Samstag, 27. Juni 2020

27.6.2020: 1:0 Sieg gegen Mainz reicht nicht für die Champions League


Bayer Leverkusen hat den Einzug in die Champions League 2020/21 verpasst. Zwar erfüllte die Werkself ihre Pflichtaufgabe mit einem 1:0-Erfolg gegen Mainz 05. Weil aber Borussia Mönchengladbach zur gleichen Zeit gegen Hertha BSC gewann, reichte es nicht mehr zu einem Sprung auf Platz vier.
Peter Bosz rotierte nach dem 0:2 bei Hertha BSC am 33. Spieltag kräftig: Statt Dragovic (5. Gelbe Karte), Wendell (nicht im Kader), Tapsoba, Aranguiz, Diaby und auch Havertz (alle Bank) starteten Lars und Sven Bender, Sinkgraven, Demirbay, Amiri und Wirtz.
Nach nur 70 Sekunden richtete Leverkusen ein frühes Ausrufezeichen in Richtung der direkten Konkurrenz aus Mönchengladbach: Wirtz eroberte den Ball nach einem Mainzer Einwurf und leitete zu Amiri weiter, der wiederum Volland bediente. Dieser zog im Strafraum an Latza und St. Juste vorbei und schloss wuchtig ab, Müller konnte den Rückstand nicht mehr verhindern - es waren erst rund 70 Sekunden gespielt. Die Werkself blieb zunächst das tonangebende Team und sorgte mit Tempo immer wieder für Unruhe im Mainzer Strafraum. Aaron klärte nach Bailey-Hereingabe im Fünfmeterraum gerade noch (5.). Erst nach und nach fand sich auch Mainz ein bisschen besser zurecht. In der 19. Minute zwang Burkardt Bayer-Keeper Hradecky zum Eingreifen. Auch wenn der FSV nun ab und an auch Offensivaktionen hatte - gefährlicher blieb die Werkself: Bailey verzog vom Strafraumrand nur sehr knapp (28.). Kurz vor der Pause hatten beide Teams noch je eine gute Aktion, Baumgartlingers Schuss aus acht Metern wurde gerade noch von St. Juste geblockt (45.), Baku verzog nach Zusammenspiel mit Burkardt um einige Meter (45.+1). So blieb es bei der knappen, aber verdienten Bayer-Führung. Da allerdings Gladbach im Parallelspiel gegen die Hertha ebenfalls mit 1:0 vorne lag, war die Champions League für die Werkself dennoch in weite Ferne gerückt.
Beide Trainer wechselten nach der Halbzeit. Bei Mainz ersetzte Brosinski Aaron auf der linken Seite, bei Bayer blieb neben Demirbay auch Lars Bender, der sich Mitte der ersten Hälfte eine Blessur im Hüftbereich zugezogen hatte, in der Kabine. Weiser und Aranguiz kamen in die Partie. Ersterer hätte nur kurz nach Wiederbeginn beinahe erhöht, doch sein Kopfball aus kurzer Distanz klatschte vom Außenpfosten ins Toraus (47.). Auch Bailey zielte in der Anfangsphase der zweiten Hälfte aus guter Position nur um Zentimeter vorbei (51.). Auf der Gegenseite kam Mateta nach einem Konter zu einem vermeintlichen Treffer, der aufgrund einer Abseitsstellung indes keine Anerkennung erhielt. Bayer drängte weiter auf den zweiten Treffer, ließ jedoch immer wieder die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen. Und als der Ball in der 67. Minute nach einer Baumgartlinger-Hereingabe dennoch irgendwie den Weg ins Tor fand, zählte der Treffer nach Video-Begutachtung von Referee Benjamin Cortus nicht, da Wirtz in der Entstehung St. Juste auf den Fuß gestiegen war. Auch der eingewechselte Havertz zielte knapp am Tor vorbei (75.). In den Schlussminuten - Gladbach führte nunmehr mit 2:0 - boten sich plötzlich auch noch den Mainzern wieder Chancen. Die beste vergab der Sekunden zuvor eingewechselte Fernandes, der die Oberkante der Querlatte traf (86.). Letztlich blieb es beim knappen, aber verdienten Erfolg für die Leverkusener.
Während die Saison 2019/20 damit für Mainz auf Tabellenplatz 13 beendet ist, folgt für Leverkusen am Samstag (20 Uhr) kommender Woche noch das Pokalfinale in Berlin gegen den FC Bayern. Am 6.8.2020 folgt dann noch das Achtelfinalrückspiel in der Europa League gegen die Glasgow Rangers (Hinspiel: 3:1) und anschließend bei einem Weiterkommen der Werkself das Finalturnier in Nordrhein-Westfalen. Sollte Bayer das Turnier sogar gewinnen, würde die Bosz-Elf über die Hintertür doch noch an der Champions League 2020/21 teilnehmen.
Bayer 04: Hradecky – L. Bender (46. Weiser), Sinkgraven (85. Tapsoba), Tah, S. Bender – Demirbay (46. Aranguiz), Baumgartlinger – Wirtz, Amiri (65. Havertz), Volland, Bailey (65. Diaby)
Tore: 1:0 Volland (2.)
Zuschauer: - - -

