Mittwoch, 20. Dezember 2017

20.12.2017 Nach 1:0 in M’gladbach in 3. Pokalrunde



Ein Treffer von Leon Bailey (70.) bescherte der Werkself in einem packenden Pokalfight einen 1:0 (0:0)-Sieg bei Borussia Mönchengladbach. Bayer 04 blieb auch im 14. Pflichtspiel in Folge ungeschlagen und steht damit zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren im Viertelfinale des Wettbewerbs, das am 6. und 7. Februar des kommenden Jahres ausgespielt wird. Die Auslosung für die Runde der letzten acht Teams geht am Sonntag, 7. Januar 2018, im Rahmen der ARD-Sportschau über die Bühne.
Neben Kapitän Lars Bender (Knieblessur) musste Bayer 04 im abschließenden Spiel des Jahres auch auf Lucas Alario verzichten, der Argentinier musste mit Adduktorenproblemen passen. Der ebenfalls angeschlagene Sven Bender (Rippe) meldete sich hingegen einsatzbereit. Im Vergleich zum vergangenen Bundesligaspiel in Hannover brachte Heiko Herrlich den zuletzt gesperrten Wendell, Dominik Kohr, Julian Baumgartlinger, Leon Bailey und Kevin Volland neu in die Startelf. Benny Henrichs, Karim Bellarabi und Admir Mehmedi rotierten auf die Bank, auch Charles Aránguiz gehörte nach überstandenem Muskelfaserriss in der Wade wieder zum Aufgebot. Taktisch setzte der Bayer 04-Coach auf ein 4-1-4-1-System mit Panos Retsos als rechtem Verteidiger und Baumgartlinger als tief stehendem Stabilisator vor der Abwehr.
Das Pokalspiel im Borussia-Park wurde mit zehnminütiger Verspätung um 18.40 Uhr angepfiffen, da viele Fans wegen des hohen Verkehrsaufkommens rund um die Arena noch auf dem Weg ins Stadion waren. Bayer 04 setzte sofort nach Beginn die ersten Ausrufezeichen: Erst wurde der Schlenzer von Sven Bender aufs lange Eck des Gladbacher Tores kurz vor der Linie von Stindl noch geklärt (4.), dann verzog der völlig freie Julian Brandt einen Kopfball nach Flanke von Retsos (5.) – das war ein richtig dickes Ding! Auf der Gegenseite hatte Kapitän Bernd Leno bei einem Distanzschuss von Stindl die Gelegenheit zu einer schönen Flugparade (7.). Nach einer Viertelstunde rettete erst Leno entschlossen nach einem Missverständnis zwischen Baumgartlinger und Tah, dann tauchte Sommer rechtzeitig ab und parierte den Rechtsschuss von Bailey. Es ging munter zur Sache im Borussia-Park – auch mit intensiv geführten Zweikämpfen. Leno stand auch beim scharfen Flachschuss von Hazard im Blickpunkt, lenkte den Ball großartig um den Pfosten (18.). Und riss danach bei Herrmanns Schuss aus kurzer Distanz gerade noch rechtzeitig die Fäuste hoch (21.) – zwei ganz starke Aktionen des Nationalkeepers gegen zunehmend druckvollere Gastgeber. Einen Versuch von Hazard klärte Retsos ganz ruhig und unaufgeregt vor der Linie (32.). Kurz darauf kochte das Stadion nach einem Luftkampf des bereits verwarnten Havertz und Ginter – Schiedsrichter Gräfe machte unmissverständlich deutlich, dass sich der Bayer 04-Youngster fortan nichts mehr leisten durfte (36.). Torlos ging's in die Halbzeit.
