Freitag, 29. Mai 2020

29.5.2020: 1:0 Auswärtssieg in Freiburg


Bayer 04 ist zum Auftakt des 29. Spieltags in die Erfolgsspur zurückgekehrt und fuhr in Freiburg einen 1:0-Sieg ein.
Peter Bosz warf nach der enttäuschenden 1:4-Heimniederlage gegen Wolfsburg die Rotationsmaschine an: Tah, Dragovic, Baumgartlinger, Sinkgraven, Wirtz und Bailey begannen für Weiser, Wendell (beide nicht im Kader), Tapsoba, Demirbay, Bellarabi und Diaby (alle vier auf der Bank). Erstmals seit seinem Syndesmoseriss Mitte Februar unter den Reservisten fand sich Leverkusens Top-Scorer Volland.
Die Geschichte der ersten 45 Minuten ist schnell erzählt: Leverkusen dominierte nahezu alle Statistiken, hatte nach einer knappen halben Stunde auch 80 Prozent Ballbesitz. Allerdings zeigte die Ansage von Streich im Vorfeld Wirkung, sein Team stand defensiv im ersten Durchgang extrem kompakt. Die Kreise von Havertz wurden eingeengt, die Solos und Flanken von Bailey waren wirkungslos. Keiner der drei Torschüsse der Gäste brachte Keeper Schwolow wirklich in Verlegenheit. Freiburg beschränkte sich zumeist aufs Kontern und wäre für diese Strategie beinahe belohnt worden: Sekunden vor dem Pausenpfiff schickte Sallai Mitspieler Höler auf die Reise, doch der SCF-Stürmer schlenzte die Kugel alleine vor Hradecky am rechten Pfosten vorbei (44.). Gerade in puncto Kreativität musste im zweiten Abschnitt von Leverkusen zwingend mehr kommen.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Leverkusen allmählich die Schlagzahl und bekam mehr Zug in seine Offensivaktionen. Mit der ersten echten Möglichkeit gingen die Gäste dann auch in Führung: Havertz tunnelte Schwolow nach feinem Doppelpass mit Bailey - 1:0 (55.). Der deutsche Nationalspieler war damit der erste Profi der Bundesliga-Geschichte, dem vor seinem 21. Geburtstag 35 Bundesliga-Tore gelangen. Sekunden später hätte Wirtz beinahe erhöht, doch Leverkusens Youngster fehlten aus der zweiten Reihe gut zwei Meter (56.). Nach 63 Minuten zappelte der Ball erneut im Freiburger Netz, doch dem Treffer war ein klares Foulspiel an Heintz vorausgegangen - es blieb beim 1:0. Plötzlich bildeten sich auf Boszs Stirn Sorgenfalten, weil Havertz angeschlagen runter musste. Diaby ersetzte ihn (66.). Streich kam offensiv zu wenig von seiner Mannschaft, weswegen er in Minute 66 einen Doppelwechsel (Gulde und Schmid kamen) und eine Viertelstunde vor Schluss einen Dreierwechsel (Waldschmidt, Kwon und Frantz betraten den Rasen) vornahm. Allerdings fehlte auch mit den frischen Kräften die nötige Kreativität und Durchschlagskraft. Die Gäste blieben bei Kontern gefährlicher. Die Riesenchance zum Ausgleich sollte aber noch kommen: Günter legte nach 88 Minuten für den frei stehenden Petersen quer, der aus 14 Metern zu ungenau ins linke untere Eck zielte - Hradecky hielt den Auswärtssieg fest. Durch das 1:0 ist Leverkusen vorerst wieder Dritter.
Bayer 04: Hradecky – Tah, S. Bender, Dragovic – Sinkgraven (62. Alario), Amiri, Aranguiz, Baumgartlinger – Wirtz (85. Paulinho), Bailey (85. Tapsoba), Havertz (66. Diaby)
Tore: 0:1 Havertz (54.)
Zuschauer: - - -

