Bayer steht im Achtelfinale der Europa League. Beim Sieg im Elfmeterschießen über die AS Monaco besiegte die Werkself ihr größtes Trauma der jüngeren Vergangenheit.
Xabi Alonso hatte nach der
2:3-Niederlage gegen Mainz wieder zurückrotiert und spielte mit einer
ähnlichen Startelf wie im Hinspiel in der BayArena. Nur Amiri und Diaby,
der nach seiner Verletzung zumindest im Kader stand, saßen auf der
Bank, dafür starteten Bakker und Adli. Monacos Trainer Philippe Clement
nahm insgesamt vier Veränderungen im Vergleich zum 3:2-Sieg im Hinspiel
vor: Für Aguilar, Maripan, Minamino und Embolo begannen Matsi-ma, Sarr,
Ben Seghir und Kapitän Ben Yedder - der nach vier Minuten für den ersten
gefährlichen Abschluss der Partie sorgte.
Ansonsten war aber
Leverkusener das aktivere Team, das besser ins Spiel kam. Adli prüfte
erstmals Nübel (11.), der kurz darauf nicht gut aussah: Eine Hereingabe
von Frimpong klatschte der deutsche Keeper genau vor die Beine von Wirtz
ab. Leverkusens Youngster bedankte sich und staubte zur Gäste-Führung
ab (11.). Diese hielt zunächst aber nicht lange, weil Tapsoba im eigenen
Strafraum zu ungestüm gegen Ben Seghir agierte und Ben Yedder den
fälligen Elfmeter zum 1:1 verwandelte (19.). Aber Leverkusen schlug in
einer extrem unterhaltsamen Anfangsphase postwendend zurück: Nach einer
Ecke landete der Ball über Umwege bei Palacios, der mit einem satten
Schuss von der Strafraumgrenze traf (21.). Erst jetzt beruhigte sich die
zuvor rasante Partie. Monaco gewann gegen tiefer stehende Leverkusener
mehr Kontrolle zurück, blieb offensiv aber ideenlos. Die Gäste aus dem
Rheinland waren über Umschaltaktionen da noch gefährlicher, Nübel musste
bei einem Hlozek-Schuss eingreifen (34.) - die Pausenführung für
Leverkusen war absolut verdient.
Nach der Pause schien Monaco zwar wieder erstarkt, kam aber gegen die sichere Gäste-Abwehr kaum zu Gefahr. Stattdessen gelang Wirtz auf der Gegenseite sein nächster Geniestreich: Aus der Drehung chippte er den Ball herrlich auf den Kopf von Adli, der mit einem nicht minder schönen Kopfball für das 3:1 aus Leverkusener Sicht sorgte (58.). Diesmal hätte Monaco fast den direkten Gegenschlag geschafft, Ben Yedders Schuss krachte aber nur an die Unterkante der Latte (60.). Die Hausherren waren nun gefordert und gingen mehr ins Risiko, was wiederum zu mehr Räumen für Leverkusen führte - und zu Chancen auf beiden Seiten. Ein Bakker-Tor zählte wegen Abseits nicht (63.), Hlozek verpasste den vierten Treffer hauchzart (69.), auf der Gegenseite musste Hradecky gegen Ben Seghir retten (71.). In der Schlussphase drehte Monaco dann noch einmal auf, Leverkusen wurde zu passiv - und bestraft: Der kurz zuvor eingewechselte Embolo hatte nach Diattas Flanke zu viel Platz und traf per Kopfball-Aufsetzer ins rechte Eck (84.). In der Folge musste sich Leverkusen in die Verlängerung zittern, der vermeintliche Genickbruch in letzter Sekunde durch Diop (90.+3) zählte nicht, weil der Ball zuvor die Grundlinie passiert hatte.
Der Pfiff tat Bayer 04 gut, nach Wiederbeginn gestalteten die Rheinländer die Partie wieder etwas ausgeglichener - auch in Sachen Chancen. Bakker scheiterte frei an Nübel (93.), auf der Gegenseite verhinderte Hradecky den Leverkusener Knockout ausgerechnet gegen den ein-gewechselten Ex-Leverkusener Volland (117.).
Es ging ins Elfmeterschießen - nicht gerade die Spezialdisziplin der Leverkusener, die zuvor sechs der letzten sieben Pflichtspiel-Elfmeter verschossen hatten. Nun zeigte sich der Bundesligist plötzlich von einer komplett anderen Seite. Vier der ersten fünf Schützen verwandelten äußerst souverän, während Monacos Matazo nur die Latte traf. Beim letzten Elfmeter hatte der eingewechselte Diaby dann auch noch das notwendige Glück: Nübel war dran, konnte aber nicht entscheidend abwehren - und Leverkusens Weiterkommen war gebucht.
Bayer 04: Hradecky – Tah, Tapsoba, Hincapie – Frimpong (103. Diaby), Andrich, Bakker, Palacios – Wirtz (115. Azmoun), Hlozek (70. Schick), Adli (74. Amiri)
Tore: 0:1 Wirtz (13.), 1:1 Ben Yedder (19.), 1:2 Palacios
(21.), 1:3 Adli (58.), 2:3 Embolo (84.), Elfmeterschießen 0:1 Azmoun
(120.), 1:1 Disasi (120.), 1:2 Amiri (120., 1:3 Tapsoba (120.), 2:3
Embolo (120.), 2:4 Schick (120.), 3:4 Volland (120.), 3:5 Diaby (120.)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen