Samstag, 14. Mai 2022

14.5.2022: 2:1 Heimsieg gegen Freiburg

Bayer 04 hat die Bundesliga-Spielzeit mit 04 Siegen in Folge beendet: Zum Saisonabschluss gewann die Werkself mit 2:1 (0:0) gegen den Sport-Club Freiburg. Lucas Alario brachte die Werkself nach Vorarbeit von Patrik Schick in Führung (54.), Freiburgs Haberer traf spät zum Ausgleich (88.). Exequiel Palacios gelang der Siegtreffer in der Nachspielzeit. In Erinnerung bleibt aber vor allem der bewegende Abschied von Rudi Völler als Sport-Geschäftsführer.

Der scheidende Völler kletterte nach Abpfiff über den Zaun der Nordtribüne zu den Fans und richtete sein Wort an die Fans. „Was heute hier los war im Stadion, einfach nur grandios“, sagte er – ehe er die Uffta mit den Anhängern anstimmte.

Platz drei und damit ihre 13. Teilnahme an der UEFA Champions League hatte die Werkself bereits am vergangenen Wochenende mit dem 4:2-Erfolg bei der TSG Hoffenheim perfekt gemacht. Es war also alles bereitet für einen sportlich vergleichsweise entspannten Nachmittag – mit einem dafür umso höheren Emotionsfaktor. Rudi Völler, der einst 1994 als Profi von Marseille aus den Weg nach Leverkusen gefunden hatte, verabschiedete sich aus dem operativen Geschäft, und das Publikum in der ausverkauften und feierfreudigen BayArena huldigte ihrem Rudi mit einer bewegenden Choreographie und Standing Ovations. Der 62-jährige Völler, der schon weit vor dem Anpfiff unzählige Foto- und Autogrammstunde der Fans erfüllte, bleibt Bayer 04 aber im Gesellschafterausschuss und als Klub-Botschafter erhalten.

Neben dem Sport-Geschäftsführer wurde auch Julian Baumgartlinger verabschiedet, dessen Zeit unter dem Bayer-Kreuz nach sechs Jahren endet. Der 34-jährige Österreicher führte die Werkself bei seinem letzten Auftritt für Bayer 04 als Kapitän aufs Feld. In der Startelf stand auch Torhüter Andrey Lunev, der damit zu seiner Bundesliga-Premiere kam, nachdem er zuvor schon einmal in der Europa League in Budapest den Leverkusener Kasten gehütet hatte. Neu in die Anfangsformation rückten zudem Linksverteidiger Daley Sinkgraven, Exequiel Palacios sowie Lucas Alario, der mit Patrik Schick die Doppelspitze bildete. In Lukas Hradecky, Lennart Grill und Niklas Lomb saßen gleich drei Torhüter auf der Bank.

Dass für die Freiburger auch sportlich noch etwas auf dem Spiel stand, bekam Moussa Diaby früh und schmerzlich zu spüren: Eggestein stoppte das Solo des Franzosen an drei Gegnern vorbei mit einem rüden Tritt in den Knöchel und sah dafür mit Recht Gelb (2.). Die Zuschauer in der ganz in Rot getauchten BayArena, unter ihnen auch Bundestrainer Hansi Flick, erlebten eine Werkself, die reichlich Ballbesitz generierte und die Kugel munter in den eigenen Reihen zirkulieren ließ. Freiburg verbuchte eine erste Torannäherung durch Schlotterbecks Kopfball, den Lunev aber lässig pflückte (15.). Gefährlicher wurde es da schon beim Kopfball von Höler an den Außenpfosten (20.). Sonderlich aufregend verlief die Partie zwar nicht, das tat der Freude der Bayer 04-Fans aber keinen Abbruch. Patrik Schick stand nach 36 Minuten dicht vor seinem 25. Saisontreffer und der Einstellung des Klubrekords von Stefan Kießling, doch der Ball rutschte dem Tschechen nach der Ecke von Paulinho leicht über den Scheitel und flog am Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite verfehlte der Schlenzer von Grifo nur knapp das Dreieck des Leverkusener Tores (44.). Es ging torlos in die Kabinen.

