Dank eines 2:0-Siegs gegen Union Berlin ist Bayer
Leverkusen nach drei Pflichtspielen ohne Sieg wieder in die Erfolgsspur
eingebogen. Die Rheinländer nutzten ihre Chancen in der ersten Hälfte
konsequent. Gegen den harmlosen Aufsteiger, der sich nach der Pause auch noch
selbst dezimierte, gerieten die drei Punkte für Bayer danach nie mehr ernsthaft
in Gefahr.
Peter Bosz tauschte nach dem 1:2 gegen Lok Moskau in
der Campions-League zum Auftakt der Champions League auf drei Positionen: Statt
Tah, Bellarabi (beide Bank) und Bailey (Muskelfaserriss) begannen Dragovic,
Amiri und Alario. Zudem stellte Bosz in der Defensive auf Dreier- statt
Viererkette um.
Von Beginn an hatte Bayer enorm viel Ballbesitz gegen
passive und tief stehende Köpenicker. Zunächst allerdings fiel der Werkself
gegen das Berliner Abwehrbollwerk wenig ein. Nach einer Viertelstunde wies
Leverkusen rund 85 Prozent Ballbesitz auf, doch ein Torschuss war bis dahin
Fehlanzeige. Dies änderte sich schnell: In der 17. Minute brachte Alario den
Ball direkt flach im Tor unter. Doch Referee Hartmann überprüfte die Szene nach
Rücksprache mit VAR Kampka noch einmal am Spielfeldrand - und entschied auf
Abseits. Volland, der sich etwa auf einer Höhe mit Linksverteidiger Lenz
befand, war in Nähe der Schussbahn des Balles gestanden. Doch die Führung für Bayer ließ nicht mehr
lange auf sich warten. In der 20. Minute kam Volland nach Balleroberung in der
eigenen Hälfte und Zuspiel von Amiri am Strafraumrand gegen Trimmel zum Schuss
- und traf im zweiten Versuch per Aufsetzer akkurat ins rechte untere Eck. Kurz
darauf gelang auch Alario doch noch sein erstes Saisontor: Der Argentinier traf
nach Balleroberung von Wendell mit einem minimal abgefälschten Schuss aus 18
Metern ins linke Eck (25.). Die Werkself schaltete nach dem zweiten Treffer
zwei Gänge herunter. Union kam so zu mehr Spielanteilen, doch den Eisernen
fehlte es gewaltig an spielerischen Ideen. So plätscherte die Partie dem
Halbzeitpfiff entgegen.
Nach Wiederbeginn wechselte Union-Coach Fischer gleich
zweimal, zunächst freiwillig (Gogia ersetzte Becker; 46.), dann unfreiwillig,
weil Lenz, der sich in den Hüftbereich griff, angeschlagen ausschied. Reichel
kam in die Partie (49.). Union verstärkte nun die Offensivbemühungen, blieb
jedoch weitestgehend harmlos. Da auch Leverkusen angesichts der
Zwei-Tore-Führung mit angezogener Handbremse operierte, blieben gute Chancen
nach der Halbzeit rar. In der 64. Minute sorgte der drei Minuten zuvor
eingewechselte Polter mit einem üblen Tritt von hinten in den Knöchelbereich
von Baumgartlinger für Aufregung. Hartmann entschied zunächst nur auf Gelbe
Karte - nach Video-Studium an der Seitenlinie korrigierte er sich jedoch:
Platzverweis für den Union-Stürmer (66.). In der Schlussphase übernahm Bayer
gegen die nun auch noch dezimierten Köpenicker wieder klar das Kommando. Die
Rheinländer waren einem dritten Treffer deutlich näher als die Gäste dem
Anschlusstreffer. Weiser verzog aus guter Position knapp (73.), Havertz
scheiterte aus 14 Metern an der Querlatte (82.). Kurz vor Schluss hatte
Andersson per Kopf die einzig nennenswerte Torchance für Union, die Weiser im
Fünfmeterraum jedoch zunichte machte (85.). So blieb es beim 2:0 für die
Werkself.
Bayer 04: Hradecky – L. Bender (67. Weiser), Dragovic,
S. Bender, Wendell – Aránguiz, Baumgartlinger (70. Demirbay)– Havertz, Alario,
Amiri (83. Paulinho), Volland
Tore: 1:0 Volland (20.), 2:0 Alario (25.)
Zuschauer: 27.430
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