Bayern München greift nach seinem 19. DFB-Pokal: Am
Dienstagabend stellte der Rekordmeister beim 6:2 gegen Bayer 04 Leverkusen
bereits in den ersten neun Minuten die Weichen. Am Final-Einzug hatte letztlich
aber auch Keeper Ulreich großen Anteil. Heiko Herrlich baute seine Mannschaft nach
dem 4:1-Sieg gegen Frankfurt auf zwei Positionen um: Tah kehrte in die
Innenverteidigung zurück, Henrichs musste dafür weichen. Außerdem begann
Bellarabi für Bailey.
Das erste Halbfinale begann furios: Nach drei Minuten
tauchte Müller nach Boatengs Flanke alleine vor Leno auf, der den Kopfball noch
parieren konnte. An der Strafraumkante lauerte aber Javi Martinez, der die
Kugel Richtung Tor jagte. Lewandowski fälschte mit der Schuhinnenseite ab -
1:0. Bayer wirkte nur kurz geschockt, konterte nach einem Luftloch von Ribery
gnadenlos. Am Ende blieb Volland mit seinem Kopfball-Aufsetzer gegen Ulreich
aber nur zweiter Sieger (6.). Hinten agierte die Werkself allerdings viel zu
sorglos: Ribery marschierte unbekümmert bis zur Grundlinie und fand am zweiten
Pfosten den völlig freien Lewandowski, der die Direktabnahme gegen die
Laufrichtung von Leno im langen Eck platzierte - 2:0 (9.). Da drohte es schon
ein wenig für Bayer dahinzugehen. Die Hausherren wollten ihren Traum von Berlin
aber längst noch nicht begraben und schöpften neuen Mut. Mit Erfolg: Nach
Brandts Freistoß klärten Hummels und Boateng unzureichend, sodass Lars Bender
ins linke Eck einköpfen konnte - 1:2 (16.). In der Folge spielte sich viel
zwischen den Strafräumen ab, auch mit teils knackigen Zweikämpfen. Erst in der
37. Minute wurde es wieder richtig brenzlig: Bellarabi ließ mit links einen
Kracher von der Strafraumkante los, doch Ulreich tauchte blitzschnell ab und
parierte stark. So blieb es zur Pause beim 2:1 für die Bayern.
Mit dem Seitenwechsel reagierten beide Trainer:
Herrlich holte den vorbelasteten Retsos runter und brachte Bailey. Heynckes
ersetzte Alaba durch Rafinha. Die ersten Ausrufezeichen setzte Bayer, doch
Volland wurde geblockt und Bellarabi scheiterte am glänzend reagierenden
Ulreich (50.). Zwei Minuten später klingelte es dann auf der anderen Seite: Tah
ließ Müller kurz zu viel Platz, der auf Zuspiel von Thiago auf 3:1 stellte. Auch
diesmal gaben sich die Gastgeber aber nicht einfach auf, kamen durch Volland
relativ zügig zum vermeintlichen Anschlusstor - Bayers Torjäger wurde wegen
einer Abseitsstellung zurückgepfiffen (60.). Sekunden später machte Thiago auf
der anderen Seite mit einem präzisen Flachschuss ins linke Eck endgültig den
Deckel drauf (60.). Herrlich wechselte trotzdem erneut offensiv, brachte Alario
für Baumgartlinger (62.). Ohne großen Erfolg: Zwei Minuten später war Bayers Hintermannschaft
wieder überfordert, Robben kam frei zum Abschluss - und Müller drückte das
Leder letztlich über die Linie. Leverkusen brauchte anschließend einen
Standard, um mal wieder Gefahr auszustrahlen - und wie: Bailey hob den Freistoß
aus halbrechter Position über die Mauer und genau neben den rechten Pfosten
(72.). Bei 5:2 wollte es Bayern aber nicht belassen, genauer genommen Müller.
Thiago fand mit einem Freistoß aus der eigenen Hälfte Müller am Strafraum, der
sich um Henrichs drehte und kühl vollstreckte - 6:2 (78.). Weil Javi Martinez
und Robben bei einer Doppelchance in Leno ihren Meister fanden (86.), blieb es
auch dabei.
Bayer 04: Leno, Lars Bender, Tah, Sven Bender, Retsos
(46. Bailey), Baumgartlinger (61. Alario), Arranguiz, Bellarabi (67. Henrichs),
Havertz, Brandt, Volland
Tore: 0:1 Lewandowski (3.), 0:2 Lewandowski (9.), 1:2 L.
Bender (16.), 1:3 Müller (52.), 1:4 Thiago (60.), 1:5 Müller (64.), 2:5 Bailey
(72.), 2:6 Müller (78.)
Zuschauer: 30.210
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