Ein gnadenlos effektiver VfB Stuttgart gewinnt 1:0 bei
uns. Den Schwaben reichte eine echte Torchance sowie ein stark aufgelegter
Ron-Robert Zieler zu einem schmeichelhaften Sieg gegen die Werkself, die nach
einer Vielzahl an vergebenen Torchancen Champions League-Platz vier an Hoffenheim
abtreten muss.
Bayer-Coach Heiko Herrlich stellte seine Elf nach der
0:4-Auswärtsniederlage in Dortmund auf gleich sechs Positionen um - davon zweimal
verletzungsbedingt. Mit Sven Bender (Muskelverhärtung) und Tah (Faserriss im
Hüftbeuger) fiel die etatmäßige Innenverteidigung aus. Özcan, Henrichs, Brandt
und Kohr nahmen zunächst auf der Bank Platz. Neu in die Formation rückten der
wieder genesene Schlussmann Leno sowie Lars Bender, Jedvaj, Bellarabi,
Baumgartlinger und Havertz. Beide Teams versuchten von Beginn an, das
spielerische Element zu bedienen, ohne dabei zu viel Risiko einzugehen. So
ergaben sich Möglichkeiten zunächst fast ausschließlich nach Standardsituationen.
Auf Seiten der extrem geordnet auftretenden Stuttgarter strich ein
Aogo-Freistoß nach wenigen Sekunden an Freund, Feind und nur knapp am linken
Pfosten vorbei. Bayer 04 hatte zwar mehr vom Spiel, aber auch Probleme, eine
Lücke in der kompakten Stuttgarter Defensive zu finden - und nach 17 Minuten
dennoch die große Möglichkeit, in Führung zu gehen. Baumgartl kam im Anschluss
an eine Leverkusener Ecke mit der ausgestreckten Hand an den Ball,
Schiedsrichter Welz bekam mit einiger Verzögerung ein Signal aus Köln - und
entschied nach Besuch der Review Area auf Elfmeter. Alario nahm sich der Sache
an, scheiterte mit seinem unplatzierten Versuch aber an Zieler. Ansonsten blieb
der erste Durchgang weitgehend chancenarm. Stuttgart gelang es, mit kompaktem
Auftreten die zu uninspiriert agierenden Leverkusener vom eigenen Tor fernzuhalten,
das 0:0 zur Halbzeit war somit leistungsgerecht.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Leverkusen merklich den
Druck und kam nun auch aus dem Spiel zu erstklassigen Torchancen. Bailey
scheiterte am herausstürzenden Zieler (50.), Volland jagte den Ball freistehend
über das Tor (56.). Nachdem auch Havertz aus der Distanz vergab (63.), bot sich
Bellarabi die XXL-Chance zur Führung. Zieler spielte dem Flügelmann als letzter
Mann den Ball in die Füße, vereitelte dann aber im Eins-gegen-eins den
Rückstand (66.). Ein Fehlschuss, der sich fast postwendend rächen sollte.
Stuttgart konterte vorbildlich und Gentner konnte eine butterweiche Aogo-Flanke
völlig unbedrängt zur überraschenden VfB-Führung einköpfen (67.). Leverkusen
ging anschließend bereits früh ins Risiko. Der für Baumgartlinger gekommene
Kießling kam freistehend aber ebenfalls nicht am scheinbar unbezwingbaren
Zieler vorbei (84.), der in der Schlussminute mit einem Alario-Kopfball auch
die letzte Bayer-Möglichkeit vereitelte. Der VfB liegt nun mit nur noch einem
Punkt Rückstand auf Frankfurt auf Tuchfühlung mit den internationalen Plätzen,
Leverkusen muss Champions-League-Rang vier an Hoffenheim abtreten.
Für die Werkself geht es am nächsten Samstag (15.30
Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei Werder Bremen weiter.
Bayer 04: Leno – Jedvaj, Baumgartlinger (76. Kießling),
Retsos, L. Bender (87. Kohr), Havertz, Arranguiz, Bailey, Bellarabi (68.
Brandt), Volland, Alario
Tore: 0:1 Gentner (67.)
Zuschauer: 30.210
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen