Samstag, 18. Mai 2019

18.5.2019: Nach 5:1 in Hertha spielt Bayer wieder in der Champions League


Dank eines 5:1-Erfolgs bei Hertha BSC und der Niederlage von Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund schaffte Bayer Leverkusen am 34. Spieltag noch den Sprung auf Platz vier und sicherte sich damit die Champions-League-Teilnahme 2019/20. Die Werkself war aber zu allen Zeiten das durchschlagskräftigere Team in Berlin.
Leverkusens Trainer Peter Bosz tauschte nach dem 1:1 gegen den FC Schalke 04 vor einer Woche einmal: Weiser übernahm für Lars Bender (Bank), der in den Tagen vor der Partie mit muskulären Problemen zu kämpfen gehabt hatte. Die Hertha erwischte den etwas besseren Start in der Partie. Ibisevic scheiterte mit einer ersten Kopfballgelegenheit an Hradecky (3.). Die Leverkusener agierten zunächst abwartend, hatten in der 10. Minute durch einen satten Distanzschuss von Wendell, den Kraft im Flug abwehrte, aber dennoch eine gute Gelegenheit. Auch im weiteren Verlauf spielte sich das Geschehen zunächst vor allem im Mittelfeld ab. Nach einer Einzelaktion verzog Havertz vom außerhalb des Strafraums knapp (22.). Nach einer knappen halben Stunde wurde es plötzlich aus heiterem Himmel turbulent: Tah spielte Havertz von der Mittellinie halblinks im Strafraum frei, der Kraft aus recht spitzem Winkel im kurzen Eck überwand (28.). Kurz zuvor hatte sich der Hertha-Keeper nach einem unabsichtlichem Tritt auf den Oberarm von Alario wehgetan. Die Hertha antwortete indes zügig auf den Rückstand. Ibisevic fand fast vor der Torauslinie Duda, dessen Hereingabe in den Fünfmeterraum Lazaro über die Linie drückte (34.). Doch auch Bayer schlug prompt wieder zurück: Wendell spielte Alario frei, der den Ball schließlich - trotz Schubser von Rekik - im Fallen gekonnt über Kraft hinweg ins Tor beförderte (38.). Da Gladbach im Parallelspiel zur Pause gegen Dortmund zurücklag, hatte sich Bayer so bereits zur Halbzeit recht komfortabel auf dem Champions-League-Platz vier eingenistet.
Nach ruhigem Beginn in der zweiten Hälfte sorgte ein gelungener Bayer-Angriff schon für die Vorentscheidung: Aranguiz fand am Strafraumrand Brandt, dessen Rechtsschuss mit Effet genau im linken oberen Eck einschlug - Traumtor (54.). Die Partie plätscherte im weiteren Verlauf weitgehend dahin. Während Bayer den Vorsprung verwaltete, auch in dem Wissen, das Dortmund nahezu gleichzeitig das 2:0 in Gladbach erzielt hatte, ging die Hertha nicht mehr mit letzter Konsequenz zu Werke. Das 4:1 in der 72. Minute entsprang ein wenig dem Zufall: Nach Weiser-Flanke landete ein Klärungsversuch von Lustenberger genau bei Volland, der den Ball bei seinem Volleyversuch aber ebenso wenig richtig traf, wie Alario, zu dem Vollands Abnahme gelangt war. Doch im Nachsetzen konnte der Argentinier aus kurzer Distanz per Kopf dennoch seinen zweiten Treffer des Tages erzielen. Den Schlusspunkt setzte Alario nach Zuspiel von Lars Bender in der 88. Minute - und machte seinen Dreierpack damit perfekt.
Durch den Erfolg schaffte Bayer am 34. Spieltag erstmals in der gesamten Saison 2018/19 den Sprung unter die ersten Vier und sicherte sich so die CL-Teilnahme.
Bayer 04: Hradecky – Weiser (81. Kohr), Tah, S. Bender (59. Dragovic), Wendell – Aránguiz (75. L. Bender), Baumgartlinger, Brandt– Havertz, Volland, Alario
Tore: 0:1 Havertz (28.), 1:1 Lazaro (34.), 1:2 Alario (38.), 1:3 Brandt (54.), 1:4 Alario (72.), 1:5 Alario (88.)
Zuschauer: 59.287

