Nach vier sieglosen Ligaspielen in Folge holte Bayer
Leverkusen mal wieder drei Punkte - und das in einem vom Kampf geprägten Spiel
gegen den VfL Wolfsburg.
Trainer Peter Bosz schickte dieselbe Elf ins Rennen,
die vor wenigen Tagen in der Champions League mit 2:1 gegen Atletico Madrid
gewonnen hatte. Spielerisch beschränkte sich die Partie über weite Strecke auf
die berühmten Grundtugenden des Fußballs: Lauf- und Zweikampfbereitschaft.
Sowohl die Wolfsburger als auch die Leverkusener zeigten sich diesbezüglich auf
der Höhe, standen gut und ließen den gegnerischen Abwehrreihen keine
Entfaltungsmöglichkeiten. Mit einer Ausnahme (Bellarabi, 6.) herrschte folglich
vor den Toren gähnende Langeweile. Das änderte sich jedoch grundlegend nach 25
Minuten, als Volland einen weiten Hradecky-Abschlag per Steilpass zu Bellarabi
verlängerte. Der Flügelmann nahm anschließend Fahrt auf, tanzte auf seinem Weg
zum Tor gleich vier Mann aus und vollstreckte sicher zum 1:0. Die Führung war
nicht unverdient, da Bayer bis dato mehr investiert hatte, allerdings hätte sie
dennoch nicht zählen dürfen. Der Grund: Vor Vollands Pass hatte Bellarabi Tisserand
klar geschubst und sich so einen unfairen Vorteil verschafft. Schiedsrichter
Manuel Gräfe ließ jedoch weiterspielen - und der VAR blieb ebenfalls stumm. Es
war nicht die einzige unglückliche Aktion der Unparteiischen in Hälfte eins.
Nach 32 Minuten traf Knoche Havertz im eigenen Sechzehner am Knöchel, etwas
später stellte sich Wendell seinem Gegenspieler William eindeutig und bewusst
in den Weg (38.) - beide Male hätte es Elfmeter geben müssen, beide Male blieb
Gräfes Pfeife stumm und beide Male ließ es der VAR auf sich beruhen. So blieb
es bei der knappen, aber verdienten Pausenführung der Werkself, die allerdings
kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte wechseln müssen: Baumgartlinger kam für
Havertz, der sich am hinteren linken Oberschenkel verletzt hatte (42.). Zum
Wiederanpfiff gab es dann auch direkt den nächsten Tausch: Diaby kam für
Bellarabi.
In Hälfte zwei sah sich Bayer dann mit einem Gegner
konfrontiert, der nun viel früher attackierte, noch etwas mehr lief und auf den
Ausgleich drängte: Arnold nötigte Hradecky eine Glanzparade ab (51.), während
Klaus' Diagonalschuss knapp danebenging (53.). Leverkusen strahlte indes über
Konter (Amiri, 57.) Gefahr aus. Danach verflachte die Partie allerdings wieder,
die Mannschaften rieben sich weitgehend in zahlreichen Zweikämpfen auf - und kamen
in der Folge kaum noch ernsthaft vors gegnerische Tor. Ergo plätscherte die
Partie relativ ereignislos vor sich hin. In der Schlussphase wurde es zwar
etwas lebhafter und es kam hüben wie drüben zu Abschlüssen. Die Entscheidung
fiel letztlich aber buchstäblich in letzter Minute: Hradeckys Abwurf leitete
Volland gekonnt weiter in den Lauf des zuvor eingewechselten Paulinho. Der
Brasilianer spurtete los, ließ sich nicht mehr lumpen und besorgte den
2:0-Endstand.
Bayer 04: Hradecky – Weiser, Tah, S. Bender, Wendell – Aránguiz, Demirbay (89. Paulinho) – Bellarabi
(46. Diaby), Havertz (42. Baumgartlinger), Amiri – Volland
Tore: 0:1 Bellarabi (25.), 0:2 Paulinho (90.+5)
Zuschauer: 24.112
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