Dienstag, 26. Mai 2020

26.5.2020: Verdiente 4:1 Heimniederlage gegen Wolfsburg


Erstmals seit Anfang Februar verlor Bayer Leverkusen durch die 1:4-Pleite gegen den VfL Wolfsburg ein Pflichtspiel und blieb danach zwölfmal ungeschlagen (elf Siege). Die Niedersachsen verdienten sich den Sieg bei den unterkühlt auftretenden Rheinländern dank einer defensiv wie offensiv konzentrierten und engagierten Vorstellung redlich.
Peter Bosz tauschte nach dem 3:1-Sieg bei Borussia Mönchengladbach auf zwei Positionen und wählte dabei eine wieder etwas offensivere Ausrichtung: Statt Dragovic (Bank) und dem angeschlagenen Sinkgraven (muskuläre Probleme) begannen Wendell und Amiri.
Nur in den Anfangsminuten hatte Bayer mehr von der Partie. Diaby erspähte in der 5. Minute den sich verspekulierenden Casteels weit vor seinem Tor und versuchte es direkt, doch Pongracic lenkte gerade noch rechtzeitig ab. Schnell fand der VfL jedoch besser in die Partie und setzte in der Offensive auch Nadelstiche: Nach Vorlage von Joao Victor rettete Tapsoba gerade noch vor Weghorst (13.). Dem 1:0 für die Gäste noch näher kam Joao Victor selbst wenig später, scheiterte jedoch aus kurzer Distanz an Hradecky (16.). Der Werkself fehlte auch im weiteren Verlauf der offensive Elan und Zug zum Tor der letzten Pflichtspiele, was allerdings auch an gut organisierten Niedersachsen lag. Schon in der Schlussphase vor der Halbzeit wurde Bayer nach zwei Standardsituationen doch noch ein wenig gefährlich: Casteels entschärfte eine direkte Ecke von Amiri aufmerksam (38.), kurz darauf zielte Havertz mit dem Scheitel ein wenig zu hoch (39.). Die durchaus verdiente Führung gelang jedoch dem VfL: Nach einer Freistoßflanke von Arnold köpfte Pongracic mit seinem ersten Bundesliga-Tor zum 1:0 ein (43.).
Bosz wechselte zur Pause gleich dreifach, Dragovic, Baumgartlinger und Wirtz ersetzten Sven Bender, Weiser und Bellarabi. Doch die erste gute Chance hatte zunächst wieder der VfL. Brekalo scheiterte aus kurzer Distanz an Hradecky (47.). Auf der Gegenseite schickte Wirtz Diaby steil, doch Mbabu klärte gerade noch rechtzeitig mit einem gut getimten Tackling (49.). Gefährlicher blieben die insgesamt bissigeren Wolfsburger. Steffen scheiterte in bester Position erneut am stark reagierenden Hradecky (63.). Kurz darauf konnte der Keeper das 0:2 aus Leverkusener Sicht jedoch nicht mehr verhindern: Arnold traf mit einem von Havertz noch entscheidend abgefälschten Freistoß unter der Mauer hindurch (64.). Nur vier Minuten später fiel gegen eine nun löchrige Bayer-Defensive die Vorentscheidung: Nach Vorarbeit von Joao Victor köpfte Steffen aus kurzer Distanz ein (68.). Damit nicht genug, denn mit einer Kopie des 1:0 stellte Pongracic - nach Arnold-Freistoßflanke - in der 75. Minute auf 4:0. Während bei Wolfsburg der 21-jährige Ägypter Marmoush für Steffen sein Bundesliga-Debüt geben durfte (76.), gelang der Werkself immerhin noch der Ehrentreffer: Baumgartinger staubte nach einer vom 17-jährigen Wirtz eingeleiteter Aktion zum Endstand ab. Sekunden vor dem Ende traf Weghorst aus ganz spitzem Winkel noch den Außenpfosten (90.+2).
Bayer 04: Hradecky – Weiser 846. Baumgartlinger), Tapsoba, S. Bender (46. Dragovic) , Wendell – Aranguiz, Demirbay (65. Alario) – Bellarabi (46. Wirtz), Amiri, Havertz, Diaby (74. Bailey)
Tore: 0:1 Pongracic (43.), 0:2 Arnold (64.), 0:3 Steffen (68.), 0:4 Pongracic (75.), 1:4 Baumgartlinger (85.)
Zuschauer: ---