Samstag, 11. Mai 2019

11.5.2019: 1:1 zu Hause gegen Schalke


Peter Bosz schickte exakt die Anfangsformation auf den Rasen, die das 6:1 gegen Frankfurt eingefahren hatte. Im ausverkauften Rund erlebten die Fans eine zähe Anfangsphase. Das defensiv kompakte Schalke störte die Kombinationsversuche der sofort das Spiel bestimmenden Bosz-Schützlinge zunächst effektiv und operierte selbst viel mit weiten Bällen, bei denen Burgstaller und Embolo allerdings einen schweren Stand hatten. Stamboulis dicker Patzer vor dem Strafraum mündete in die erste Chancen der Partie, und die gab's binnen Sekunden: Aranguiz' Rechtsschuss krachte an die Latte, Brandts direkter Nachschuss an den Pfosten (12.). Bayer war das deutlich ballsicherere Team, ließ das Sportgerät zirkulieren und wurde immer überlegener - knapp 80 Prozent Ballbesitz standen bald zu Buche, weil die Königsblauen kaum Entlastung fanden. Es war ein Geduldsspiel gegen die keineswegs sattelfeste Abwehr der Gäste, da sich die Suche nach klaren Möglichkeiten aufgrund fehlender Räume schwierig gestaltete - zudem fehlte es an Genauigkeit im letzten Drittel (Aranguiz, 19., Brandt, 22., Havertz, 28.). Nur selten zeigte sich Schalke vor dem Tor, aufgrund klarer spielerischer Unterlegenheit fast logisch nach einem Standard (McKennie, 24.). Leverkusener Flügelspiel mündete in die hochverdiente Führung: Brandt flankte von links, der Ball flog abgefälscht von Stambouli nach McKennies Abwehrversuch per Kopf zu Havertz, der aus elf Metern in vorbildlicher Schusshaltung flach an Nübel vorbei vollendete - 16. Saisontor des Youngsters (31.). Gleichzeitig war dies der Pausenstand, weil Hradecky seine etwas sorglose Abwehr bei Boujellabs guter Gelegenheit vor dem Ausgleich bewahrte (37.).
Mit Weiser für Lars Bender starteten die Rheinländer in den zweiten Abschnitt, den Schalke deutlich engagierter begann. Bald mit Folgen für die Hausherren: Boujellab schickte Burgstaller auf die Reise, der frei vor Hradecky eiskalt blieb. Das Tor hielt der Überprüfung im Kölner Keller nach Abseitsüberprüfung stand - 1:1 (48.). Es waren wilde Minuten in der BayArena. Havertz verpasste die erneute Führung (51.), dann gab es Elfmeter nach erneutem Videobeweis, weil Vollands Ellenbogen gegen McKennie zu hoch war. Caligiuri aber scheiterte mit zu unplatziertem Schuss an Hradecky (53.). Es dauerte eine knappe Stunde, bis sich Bayer wieder einigermaßen fing - Aranguiz (57.) sowie Brandt (60.) verzogen unisono in aussichtsreicher Position. Vorbei aber war es mit der klaren Dominanz aus dem ersten Abschnitt, entschlossene Schalker sorgten für eine völlig offene Partie. Nach einem Konter fiel Embolo im Strafraumduell mit Tah, Referee Deniz Aytekin zeigte zunächst auf den Punkt. Wieder war Warten angesagt, ehe der Unparteiische nach Ansage aus Köln seine Entscheidung revidierte (72.). Die Werkself wollte den Sieg in der Schlussphase erzwingen, es fehlte aber an Struktur. Volland (83., 87.) kam noch am besten in Position, aber alles Anrennen blieb vergeblich und so musste sich Bayer mit einem 1:1 zufrieden geben.
Leverkusen, das mit vier Punkten Vorsprung auf den Achten aus Hoffenheim den Einzug in die Europa League geschafft hat, aber nun im Hintertreffen im Rennen um Platz vier liegt, gastiert am Samstag (15.30 Uhr) bei Hertha.
Bayer 04: Hradecky – L. Bender (46. Weiser), Tah, S. Bender, Wendell – Aránguiz, Baumgartlinger (84. Kohr), Brandt– Havertz, Volland, Alario (76. Paulinho)
Tore: 1:0 Havertz (31.), 1:1 Burgstaller (48.)
Zuschauer: 30.210