Klasse, wie Daley Sinkgraven kurz nach Beginn der zweiten Hälfte vor dem einschussbereiten Sallai rettete (50.). Und noch besser, wie Patrik Schick nach resolutem Ballgewinn gegen Schlotterbeck auf einen eigenen Abschluss allein vor Freiburgs Keeper Flekken verzichtete und Lucas Alario den Leverkusener Führungstreffer uneigennützig auf dem Silbertablett servierte – das 1:0 in der 54. Minute. Wenig später fast der zweite Hieb der Werkself: Paulinhos scharfen Schuss parierte Flekken hervorragend, Schick traf im Nachfassen mit seinem starken linken Fuß nur die Latte (59.). Paulinho scheiterte am Außenpfosten (64.). Unmittelbar danach erhoben sich die Fans von ihren Rängen und feierten Julian Baumgartlinger, der für Charles Aránguiz Platz machte, zudem kamen auch Robert Andrich für den Torschützen Alario (60.) sowie fünf Minuten darauf Mitchel Bakker für Sinkgraven (65.). Lienharts Kopfball strich ebenso knapp am Pfosten vorbei (70.) wie der Versuch des eingewechselten Demirovic (82.). Bayer 04 wechselte erneut doppelt, es kamen Sardar Azmoun und Piero Hincapie für Schick und Paulinho (83.). Andrichs Schuss nach einem Konter verfehlte sein Ziel recht deutlich (87.). Dafür trafen die Freiburger: Der eingewechselte Haberer setzte den Ball entschlossen zum 1:1 ins Netz (88.). Da Leipzig zu diesem Zeitpunkt in Bielefeld 0:1 hinten lag, fehlte dem Sport-Club auf einmal nur noch ein Tor zur Qualifikation für die Champions League. Einen weiteren aussichtsreichen Konter der Werkself vereitelte Schlotterbeck, als er den einschussbereiten Azmoun nach Diabys Querpass im letzten Moment am Einschuss hinderte (90.). Kurz darauf traf der Iraner per Kopf nur den Pfosten (90.+2). Einen Höhepunkt hatte die Begegnung aber noch: Als Freiburg in der siebten Minute der Nachspielzeit auch Torhüter Flekken bei einem Freistoß nach vorn beordert hatte, kam Exequiel Palacios an den Ball und setzte ihn fast von Höhe der Mittellinie in den verwaisten Freiburger Kasten – 2:1, der Siegtreffer und erfreuliche Abschluss für die Werkself. Die ausgelassenen Feierlichkeiten mit den Fans konnten beginnen.

Nach dem abschließenden Pflichtspiel der Saison 2021/22 begibt sich die Werkself am Sonntagmittag auf sechstägige Tour nach Mexiko, wo neben zahlreichen Marketing- und PR-Maßnahmen rund um den 100. Geburtstag von Bayer Mexiko auch ein Testspiel am Dienstag, 17. Mai, beim mexikanischen Erstligsten Deportivo Toluca ansteht.

Bayer 04: Lunev – Kossounou, Tah, Tapsoba, Sinkgraven (65. Bakker) – Diaby, Baumgartlinger (60. Aránguiz), Palacios, Paulinho (83. Hincapie) – Alario (60. Andrich), Schick (83. Azmoun)

Tore: 1:0 Alario (54.), 1:1 Haberer (88.), 2:1 Palacios (90.+7)

Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)

Samstag, 7. Mai 2022

7.5.2022: 4:2 in Hoffenheim sichert Champions League

Dank einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte drehte Bayer Leverkusen das Spiel bei der TSG Hoffenheim und sicherte sich damit die Qualifikation für die Champions League 2022/23.

Gerardo Seoane sah nach dem 2:0 gegen Eintracht Frankfurt keine Veranlassung, Änderungen an seiner Anfangsformation vorzunehmen. Nach seiner Verletzung am 26. Spieltag erstmals wieder im Kader war indes Frimpong.

Hoffenheim war in der Anfangsphase das aktivere Team und hatte durch Rutter auch den ersten Abschluss zu verbuchen (4.). Nach und nach kam auch Bayer etwas besser ins Spiel. Paulinho aus spitzem Winkel zwang Baumann zum Eingreifen. Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine Halbzeit, in der beide Mannschaften versuchten, das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Gute Torchancen blieben allerdings selten. Dass es dennoch gleich drei Tore vor der Pause gab, lag an der nahezu perfekten Chancenverwertung beider Seiten: Den Anfang machte Rutter, der nach einem schlimmem Ballverlust von Hincapie an Baumgartner im Zentrum zum 1:0 abschloss (22.). Leverkusen tat sich in der Offensive schwer, kam aber fast aus dem Nichts dennoch zum Ausgleich. Diaby flankte zu Schick, der in Torjägermanier direkt und wuchtig vollstreckte (34.). Doch nur kurz darauf war Hoffenheim wieder am Zug. Nach Flanke von Kaderabek verschätzte sich Hradecky ein wenig, sodass Baumgartner aus kurzer Distanz den nicht unverdienten 2:1-Pausenstand für die etwas bissigere TSG herstellte (36.).

Nach dem Seitenwechsel ersetzte Seoane den beim ersten Hoffenheimer Tor patzenden Hincapie mit Bakker. Und Bayer entwickelte nun mehr Zug als noch über weite Strecken der ersten Hälfte, sodass das Spiel nun an Fahrt aufnahm. Von Mangel an Strafraumszenen konnte nun keine Rede mehr sein. Für die Werkself zwangen Schick und Andrich Baumann zu Paraden (51., 61), Diaby verzog aus spitzem Winkel knapp (65.). Auf der Gegenseite rettete Hradecky nach einem Dabbur-Kopfball gekonnt (54.), Kramaric wurde mit einem Fallrückzieher gerade noch geblockt (63.). Doch die Treffer sollten noch kommen: In der 73. Minute veredelte der von Schick in Szene gesetzte Diaby einen sehenswerten Bayer-Angriff zum 2:2, wenig später machte der Tscheche mit einer tollen Einzelleistung, an deren Ende er noch Baumann aussteigen ließ, die Wende im Spiel perfekt (76.). Nachdem Joker Bruun Larsen mit einem Pfostentreffer und Kramaric, der im Nachschuss das leere Tor verfehlte (79.), noch eine große Doppelchance zum 3:3 liegengelassen hatten, gelang schließlich Alario in der Nachspielzeit sogar noch der 4:2-Endstand zugunsten der Werkself (90.+1).

