeit ging Bayer 04 all in – und bekam noch einmal eine Großchance. Amiri schickte Schick im Strafraum, doch Kempf grätschte in dessen Abschluss und verhinderte so das 3:2 für Schwarz-Rot. Unmittelbar danach war Schluss.

Für Bayer 04 geht es gleich mit der nächsten Englischen Woche und zwei Heimspielen weiter. Zum zweiten Gruppenspiel in der UEFA Champions League erwartet die Werkself am Dienstag, 13. September (Anstoß: 21 Uhr), Atlético Madrid in der BayArena. In der Bundesliga folgt die Begegnung am Samstag, 17. September, um 15.30 Uhr gegen den SV Werder Bremen.

Bayer 04: Hradecky – Frimpong (76. Kossounou), Tah, Tapsoba, Hincapie – Palacios (41. Aránguiz), Demirbay (76. Andrich) – Diaby, Hlozek (66. Amiri), Hudson-Odoi (74. Azmoun) – Schick

Tore: 0:1 Demirbay (49.), 1:1 Serdar (55.), 2:1 Richter (74.), 2:2 Schick (79.)

Zuschauer: 40.653

Mittwoch, 7. September 2022

7.9.2022: 1:0 Niederlage in Brügge

Nach dem Fehlstart in der Liga misslang Bayer 04 Leverkusen auch der Auftakt in die Champions League. Die Werkself erholte sich nicht von einem Fehler Hradeckys und verlor mit 0:1 in Brügge.

Gerardo Seoane brachte Neuzugang Hudson-Odoi erstmals von Beginn an. Des Weiteren starteten im Vergleich zum 2:3 gegen Freiburg Hincapie, Bakker und Aranguiz. Das Quartett ersetzte Tapsoba, Palacios, Demirbay (alle Bank) sowie Sinkgraven (nicht gemeldet).

Mit 16 Punkten aus den ersten sieben Ligaspielen im Rücken gingen die Gastgeber mit Selbstvertrauen in die Partie und übernahmen gleich die Kontrolle. Die Belgier versuchten immer wieder, mit langen Pässen in die Tiefe die Leverkusener Defensive auszuhebeln. Häufig kam Brügge in der Anfangsphase über Rechtsaußen Skov Olsen, der mit seinem starken linken Fuß kontinuierlich ins Zentrum zog: Gefahr strahlte "Blauw-Zwart" trotz der Überlegenheit nicht aus - auch, weil Bayer, das abwartend agierte und nur phasenweise presste, aufmerksam verteidigte. Nach 20 Minuten änderte sich dann das Spielgeschehen. Die Werkself traute sich in der Offensive mehr zu und kam durch Schick gleich zu einem Abschluss. Nach Vorarbeit von Hincapie blockte Sylla im letzten Moment den Abschluss des Tschechen (21.). In einer nun ausgeglichenen Partie blieb Bayer das gefährlichere Team. Diaby verpasste kurze Zeit später nur um Zentimeter die Führung: Mignolet lenkte den Distanzschuss des Franzosen an den Pfosten (27.). Da in der Folge nicht viel passierte, deutete alles auf eine torlose erste Halbzeit hin, bis Hradecky plötzlich ein folgenschwerer Fehler unterlief. Nach Syllas Kopfball fiel der Schlussmann mit dem Ball in den Händen ins Tor (42.). Da Schick die postwendende Antwort verpasste (44.) und Hradecky einen Schuss von Sowah über die Latte lenkte (45.+1), ging es mit dem 1:0 in die Kabinen.

In der Pause reagierte Seoane und brachte Palacios für Aranguiz. Doch weder die frische Kraft, noch der Systemwechsel auf Viererkette zeigte Wirkung. Leverkusen übernahm nach dem Wiederanpfiff zwar die Kontrolle, Torchancen kreierte der Bundesligist aber keine. Das lag auch an der fehlenden Passqualität im Offensivspiel. Aus diesem Grund fand in Durchgang zwei viel zwischen den Strafräumen statt. Erst 20 Minuten vor dem Ende entwickelte Leverkusen eine kurze Drangphase. Zunächst flog Demirbays scharfe Flanke am langen Pfosten vorbei, anschließend drehten die Leverkusener sogar zum Torjubel ab. Da Tah bei der Hereingabe von Hudson-Odoi aber leicht im Abseits gestanden hatte und nun aktiv eingriff, nahm Schiedsrichter Irfan Peljto den Treffer nach Ansicht der Videobilder zurück (73.). Anschließend wurde Schicks Fallrückzieher-Tor ebenfalls zurückgenommen (77.). Ein regulärer Treffer sollte dem deutschen Vertreter auch in der Schlussphase nicht mehr gelingen. Während Amiri (87.) und Demirbay (88.) verzogen, parierte Mignolet kurz vor dem Schlusspfiff gegen Hlozek (90.+3).

Nach dem Pokalaus in Runde eins, dem Fehlstart in der Bundesliga misslang Leverkusen also auch der Auftakt in die Champions League. Es war bereits die vierte Leverkusener Europapokal-Niederlage in Folge. Nun steht die Werkself am nächsten Dienstag (21 Uhr) gegen den Favoriten Atletico Madrid bereits unter Druck.

