Ist das bitter! Insbesondere in der zweiten Halbzeit
präsentierte sich die Werkself im Duell beim Tabellenzweiten RB Leipzig auf
Augenhöhe, muss die Heimreise aber dennoch aber mit leeren Händen antreten. Das
entscheidende Gegentor zum 0:1 (0:0) kassiert die Werkself in der dritten
Minute der Nachspielzeit.
Tayfun Korkut hatte gegen den Tabellenzweiten aus
Leipzig dieselbe Startaufstellung wie beim 2:0-Erfolg unter der Woche in
Darmstadt ins Rennen geschickt. Nach abgesessener Gelbsperre nahm Charles
Aránguiz auf der Bank Platz, ebenso wie der wiedergenesene Leon Bailey. Auf
Chicharito (Oberschenkelbeschwerden), Jonathan Tah (Aufbautraining), Lars
Bender (Sprunggelenk-OP) und Hakan Calhanoglu (CAS-Sperre) musste der Bayer
04-Coach unterdessen weiter verzichten.
Die Leipziger begannen forsch, störten das Aufbauspiel
der Werkself früh und setzten die Gäste von Beginn an unter Druck. Bereits nach
drei Minuten musste Bayer 04-Rückhalt Bernd Leno das erste Mal eingreifen: Nach
einem Querpass von Leipzigs Timo Werner war Marcel Sabitzer am rechten
Strafraum zum Abschluss gekommen, Der Nationaltorwart aber tauchte blitzschnell
ab und konnte den Schuss ins kurze Eck mit einem starken Reflex parieren.
Ebenso wie die Abschlüsse von Werner (7., 9.). Auch in der 10. Minute war der
formstarke Keeper der Werkself nach einem Schuss von Sabitzer zur Stelle. Es
dauerte rund 20 Minuten, ehe sich die Korkut-Truppe vom Druck befreien konnte
und fast minütlich stärker wurde. Dennoch blieb RB Leipzig gefährlich – ein
Schlenzer von Forsberg sollte aber die letzte ernstzunehmende Gelegenheit für
die Gastgeber im ersten Durchgang bleiben (28.). In der 33. Minute hatte die
Werkself dann Pech: Nach einer schönen Brustannahme im Strafraum wollte sich
Julian Brandt den Ball zurechtlegen. Dabei kam Leipzigs Stefan Ilsanker mit dem
Oberarm an den Ball, doch Schiedsrichter Robert Kampka verzichtete auf einen
Elfmeterpfiff – eine strittige Entscheidung. Die Werkself kam jedoch nun mehr
und mehr zu Abschlüssen, Karim Bellarabis Versuche (40., 44.) blieben
allerdings unbelohnt. So ging es torlos in die Halbzeitpause.
Zur zweiten Halbzeit musste Korkut wechseln: Das
Geburtstagskind Bellarabi blieb mit Oberschenkelproblemen in der Kabine, für
ihn kam Bailey. Und der 19-jährige Jamaikaner sorgte in seinem dritten
Bundesligaeinsatz für Bayer 04 für viel Schwung auf dem linken Flügel: Erst
leitete er eine Schusschance für Kai Havertz ein (47.), ehe er wenig später
eine gute Freistoßchance kurz vor dem Strafraum der Gastgeber herausholte.
Kevin Kampls Ausführung wurde allerdings von der Leipziger Mauer abgefangen,
sein Nachschuss landete neben dem Tor (56.). In der 67. Minute zog dann Bailey
selbst wuchtig ab, RBL-Keeper Péter Gulásci konnte den Ball allerdings
parieren. Es entwickelte sich ein munteres Spiel, bei der die Korkut-Equipe
immer mehr die Oberhand gewann. Der Tabellenzweite konzentrierte sich mehr und
mehr auf Konter über den schnellen Werner. In der 69. Minute konnte der zurückgeeilte
Kampl mit einer beherzten Grätsche nach einem Vorstoß über den schnellen
Leipziger Werner Schlimmeres verhindern. Torabschlüsse blieben in der Schlussphase
auf beiden Seiten eher Mangelware. In der 88. Minute sah Leipzigs Kapitän Willy
Orban nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte. Als alles bereits nach
einem Punktgewinn für die Werkself aussah, folgte die kalte Dusche in der
Nachspielzeit. In der 93. Minute konterte Leipzig noch einmal über Emil
Forsberg, der den Ball im Strafraum querlegte, wo ihn der eingewechselte Yussuf
Poulsen mithilfe des Pfostens zum 1:0 für die Gastgeber über die Linie drückte.
Ein letztes Aufbäumen der Werkself brachte nichts mehr ein, ehe Schiedsrichter
Kampka kurz darauf die Partie beendete. Bitter!
Für die Werkself geht es am Ostersamstag (18.30 Uhr)
mit dem Topspiel des 29. Spieltags gegen Spitzenreiter FC Bayern München
weiter.
Bayer 04: Leno – Hilbert, Jedvaj, Toprak, Wendell (69.
Henrichs) – Baumgartlinger, Kampl – Bellarabi (46. Bailey), Brandt
(87.Kießling) – Havertz, Volland
Tor: 1:0 Poulsen (90.+3.)
Zuschauer: 42.558
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