Nach der Pause blieb Kai Havertz draußen und wurde von Admir Mehmedi abgelöst. Bernd Leno war zunächst weiter gefordert, hielt gegen Cuisance (48.) und Hazard, der nach einem Ballverlust von Tah allein auf seinen Kasten zugelaufen war (51.). Die Duelle wurden jetzt zunehmend hitziger geführt. Gut, dass Sven Bender einen gefährlichen Volleyschuss von Stindl noch neben das Tor abfälschte (57.). Die Hausherren waren jetzt am Drücker, die Werkself agierte im Aufbau nicht präzise genug und hatte Mühe, zur Entlastung zu finden. Karim Bellarabi kam für Brandt in die Partie (68.) – und Bayer 04 etwas überraschend zur Führung: Kevin Volland brachte die Kugel in Höhe der Mittellinie in den Lauf von Leon Bailey, und der Jamaikaner blieb allein vor Sommer ganz cool und traf trocken mit links zum 1:0 ins kurze Eck (70.). Gladbach reagierte mit zwei frischen offensiven Kräften, brachte Grifo und Bobadilla (76./80.). Doch Bayer 04 mit den überragenden Sven Bender und Julian Baumgartlinger als Türme in der Schlacht verteidigte mit fantastischer Leidenschaft und gestattete der verzweifelt anrennenden Borussia keine echte Torchance mehr - abgesehen von einem Kopfball von Vestergaard, der deutlich über das Tor flog (89.). Im Gegenteil: Bei einem Konter scheiterte Bellarabi an Sommer und Mehmedi verpasste im Nachfassen den Abschluss und das möglich 2:0. Ein übles Foul von Zakarias, der den eingewechselten Benny Henrichs brutal abmähte, bildetet den Schlusspunkt – der Rest war purer Jubel in Schwarz und Rot.
Für Bayer 04 geht es nach dem Pokalduell in Mönchengladbach in die wohlverdiente, aber kurze Pause über Weihnachten und den Jahreswechsel. Am Dienstag, 2.1.2018, um 15.30 Uhr bittet Heiko Herrlich sein Team zum ersten öffentlichen Training in 2018. Das erste Pflichtspiel, zugleich der Rückrundenauftakt der Bundesliga, steigt am Freitag, 12.1.2018, um 20.30 Uhr in der BayArena gegen Titelverteidiger und Spitzenreiter Bayern München.
Bayer 04: Leno – Retsos, Tah, S. Bender, Wendell – Baumgartlinger – Brandt (67. Bellarabi), Kohr, Havertz (46. Mehmedi), Bailey (90.+1 Henrichs) – Volland
Tor: 0:1 Bailey (70.)
Zuschauer: 49.016

Sonntag, 17. Dezember 2017

17.12.2017 Spektakel beim 4:4 in Hannover



Was für ein Spiel zum Abschluss der Bundesliga-Hinrunde: 4:4 (3:2) trennten sich Hannover 96 und Bayer 04 und boten den Zuschauern einen irren Schlagabtausch. Beide Teams lagen jeweils zweimal in Führung, am Ende verpasste es die Werkself, nach dem 4:3 bei mehreren sehr guten Möglichkeiten den sicherlich entscheidenden fünften Treffer vorzulegen und kassierte in der Schlussphase noch den Ausgleich. Für Bayer 04 trafen Julian Brandt (11.), Admir Mehmedi (26.) sowie der eingewechselte Leon Bailey per Doppelpack (47./67.). Das Team von Heiko Herrlich blieb auch im 13. Pflichtspiel in Folge ungeschlagen und überwintert auf einem Europapokalplatz.
Im Vergleich zur vergangenen Begegnung gegen Bremen hatte Heiko Herrlich erneut kräftig rotiert – und damit wiederholt sein großes Vertrauen in den kompletten Kader bewiesen: Kapitän Lars Bender, Julian Brandt, Kai Havertz und Admir Mehmedi kehrten in die Startelf zurück. Für sie erhielten Dominik Kohr, Julian Baumgartlinger, Leon Bailey und Kevin Volland in der kräftezehrenden Englischen Woche zunächst eine Verschnaufpause und einen Platz auf der Bank, Lucas Alario und Karim Bellarabi blieben in der Anfangsformation. Taktisch agierten die Leverkusener diesmal wieder in einem 4-2-3-1-System mit Panos Retsos als Linksverteidiger und Havertz als einem der beiden Sechser.
Die Voraussetzung vor dem Hinrundenausklang war nach den Resultaten der Konkurrenz vom Samstag klar: Mit einem Sieg in Hannover würde die Werkself auf Rang zwei oder drei der Tabelle überwintern, abhängig vom Ergebnis der später spielenden Leipziger gegen die Hertha. Heiko Herrlich hatte die Seinen, die in der HDI-Arena erstmals in dieser Saison in ihren weißen Ausweichtrikots antraten, vorher explizit noch mal auf aggressive Gastgeber und deren enorme Stärke bei Standards hingewiesen. Bayer 04 mit zwölf Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage und Hannover mit Heimsiegen gegen Dortmund, Schalke und Hoffenheim – beide Teams gingen mit breiter Brust in die Partie. Bayer 04 agierte vom Anpfiff weg griffig und störte die Hausherren früh. Es war gleich richtig Musik im Spiel – und es klingelte auf beiden Seiten: Die Werkself legte vor: Nach Einwurf von Benny Henrichs und herrlicher Hereingabe von Lars Bender traf Julian Brandt mit einem technisch überragend angesetzten Volleyschuss zur Führung flach ins Eck (11.). Doch der Jubel unter den etwa 1.000 Bayer 04-Fans, die größtenteils in Weihnachtsmann-Kostümen auf der Tribüne standen, war kaum verklungen, da schlug 96 zurück: Nach Flanke von Korb versenkte Bebou den Kopfball unhaltbar für Bernd Leno zum Ausgleich (12.). Und Hannover legte nach: Nach einem Zweikampf von Jonathan Tah gegen Klaus bemühte Schiedsrichter Storks den Videobeweis und entschied auf Elfmeter: Füllkrug verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:1 (21.). Das mussten die Leverkusener erst mal kurz sacken lassen und sich sortieren. Lange brauchten sie nicht dafür: Karim Bellarabi setzte Admir Mehmedi nach Hannovers Ballverlust im Aufbau  rechten Strafraum in Szene, und der Schweizer traf mit einem Schuss aus spitzem Winkel ins kurze Eck zum 2:2 (26.) – zwischen Pfosten und dem Fuß von Hannovers Keeper Tschauner rauschte die Kugel ins Netz. Die erste halbe Stunde in Hannover bot allerhöchsten Thrill-Faktor, beide Teams gingen mit rasantem Tempo und voller Entschlossenheit zu Werke. In dem Takt ging's auch munter weiter: Den Kopfball von Lucas Alario nach Flanke Brandts, der sich genau unter die Latte gesenkt hätte, lenkte Tschauner gerade noch über den Giebel (32.). Unmittelbar vor der Pause verschaffte sich Hannover wieder einen Vorsprung: Nach einem Konter kam Klaus zum Schuss und Tah fälschte die Kugel noch entscheidend und unhaltbar für Leno ab, 3:2 für 96 (45.). In der Nachspielzeit hatte Karim Bellarabi den erneuten Gleichstand auf dem Schlappen, der Ball strich nach seinem scharfen Rechtsschuss aber hauchzart am langen Eck – zugleich der Schlusspunkt eines packenden Schlagabtauschs voller Wucht, Tempo und Intensität.