Samstag, 23. Mai 2020

23.5.2020: Wichtiger 3:1 Auswärtssieg in M‘Gladbach


Bayer Leverkusen bleibt weiter auf Erfolgskurs und siegte auch im Topspiel bei Borussia Mönchengladbach mit 3:1. Vor allem vor der Pause war die Werkself das bessere Team. Der VfL kam mit mehr Schwung aus der Kabine, musste nach dem frühen Ausgleich aber schnell wieder den letztlich entscheidenden Rückstand hinnehmen.
Unser Trainer Peter Bosz entschied sich dagegen nach dem 4:1-Erfolg in Bremen am Montag zu zwei Änderungen: Dragovic und Bellarabi begannen statt Amiri und Wirtz (beide Bank). Taktisch ging damit die Umstellung auf eine Dreierkette in der Defensive einher. Tah fehlte mit Rückenproblemen im Kader.
Bayer erwischte einen Start nach Maß in die Partie. Nach einem Ballverlust von Bensebaini im Mittelfeld setzte Bellarabi Havertz genau im richtigen Moment in Szene - und der 20-jährige überwand VfL-Keeper Sommer abgeklärt zum 1:0 (7.). Und es kam früh noch bitterer für Rose und die Gladbacher: Embolo musste bereits in der 12. Minute für Stindl ausgetauscht werden, nachdem sich der Schweizer schon kurz vor der Führung der Werkself in einem Duell mit Havertz unglücklich im Bereich des linken Sprunggelenks verletzt hatte. Auch nach der Führung gelang es der Werkself, die Angriffsbemühungen der Borussia zumeist schon im Keim zu ersticken. Viel spielte sich so in der Folge im Mittelfeld ab, doch wenn es einmal gefährlich wurde, dann vor allem vor Sommer: So schoss Sven Bender nach einem Eckball über das Tor (26.), kurz darauf scheiterte Bellarabi aus spitzem Winkel am Gladbacher Keeper (27.). Es kurz vor der Pause kam die Borussia zu ihrer einzigen guten Chance vor der Pause: Hradecky musste einen Schuss von Hofmann vom Strafraumrand prallen lassen, anschließend rettete der Torhüter in Verbindung mit Aranguiz in höchster Not gegen die nachsetzenden Bensebaini und Thuram (41.). Näher am zweiten Tor war auf der Gegenseite Havertz, der an der Unterkante der Querlatte scheiterte sowie Demirbay, der im Nachschuss nicht an Elvedi vorbeikam (45.).
Nach der Pause stellte Rose ebenfalls auf ein 3-4-3-System um, was sich aus Sicht der Borussia prompt positiv durch verstärkte Offensivaktionen bemerkbar machte. Diesmal war es der VfL, der früh traf: Nach Flanke von Plea traf Thuram per Direktabnahme zum 1:1 (52.). Beinahe legte der Franzose kurz darauf sogar nach, doch Hradecky parierte gerade noch (54.). Im Gegenzug gab es plötzlich Strafstoß für Bayer, nachdem Elvedi nach Abschluss von Bellarabi in dessen Beine gerauscht war. Nach Video-Studium blieb Referee Sören Storks bei seiner Entscheidung. Havertz trat an und traf mit etwas Glück, da Sommer noch die Finger an den Ball bekam, ins linke Toreck (58.). Es waren wettbewerbsübergreifend bereits die Torbeteiligungen 17 und 18 für den 20-Jährigen im Jahr 2020 (11 Tore, 7 Vorlagen) - Spitzenwert in der Bundesliga. Auch nach der munteren Anfangsphase der zweiten Hälfte gestaltete sich die Partie nun offener, da Gladbach weiter mit mehr Zug als noch vor der Pause agierte. Zwingender war zunächst aber wieder Bayer: Diaby zwang Sommer in der 75. Minute zu einer Parade, im Nachschuss verfehlte Demirbay das halbleere Tor. In der 81. Minute gelang Sven Bender nach einer Freistoßflanke mit Glück und Geschick mit der Schulter die Vorentscheidung - 3:1. Gladbach gab es indes keineswegs auf, Plea verzog aus bester Position per Kopf erst knapp (84.) und scheiterte kurz darauf an Hradecky (85.). So blieb es beim Zwei-Tore-Vorsprung für die Leverkusener.
Bayer 04: Hradecky – Weiser, Tapsoba, S. Bender, Dragovic (81. Baumgartlinger), Sinkgraven – Aranguiz, Demirbay – Bellarabi (66. Bailey), Havertz, Diaby
Tore: 0:1 Havertz (7.), 1:1 Thuram (52.), 1:2 Havertz (58., Foulelfmeter), 1:3 S. Bender (81.)
Zuschauer: ---