Es ist und bleibt eine verfluchte Saison. Wie schon
vor zwei Wochen bei RB Leipzig kassiert die Werkself auch beim 1:2 (0:1) in der
Partie beim SC Freiburg kurz vor Schluss ein spielentscheidendes Gegentor.
Dabei hatte sich die Mannschaft von Trainer Tayfun Korkut nach einer
durchwachsenen ersten Hälfte steigern und ins Spiel zurück kämpfen können. In
der 88. Minute machte Freiburgs Patrick Stenzel allerdings alle Leverkusener
Hoffnungen zunichte.
Tayfun Korkut hatte gegen den SC Freiburg weiterhin
auf Jonathan Tah (Aufbautraining), Lars Bender (Sprunggelenk-OP) und Hakan
Calhanoglu (CAS-Sperre) verzichten müssen, Tin Jedvaj stand nach seiner
Gelb-Roten Karte beim 0:0 gegen den FC Bayern München ebenfalls nicht zur
Verfügung. Dafür hatte der Bayer 04-Trainer aber erstmals seit Mitte März nach
überstandener Oberschenkelverletzung wieder auf Chicharito setzen können. Der
Mexikaner rückte für Charles Aránguiz in die Startelf, Aleksandar Dragovic
ersetzte in der Innenverteidigung den gesperrten Jedvaj.
Die Freiburger begannen bissig und ließen der Werkself
nur wenig Räume, insbesondere im Spielaufbau. Nach elf Minuten gelang Freiburgs
Mike Frantz ein perfekter Pass in die Tiefe, den Nils Petersen absolut
sehenswert zu vollenden wusste – mit links jagte er den Ball aus zwölf Metern
in den rechten Torwinkel, Bernd Leno im Tor der Werkself war ohne jede Chance.
Wenig später kam Petersen erneut zum Abschluss, Leno konnte das drohende 0:2
allerdings mit einer Parade verhindern (15.). Im Gegenzug kam auch die Werkself
zu ihrem ersten Torschuss. Kevin Volland prüfte Freiburgs Keeper Alexander
Schwolow aus der Distanz (16.). Anschließend hatte die phasenweise passiv
spielende Korkut-Truppe zwar öfter den Ball als die Freiburger, klare
Tormöglichkeiten blieben allerdings Mangelware. Das lag auch daran, dass sich
die lauffreudigen Gastgeber nach ihrem Führungstreffer etwas weiter zurückzogen
und ihr Konterspiel forcierten. Dass der Tabellensechste daraus kein Kapital
schlug, war nicht zuletzt ein Verdienst der aufmerksamen Bayer 04-Defensive. So
blieb es nach 45 Minuten beim Stand von 0:1.
Nach der Pause fand die Werkself besser ins Spiel und
riss die Partie mehr und mehr an sich. Die Belohnung für den Aufwand erfolgte
dann nach knapp einer Stunde. Freiburgs Aleksandar Ignjovski kam mit einer
Grätsche im Strafraum gegen den auffälligen Volland zu spät und holte ihn von
den Beinen. Schiedsrichter Dr. Felix Brych zögerte keine Sekunde und entschied
auf Strafstoß. Volland schnappte sich den Ball und wuchtete ihn sicher ins
rechte untere Eck – 1:1 (59.). Es entwickelte sich ein munteres Fußballspiel
bei bestem Fußballwetter im ausverkauften Schwarzwald-Stadion. In der 64.
Minute hatte die Werkself Pech, als Volland mit einem fulminanten Fernschuss
nur den Außenpfosten traf. In der Folge allerdings auch zweimal Glück: Erst
rettete Wendell im Rückwartsfallen einen Abschluss von Janik Haberer aus
nächster Nähe mit dem Knie auf der Torlinie (67.). Fünf Minuten später rettete
der Brasilianer in Diensten der Werkself dann erneut in letzter Sekunde vor dem
einschussbereiten Petersen. Als alles bereits nach einem Unentschieden aussah,
leitete bei Freiburg der eingewechselte Havard Nielsen einen Pass von Ignjovski
zum ebenfalls zuvor eingewechselten Pascal Stenzel weiter, der sich im
Laufduell gegen Wendell behaupten konnte und den Ball am Ende trocken ins lange
Eck zum 2:1-Siegtreffer für die Gastgeber drosch. Damit hatte die Mannschaft
des Freiburger Trainers Christian Streich das Momentum auf ihrer Seite, trotz
eines letzten Aufbäumens konnte die Werkself die späte Niederlage nicht mehr
verhindern.
Damit bleibt die Werkself in der Tabelle auf dem
zwölften Platz und hat vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Weiter
geht es für Bayer 04 bereits am Freitag (20.30 Uhr). Dann ist der
Tabellennachbar FC Schalke 04 zu Gast in der BayArena.
Bayer 04: Leno – Hilbert, Dragovic, Toprak, Wendell –
Baumgartlinger (90. Pohjanpalo), Kampl – Havertz (79. Aránguiz), Brandt –
Chicharito (61. Bailey), Volland
Tore: 1:0 Petersen (11.), 1:1 Volland (59.,
Foulelfmeter), 2:1 Stenzel (88.)
Zuschauer: 24.000 (ausverkauft)
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