Samstag, 29. September 2018

29.9.2018 Bittere 4:2 Heimniederlage gegen Dortmund


Trotz einer 2:0-Führung musste sich die Werkself nach zuletzt drei Siegen in Folge im Topspiel des 6. Spieltages Borussia Dortmund mit 2:4 geschlagen geben. In einem packenden Spiel erzielten Mitchell Weiser und Jonathan Tah die Tore für Bayer 04, dann drehten die Dortmunder in der zweiten Halbzeit die Partie noch.
Das Topspiel, das in 197 Länder übertragen wurde, bot zunächst einmal einen würdigen Rahmen für drei besondere Jubiläen: Bayer 04 hatte sowohl die 1968er-Mannschaft, die als Westmeister der Regionalliga vor 50 Jahren in der Aufstiegsrunde zur Fußball-Bundesliga nur knapp an Kickers Offenbach gescheitert war, als auch die UEFA-Cup-Gewinner von 1988 zu ihrem 30-jährigen Jubiläum und die DFB-Pokalsieger von 1993 zu ihrem 25-jährigen Jubiläum in die BayArena eingeladen. Die insgesamt fast 50 Bayer 04-Helden wurden auf dem Rasen von den Klubverantwortlichen geehrt und vor der Partie von den Bayer 04-Fans mit einer fantastischen Choreografie gefeiert. Alles war also angerichtet für einen großen Fußballabend vor ausverkauftem Haus.
Die Werkself ging nach drei Siegen in Folge mit viel Rückenwind ins Duell mit den Schwarz-Gelben und wollte zum Abschluss der zweiten Englischen Woche in Folge natürlich nachlegen. Allerdings war der BVB mit der Empfehlung eines 7:0-Sieges gegen Nürnberg unter der Woche nach Leverkusen gekommen und bis dato noch die einzige ungeschlagene Mannschaft der Liga. Heiko Herrlich veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 2:1-Sieg in Düsseldorf auf drei Positionen: Für Tin Jedvaj verteidigte Mitchell Weiser hinten rechts, Julian Brandt übernahm im Mittelfeld für Leon Bailey und in der Sturmspitze durfte Lucas Alario anstelle von Isaac Kiese Thelin ran.
Dann ging’s rein in ein rassiges Duell zwischen Schwarz-Rot und Schwarz-Gelb. Die Werkself übernahm sofort die Initiative und lief die Dortmunder aggressiv an. An der ersten gefährlichen Aktion der Gastgeber wirkten die Borussen freilich mit, als Zagadou nach einer Ecke von Brandt knapp neben das eigene Tor klärte (7.). Zwei Minuten später schlug’s dann ein im Kasten von Bürki. Havertz legte bärenstark nach links auf Alario, der Argentinier flankte zurück an die rechte Strafraumgrenze, wo sich Mitchell Weiser nicht lange fackelte und aus 18 Metern volley und stramm ins linke Eck zum 1:0 für die Werkself abzog - Bürki war chancenlos. Für Weiser war es sein erstes Pflichtspiel-Tor im Trikot mit dem Kreuz auf der Brust, für Bayer 04 ein Auftakt nach Maß. Der BVB war nun gefordert und wurde stärker. Pulisic prüfte Lukas Hradecky erstmals mit einem Schuss aus 16 Metern (12.). Aber auch, wenn die Gäste jetzt mehr Ballbesitz hatten, ließ die Werkself kaum etwas zu, weil sie in der Defensive konzentriert und gut gestaffelt arbeitete. So kam der BVB nicht in die gefährliche Zone und brauchte eine Standardsituation für seine nächste Chance. Reus zirkelte einen Freistoß an der Leverkusener Mauer vorbei, aber Hradecky war auf dem Posten (36.). Es blieb ein hoch intensives Spiel, in dem Bayer 04 wenig später erneut eiskalt zuschlug: Nach einer Ecke von Brandt konnten die Dortmunder den Ball nicht klären, Havertz behielt wieder einmal die Übersicht, legte links rüber auf Jonathan Tah, der Innenverteidiger ließ mit einer Körpertäuschung noch einen Verteidiger aussteigen und zog überlegt aus kurzer Distanz zum 2:0 für die Hausherren ab (40.). Nach starken 45 Minuten aus Leverkusener Sicht ging es mit diesem Ergebnis auch in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel gehörte den Gästen die erste Möglichkeit, als Reus einen Schlenzer übers Tor setzte (48.). Fast im Gegenzug zog Brandt zu einem unwiderstehlichen Solo an und packte anschließend den Hammer aus - Bürki lenkte den Schuss mit den Fingerspitzen über die Latte (50.). Jetzt war’s ein offener Schlagabtausch in der BayArena. Der BVB ging aggressiver drauf, die Werkself konterte stark und hatte viel Pech, als Volland nach einer klasse Kombination über Havertz und Brandt aus 17 Metern nur den Pfosten traf (54.). Das hätte das 3:0 und die Vorentscheidung sein können. Kurz darauf die nächste Chance für den wieder einmal glänzenden Kai Havertz, dessen Schuss Bürki entschärfen konnte (57.). Aber die Dortmunder gaben sich nicht geschlagen und schöpften neue Hoffnung, als Bruun Larsen zum 1:2 abstaubte, nachdem Hradecky zunächst einen Schuss von Reus abwehren konnte (65.). Auf der anderen Seite bekam Havertz nicht genug Druck hinter einen Kopfball, um Bürki in Verlegenheit zu bringen (69.). Er war ein irres Tempo im Spiel. Im Gegenzug schalteten die Dortmunder wieder in den höchsten Gang: Nach einem Doppelpass mit Sancho hämmerte Reus den Ball zum 2:2-Ausgleich in die Maschen (69.). Der BVB, jetzt druckvoller als die Werkself, drehte das Spiel dann vollends, als Alcacer das 3:2 für die Dortmunder gelang (85.). Tah vergab kurz vor Schluss mit einem knapp neben das Tor gesetzten Kopfball noch eine Möglichkeit für die Werkself, die in der Nachspielzeit noch einmal alles auf eine Karte setzte. Hradecky kam bei einem Eckball mit nach vorne, der BVB fing die Ecke ab und nutzte den Konter zum 4:2-Endstand durch Alcacer (90.+3).
Die Dortmunder übernahmen mit dem Sieg in der BayArena die Tabellenführung in der Bundesliga, Bayer 04 belegt Rang 12. Für die Werkself steht am Donnerstag, 4.10.2018, die nächste Aufgabe in der Europa League auf dem Programm. Bayer 04 empfängt dann um 18.55 Uhr AEK Larnaka aus Zypern in der BayArena.

