Samstag, 20. Juni 2020

20.6.2020: Herber Dämpfer beim 0:2 in Hertha


Hertha verpasste Leverkusens Champions-League-Ambitionen mit einem 2:0-Erfolg einen herben Dämpfer. Die Berliner schockten die anfangs sehr dominante Werkself mit der Führung aus dem Nichts und hielten danach bis zur Pause den Taktstab in der Hand. Das schnelle 2:0 nach Wiederanpfiff bedeutete den zweiten Tiefschlag für Bayer, das an einer defensiven Glanzleistung des Kontrahenten verzweifelte.
Peter Bosz verzichtete nach dem 3:1-Heimsieg gegen den 1. FC Köln auf Sven Bender (Sprunggelenksverletzung, Bank), für den Tah zum Zug kam. Gegen tief gestaffelte Berliner erspielte sich Bayer schnell ein klares optisches Übergewicht. Die technisch überlegene Bosz-Elf forcierte immer wieder das Flügelspiel und kam in der Anfangsphase des Öfteren in vielversprechende Position (Havertz, 5., Volland, 6., 15.). Die Idee von Labbadia, aus kompakter Defensive schnell umzuschalten, funktionierte zunächst nicht, Leverkusen erstickte derlei Ansinnen schon im Keim. Nach gut 20 Minuten lösten sich die Labaddia-Schützlinge aus der Umklammerung. Dass auch die im 4-2-3-1 formierten Hauptstädter einen gepflegten Ball spielen können, bewies die Führung, die wie aus dem Nichts kam: Nach Daridas Solo spielte Piatek halbrechts auf Lukebakio, der an die Strafraumgrenze zu Matheus Cunha zurücklegte. Der Brasilianer nahm den Ball an und zog sofort vor Tapsoba ab: Aus 14 Metern landete das Leder hoch im linken Eck (22.). Dies war ein Tiefschlag für die Gäste, die Glück hatten, dass sie nicht direkt das 0:2 kassierten: Nach Piateks Pass scheiterte erneut Matheus Cunha frei vor Hradecky am Keeper (25.). Die defensiv bestens organisierten Berliner kontrollierten das Geschehen in der Folge, nervten den Kontrahenten mit hohem läuferischen Aufwand und energischer Zweikampfführung. Bayer verstrickte sich immer wieder, Hertha blieb gefährlich (Piatek, 36.). Nur Diaby näherte sich auf der anderen Seite dem Ausgleich wirklich gefährlich an (37.), ehe es in die Kabine ging.
Leverkusen kam mit Demirbay und Paulinho für Aranguiz und Volland aus der Pause. Der Brasilianer fügte sich gut ein, initiierte gleich für Diaby, Plattenhardt blockte (47.). Es war wie zu Beginn des Spiels: Leverkusen rannte mit viel Ballbesitz an, die Hausherren verteidigten mit unverminderter Leidenschaft und ließen kaum etwas zu. Weil der erste Konter der Berliner nach Wiederanpfiff saß, stand es in der 54. Minute 2:0: Matheus Cunha brach links durch, legte am Sechzehner quer für Piatek. Nach starker Ballmitnahme fintierte der Pole gegen Wendell und Hradecky, umkurvte den Keeper auf dem Weg zur Torlinie und überließ dann Lukebakio die Vollendung, der das Leder aus wenigen Zentimetern ins leere Tor knallte. Als sich Diaby im Eins-gegen-eins rechts gegen Plattenhardt mal wieder durchsetzte, verpasste Havertz knapp das 1:2 (61.). Hertha blieb zielstrebig, immer wieder mit Matheus Cunha als klugem Passgeber: Grujic verzog knapp (63.). Wer gedacht hatte, die Labaddia-Elf würde irgendwann dem hohen Aufwand Tribut zollen müssen, sah sich getäuscht. Auch in der Schlussphase verteidigten die Hauptstädter mit Verve. Sinnbildlich dafür war Torunarighas spektakuläre Rettungsaktion, als Lucas Alarios Kopfball über den herausstürzenden Jarstein hinweg Richtung leeres Tor flog und der Verteidiger mit letztem Einsatz Zentimeter vor der Linie klärte (76.). Leverkusens Bemühungen blieben zu durchschaubar, die hoch gelobte Offensive um Havertz biss sich bis zum Schlusspfiff die Zähne aus an Boyata & Co. und musste eine bittere, aber verdiente Niederlage einstecken.
Bayer 04: Hradecky – Dragovic, Tapsoba (57. Alario), Tah, Wendell – Aranguiz (46. Demirbay), Baumgartlinger (76. Amiri) – Havertz, Volland (46. Paulinho), Diaby, Bailey (75. Wirtz)
Tore: 1:0 Cunha (22.), 2:0 Lukebakio (54.)
Zuschauer: - - -

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