Peter Bosz nahm nach dem 1:1-Remis gegen den SC
Freiburg zwei Wechsel vor: Für Amiri (Rot-Sperre) und Weiser (Bänderriss)
begannen Bailey und Retsos, der in der Liga noch keine Sekunde spielte.
Bei knackigen Minus acht Grad fand die Heimmannschaft
deutlich besser in die Partie. Angetrieben von den Zwillingen Aleksey und Anton
Miranchuk schnupperte Lok früh am Führungstreffer. Der fiel auch, zählte aber
nicht, weil Anton nach Pass von seinem Bruder Aleksey hauchzart im Abseits
gestanden hatte (7.). Danach hatte Hradecky Glück, dass er den
Krychowiak-Schuss, der ihm durch die Finger rutschte, noch vor der Linie zu
fassen bekam (10.). Hinten Glück, vorne Glück - das fasste die Anfangsphase der
Werkself gut zusammen. Nach einer Bailey-Ecke klärte Eder den Ball so, dass er
gegen das Bein von Zhemaletdinov und von dort in den Moskauer Kasten prallte -
1:0 (11.). Damit resultierten drei der vier Champions-League-Treffer der
Leverkusener aus Eigentoren. Wenn beide Mannschaften vor des Gegners Kasten
auftauchten - was selten geschah - wurde es meistens gefährlich. Ansonsten war
die Begegnung von zahlreichen Zweikämpfen, Fehlpässen und Fouls geprägt. Bis
zur Pause entschied Schiedsrichter Michael Oliver allein 17-mal auf Freistoß
wegen eines Fouls. Demirbay verpasste per Freistoß das 2:0 (15.), dann zeigte
Hradecky sein Können, als er nach Wendell-Fehlpass im Eins-gegen-eins mit Anton
Miranchuk glänzend parierte (26.). Leverkusens erste Chance aus dem Spiel
heraus hatte Bailey, der nach Volland-Steckpass an Keeper Guilherme vorbeigehen
wollte, aber hängenblieb (34.). Danach hatte Bayer seine beste Phase: Erst
zirkelte Bellarabi eine Direktabnahme knapp vorbei (40.), dann scheiterte Diaby
aus der Distanz an Guilherme. Volland setzte nach, schoss aber nicht ins
halbverwaiste Tor ein, sondern versuchte noch einmal querzulegen - das misslang
(45.+2).
Peter Bosz reagierte nach der Pause auf die teilweise
ungeordnet agierende Defensivarbeit seiner Spieler und brachte Sechser
Baumgartlinger für Bailey (46.). Dadurch rückte Diaby auf Linksaußen und
Demirbay auf die Zehn. Mit Erfolg: Erst scheiterte Demirbay gleich dreimal mit
ungefährlichen Abschlüssen aus der Distanz (48., 49.), doch dadurch zog er den
Fokus auf sich. Dadurch kurz darauf ungedeckt: Charles Aranguiz. Der Chilene
chippte die Kugel aus Zehner-Position in den Sechzehner zu Bender, der sehenswert
per Direktabnahme ins rechte Eck verwandelte - 2:0 (54.). Und damit war der
Treffer schon früh das Highlight einer ereignisarmen zweiten Hälfte, die noch
zerfahrener als die erste war. Am Ende standen gar 39 Fouls (21:18) zu Buche. Zwar
übernahm Moskau vermehrt das Handeln, weil sich Bayer weit zurückzog, doch Großchancen
waren äußerst rar gesät. Die Abschlüsse von Eder (74.) und Aleksey Miranchuk
(81.) waren nicht wirklich gefährlich, aber lange Zeit die besten Möglichkeiten
der Partie. Ganz spät konnte sich auch Hradecky nochmal auszeichnen - er
parierte gegen Aleksey Miranchuks Abschluss aus spitzem Winkel (88.).
Durch den Sieg hat Bayer zumindest die Qualifikation
für das Achtelfinale der Europa League perfekt gemacht.
Bayer 04: Hradecky – Retsos, Tah, S. Bender,
Wendell – Aránguiz, Demirbay (90. L. Bender)
Bellarabi (77. Alario), Diaby, Bailey (46. Baumgartlinger) – Volland
Tore: 0:1 Eigentor (11.), 0:2 Sven Bender (54.)
Zuschauer: 25.000
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