Bayer 04: Hradecky – Weiser (70. Jedvaj), Tah, S. Bender, Wendell – Kohr, L. Bender – Brandt (79. Paulinho), Havertz, Volland - Alario (70. Bailey)
Tore: 1:0 Weiser (9.), 2:0 Tah (40.), 2:1 Bruun Larsen (65.) , 2:2 Reus (69.), 2:3 Alcacer (85.), 2:4 Alcacer (90.+3)
Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)

Mittwoch, 26. September 2018

26.9.2018 2:0 in Düsseldorf


Bayer hat dem ersten Saisonsieg gegen Mainz 05 den ersten Auswärtserfolg dieser Saison bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf folgen lassen. In einem Spiel mit zwei grundverschiedenen Hälften tat sich unsere Elf zunächst schwer, steigerte sich nach der Pause aber deutlich und gewann die Partie durch einen Doppelpack von Kevin Volland mit 2:1.
Heiko Herrlich stellte Kiese Thelin anstelle von Alario im Sturmzentrum auf und sorgte damit für das Startelf-Debüt des Schweden in der Bundesliga. Die weiteren Wechsel im Vergleich zum 1:0 gegen Mainz: Für Weiser und Brandt begannen Jedvaj und Volland. Bayer konnte sich gegen mutig agierende Düsseldorfer in der Anfangsphase aber bei Schlussmann Hradecky bedanken, der gegen einen Lupfer von Raman (5.) und einen Dropkick von Hennings (7.) gleich zweimal glänzend einen frühen Rückstand verhinderte. Auch Leverkusens erste Möglichkeit ließ in einem munteren Bundesligaspiel nicht allzu lange auf sich warten: Sowohl Volland als auch Kohr verpassten eine Flanke von Jedvaj denkbar knapp (12.). Leichte spielerische Vorteile blieben im ersten Durchgang auf Seiten der Gastgeber, die aufmerksam in den Zweikämpfen agierten und nach Ballgewinn schnell die Umschaltsituationen suchten. Eine der schnellen Kombinationen der Fortuna resultierte in der nächsten guten Möglichkeit, Raman verzog links im Strafraum nur knapp (33.). Leverkusen hingegen kam offensiv kaum zur Geltung, fand im Aufbauspiel gegen mutig nach vorne verteidigende Düsseldorfer keinen Rhythmus - und kam im gesamten ersten Durchgang zu keinem einzigen Torschuss. Die aufregendste Szene in Tornähe der Fortuna Ende des ersten Durchgangs blieb somit eine Rudelbildung an der Eckfahne, an deren Ende Gräfe gleich drei Gelbe Karten an Ayhan, Havertz und Bailey verteilte (42.).
Unser Trainer reagierte zur Halbzeit und brachte Weiser für Jedvay. Der bislang ungeprüfte Rensing lenkte einen Flachschuss von Havertz mit den Fingerspitzen noch zur Ecke - doch Momente später lag der Ball dann im Tor der Düsseldorfer. Nach einer Bailey-Ecke ließ die Fortuna-Abwehr Kohr völlig ungedeckt. Der Mittelfeldmann köpfte aufs linke Eck, wo Volland richtig stand und den Ball aus kürzester Distanz über die Linie drückte (50.). Bayer agierte nun wie ausgewechselt, spielte deutlich präziser und hätte beinahe direkt nachgelegt, Bailey vergab eine Überzahlsituation aber leichtfertig (52.). Das 2:0 ließ trotzdem nicht allzu lange auf sich warten - und wieder hieß der Torschütze Volland, der die Situation mit einem beherzten Antritt im Mittelfeld selbst anleitete. Gießelmann stellte den Angreifer am eigenen Strafraum, grätschte den Ball aber genau zu Havertz - und der 19-Jährige bewies ganz viel Übersicht: Anstatt selbst den Abschluss zu suchen, hob er den Ball noch einmal in die Mitte, wo Volland die Kugel nur noch ins leere Tor einköpfen musste (60.). Düsseldorf versuchte noch einmal zurück ins Spiel zu kommen, wurde aber nicht einmal ansatzweise so gefährlich wie noch im ersten Durchgang. Erst in den Schlussminuten konnte sich die Fortuna ernstzunehmende Torchancen erspielen. Ein noch abgefälschter Drehschuss von Hennings landete knapp neben dem Tor (89.). Den Anschluss schafften die Düsseldorfer aber doch noch: Nach einem Foul von Tah an Gießelmann zeigte Gräfe auf den Punkt, Hennings verwandelte zum 1:2 (90.+4) - aber zu spät.
Unsere Mannschaft empfängt jetzt am Samstagabend, 29.9.2018, Borussia Dortmund (18.30 Uhr) und will den Aufwärtstrend fortsetzen.
Bayer 04: Hradecky – Jedvay (46. Weiser), Tah, S. Bender, Wendell - Kohr, L. Bender (72. Dragovic) - Bailey, Havertz (65. Brandt), Volland – Kiese Thelin
Tore: 0:1 Volland (50.), 0:2 Volland (60.), 1:2 Hennings (90. + 4, Foulelfmeter)
Zuschauer: 40.046