Samstag, 20. Juni 2020

20.6.2020: Herber Dämpfer beim 0:2 in Hertha


Hertha verpasste Leverkusens Champions-League-Ambitionen mit einem 2:0-Erfolg einen herben Dämpfer. Die Berliner schockten die anfangs sehr dominante Werkself mit der Führung aus dem Nichts und hielten danach bis zur Pause den Taktstab in der Hand. Das schnelle 2:0 nach Wiederanpfiff bedeutete den zweiten Tiefschlag für Bayer, das an einer defensiven Glanzleistung des Kontrahenten verzweifelte.
Peter Bosz verzichtete nach dem 3:1-Heimsieg gegen den 1. FC Köln auf Sven Bender (Sprunggelenksverletzung, Bank), für den Tah zum Zug kam. Gegen tief gestaffelte Berliner erspielte sich Bayer schnell ein klares optisches Übergewicht. Die technisch überlegene Bosz-Elf forcierte immer wieder das Flügelspiel und kam in der Anfangsphase des Öfteren in vielversprechende Position (Havertz, 5., Volland, 6., 15.). Die Idee von Labbadia, aus kompakter Defensive schnell umzuschalten, funktionierte zunächst nicht, Leverkusen erstickte derlei Ansinnen schon im Keim. Nach gut 20 Minuten lösten sich die Labaddia-Schützlinge aus der Umklammerung. Dass auch die im 4-2-3-1 formierten Hauptstädter einen gepflegten Ball spielen können, bewies die Führung, die wie aus dem Nichts kam: Nach Daridas Solo spielte Piatek halbrechts auf Lukebakio, der an die Strafraumgrenze zu Matheus Cunha zurücklegte. Der Brasilianer nahm den Ball an und zog sofort vor Tapsoba ab: Aus 14 Metern landete das Leder hoch im linken Eck (22.). Dies war ein Tiefschlag für die Gäste, die Glück hatten, dass sie nicht direkt das 0:2 kassierten: Nach Piateks Pass scheiterte erneut Matheus Cunha frei vor Hradecky am Keeper (25.). Die defensiv bestens organisierten Berliner kontrollierten das Geschehen in der Folge, nervten den Kontrahenten mit hohem läuferischen Aufwand und energischer Zweikampfführung. Bayer verstrickte sich immer wieder, Hertha blieb gefährlich (Piatek, 36.). Nur Diaby näherte sich auf der anderen Seite dem Ausgleich wirklich gefährlich an (37.), ehe es in die Kabine ging.
Leverkusen kam mit Demirbay und Paulinho für Aranguiz und Volland aus der Pause. Der Brasilianer fügte sich gut ein, initiierte gleich für Diaby, Plattenhardt blockte (47.). Es war wie zu Beginn des Spiels: Leverkusen rannte mit viel Ballbesitz an, die Hausherren verteidigten mit unverminderter Leidenschaft und ließen kaum etwas zu. Weil der erste Konter der Berliner nach Wiederanpfiff saß, stand es in der 54. Minute 2:0: Matheus Cunha brach links durch, legte am Sechzehner quer für Piatek. Nach starker Ballmitnahme fintierte der Pole gegen Wendell und Hradecky, umkurvte den Keeper auf dem Weg zur Torlinie und überließ dann Lukebakio die Vollendung, der das Leder aus wenigen Zentimetern ins leere Tor knallte. Als sich Diaby im Eins-gegen-eins rechts gegen Plattenhardt mal wieder durchsetzte, verpasste Havertz knapp das 1:2 (61.). Hertha blieb zielstrebig, immer wieder mit Matheus Cunha als klugem Passgeber: Grujic verzog knapp (63.). Wer gedacht hatte, die Labaddia-Elf würde irgendwann dem hohen Aufwand Tribut zollen müssen, sah sich getäuscht. Auch in der Schlussphase verteidigten die Hauptstädter mit Verve. Sinnbildlich dafür war Torunarighas spektakuläre Rettungsaktion, als Lucas Alarios Kopfball über den herausstürzenden Jarstein hinweg Richtung leeres Tor flog und der Verteidiger mit letztem Einsatz Zentimeter vor der Linie klärte (76.). Leverkusens Bemühungen blieben zu durchschaubar, die hoch gelobte Offensive um Havertz biss sich bis zum Schlusspfiff die Zähne aus an Boyata & Co. und musste eine bittere, aber verdiente Niederlage einstecken.
Bayer 04: Hradecky – Dragovic, Tapsoba (57. Alario), Tah, Wendell – Aranguiz (46. Demirbay), Baumgartlinger (76. Amiri) – Havertz, Volland (46. Paulinho), Diaby, Bailey (75. Wirtz)
Tore: 1:0 Cunha (22.), 2:0 Lukebakio (54.)
Zuschauer: - - -

