Bayer 04 Leverkusen wartet nun schon seit fünf
Pflichtspielen auf einen Sieg. Beim Heimspiel gegen Werder Bremen war die
Werkself zwar die insgesamt klar überlegene Mannschaft, kam aber letztlich nur
zu einem 2:2.
Peter Boszbaute seine Startelf auf einer Stelle gezwungenermaßen
um: Havertz fiel kurzfristig krank aus, Stürmer Alario rückte rein. Die
Defensive der Norddeutschen hatte im Verlauf der ersten 45 Minuten ihre
Probleme: Eigene Fehlpässe und teils schwache Zweikampfführung setzten dem SVW
dabei genauso zu wie der agile Flügelspieler Bellarabi oder Alario im Zusammenspiel
mit Volland im Sturm. Das sorgte zugleich für eine frühe, unglückliche Quittung:
Nach einem Demirbay-Eckstoß durfte Alario den Ball verlängern - und im Zentrum
wollte Toprak vor Sven Bender klären, schoss die Kugel aber aus nächster Nähe
ins eigene Gehäuse (4.). In der Folge bekam die Werkself minutenlang ein
deutliches Übergewicht gegen lange Zeit zu passive Gäste, die zirka erst ab
Minute 20 mal aktiv pressten. Das sollte Früchte tragen, weil sich auch immer
wieder Fehler bei Leverkusen einschleichen sollten - und in Minute 40 zum
glücklichen Ausgleich führten. Rashica vernaschte Baumgartlinger mit einer
einfachen Bewegung, zog einfach aus der Distanz ab und traf in hohem Bogen zum
1:1. Abwehrmann Dragovic, für den verletzten Sven Bender gekommen, fälschte die
Kugel dabei unhaltbar ab. Am Ende blieb es beim Unentschieden zur Pause, was
insgesamt für ein doch recht harmloses Bremen schmeichelhaft war. Allerdings
hatte sich auch Leverkusen nicht vollends mit Ruhm bekleckert, nicht alles lief
rund.
Bremen erwischte direkt nach Wiederbeginn den besseren
Start, handelte deutlich selbstbewusster und kam außerdem schnell zum 2:1.
Sargent ließ rechts im Strafraum einen Gegenspieler stehen und legte zurück zu
Klaassen. Der Niederländer zog sofort ab und hatte Glück, dass sein Schuss noch
minimal von Lars Bender abgefälscht wurde (48.). Das Tor verlieh den Hanseaten
etwas Auftrieb und sorgte dafür, dass sich Leverkusen ordnen musste. Bayer meldete
sich aber in der Folge wieder zurück - und profitierte dabei abermals davon,
dass Bellarabi auf der rechten Seite mit Friedl Katz' und Maus spielte. Der
Flügelspieler vernaschte den Linksverteidiger zum wiederholten Male und fand
Alario mit seinem Querpass. Der Zielspieler musste aus nächster Nähe nur noch
zum 2:2 einschieben (58.). Nur zwei Minuten später ließ außerdem Dragovic nach
abermaliger Bellarabi-Flanke das 3:2 aus, ehe Alario die Latte anköpfte (67.)
und Dragovic vergab (67.). Ganz klar: Das 3:2 für die Werkself lag in dieser
Phase mehr und mehr in der Luft, weil auch die Werderaner gerade bei hohen
Zuspielen schwach verteidigten. Es sollte aber kein Treffer mehr fallen, obwohl
es noch zwei Szenen gab: Alario traf nach Vorlage von Volland, allerdings war
Amiri kurz vorher in der Entstehung nach Toprak-Klärung mit der Hand am Ball.
Nach Videobeweis wurde der Treffer zu Recht zurückgenommen. Und auf der anderen
Seiten hatte Joker Goller die Hand von Amiri im Strafraum angeschossen. Auch
das wurde gecheckt, aber nicht auf den Punkt gezeigt.
Bayer 04: Hradecky – L. Bender, Weiser, Tah, S. Bender
(24. Dragovic) – Baumgartlinger (89. Pohjanpalo), Demirbay (62. Paulinho) – Bellarabi,
Amiri, Alario, Volland
Tore: 1:0 Eigentor Toprak (4.), 1:1 Rashica (40.) 1:2
Klaassen (48.), 2:2 Alario (58.)
Zuschauer: 30.210
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