Nach der Pause kam die Werkself mit zwei frischen Kräften zurück auf den Platz: Für Lars Bender, der einen Schlag aufs Knie abbekommen hatte, und Bruder Sven (Schlag auf die Rippe) spielten nun Dominik Kohr und Leon Bailey, was mit der Umstellung auf ein 3-4-3-System einherging. Der Wechsel zahlte sich sofort aus: Nach tollem Zuspiel von Havertz ging Bailey auf und davon, blieb allein vor Tschauner ganz cool im Abschluss und traf mit links zum 3:3 (47.) – das war mal 'ne Ansage mit Beginn der zweiten Hälfte. Es ging mit unverminderter Schlagzahl hoch her auf beiden Seiten: Leno parierte Sanés Kopfball (55.), Tschauner entschärfte den Schuss von Havertz (56.). Dann setzte Bayer 04 erneut einen unwiderstehlichen Koner nach dem gleichen Strickmuster wie beim 3:3, nur das diesmal Mehmedi statt Havertz der kongeniale Passgeber war: Leon Bailey zündete erneut den Turbo über links und überwand Tschauner mit seinem sechsten Saisontreffer flach ins lange Eck zum 4:3 (67.) – what a boy, dieser Jamaikaner! Danach ließ Bailey um Haaresbreite den Hattrick liegen, als er völlig frei am langen Eck vorbeischoss (72.). Unmittelbar danach flog der Ball nach Kohrs noch abgefälschtem Schuss knapp über die Latte (73.), Bellarabis Flachschuss meisterte Tschauner mit Mühe (75.) – die Werkself schraubte mit Macht am fünften Treffer. Heiko Herrlich zog seine dritte Wechseloption und brachte André Ramalho für Brandt (79.). Kai Havertz scheiterte nach dem nächsten tollen Konter ganz allein vor Tschauner, Alario setzte den Kopfball-Nachsetzer aufs Netz (80.). Das rächte sich wenig später: Korb traf aus dem Gewühl im Strafraum in einer unübersichtlichen Szene zum 4:4-Ausgleich (84.) – der Wahnsinn in Hannover nahm kein Ende. Am Ende verzog Bellarabi (90.) und setzte Bailey den letzten Freistoß in die Mauer (90.+2). Ein unglaubliches Spiel hatte nur einen Sieger – die Zuschauer!
Für Bayer 04 geht es mit dem abschließenden Spiel des Jahres im DFB-Pokal-Achtelfinale weiter: Am Mittwoch, 20.12.2017, gastiert die Werkself in Mönchengladbach, Anstoß im Borussia-Park ist um 18.30 Uhr.
Bayer 04: Leno – Henrichs, Tah, S. Bender (46. Bailey), Retsos – L. Bender (46. Kohr), Havertz – Bellarabi, Mehmedi, Brandt (79. Ramalho) – Alario
Tore: 0:1 Brandt (11.), 1:1 Bebou (12.), 2:1 Füllkrug (FE./21.), 2:2 Mehmedi (26.), 3:2 Klaus (45.), 3:3 Bailey (47.), 3:4 Bailey (67.), 4:4 Korb (84.)
Zuschauer: 32.800

Mittwoch, 13. Dezember 2017

13.12.2017 Serie geht weiter: 1:0 zu Hause gegen Bremen



Am Mittwochabend gewann Bayer 04 im letzten Heimspiel des Jahres hoch verdient mit 1:0 gegen Werder Bremen, blieb damit im elften Bundesligaspiel in Folge ungeschlagen und kletterte auf Platz 4 in der Tabelle. Lucas Alario erzielte den entscheidenden Treffer (11.) für die Gastgeber, die durchaus noch höher hätten siegen können.
Heiko Herrlich musste gegen Werder nach wie vor auf den gesperrten Wendell sowie auf Charles Aránguiz (Muskelfaserriss) und Vladlen Yurchenko (Fußverletzung) verzichten. Bei den Bremern fehlten unter anderem die Stürmer Fin Bartels (Achillessehnenriss) und Aron Johansson (Knieverletzung). Die angeschlagenen Zlatko Junuzovic und Philipp Bargfrede nahmen zunächst auf der Bank Platz. Der 20-jährige Ole Käuper gab sein Bundesliga-Debüt für die Grün-Weißen. Herrlich rotierte im Vergleich zum Spiel in Stuttgart gleich auf vier Positionen: Statt Admir Mehmedi, Lars Bender, Julian Brandt und Kai Havertz (alle Bank) begannen Benny Henrichs, Julian Baumgartlinger, Karim Bellarabi und Lucas Alario.
