Bayer kam zu Hause gegen den FC Zürich zu einem
mühsamen, letztlich aber verdienten 1:0-Sieg. Gegen äußerst destruktive
Schweizer tat sich der Werksklub lange Zeit schwer, stieß den Bock dann aber
mit einem ruhenden Ball um. Am Ende war es jedoch eine verschmerzbare
Niederlage für die Schweizer, die ebenso wie Leverkusen vom 0:0 im Parallelspiel
zwischen Rasgrad und Larnaka profitierten - beide Teams erreichten vorzeitig die
Zwischenrunde.
Heiko Herrlich tauschte im Vergleich zum 1:4 in der
Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim auf gleich sechs Positionen: Für Tah,
Bellarabi, Sven Bender (beide muskuläre Beschwerden), Havertz, Lars Bender und
Volland (alle auf der Bank) spielten Dragovic, Bailey, Alario, Baumgartlinger,
Aranguiz und Kohr.
Herrlichs Variante mit drei defensiv orientierten
Mittelfeldleuten (Aranguiz, Baumgartlinger, Kohr) hatte ihre Tücken. Vorteil:
Bayer wirkte im Zentrum äußerst stabil und hatte wenig Mühe, die gegnerischen
Angriffe abzuwehren. Das ging aber zu Lasten der Kreativität: Nach vorne tat
sich die Werkself äußert schwer, spielte zu statisch, mit zu wenig Tempo und
stellte die Zürcher, die gegen den Ball massiert im 5-4-1 die Räume verengten
und mit einer durchaus kernigen Zweikampfführung auffielen, nicht wirklich vor
Probleme. Weil auch die Schweizer, die viel mit langen Bällen operierten,
offensiv nichts auf die Kette kriegten, blieb die Partie über weite Strecken
recht ereignislos - und bot kaum echten Unterhaltungswert.
Es dauerte fast eine geschlagene halbe Stunde, ehe der
erste nennenswerte Torschuss geboten wurde: Kohr verzog aus etwas mehr als 16
Metern nur um Haaresbreite (29.). Bayer blieb zwar auch im weiteren Verlauf
bemüht und investierte mehr in die Partie, allerdings fehlte es an geeigneten
Mitteln, um die gegnerische Deckung auszuhebeln. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff
bot sich Alario die dicke Möglichkeit, der Argentinier scheiterte jedoch im
Eins-gegen-eins an Zürichs Schlussmann Brecher (45.).
Zürich reichte ein Remis, um die Zwischenrunde
klarzumachen - und die Schweizer machten deutlich, dass sie nicht verlieren
wollten. Nach vorne gab es zwar ein paar vereinzelte Alibi-Vorstöße der
Eidgenossen, deren Hauptaugenmerk aber ganz woanders lag: Primär war die
Magnin-Elf darauf aus, hinten keine Fehler zu machen. Das ging den Gästen gut
von der Hand, sodass in der Pause die Null stand - und das auf beiden Seiten.
Zürich hatte im gesamten ersten Durchgang nicht einen
Torschuss zustande gebracht - und das sollte auch nach dem Seitenwechsel lange
Zeit so bleiben. Leverkusen war in diesem Punkt schon aktiver, so prüfte Brandt
Brecher kurz nach der Pause aus 22 Metern (47.). Nach 55 Minuten gab es
schließlich den ersten Versuch der Gäste: Khelifi verzog aber deutlich -
immerhin ein Abschluss. Das dachte sich etwas später vielleicht auch Brandt,
als er aus der zweiten Reihe einen Meter zu hoch zielte (58.). Nach einer
Stunde wurde der Bann gebrochen: Brandt brachte eine Ecke von rechts gefühlvoll
ans rechte Fünfereck, wo sich Jedvaj hochschraubte und wuchtig zum 1:0
einköpfte. Zürich hatte die Quittung für die destruktive Spielweise erhalten,
hätte aber beinahe postwenden ausgeglichen: Rüegg verzog allerdings (61.),
sodass es bei der verdienten Führung des Bundesligisten blieb. In der Folge zog
sich Bayer ein wenig zurück und ließ nun die Gäste kommen. Denen fiel aber
herzlich wenig aus, die Angriffe der Zürcher verpufften allesamt wirkungslos.
So hatte Leverkusen wenig Mühe, den Sieg routiniert über die Runden zu bringen
und sich damit zugleich auch für die 2:3-Hinspielniederlage zu revanchieren.
Die Werkself gastiert am Sonntag (15.30 Uhr) in der
Bundesliga bei RB Leipzig. In der Europa League geht es am Donnerstag, den 29.11.2018,
weiter: Leverkusen hat dann Rasgrad zu Gast.
Bayer 04. Hradecky - Weiser, Jedvaj, Dragovic, Wendell
(74. L. Bender) - Baumgartlinger, Aranguiz (62. Paulinho) – Brandt (62. Kiese
Thelin) , Kohr, Bailey - Alario
Tore: 1:0 Jedvaj (60.)
Zuschauer: 16.179
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