Sonntag, 23. September 2018

23.9.2018 Wichtiger 1:0 Heimsieg gegen Mainz


Bayer hat es geschafft und den so heiß ersehnten ersten Dreier in der neuen Saison eingefahren. Heiko Herrlich brachte nach dem 3:2 bei Ludogorez Rasgrad drei Neue: In der Innenverteidigung erhielt Sven Bender nach überstandenen Nackenproblemen den Vorzug vor Dragovic, auf der Außenbahn verdrängte Bailey Paulinho, während vorne Alario anstelle von Kiese Thelin stürmte.
Nach kurzer Abtastphase entwickelte sich ein Spiel, in dem Bayer die Initiative hatte und sich gegen auf Spielzerstörung ausgelegte Mainzer optische Vorteile erspielte. Bayer war bemüht, probierte viel, mal über die Außen, mal durch die Mitte - und den einen oder anderen Standard gab es auch. Erste Abschlüsse durch Havertz (6.), Brandt (14.), Alario (19.) und Bailey (24.) folgten alsbald. Mainz agierte destruktiv, standen tief in der eigenen Hälfte und fanden nicht wirklich in die Partie. Hinten stand der FSV zwar engmaschig, nach vorne agierten die Gäste allerdings recht planlos. Vom hohen Pressing und schnellen Umschaltspiel, das die Rheinhessen zuletzt ausgezeichnet hatte, war nicht viel zu sehen. Es war eine recht einseitige Begegnung, in der die Leverkusener aber auch häufig zu umständlich agierten. Dann kam noch hinzu, dass die Herrlich-Truppe die sich bietenden Chancen nicht nutzte: Bailey wurde abgegrätscht (30.), Tah war zu ungenau (34.), Kohr scheiterte mit der wohl besten Chance in Hälfte eins am gut reagierenden FSV-Schlussmann Müller (38.), ehe Havertz knapp daneben schoss (44.). 16:0 Torschüsse, aber dennoch wäre die Werkself beinahe noch mit einem Rückstand in die Pause gegangen. Weil aber Hradecky, der einen Fernschuss von Öztunali nur nach vorne hatte prallen lassen, seinen Fehler mit einer Parade gegen Burkardt wieder ausbügelte (45.), ging es torlos in die Pause.
Mainz Coach Schwarz reagierte in der Halbzeit und brachte Quaison für den unauffälligen Burkardt für die zweite Hälfte. Ein Wechsel, der beinahe voll aufgegangen wäre. Nach einem flapsigen Pass von Tah hatte der Schwede den Ball mit weit ausgestrecktem Arm mitgenommen, anschließend den herausstürzenden Bayer-Schlussmann Hradecky aus dem Spiel genommen und ins leere Tor eingeköpft. Nach Ansicht der Videobilder nahm Schiedsrichter Marco Fritz den Treffer wegen Handspiels zu Recht zurück (48.). Ungeachtet dessen entwickelte sich von da an ein völlig anderes Spiel. Auf einmal waren die Mainzer da, der FSV spielte mutiger, störte früher und kam selbst über Öztunali (52), Gbamin (55.) und Quaison (57.) zu vielversprechenden Möglichkeiten. Bayer schien ein wenig beeindruckt, hatte aber die richtige Antwort parat - ein Tor: Lars Bender schickte Brandt auf rechts, der anschließend genau zum im Zentrum völlig vergessenen Havertz flankte - 1:0 (62.). Die Nullfünfer drängten danach auf den Ausgleich, Schwarz brachte mit Ujah und Maxim frische offensive Leute, doch Bayer spielte clever, ließ die Mainzer zwar anrennen, gestattete diesen aber mit einer Ausnahme (Baku, 90.+2) keine weiteren nennenswerten Abschlüsse und brachte den ersten Sieg in der neuen Bundesliga-Saison letztlich unter Dach und Fach.
Weiter geht’s für uns am kommenden Mittwoch, 26.9.2018, um 18.30 Uhr beim Aufsteiger Fortuna Düsseldorf.
Bayer 04: Hradecky - Weiser, Tah, S. Bender, Wendell - Kohr, L. Bender (72. Volland) - Bailey (83. Kiese Thelin), Havertz, Brandt (74. Paulinho) - Alario
Tore: 1:0 Havertz (62.)
Zuschauer: 27.347

Donnerstag, 20. September 2018

20.9.2018 Verdienter 3:2 Auswärtssieg beim bulgarischen Meister in Rasgrad


Bei Ludogorez Rasgrad hat Bayer 04 am 1. Spieltag der Europa League aus einem 0:2 ein 3:2 gemacht. Vor allem der doppelte Havertz gab den Ausschlag.
Bayer wollte auf internationalem Parkett den katastrophalen Bundesliga-Start vergessen machen, hatte in Rasgrad aber gleichzeitig wohl direkt das schwerste der sechs Gruppenspiele vor der Brust. Von Anfang an zeigte sich die junge Offensive der Gäste gewillt: Brandt ging ins Dribbling, Havertz gab den ersten Abschluss der Partie ab (4.). Doch mitten in die Aufbauphase einer möglichen Leverkusener Spieldominanz drehte Keseru für die Bulgaren einen feinen Freistoß an den Innenpfosten und von dort ins Leverkusener Tor - 1:0 (8.). Auch in der Folge gab die Werkself den Takt vor, in die besten Schusspositionen kam sie aber nicht. Am ehesten noch Paulinho auf Zuspiel von Havertz, aber der zurückgeeilte Lukoki grätsche dem Brasilianer das Leder noch vom Fuß (22.). Kiese Thelin (27.) verpasste mit der Hacke eine Hereingabe, ein Bender-Kopfball (29.) das Gehäuse der Hausherren, die sich kurz darauf extrem abgezockt präsentierten: Wanderson eroberte auf der linken Seite den Ball und bekam ihn von Keseru per Absatzkick in den Lauf zurückgespielt. Der Brasilianer drang bis auf die Grundlinie vor, von wo er für seinen Landsmann Marcelinho zurücklegte - 2:0 (30.). Ein Ergebnis, das nicht so recht zum Spielverlauf passte. Der stark aufspielende Havertz zielte zunächst knapp vorbei (33.), markierte mit einem platzierten 20-Meter-Schuss dann aber den Anschlusstreffer für Bayer 04 (38.). Damit avancierte der 19-Jährige zum jüngsten Europapokal-Torschützen der Vereinsgeschichte. Für die bulgarischen Gastgeber, die hinten rechtzeitig störten und vorne sichtbare Qualitäten auf den Rasen brachten, köpfte Nedyalkov kurz vor dem Halbzeitpfiff auf sieben Metern über den Kasten (45.).
Die zweite Hälfte begann Leverkusen mit Volland für Paulinho und Dauerdruck. Der engagierte Havertz hatte gute Ideen, der Ertrag stimmte aber zunächst nicht. Nach einer Stunde spielte er Brandt im Strafraum an, der den hinterlaufenden Wendell einsetzte - doch dessen Steilpass an den langen Pfosten erreichte kein Bayer-Akteur. Vier Zeigerumdrehungen wurden die Mühen der Gäste belohnt: Bender spielte auf links zu Brandt, dessen schwache Hereingabe wehrte Schlussmann Renan vor die Füße des lauernden Kiese Thelin ab - ein Abstaubertor zum 2:2-Ausgleich (64.). Durch die neue Situation mussten sich die Gastgeber wieder mehr in Richtung Leverkusener Tor orientieren, was Bayer sofort bestrafte: Kohr nutzte den sich bietenden Raum und spielte an der Strafraumgrenze Havertz an, der sich elegant drehte und mit rechts halbhoch ins Eck schlenzte - Spiel gedreht (69.)! Geschlagen war Rasgrad aber noch nicht: Das Trio Keseru, Wanderson und Marcelinho holte einen Eckball heraus, den Nedyalkov aus spitzem Winkel an den langen Pfosten köpfte - Hradecky wäre chancenlos gewesen (76.). In der Folge kam jedoch kaum noch etwas von Ludogorez, die Werkself verwaltete die Führung souverän. Kiese Thelin hätte mit seinem Schlenzer beinahe auf 4:2 gestellt - Renan reagierte hier stark (79.). Das Herrlich-Team übernimmt mit dem Comeback-Sieg die Tabellenführung in Gruppe A.
In der Europa League geht es für beide Teams am Donnerstag, 4.10.2018 um 18.55 Uhr weiter. Leverkusen empfängt Larnaka. Rasgrad gastiert zeitgleich in Zürich.
Bayer 04: Hradecky - Weiser, Tah, Dragovic, Wendell - Kohr, L. Bender (72. Bailey) - Brandt, Havertz, Paulinho (46. Volland)- Kiese Thelin (91. Alario)
Tore: 1:0 Keseru (8.), 2:0 Marcelinho (31.), 2:1 Havertz (38.), 2:2 Kiese Thelin (63.), 2:3 Havertz (69.)
Zuschauer: 7.000