Für Bayer geht es am allerletzten Spieltag zu Hause gegen Freiburg. Es bleibt aber auf jeden Fall Platz 3 in der Liga.

Bayer 04: Hradecky – Kossounou, Tah, Tapsoba, Hincapie (46. Bakker) – Andrich (64. Palacios), Aránguiz, Azmoun (64. Alario) – Paulinho (84. Baumgartlinger), Diaby – Schick (84. Sinkgraven)

Tore: 1:0 Rutter (22.), 1:1 Schick (34.), 2:1 Baumgartner (36.), 2:2 Diaby (73.), 2:3 Schick (76.), 2:4 Alario (90.)

Zuschauer: 20.033

Montag, 2. Mai 2022

2.5.2022: 2:0 Heimsieg gegen Frankfurt

Bayer ist nur noch einen Sieg von der Qualifikation für die Champions League entfernt. Mit dem 2:0 gegen Eintracht Frankfurt festigte die Werkself Platz drei.

Während bei den mitten im Champions-League-Rennen liegenden Leverkusenern nach dem 4:1 bei Absteiger Fürth nur Hincapie (für Bakker) und Andrich (für den verletzten Demirbay) nach Gelbsperre zurückkehrten, rotierte Frankfurts Coach Oliver Glasner im großen Stil: Zwischen den Europa-League-Halbfinalspielen gegen West Ham United nahm er gleich acht Wechsel im Vergleich zum Hinspiel in London vor - einzig Trapp, Tuta und Kostic blieben in der Anfangsformation.

Der erste präzise ausgespielte Angriff der feldüberlegenen Hausherren mündete direkt in der Führung: Nach Azmouns Kopfballverlängerung und Schicks überragendem Hacken-Pass hatte Diaby viel Wiese vor sich und bediente Paulinho mustergültig mit dem Außenrist am zweiten Pfosten, der Brasilianer verpasste Trapp mit etwas Glück den Tunnel (18.). Viel veränderte sich durch das Tor nicht an der Statik des Spiels. Leverkusen blieb wacher in den Zweikämpfen, machte aber zu wenig aus den sich immer wieder bietenden Umschaltsituationen: Schick stand bei seinem Treffer im Abseits (34.), Andrich verzog freistehend (40.). Frankfurts Offensivspiel bestand über eine halbe Stunde lang fast nur aus einfachen Ballverlusten, erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs kam die Eintracht allmählich im Spiel an und verzeichnete kurz vor dem Pausenpfiff noch eine vorzeigbare Ausgleichschance durch Hauge (42.).

Der Norweger blieb zur Pause dann in der Kabine - gemeinsam mit Tuta und Kostic, den beiden einzigen Feldspielern, die bereits in London in der Startelf gestanden hatten. Dafür kam unter anderem Lammers in die Partie, der direkt seine Aktien am nächsten Leverkusener Tor hatte: Vor dem eigenen Strafraum verlor der Joker den Ball gegen Kossounou und Diaby steckte durch auf Schick, der Trapp den zweiten Beinschuss des Tages verpasste (51.). Zunächst entschied das Schiedsrichtergespann noch auf Abseits, das Hasebe allerdings deutlich aufgehoben hatte - nach VAR-Eingriff führte Bayer 04 mit 2:0. In der Folge zog sich die Werkself zurück, wurde phasenweise ein wenig passiv und gewährte Frankfurt immer wieder Halbchancen. Zu mehr reichte die Durchschlagskraft der Gäste aber nicht, Leverkusen war spätestens in der Schlussphase wieder deutlich näher dran am dritten Treffer der Partie: Alleine Schick (79., 80., 83.) hätte für eine vorzeitige Entscheidung sorgen können, auch Azmoun (71.), Tah (75.) und der eingewechselte Alario (90.+2) hatten gute Möglichkeiten auf das 3:0. Frankfurt stemmte sich gerade in der Schlussphase nicht mehr gegen die Niederlage, der Fokus richtete sich bereits deutlich auf Donnerstag, wenn das Halbfinal-Rückspiel in der Europa League gegen West Ham United (21 Uhr) ansteht.

Leverkusen spielt am Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim. Da Leipzig das Parallelspiel gegen Mönchengladbach verlor, wäre Leverkusen mit einem Sieg im Kraichgau sicher für die Champions League qualifiziert.

Bayer 04: Hradecky – Kossounou, Tah, Tapsoba, Hincapie – Andrich, Aránguiz (82. Palacios), Azmoun (86. Baumgartlinger) – Paulinho (82. Bakker), Diaby (88. Sinkgraven) – Schick (86. Alario)

Tore: 1:0 Paulinho (18.), 2:0 Schick (51.)

Zuschauer: 26.429