Bayer 04: Hradecky – Kossonou, Tah, Frimpong (86. Azmoun), Hincapie, Bakker (67. Bakker) – Andrich (67. Demirbay), Aranguiz (46. Palacios), Diaby, Hudson-Odoi (86. Amiri), Schick

Tore: 1:0 Sylla (42.)

Zuschauer: 21.235

Samstag, 3. September 2022

3.9.2022: 3:2 Heimniederlage gegen Freiburg

Der SC Freiburg ist neuer Tabellenführer der Bundesliga. In einem turbulenten Spiel schlugen die Breisgauer Bayer 04 Leverkusen dank einer starken Chancenverwertung mit 3:2 - obwohl im ersten Durchgang wenig darauf hingedeutet hatte.

Bayer wusste selbst nicht genau, wie ihnen geschah. 45 Minuten lang hatte der SC Freiburg offensiv quasi nicht stattgefunden, sich keine einzige Chance heraus gespielt. Leverkusen schien alles im Griff zu haben - und lag kurz nach Wiederanpfiff doch hinten.

Für die gesperrten Bakker und Hincapie, die beim 3:0-Sieg über Mainz jeweils Gelb-Rot gesehen hatten, brachte Bayer-Coach Gerardo Seoane Sinkgraven und Kossounou - und der setzte sich früh in Szene. Von der rechten Innenverteidigerposition aus startete der Ivorer ein energisches Solo über den halben Platz und suchte schließlich Schick. Der konnte den Ball ebenso wenig kontrollieren wie danach Gulde, der schließlich unfreiwillig für Demirbay vorlegte - 1:0 für Leverkusen (16.). Es war der erste temporeiche Angriff in einem zuvor gemächlich startenden Spiel. Freiburgs Trainer Christian Streich hatte im Vergleich zum 1:0 über den VfL Bochum defensiveres Personal gewählt, Gulde anstelle von Doan gebracht und auf Dreierkette umgestellt - war aber früh im Spiel schon wieder zum Wechseln gezwungen: Sallai wurde von Tah unglücklich mit dem Fuß im Gesicht getroffen und musste auf einer Trage vom Feld gebracht werden, für ihn kam Jeong (9.). Ohne den Ungar trat die Freiburger Offensive im ersten Durchgang praktisch nicht in Erscheinung. Leverkusen wirkte in einem kampfbetonten Spiel mit vielen Unterbrechungen deutlich gefährlicher, verdiente sich die Führung quasi im Nachhinein und erspielte sich gegen Ende der ersten Hälfte noch eine Reihe guter Möglichkeiten: Flekken parierte stark gegen Schick (35.) und Diaby (41.), Andrichs abgefälschte Direktabnahme sauste knapp vorbei (43.).

Streich reagierte zur Pause auf die maue offensive Leistung seines Teams, wechselte doppelt und stellte um auf 4-2-3-1. Seine Mannschaft kam wie verwandelt aus den Kabinen - und lag plötzlich vorne: Zunächst köpfte Ginter eine Grifo-Ecke wuchtig zum Ausgleich ein (48.), dann nutzte Jeong einen haarsträubenden Patzer von Tapsoba zu einem Querpass auf Gregoritsch, der Freiburg aus kurzer Distanz in Führung brachte (51.). Seoane agierte mit einem Dreifachwechsel auf den unvermittelten Rückstand, stellte ebenfalls auf Viererkette um und brachte unter anderem Hudson-Odoi zu seinem Bundesliga-Debüt (60.). Der brauchte nur fünf Minuten, um seinen ersten Scorerpunkt beizusteuern: Eine schöne Halbfeldflanke des Jokers landete auf dem Kopf von Schick, der sich gegen Grifo und Ginter durchsetzte und sein erstes Saisontor erzielte (65.). Leverkusen rannte nun weiter an und war kurz davor, die Partie erneut zu drehen - doch das Tor machte Freiburg. Eine Günter-Ecke verlängerte Höfler am ersten Pfosten mustergültig zum eingewechselten Doan - dritte Chance, drittes Tor für eiskalte Freiburger (72.). Ganz anders Leverkusen, das zwar weiter anrannte, aber im Abschluss glücklos blieb: Ein abgefälschter Frimpong-Schuss rollte knapp neben das Tor (76.). In den letzten Minuten gingen den Hausherren dann zunehmend Kraft und Ideen aus, Freiburg brachte den am Ende schmeichelhaften Erfolg über die Zeit und kürte sich zum neuen Tabellenführer.

Bayer gastiert jetzt am Mittwoch (21 Uhr) zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase bei Club Brügge.

Bayer 04: Hradecky – Kossonou, Tah (60. Aranguiz), Tapsoba, Frimpong, Sinkgraven (78. Fosu-Mensah) – Andrich (78. Amiri), Palacios (60. Azmoun), Diaby, Demirbay (60. Hudson-Odoi), Schick

Tore: 1:0 Demirbay (16.), 1:1 Ginter (48.), 1:2 Gregoritsch (51.), 2:2 Schick (65.), 2:3 Doan (72.)

Zuschauer: 26.853