26.600 Zuschauer - darunter 2.400 aus Bremen - wollten sich trotz Schmuddelwetter das letzte Heimspiel des Jahres in der BayArena nicht entgehen lassen. Und sie sahen eine frühe Führung der Gastgeber: Einen weiten Ball von Retsos verarbeitete Bailey in gewohnter Hochgeschwindigkeit, entwischte Gebre Selassie, gab den Ball von der Torauslinie scharf nach innen, wo Sané klären wollte. Aber das misslang dem Bremer, Lucas Alario war zur Stelle und schob aus vier Metern zum 1:0 für die Werkself ein (11.) - es war das dritte Saisontor des Argentiniers. Bayer 04 blieb die klar dominierende Mannschaft, hielt die Bremer weit weg vom eigenen Tor und ließ die Kugel gut zirkulieren. Die Werkself schaltete nach Ballgewinnen schnell um und suchte dann immer wieder den Weg in die Tiefe. Baileys Versuch aus der Distanz (22.) ging noch deutlich am Kasten vorbei. Viel knapper wurde es beim Schuss von Volland, der mit links ans Außennetz traf (25.). Wenig später dann ein starker Antritt von Bellarabi gegen Sané auf der rechten Seite, aber SVW-Keeper Pavlenka konnte den Ball aus spitzem Winkel zur Ecke klären (28.). Es dauerte bis zur 32. Minute, bis Werder zur ersten Chance kam. Die allerdings hatte es in sich: Nach Flanke von Kainz parierte Bernd Leno den Kopfball-Aufsetzer von Eggestein aus sieben Metern mit starkem Reflex. Dann aber ging’s wieder mit Vollgas in die andere Richtung. Vor allem der wieder einmal bärenstarke Bailey schmiss den Turbo an und zog den Bremern auf der linken Seite ein ums andere Mal davon. Der Jamaikaner ließ zunächst Kainz stehen und flankte nach innen, wo Kevin Volland den Ball im Fallen aber nicht voll traf und ihn neben das Tor schoss (36.). Dann setzte sich Bailey gegen Gebre Selassie durch und zog vom linken Strafraumeck selber ab - Pavlenka lenkte den Ball mit Mühe ins Toraus. Mit einer hochverdienten 1:0-Führung für die Werkself ging es in die Halbzeit.
Auch in der zweiten Hälfte attackierte Bayer 04 die Bremer früh, kam schnell zu Abschlüssen durch Bellarabi (46./49.) und Baumgartlinger (47.). Dann schlenzte Bailey einen Freistoß von der rechten Strafraumecke an den langen Pfosten, wo einige Schwarz-Rote knapp am Ball vorbeirutschten (55.). Bayer 04 nahm nun etwas Tempo aus dem Spiel, kontrollierte die Partie aber weiterhin. Werder kam vorne zu keinen nennenswerten Chancen. Als Moisander im eigenen Strafraumeck nach einem Duell mit Bellarabi der Ball an die Hand sprang, forderten die Bayer 04-Fans Elfmeter, aber der Pfiff von Schiedsrichter Stieler blieb aus (68.). Die Werkself drückte in der Schlussphase noch einmal mit Macht auf den zweiten Treffer - und kam zu weiteren guten Chancen. Eine scharfe Hereingabe von Henrichs konnte Gebre Selassie zur Ecke klären (72.), Baumgartlinger zog aus 17 Metern knapp drüber (73.) und Bellarabi packte auch noch einmal den Hammer aus und zwang Pavlenka aus 18 Metern zu einer Glanzparade (82.). Erst kurz vor Schluss kamen die Gäste ihrerseits zu einer Möglichkeit - Retsos blockte einen Schuss von Junuzovic ab (85.). Dann noch mal zwei dicke Dinger für die Werkself: Beide Male fehlte Bellarabi, der ein starkes Spiel machte, nach feinen Zuspielen von Julian Brandt aus kurzer Distanz das Glück im Abschluss (89./90.). Es blieb beim 1:0-Sieg, den die Mannschaft anschließend mit ihren Anhängern ausgiebig feierte. Mit Tausenden von kleinen Weihnachtslämpchen sorgten die Fans für eine tolle vorweihnachtliche Atmosphäre in der BayArena.
In der Bundesliga geht es für Bayer 04 am Sonntag, 17.12.2017,  mit dem Auswärtsspiel bei Hannover 96 weiter. Am Mittwoch darauf folgt noch das DFB-Pokalspiel bei Borussia Mönchengladbach (20.12.2017, 18.30 Uhr).
Bayer 04: Leno – Retsos, Tah, S. Bender - Henrichs, Kohr, Baumgartlinger (87. L. Bender), Bailey (80. Brandt) – Bellarabi, Alario, Volland (67. Havertz)
Tore: 1:0 Alario (11.)
Zuschauer: 26.620

Freitag, 8. Dezember 2017

8.12.2017 Toller 2:0 Auswärtssieg in Stuttgart



Bayer Leverkusen fuhr am Freitagabend einen 2:0-Sieg beim VfB Stuttgart ein. Ein frühes und ein spätes Tor sicherte Bayer den Auswärtssieg, das zwischenzeitlich jedoch seine Probleme mit dem VfB hatte. Leno bewahrte die Werkself mehrmals vor einem Gegentreffer und sorgte so dafür, dass Stuttgart die erste Heimniederlage der Saison kassierte.
Stuttgarts Trainer Hannes Wolf veränderte seine Startelf im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Bremen auf drei Positionen: Beck, Asano (beide auf der Bank) und Brekalo mussten weichen und gaben Kaminski, Donis und Terodde die Chance, sich zu beweisen. Ebenfalls drei Wechsel nahm auch Leverkusens Coach Heiko Herrlich gegenüber dem 1:1 im Heimspiel gegen Borussia Dortmund vor, zwei davon gezwungenermaßen: Wendell (Rotsperre) und Aranguiz (Muskelfaserriss in der Wade) fehlten, zudem rotierte Henrichs auf die Bank. Retsos, Kohr und Mehmedi durften von Beginn an ran.
Zwölfmal hatten die Stuttgarter vor der Partie nicht mehr gegen Leverkusen gewinnen können, und auch zu Beginn der heutigen Partie wies nichts darauf hin, dass diese Serie brechen könnte. Bayer begann aktiver, verzeichnete durch Bailey einen ersten Warnschuss (3.) und zeigte sich gleich tonangebend. Dabei sorgten die schnellen Spitzen der Gäste immer für einen Hauch von Gefahr, die aber von der aufmerksamen VfB-Defensive zunächst zunichte gemacht wurden.
Es wurde immer dann gefährlich, wenn Bayer mit wenigen Kontakten vertikal spielte: So geschehen in der 17. Minute, als Brandt in die Gasse gestartet war und aus spitzem Winkel von Badstuber geblockt wurde. In der Folge witterte die Werkself weitere Möglichkeiten, Volland scheiterte jedoch erst noch aus der Distanz (20.). Es bedurfte einer feinen Einzelleistung von Bailey, der an der linken Eckfahne Pavard umkurvte und in die Mitte legte. Havertz entwischte seinen Bewachern und schob zum 1:0 ein (20.). Leverkusen hatte sich die Führung verdient, schaltete danach jedoch einen Gang herunter und ließ die Hausherren die aktive Rolle einnehmen. Die wussten damit nicht viel anzufangen, einzig Donis sorgte mit seinem trickreichen, auf Geschwindigkeit basierenden Spiel immer wieder für belebende Elemente. Bayers Defensive stand aber sehr stabil und ließ bis zur Pause so gut wie nichts zu.
