Montag, 18. Mai 2020

18.5.2020: Gelungener Restart mit 4:1 in Bremen


Dank dreier Kopfballtreffer hat Bayer 04 Leverkusen das Montagabend-Geisterspiel in Bremen mit 4:1 gewonnen. Werder hielt zwar streckenweise gut dagegen, musste sich der spielerischen Überlegenheit der Rheinländer aber letztlich deutlich beugen. Leverkusen feierte nicht nur einen verdienten Sieg, sondern auch den drittjüngsten Bundesliga-Debütanten der Geschichte.
Peter Bosz sorgte für ein echtes Ausrufezeichen in seiner Startelf: Der 17-jährige Wirtz spielte von Beginn an und wurde damit zum drittjüngsten Bundesligaspieler und zum jüngsten Leverkusener Akteur der Geschichte. Im Vergleich zum 3:1 bei den Glasgow Rangers in der Europa League verdrängte der Debütant auf dem rechten Flügel Bellarabi. Außerdem spielte Sinkgraven anstelle von Wendell (nicht im Kader) und Amiri für Dragovic (Bank).
Von Beginn an zeichnete sich ein klares Bild ab: Bremen überließ den Gästen die Kontrolle über das Spiel und verschanzte sich in der Anfangsphase teilweise mit allen elf Mann in der eigenen Hälfte. Das Resultat: Leverkusen erspielte sich ein klares Plus in Sachen Ballbesitz, tat sich am Strafraum gegen dicht gestaffelte Hausherren aber sehr schwer. So dauerte es fast eine halbe Stunde, bis sich Nennenswertes auf dem Rasen tat und die Partie mit einem ersten Schuss von Amiri (Pavlenka parierte, 27.) so richtig an Fahrt aufnahm. Nur wenige Augenblicke danach bekam Diaby den Ball auf dem rechten Flügel, zog an Friedl vorbei und flankte dann aus vollem Lauf butterweich an den zweiten Pfosten, wo Havertz gegen Pavlenkas Laufrichtung zur Leverkusener Führung einköpfte (28.). Die Antwort der Bremer ließ allerdings nicht lange auf sich warten: Fast im direkten Gegenzug spielte sich Werder eine Ecke heraus. Die schlug Bittencourt ins Zentrum, wo der eingelaufene Gebre Selassie einen Tick vor Sinkgraven am Ball war und die Kugel ins lange Eck verlängerte - 1:1 (30.). Aber auch dieser Spielstand sollte nicht lange Bestand haben - denn auch Leverkusen traf nach einer Standardsituation: Havertz stand nach einer effetvollen Freistoßflanke von Demirbay sträflich frei und erzielte abermals per Kopf die erneute Führung (33.). Drei Tore binnen fünf Minuten also - und noch vor dem Halbzeitpfiff hätte Werder erneut ausgleichen können: Nach einem hervorragenden Steilpass von Veljkovic war Bittencourt eigentlich frei durch, traf den Ball aber nicht voll und setzte ihn weit über das Tor (39.).
Im zweiten Durchgang zeigte sich dann aber zunächst wieder das gleiche Bild wie zu Beginn der Partie: Leverkusen kontrollierte das Spiel, Werder stand tief, lauerte auf Konter - und hatte auf diese Weise die erste Möglichkeit des zweiten Durchgangs: Wirtz rettete im letzten Moment vor dem einschussbereiten Eggestein (60.). Stattdessen schlug Leverkusen im direkten Gegenzug zu: Diaby verpatzte links im Strafraum eigentlich die Ballannahme, lupfte den Ball dann aber von der Grundlinie noch einmal in die Mitte, wo der aufgerückte Weiser aus kurzer Distanz einköpfte (61.). Der dritte Kopfballtreffer für Bayer in diesem Spiel - und das erste Mal seit 2003, dass Bremen sich drei Gegentreffer auf diese Weise fing. Auch damals hieß der Gegner Leverkusen. Bremen bäumte sich im Anschluss an den dritten Treffer noch einmal kurz auf, nach einer unpräzise ausgespielten Überzahlsituation schoss Eggestein links vorbei (62.). Mit dieser vergebenen Möglichkeit war der Bremer Widerstand allerdings auch wieder vorbei, Leverkusen spielte nun seine technische Überlegenheit aus und kam durch die eingewechselten Bellarabi (64.), Bailey (66.) sowie Havertz (70., 72.) zu weiteren Möglichkeiten. Das vierte Tor lag nun in der Luft - und fiel schließlich in der 78. Minute. Bellarabi zog von rechts in die Mitte und steckte in die Schnittstelle durch zu Demirbay, der es dann ganz frech machte: Er verzögerte so lange, bis Pavlenka am Boden lag und hob den Ball dann lässig über den Keeper hinweg ins Netz - sein erstes Bundesliga-Tor im Dress von Bayer 04. Für den hilflosen Pavlenka endete die Partie zumindest noch mit einer positiven Szene: Eine abgefälschte Flanke des eingewechselten Baumgartlinger kratzte der Tscheche aus dem Winkel und verhinderte so eine noch höhere Niederlage (89.).
Werder verharrt auf Rang 17, Leverkusen bleibt an den Champions-League-Rängen dran.
Bayer 04: Hradecky – Weiser, Tapsoba, S. Bender, Sinkgraven – Aranguiz (85. Paulinho), Amiri (71. Baumgartlinger), Demirbay – Wirtz (62. Bellarabi), Havertz (85. Alario), Diaby (62. Bailey)
Tore: 0:1 Havertz (29.), 1:1 Selassie (30.), 1:2 Havertz (33.), 1:3 Weiser (61.), 1:4 Demirbay (78.)
Zuschauer: ---

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