Sonntag, 5. Mai 2019

5.5.2019: Phantastisches 6:1 gegen Frankfurt


Eine furiose Werkself hat am Sonntagabend Eintracht Frankfurt mit 6:1 in der ausverkauften BayArena besiegt. Schon zur Pause führte das Bosz-Team nach denkwürdigen 45 Minuten mit eben diesem Ergebnis. Die Treffer für die Werkself erzielten Kai Havertz, Julian Brandt, Lucas Alario (2) und Charles Aránguiz. Den Frankfurtern unterlief zudem ein Eigentor von Martin Hinteregger. Mit dem vierten Sieg in Folge kletterte Bayer 04 auf Rang 5 und ist nun punktgleich mit dem Vierten Eintracht Frankfurt.
Während die Werkself die vergangenen drei Spiele gewinnen konnte, blieben die Frankfurter zuletzt dreimal ohne Sieg. Und die Gastgeber legten vor ausverkauftem Haus gleich los wie die Feuerwehr. Schon mit dem ersten Angriff fiel die Führung: Julian Brandt schickte Charles Aránguiz links auf die Reise, der Chilene passte rüber an den Strafraum zu Kai Havertz, der sich den Ball kurz zurechtlegte und dann mit links aus 16 Metern mit einem platzierten Flachschuss ins rechte Eck abzog. Nach knapp zwei Minuten hieß es 1:0 für die Werkself. Es war der 15. Saisontreffer von Havertz. Die Gastgeber gaben den Takt vor, machten weiter mächtig Druck. Und wurden schnell wieder belohnt: Volland setzte sich links stark in Szene, flankte in die Mitte, wo Lars Bender den Ball zu Aránguiz auf der rechten Seite weiterleitete und dieser den Ball direkt weiter in die Mitte zu Brandt spielte. Und der Nationalspieler vollstreckte freistehend aus kurzer Distanz zum 2:0 (13.). Doch schon wenige Sekunden später schlugen auch die Frankfurter zu: Kostic hielt aus 25 Metern einfach mal drauf, Jonathan Tah fälschte den Ball unglücklich und unhaltbar für Lukas Hradecky ab - es stand nur noch 2:1 (14.). Aber die Werkself schüttelte sich nur einmal kurz und machte einfach weiter mit ihrem unfassbaren Power-Fußball, dem die Eintracht nichts entgegenzusetzen hatte. Lucas Alario vollendete eine Flanke von Lars Bender per Kopf zum 3:1 (23.). Und nur vier Minuten später war Aránguiz auf der linken Strafraumseite gegen Hasebe nicht zu stoppen – der Chilene hämmerte die Kugel humorlos zum 4:1 in die Maschen (28.). Bayer 04 jetzt wie im Rausch. Dem Bosz-Team gelang alles, Angriff auf Angriff rollte in Richtung Frankfurter Tor. Schwarz-Rot spielte Tempo-Fußball vom allerfeinsten und erwies sich als brutal effektiv. Volland schüttelte - wieder auf der linken Seite - Abraham ab, hatte das Auge für den in der Mitte freistehenden Alario, der zum 5:1 einschob (34.). Für die Gäste, die am Donnerstagabend beim 1:1 in der Europa League gegen den FC Chelsea noch schwer schuften mussten, ging heute alles zu schnell. Und zwei Minuten später unterlief den Frankfurtern nach einem Brandt-Freistoß von der rechten Seite auch noch ein Eigentor durch Hinteregger. 6:1 für Bayer 04 nach nur 36 Minuten!
Es war unglaublich. Mit dem 6:1 zur Halbzeit stellte die Werkself einen Bundesliga-Rekord ein: Erst vier Mannschaften waren in der Historie  zuvor sechs Treffer in einer ersten Halbzeit gelungen. Die Dominanz der Gastgeber drückte sich auch in diesem Wert aus: Bayer 04 hatte in den ersten 45 Minuten über 80 Prozent Ballbesitz! Und noch einen Rekord hatte dieses Spiel bereits jetzt zu bieten: Mehr als sieben Treffer in einer Halbzeit hatte es zuvor in der Bundesliga-Geschichte noch nicht gegeben.
Auch in der zweiten Halbzeit kontrollierte die Werkself das Spiel. Aber natürlich waren die Gäste nun um Schadensbegrenzung bemüht. Dennoch boten sich den Leverkusenern weitere gute Möglichkeiten. Havertz scheiterte nach feinem Pass von Volland an Eintracht-Keeper Trapp (65.). Und der verhinderte auch kurz darauf erneut gegen Havertz den nächsten Gegentreffer (68.). Insgesamt ließ es das Bosz-Team nun aber etwas ruhiger angehen und war nicht mehr ganz so zielstrebig wie in der ersten Hälfte. Der eingewechselte Paulinho verfehlte mit einem Flachschuss noch einmal knapp das Tor (85.), Volland zog noch einmal über den Kasten (87.). So blieb es am Ende beim 6:1-Sieg, dem vierten Dreier der Werkself in Folge. Damit rückte Bayer 04 auf Platz 5 vor, zog vom Punkte-Stand her mit den Frankfurtern gleich und machte auch Boden gut auf die Eintracht, was das Torverhältnis betrifft. Nur fünf Treffer beträgt nun noch die Differenz zwischen beiden Teams.
Für Bayer 04 geht es am 33. Spieltag mit dem Heimspiel gegen den FC Schalke 04 weiter. Die Partie am Samstag, 11.5.2019, wird um 15.30 Uhr in der BayArena angepfiffen.
Bayer 04: Hradecky – L. Bender (67. Weiser), Tah, S. Bender (60. Dragovic), Wendell – Aránguiz, Baumgartlinger, Brandt – Havertz, Alario (83. Paulinho), Volland
Tore:  1:0 Havertz (2.), 2:0 Brandt (13.), 2:1 Kostic (14.), 3:1 Alario (23.), 4:1 Aránguiz (28.), 5:1 Alario (34.), 6:1 Hinteregger (ET, 36.)
Zuschauer: 30.210