Bayer hat im Rennen um das internationale Geschäft vorgelegt.
Mit dem 4:1-Sieg beim FC Augsburg am Freitagabend fuhr die Werkself den dritten
Sieg in Folge ein und erhöhte zugleich den Druck auf die Konkurrenz. Dabei war
der Sieg nur in der Anfangsphase gefährdet, kurz nach der Pause stellte Bayer
dann die Weichen auf Sieg.
Leverkusens Trainer Peter Bosz musste Bailey ersetzen,
der sich beim 2:0 gegen Nürnberg eine Muskelverletzung im Oberschenkel
zugezogen hatte. Für den Jamaikaner rückte Volland aus dem Angriffszentrum auf
die linke Seite, Sturmspitze Alario kam neu in die Startelf. Beide Teams hatten
die jüngsten zwei Spiele gewonnen, und beide Teams strotzten nur so vor
Selbstvertrauen. Die Anfangsphase diente als bester Beleg hierfür: Erst prüfte
Baier Hradecky per frechem Distanzschuss (4.), dann hielt Kobel Havertz' Abschluss
rechts im Strafraum fest (10.). Und es ging munter weiter: Nach Schmids Ecke
von rechts kam Danso im Zentrum zum Kopfball, das Leder schlug links oben ein
(12.). Augsburg schien sich schon wieder an sich selbst berauschen zu wollen,
doch Bayer gab den Stimmungskiller: Volland knallte den Ball nach feinem
Schnittstellenpass von Aranguiz humorlos unter die Latte (15.).
Leverkusen übernahm die Spielkontrolle und drängte den
FCA in dessen Hälfte. Dabei arbeitete die Werkself immer wieder mit
Diagonalbällen, mal zur Spielverlagerung, mal als probates Mittel, um schnell
in den Rücken der Abwehr zu kommen. Als Weiser einen solchen Flugball rechts im
Strafraum im Vollsprint aus der Luft pflückte und mit seinem Flachpass Alario
in der Mitte fand, jubelten die Gäste erneut. Doch aufgrund einer hauchzarten
Abseitsstellung Weisers nahm Schiedsrichter Frank Willenborg den Treffer wieder
zurück - der Video-Assistent hatte eingegriffen (22.). Augsburg wartete tief in
der eigenen Hälfte und setzte auf schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinnen.
Doch weil die Fuggerstädter dabei oft zu ungenau blieben und Bayer hellwach
war, bot sich dem FCA wenig Entlastung. Die Bosz-Elf spielte auf den zweiten
Treffer und kam diesem durch Alario (29.) und Brandt (39.) nahe. Kurz vor dem
Halbzeitpfiff wurde es noch einmal brenzlig für die Hausherren: Alario tauchte
nach feiner Vorarbeit von Aranguiz vor Kobel auf und traf nur den Querbalken
(45.+2). So ging es mit einem für Augsburg schmeichelhaftem Remis in die Pause.
Der erste Abschnitt hatte bereits viel Unterhaltung
geboten, der zweite begann turbulent: Volland flankte von links halbhoch in die
Mitte, wo Havertz einen Schritt vor Stafylidis an den Ball kam und diesen mit
dem ersten Kontakt kunstvoll über Kobel hinweg ins lange rechte Eck verlängerte
(48.) - 1:2, Spiel gedreht. Leverkusen war weiterhin besser und wurde nach
einer knappen Stunde erneut gefährlich: Havertz verlängerte eine Ecke von
rechts auf den zweiten Pfosten, wo Danso vor dem lauernden Tah einschritt und
den Ball ins eigene Tor köpfte. Erneut wurde der Video-Assistent konsultiert,
erneut wurde der Treffer aufgrund einer knappen Abseitsstellung von Tah zurückgenommen.
Leverkusens Innenverteidiger stand kurz darauf jedoch erneut richtig: Kobel
wehrte einen Brandt-Freistoß in die Mitte ab, Tah staubte ab - 3:1 (60.). Das
Geschehen kühlte daraufhin merklich ab, der erstmalige Zwei-Tore-Rückstand
zeigte Wirkung bei den Hausherren. Brandt prüfte Kobel (66.), das war es dann
aber auch an gefährlichen Momenten. Weil Bayer den Vorsprung souverän
verwaltete und Augsburg weiterhin sowohl die fußballerischen Mittel als auch
die letzte Überzeugung fehlten, plätscherte das Spiel seinem Ende entgegen.
Einen Höhepunkt gab es aber noch: Brandt besorgte nach Vollands Hereingabe den
4:1-Endstand (88.).
Für Leverkusen geht es am Sonntag, den 5.5.2019 (18
Uhr) gegen Frankfurt weiter.
Bayer 04: Hradecky – Weiser (89. L. Bender), Tah, S.
Bender (46. Dragovic), Wendell – Aránguiz, Baumgartlinger, Brandt– Havertz,
Volland, Alario (84. Kohr))
Tore: 1:0 Danso (12.), 1:1 Volland (15.), 1:2 Havertz
(48.), 1:3 Tah (60.), 1:4 Brandt (88.)
Zuschauer: 26.404
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