Drei Tage nach dem Sieg in der Bundesliga gegen Bayern
München gab es eine herbe Enttäuschung für Bayer 04: Die Werkself unterlag im
Achtelfinale des DFB-Pokals mit 1:2 (1:0) beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim.
Julian Brandt hatte die Leverkusener kurz vor der Pause in Führung gebracht
(44.), nach dem Wechsel drehten die Gastgeber die Partie durch die Treffer von
Dovedan (47.) und Multhaup (72.).
Im Vergleich zur vergangenen Bundesliga-Begegnung mit
dem FC Bayern gab es fünf Veränderungen in der Startelf von Bayer 04. In der
Innenverteidigung spielten Aleksandar Dragovic und Tin Jedvaj für Jonathan Tah
und Sven Bender, der nicht zum Aufgebot zählte. Im Mittelfeld übernahm Julian
Baumgartlinger als Kapitän den Platz des verletzten Kai Havertz, auf dem Flügel
durfte sich Paulinho auf der Position von Karim Bellarabi beweisen und im
Angriffszentrum übernahm Lucas Alario den Part von Kevin Volland. Neben den
verletzten Lars Bender, Havertz, Retsos und Pohjanpalo fehlte nach seinem
Magen-Darm-Infekt weiterhin Dominik Kohr. Auf der Bank saß auch U19-Abwehrspieler
Jan Boller. Die Gastgeber, bei denen Vereinsikone Marc Schnatterer zunächst
Reservist war, hatten nur 2 ihrer letzten 16 Pflichtspiele verloren und waren
in der vergangenen Saison im Achtelfinale erst nach Verlängerung gegen den
späteren Cupsieger Eintracht Frankfurt ausgeschieden (1:2). Entsprechend wusste
die Werkself um die Schwierigkeit der Aufgabe bei Minustemperaturen im Gefrierschrank
Voith-Arena. Sechs Minuten dauerte es bis zur ersten Chance der in weiß
spielenden Leverkusener, Baileys Flachschuss stellte für Keeper Müller indes
kein Problem dar. Bayer 04 war erkennbar sofort um Spielkontrolle, saubere
Pässe und Ballzirkulation bemüht. Weitere zielgerichtete Abschlüsse indes gab
es nicht in der ersten halben Stunde, die wehrhaften Hausherren verteidigten
sehr entschlossen und engmaschig. Geduld und ein langer Atem waren bei der
Werkself gefragt, das kam nicht überraschend. Paulinhos weit neben das Tor abgegebener
Schlenzer ging nicht wirklich als Möglichkeit durch (29.). Ebenso wenig wie
Feiks Linksschuss, den Lukas Hradecky ganz locker aus dem Eck holte (36.). Das
sah eine Minute später schon ganz anders aus: Leon Bailey spielte Julian Brandt
halbrechts im Strafraum frei, doch der Nationalspieler traf nur den
Innenpfosten des Heidenheimer Kastens (37.). Das hätte der gewünschte Türöffner
sein können! Aber aufgeschoben war in diesem Fall nicht aufgehoben. Nach fein
getimtem Zuspiel von Charles Aránguiz kam erneut Brandt im Strafraum zum
Abschluss, diesmal von der anderen Seite und mit links, und traf flach durch
die Beine Müllers ins lange Eck – 1:0 (44.), zugleich der verdiente
Halbzeitstand nach einem sachlich-seriösen Auftritt der Leverkusener.
Nach der Pause ging's in unveränderter Besetzung
weiter – und mit einer eiskalten Dusche für die Gäste. Dovedan versetzte nach
einem Konter Dragovic, kam allein vor Hradecky zum Schuss und ließ dem
finnischen Schlussmann keine Chance – 1:1 (47.), alles wieder auf Gleichstand.
Der Treffer zeigte Wirkung bei der Werkself. Fünf Minuten später lag die Führung
der Heidenheimer in der Luft, aber Multhaup donnerte die Kugel aus günstigster
Position und kurzer Distanz nur gegen die Unterkante der Latte (52.). Auf der
Gegenseite kam Julian Brandt binnen einer Minute zu zwei Abschlüssen – erst
vorbei, dann parierte Müller mit etwas Mühe (58.). Jetzt war es ein enger
Pokalfight. Hradecky parierte Dovedans Flachschuss (60.), Paulinhos Versuch
geriet zu zentral (63.). Mitchell Weiser visierte nach Pass von Aránguiz das
kurze Eck an, traf aber nur das Außennetz (67.). Peter Bosz nahm einen Doppelwechsel
vor: Kevin Volland und Karim Bellarabi kamen für Alario und Paulinho (71.). Unmittelbar
danach schlugen die Heidenheimer ein zweites Mal zu. Als die Bayer 04-Abwehr in
Person von Wendell nach einer Hereingabe von links nicht zu klären wusste,
mogelte Multhaup den Ball zum 2:1 über die Linie (72.). Bayer war um eine
rasche Antwort bemüht. Baileys Bogenlampe per Kopf verfehlte das lange Eck
(83.). Die Werkself suchte verzweifelt nach einer Lücke. Es gab vier Minuten
Nachspielzeit. Isaac Kiese Thelin kam für Aránguiz (90.+1). Den Kopfball des
Schweden entschärfte Müller (90.+2), auf der Gegenseite rettete Hradecky toll
gegen Glatzel (90.+3). Wenig später war Schluss – im Spiel und auch für Bayer
04 im DFB-Pokal.
Für die Werkself geht es bereits in drei Tagen mit dem
21. Spieltag in der Bundesliga weiter: Dann tritt Bayer 04 am Freitag, 8.2.2019,
um 20.30 Uhr bei Mainz 05 an.
Bayer 04: Hradecky – Weiser, Dragovic, Jedvaj, Wendell
– Baumgartlinger, Aránguiz (90. Kiese Thelin) – Bailey, Brandt, Paulinho (71.
Bellarabi) – Alario (71. Volland)
Tore: 0:1 Brandt (44.), 1:1 Dovedan (47.), 2:1
Multhaup (72.)
Zuschauer: 11.000
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