RB Leipzig hat zuhause gegen Bayer einen verdienten
3:0-Sieg eingefahren. Heiko Herrlich ließ nach dem Zürich-Spiel ebenfalls
rotieren und brachte fünf Neue. Der wiedergenesene Sven Bender sowie sein
Bruder Lars standen ebenso in der Startelf wie Tah, Havertz und Volland.
Baumgartlinger, Dragovic, Kohr, Bailey und Alario mussten weichen.
Während Bayer offensiv zu zaghaft war und praktisch
nicht stattfand, sah die Sache bei den Hausherren ein wenig anders aus. Die
Angriffe der Leipziger hatten mehr Zug, mehr Struktur, wirkten allgemein
durchdachter. Allerdings erlaubte sich die Rangnick-Elf auch immer wieder
unnötige Fehler im Passspiel, was zu einem großen Teil dem hohen Tempo
geschuldet war. Nach 26 Minuten stand es 5:0 nach Torschüssen für die Sachsen,
und nach 27 Minuten 1:0 nach Toren: Demme spielte einen schönen Ball in die
Gasse auf Poulsen, der sich gegen zwei Mann behauptete und die Kugel artistisch
an Hradecky vorbei in die Maschen beförderte. Der Treffer hielt im Anschluss
auch einer Überprüfung durch den Videoassistenten stand. Die Führung ging in
Ordnung, hätte aber beinahe nicht lange Bestand gehabt. Havertz verschaffte
sich nämlich mit einem feinen Kabinettstückchen gegen Ilsanker eine gute Abschlussposition,
scheiterte dann aber im Eins-gegen-eins an RB-Keeper Gulacsi (36.). So aber
gingen die Hausherren mit einer verdienten Führung in die Pause.
Herrlich reagierte in der Pause und brachte Bailey
anstelle von Jedvaj für die zweite Hälfte. Das war gleichbedeutend mit einer
Systemumstellung, Bayer agierte fortan im 4-2-3-1, hatte vorne nun also eine
Anspielstation mehr zur Verfügung. Auch beim letzten Aufeinandertreffen in
Leipzig war Bayer in Rückstand geraten, feierte anschließend aber ein 4:1 -
diesen Coup hätte die Werkself nur allzu gerne wiederholt. Allerdings hatte RB
etwas dagegen. Die Leipziger verschoben sehr gut, ließen keine Lücken und
machten nicht den Anschein, als würde sie die Zügel aus der Hand geben wollen.
Vielmehr kontrollierten die Sachsen Ball und Gegner auf eine routinierte Art
und Weise. Auch die Tatsache, dass Bayer nun früher anlief, stellte die
Gastgeber nicht wirklich vor Probleme. Nach vorne machten die Leipziger aber
keine großen Anstalten mehr, sodass sich irgendwann eine Frage aufdrängte:
Verwaltet RB vielleicht ein bisschen zu sehr? Die Antwort darauf gaben die Gastgeber
nach 68 Minuten: Halstenbergs Einwurf leitete Poulsen zu Sabitzer weiter, der
zu Klostermann weiterspielte. Dieser bedankte sich und schob zum 2:0 ein. Die
Entscheidung? Nicht unbedingt! Bayer hatte danach nämlich noch zweimal die
Chance zum Anschluss: Weil aber Gulacsi einen guten Bailey-Freistoß stark
abwehrte (76.) und Volland knapp verzog (77.), war die Niederlage letztlich
besiegelt. Und die fiel dann auch noch höher aus, weil Klostermann bei einem Einwurf
den eingewechselten Kohr entscheidend unter Druck setzten und der Ball deshalb
bei Poulsen lag, der seinen Doppelpack perfekt machte - 3:0 (85.). Das war der
Endstand, auch weil Hradecky kurz darauf stark gegen Kampl parierte (87.).
Nach der Länderspielpause ist die Werkself bereits am
Freitag Abend gefordert, wenn der VfB Stuttgart am 23.11.2018 um 20.30 Uhr in
der BayArena gastiert.
Bayer 04: Hradecky - Tah, S. Bender, Jedvaj (46.
Bailey), - Weiser (72. Alario), L. Bender, Aranguiz (66. Kohr), Wendell - Havertz,
Brandt - Volland
Tore: 1:0 Y. Poulsen (27.), 2:0 Klostermann (68.), 3:0
Y. Poulsen (85.)
Zuschauer: 36.155
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen