Die Werkself hat am 16. Bundesliga-Spieltag beim FC
Schalke 04 einen wichtigen 2:1 (2:1)-Arbeitssieg eingefahren und damit den
Anschluss an die obere Tabellenhälfte hergestellt. Aleksandar Dragovic (26.)
und Lucas Alario (35.) schossen die Treffer für Bayer 04. Wright konnte für die
Gastgeber unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff nur noch verkürzen (45.+1).
Vier personelle Veränderungen nahm Heiko Herrlich im
Vergleich zum Spiel in Frankfurt vor: Wendell, Julian Baumgartlinger, Leon
Bailey und Lucas Alario begannen anstelle von Tin Jedvaj, Charles Aránguiz,
Julian Brandt und Kevin Volland, die zunächst auf der Bank Platz nahmen. Wegen
anhaltender muskulärer Probleme musste Kapitän Lars Bender wie schon zuletzt in
Frankfurt erneut passen und stand nicht im Kader.
Vor dem Anpfiff gab's emotionale Momente: Angesichts
der letzten deutschen Steinkohle-Zeche, die am Freitag im Ruhrgebiet schließen
wird, gingen in der Veltins-Arena erst einmal die Stadionlichter aus und das
Steigerlied wurde gesungen. Nach der Gänsehaut-Zeremonie ging es rein in die
Partie zwischen Königsblau und Schwarz-Rot.
Das Geschehen spielte sich in den ersten Minuten vor
allem im Mittelfeld ab. Beide Teams bemühten sich um defensive Stabilität und
neutralisierten sich. Schalke mit der ersten halbwegs guten Möglichkeit, als
Caligiuri von der Grundlinie zurücklegte, McKennie den Ball aber nur mit der
Schulter traf (12.). Die Gastgeber waren in der Anfangsphase die etwas aktivere
Mannschaft, Bayer 04 fehlte es nach vorne zunächst an der nötigen
Passgenauigkeit. Dann aber erarbeitete sich das Herrlich-Team innerhalb von
einer Minute gleich zwei Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Erst prüfte
Wendell S04-Keeper Fährmann mit einem Linksschuss, wenige Sekunden später
eröffnete sich Dominik Kohr eine Riesen-Chance nach einem Patzer der Schalker
im Aufbauspiel - Kohr lief alleine auf Fährmann zu, zielte aber Millimeter am
linken Pfosten vorbei (26.). Aber Bayer 04 blieb jetzt dran und wurde belohnt:
Nach einem Klasse-Schlenzer von Leon Bailey an den linken Pfosten schaltete
Aleksandar Dragovic am schnellsten und drosch den Abpraller mit Wumms durch die
Beine von Fährmann. Die Abseitsfahne war zwar oben, aber Schiedsrichter Deniz
Aytekin entschied nach Videobeweis völlig zurecht auf Tor für die Werkself
(27.), weil Caligiuri das Abseits klar aufgehoben hatte. Die Gastgeber
reagierten mit Verunsicherung, die Schwarz-Rot zu nutzen wusste. Nach einer
Flanke von Wendell nahm Lucas Alario den Ball mit dem Rücken zum Tor stehend
an, setzte sich gegen Nastasic durch und zog aus der Drehung zum 2:0 für die
Gäste ab (35.). Wohl kein unhaltbarer Schuss für Fährmann, weil der Ball
ziemlich mittig einschlug. Aber drin ist drin. Die Werkself erwies sich als
extrem kaltschnäuzig, den Königsblauen gelang nun kaum noch etwas. Ärgerlich, dass
unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff doch noch der Anschlusstreffer fiel: Nach
einer Ecke von Oczipka köpfte McKennie den Ball Richtung Tor, wo Wright noch seinen
Fuß hinhielt und aus kurzer Distanz zum 1:2 traf (45.+1).
Auch in der zweiten Hälfte besaßen die Gastgeber die
erste Möglichkeit, als sich Caligiuri auf der rechten Seite durchsetzte, seine
Hereingabe aber letztlich stark von Weiser geblockt werden konnte (53.). Nach
einer Stunde musste Torschütze Dragovic angeschlagen das Feld verlassen. Für ihn
rückte Tin Jedvaj in die Innenverteidigung.
Die Partie wurde jetzt hitziger und in den Zweikämpfen verbissener
geführt. Schalke drängte auf den Ausgleich, vergab aber Chancen durch Skrzybski
(68.) und vor allem durch Konoplyanka, der freie Bahn auf Hradecky hatte, dann
nach einem Schlenker gegen Jedvaj aber am Tor vorbeischoss (73.). Zwischendurch
versuchte die Werkself über Konter zu etwas Entlastung zu kommen. Schade, dass
Bellarabis Zuspiel auf Volland nicht präzise genug war (71.) und auch Vollands
Ablage nach Bellarabi-Flanke den mitgelaufenen Havertz nicht erreichte (78.). Schalke
läutete zur Schlussoffensive, die Werkself schaltete in den Verteidigungsmodus
und lauerte weiter auf Konter. Caligiuri versuchte es aus der Distanz - und
schoss am rechten Pfosten vorbei (83.). Im Gegenzug zog Bailey über den Kasten
(84.). Sanés Ball nach einer Ecke ging eine Etage zu hoch (87.). Die Werkself
haute sich voll rein, ließ nichts mehr anbrennen und besaß durch Mitchell
Weiser noch eine Kopfballchance, die Fährmann parieren konnte (90.+1). Bayer 04
brachte das 2:1 mit viel Einsatz über die Zeit und fuhr drei ganz wichtige
Punkte in der Veltins-Arena ein.
In drei Tagen, am Samstag, 22.12.2018, steht das
letzte Hinrunden-Spiel für die Werkself auf dem Programm. Bayer 04 empfängt
dann um 15.30 Uhr zu Hause Hertha BSC.
Bayer 04: Hradecky – Weiser, Tah, Dragovic (60.
Jedvaj), Wendell – Baumgartlinger, Kohr - Bellarabi (89. S. Bender), Havertz,
Bailey - Alario (70. Volland)
Tore: 0:1 Dragovic (26.), 0:2 Alario (35.), 1:2 Wright (45.+1)
Zuschauer: 61.548
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