Nach der Pause drehte sich das Geschehen komplett: Stuttgart investierte mehr und wurde entschlossener und zwingender. Dabei lieferten sich Insua und Leno ein kleines Privatduell, das der deutsche Nationalspieler für sich entschied: Erst kratzte er den 23-Meter-Gewaltschuss aus der Ecke (52.), dann rettete er sein Team per starkem Reflex (61.). Zwischendurch hatte auch Özcan die Reaktionsschnelligkeit des Leverkuseners erfahren müssen (56.). Die Werkself schien begriffen zu haben, dass sie ein Spiel mit dem Feuer betrieb. Denn sie wurde wieder aktiver und ging auf den zweiten Treffer, der gleichbedeutend mit einer Vorentscheidung gewesen wäre. Erst köpfte Lars Bender den Ball knapp links vorbei (66.), dann strich Baumgartlingers Volleyschuss knapp über den Querbalken (68.). Stuttgart kam nun mit der neuen Offensivwucht der Gäste nicht zurecht und hatte Glück, dass Zieler Henrichs' Schuss aus 15 Metern noch an den Pfosten lenkte (73.). In der 76. Minute wurde Herrlich von Schiedsrichter Deniz Aytekin auf die Tribüne geschickt, der Gästetrainer hatte sich nach Ansicht des Unparteiischen etwas zu heftig über eine Entscheidung aufgeregt. Vorausgegangen war ein überhartes Einsteigen von Ascacibar gegen Brandt, das lediglich mit Gelb geahndet wurde. Das hinderte Bayer jedoch nicht daran, weiter nach vorne zu spielen. In der 80. Minute servierte Bailey eine Ecke von links auf Bender, der sich am ersten Pfosten in die Luft schraubte und den Ball unhaltbar für Zieler rechts oben einköpfte. Die Partie war entschieden, auch wenn Özcan Leno ein weiteres Mal prüfte (81.). Kohr (84.) und Baumgartlinger (90.+3) hatten noch Chancen, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben, es blieb letztendlich beim 2:0.
Stuttgart kassierte die erste Heimniederlage der Saison. Wir sind jetzt seit zehn Ligaspielen ungeschlagen und empfangen Mittwoch (20.30 Uhr) Werder Bremen.
Bayer 04: Leno - Tah , S. Bender , Retsos (46. Baumgartlinger)- Mehmedi (61. Henrichs), Kohr , L. Bender, Bailey - Havertz, Brandt(72. Bellarabi) - Volland
Tore: 0:1 Havertz (20.), 0:2 L. Bender (80.)
Zuschauer: 54.650

Samstag, 2. Dezember 2017

2.12.2017 Bärenstarke Werkself – 1:1 gegen Bor. Dortmund



In einem tollen Duell trennten sich Bayer 04 und Borussia Dortmund in der ausverkauften BayArena mit 1:1 (1:0). Bis zur Roten Karte gegen Wendell (41.) war die Werkself klar überlegen und führte verdient durch das neunte Saisontor von Goalgetter Kevin Volland (31.). Kai Havertz hatte zuvor schon die Latte getroffen. Dortmund kam durch Yarmolenko in Überzahl noch zum Ausgleich (73.) - unmittelbar zuvor hatte Volland die große Chance zum 2:0 vergeben. Die Gastgeber blieben auch im zehnten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen.
Nach neun Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage ging die Werkself die Partie mit breiter Brust an. Die Borussia, die bereits nach acht Minuten den am Knie verletzten Philipp durch Schürrle ersetzen musste, besaß in Ballbesitz wenig Zeit für einen geordneten Aufbau und wurde sofort aggressiv angelaufen. BVB-Keeper Bürki stand früh im Blickpunkt, wehrte einen Kopfball von Sven Bender nach Freistoß von Bailey mit letzter Mühe noch ab (12.) und fischte auch den tückischen Volleyschuss von Brandt aus dem Eck (14.). Da lag die frühe Führung für die Werkself in der Luft. Auf der Gegenseite parierte Bernd Leno einen Versuch von Yarmolenko ganz sicher (18.). Und dann wackelte das Gestänge des Dortmunder Kastens: Kai Havertz setzte einen Kopfball nach feiner Vorarbeit und Flanke von Bailey krachend ans Lattenkreuz (21.). Henrichs' Versuch von rechts aufs kurze Eck parierte Bürki ohne Probleme (26.). Dortmund fand offensiv überhaupt nicht statt. Dann endlich die überfällige Führung: Kevin „wer sonst“ Volland lief nach Zuspiel von Havertz von der Mittellinie allein aufs Dortmunder Tor zu, umspielte den weit herausgeeilten Bürki und hatte alle Zeit der Welt, um den Ball locker zur verdienten Führung ins Netz zu schieben (30.) – der neunte Saisontreffer des Nationalspielers. Wenig später wurde Bailey, der wieder vor Spielwitz sprühte, gerade noch geblockt (32.) und setzte die Kugel dann mit rechts am Dreieck vorbei (37.), ehe Bürki gegen Charles Aránguiz das 0:2 aus seiner Sicht verhinderte und auch Volland im Nachschuss noch geblockt wurde – eine Riesenchance für die Gastgeber (38.)! Danach wurde die Werkself dezimiert – Schiedsrichter Hartmann zeigte Wendell nach einem Foul an Castro erst Gelb und dann nach Videobeweis die Rote Karte (41.). Bayer 04 wie schon im letzten Heimspiel gegen Leipzig erneut in Unterzahl. Dortmund machte zwar Druck in den fünf Nachspielminuten vor der Pause, Bürki musste aber beim frechen Versuch von Aránguiz aus ganz großer Distanz auf der Hut sein (45.+3).
Zur zweiten Hälfte brachte Heiko Herrlich Panos Retsos für Benny Henrichs. Der BVB in Überzahl jetzt natürlich mit viel Ballbesitz, aber die Werkself verteidigte mit aller Leidenschaft, enormer Laufbereitschaft und Klasse, Brandt und Bailey machten die Außenbahnen dicht. Schürrle setzte den Ball bei der ersten Chance an den Außenpfosten (56.). Der ganz starke Aránguiz machte dann für Julian Baumgartlinger Platz (62.). Und dann hat Bayer 04 den zweiten Hieb auf dem Fuß: Volland geht nach einem Konter auf und davon, scheitert aber an Bürki (72.) – das war die dicke Chance zum 2:0. Doppeltes Ärgernis: Im Gegenzug gelingt Yarmolenko der Ausgleich, Bernd Leno war noch dran am Ball, konnte ihn aber nicht entscheidend entschärfen (73.). Karim Bellarabi kam für den Torschützen Volland (78.). In der Schlussphase hatten die dezimierten Hausherren sogar den Siegtreffer auf dem Fuß: Baileys gefährlichen Freistoß aufs kurze Eck lenkte Bürki noch zur Ecke (88.), ein Kopfball des wieder einmal ganz starken Jonathan Tah flog knapp am Tor vorbei (90.). In der Nachspielzeit rettete Sven Bender prächtig in höchster Bedrängnis im Strafraum. Es blieb beim 1:1. Die Fans auf der Nordtribüne feierten ihr Team für einen packenden Kampf mit lauten Gesängen und prasselndem Applaus.
Für die Werkself geht es in der Bundesliga mit dem 15. Spieltag am Freitag, 8.12.2017 beim VfB Stuttgart weiter. Anstoß in der Mercedes-Benz-Arena ist um 20.30 Uhr.
Bayer 04: Leno – Tah, S. Bender, Wendell – Henrichs (46. Retsos), L. Bender, Aránguiz (62. Baumgartlinger), Bailey – Havertz, Volland (78. Bellarabi), Brandt
Tore: 1:0 Volland (30.), 1:1 Yarmolenko (73.)
Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)