Samstag, 15. September 2018

15.9.2018 Die Niederlagenserie geht weiter: 3:1 Niederlage in Bayern München


Bayer musste am dritten Bundesliga-Spieltag seine dritte Niederlage hinnehmen. Beim FC Bayern München unterlag die Werkself mit 1:3 (1:2). Wendell hatte die Gäste nach fünf Minuten per Elfmeter in Führung gebracht. Dann trafen Tolisso, Robben und James für die Bayern. Karim Bellarabi sah in der 80. Minute nach einem Foul an Rafinha berechtigterweise die Rote Karte.
Heiko Herrlich musste in München neben Julian Baumgartlinger (Innenbandanriss), Panos Retsos (Sehen-Teilriss im Oberschenkel) und Joel Pohjanpalo (Durchblutungs-Störung im Sprungbein) auch auf Charles Aránguiz (Knie-Probleme) verzichten. Im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen Wolfsburg nahm der Bayer 04-Cheftrainer vier Wechsel vor. Anstelle von Ramazan Özcan hütete heute Lukas Hradecky zum ersten Mal in einem Pflichtspiel das Tor der Werkself. Neu in die Startformation kamen überdies der wiedergenesene Sven Bender, Tin Jedvaj und Dominik Kohr (für Mitchell Weiser, Julian Brandt und Lucas Alario). Herrlich ließ seine Mannschaft im 3-4-2-1-System beginnen. Dragovic, Tah und S. Bender stellten die Dreierkette, davor sollten Jedvaj, Lars Bender, Kohr und Wendell für ein stabiles Mittelfeld sorgen. Auf den offensiven Außenpositionen kam Havertz über rechts, Bailey über links, in der Mitte agierte Volland.
Schon in der zweiten Minute entschied Schiedsrichter Tobias Welz nach einem Handspiel von Thiago auf Elfmeter für Bayer 04. Volland scheiterte an Manuel Neuer, der auch dessen Nachschuss hielt. Weil aber einige Bayern bei der Ausführung zu früh in den Strafraum gelaufen waren, ließ Welz den Elfer wiederholen. Diesmal schnappte sich Wendell den Ball und verwandelte souverän mit links ins rechte Eck (5.) Der Jubel über den Führungstreffer währte aber nicht lange. Nur fünf Minuten später schloss Tolisso einen Bayern-Angriff zum 1:1-Ausgleich ab - Hradecky war chancenlos. Nachdem es einige Minuten etwas ruhiger zugegangen war, setzten die Bayern dann den nächsten Stich: Arjen Robben drosch einen Ball aus halbrechter Position im Sechzehner zum 2:1 für die Gastgeber mit links in den linken Winkel. Wieder war Hradecky absolut ohne Chance (20.). Die Bayern gaben jetzt den Ton an, ließen der Werkself mit starkem Gegenpressing kaum Raum zur Entfaltung. Nach einer knappen halben Stunde musste Herrlich den angeschlagenen Kapitän Lars Bender, der Probleme in der linken Wade hatte, vom Feld nehmen. Für ihn kam Julian Brandt. Der Werkself gelang es weiterhin kaum, die Kugel zu behaupten, die sich die Bayern bei Ballverlust immer wieder schnell zurückeroberten. Die Folge: Weitere gute Möglichkeiten durch Müller (30.) - Hradecky hielt dessen Distanzschuss klasse - und Robben, der einen Schlenzer aus aussichtsreicher Position verzog (32.) Die Werkself ließ sich nun zunehmend hinten einschnüren von den Bayern, fand kaum zu Entlastungsangriffen und agierte im Umschaltspiel zu ungenau. Die 2:1-Führung für die Gastgeber zur Pause war verdient.
In der zweiten Hälfte kontrollierten die Bayern weiterhin das Spiel, aber die Werkself ließ zunächst keine gefährlichen Situationen im eigenen Strafraum zu. Die Partie nun nicht mehr so intensiv wie im ersten Durchgang. Die erste bessere Möglichkeit der Münchner durch Lewandowski blockte Dragovic zur Ecke ab (63.). Die Werkself war vor allem um defensive Stabilität bemüht, konnte sich offensiv aber kaum in Szene setzen. Auch die Gastgeber kamen jetzt seltener zu Abschlüssen, sondern begnügten sich damit, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Torschüsse von Bayer 04 wie der von Kai Havertz (78.), der den Kasten weit verfehlte, waren die Ausnahme. Wenig später musste die Werkself in Unterzahl weiterspielen, weil der kurz zuvor eingewechselte Karim Bellarabi nach einem Foul an Rafinha die Rote Karte von Schiedsrichter Welz sah (80.). In Überzahl gelang den Bayern durch einen Kopfballtreffer von James noch das 3:1 (89.). Kurz darauf war Schluss - Bayer 04 bleibt auch nach dem dritten Spieltag weiter ohne Punkt in der Liga.
Für die Werkself war die Partie bei den Bayern der Auftakt in die Englischen Wochen. Bereits am kommenden Donnerstag, 20.9.2018, tritt das Team zum ersten Gruppenspiel in der Europa League bei Ludogorets Rasgrad an (21 Uhr). Am Sonntag darauf, 23.9.2018, empfängt Bayer 04 am Familientag in der BayArena Mainz 05 (Anstoß 15.30 Uhr).
Bayer 04: Hradecky - Dragovic, Tah, S. Bender - Jedvaj, L. Bender (27. Brandt), Kohr, Wendell - Havertz, Bailey (83. Paulinho) - Volland (73. Bellarabi)
Tore: 0:1 Wendell (5., HE), 1:1 Tolisso (10.), 2:1 Robben (20.), 3:1 James (89.)
Zuschauer: 74.025