Mittwoch, 17. Juni 2020

17.6.2020: Verdienter Geisterderbysieg mit 3:1 gegen Köln


Bayer hat das rheinische Derby mit 3:1 gewonnen und damit für das 0:2 im Hinspiel Revanche genommen. Der FC verschlief die erste Hälfte, wachte dann auf - und konnte schließlich dem Tempo von Diaby nicht folgen.
Peter Bosz nahm nach dem 1:1 auf Schalke vier Wechsel vor: Dragovic, Baumgartlinger, Bailey und Volland (nach dem 15. Februar erstmals wieder in der Startelf) begannen für Demirbay, Amiri, Weiser (alle Bank) und Alario (Gelbsperre). Bayer begann sehr dominant und drückte sofort aufs Tempo. Das führte dazu, dass sich Bayer gleich eine Reihen an Ecken erspielte - und die fünfte davon brachte das 1:0: Bailey fand am kurzen Pfosten Sven Bender, der verlängerte mit der Fußspitze aus kurzer Distanz (7.). Die Werkself blieb am Drücker, Bailey tanzte gleich drei FC-Spieler aus und scheiterte dann erst an Keeper Horn (13.). Anschließend nahmen die Hausherren etwas das Tempo heraus, kontrollierten die Partie aber weiterhin mit viel Ballbesitz (69 Prozent im ersten Durchgang). Der FC lieferte insgesamt eine sehr enttäuschende erste Hälfte ab, nach vorne ging bei den Domstädtern überhaupt nichts. Kurz vor der Pause zog Bayer dann wieder an, Havertz verzog freistehend (37.). Aber wenig später machte es der Edeltechniker besser, Havertz vollendete eine von ihm selbst eingeleitete Kombination zum 2:0 (40.). Da Vollands Abschluss kurz vor der Pause nur den Außenpfosten geküsst hatte (42.), blieb es beim verdienten 2:0 für die Werkself zur Pause.
Nach dem Seitenwechsel kam dann eine komplett andere FC-Elf aus der Kabine, denn die Gäste waren plötzlich viel aktiver. Thielmann setzte den Ball links vorbei (54.) und Cordoba ließ eine Riesen-Kopfballchance aus (55.). Aber der Aufwand der Domstädter sollte sich bald auszahlen: Eine Ecke von der rechten Seite landete bei Bornauw, der ins linke Eck einnickte (59.). Nach dem Anschluss wachte Leverkusen auf und machte wieder mehr. Zunächst sprang allerdings nur viel Ballbesitz heraus, ehe Havertz per Fallrückzieher verzog (75.) und anschließend den Ball in guter Position nicht voll traf (77.). Für Klarheit sorgte dann Diaby, der zu schnell für die FC-Abwehr war und aus spitzem Winkel das 3:1 erzielte (83.). Dabei blieb es auch: Die Werkself nahm Revanche für das 0:2 aus dem Hinspiel - und verteidigte damit Rang vier.
Bayer 04: Hradecky – Dragovic, Tapsoba, S. Bender (33. Tah), Wendell – Aranguiz (86. Demirbay), Baumgartlinger – Havertz (86. Amiri), Volland (64. Paulinho), Diaby, Bailey (64. Wirtz)
Tore: 1:0 S. Bender (7.), 2:0 Havertz (40.), 2:1 Bournaw (59.), 3:1 Diaby (83.)
Zuschauer: - - -