In einer nicht wirklich hochklassigen Partie gewann
Bayer Leverkusen gegen den Hamburger SV verdient mit 3:0. Die Werkself,
angeführt von einem stark aufgelegten Bailey, tat über die gesamte Partie nicht
mehr als nötig. Dennoch ließ die Elf von Heiko Herrlich gegen einen tapfer
kämpfenden HSV, dem allerdings die Mittel fehlten, um den Rheinländern wirklich
gefährlich werden zu können, zu keiner Zeit Zweifel aufkommen, wer der Herr in
der BayArena ist.
Leverkusen-Coach Heiko Herrlich rotierte kräftig durch
und brachte im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Hertha sechs Neue: Henrichs,
Tah, Baumgartlinger, Mehmedi, Bailey und Alario durften von Beginn an ran,
dafür rutschten Retsos, Bellarabi, Brandt, Havertz und Kohr auf die Bank. Lars
Bender erhielt eine Verschnaufpause und stand nicht im Kader.
In den Anfangsminuten tat sich die Werkself gegen gut
sortierte Hamburger, die die Leverkusener Angriffsbemühungen in einem 4-5-1
erwarteten und die Räume dicht machten, enorm schwer. Insofern entwickelte sich
eine zähe Angelegenheit, die von vielen Ballverlusten im Mittelfeld und
verwaisten Strafräumen geprägt war. In der 15. Minute probierten es die Gäste
in Person von Salihovic mit einem ersten Torschuss, doch Leno parierte das
27-Meter-Pfund des Bosniers. Während der HSV mit seinem ersten Abschluss
scheiterte, zeigte sich Bayer wesentlich effektiver: Nach einem schönen
Flügelwechsel von Henrichs auf Bailey köpfte der Jamaikaner überlegt auf
Volland zurück, der aus 13 Metern per Volleyschuss die 1:0-Führung markierte
(20.). Doch damit nicht genug. Nur drei Minuten später durften die 27.601 Zuschauer
in der BayArena den Premierentreffer von Neuzugang Alario bejubeln: Perfekt
eingesetzt vom auffälligen Bailey, stand der Argentinier frei vor Mathenia und
ließ dem HSV-Keeper keine Abwehrchance - 2:0 für die Werkself.
Vom Schock dieses Doppelschlags mussten sich die
Hanseaten zunächst erholen, hatten vor der Pause jedoch durch Hahn (31.) und
Wood (40.) Chancen auf den Anschluss. Die größte Gelegenheit hatte jedoch
Leverkusens Mehmedi, der in der 36. Minute aus fünf Metern über das Gehäuse
schoss. Der HSV stellte nach einem Doppelwechsel Jatta und Waldschmidt für
Walace und Salihovic auf 4-4-2 um, musste die Kontrolle trotz Systemwechsels
jedoch Bayer 04 überlassen. Die Werkself suchte trotz des komfortablen
Vorsprungs zunächst weiter den Weg in die Offensive, hatte durch Mehmedi (56.)
und Aranguiz (62.) noch weitere Chancen, das Ergebnis weiter in die Höhe zu
schrauben, stellte dann allerdings die Angriffsbemühungen ein wenig ein. Hamburg
profitierte von der Leverkusener Passivität jedoch nicht, da Hahn freistehend
nur das Außennetz traf (70.). Stattdessen hätte es nach einem indirekten
Freistoß auf der Gegenseite - Mathenia nahm einen Rückpass von Sakai mit der
Hand auf - beinahe das 3:0 für die Hausherren gegeben, Bailey und Aranguiz im
Nachschuss scheiterten aber beide an der HSV-Mauer (73.). In der 83. Minute
machte Volland, der nach einem Querpass von Alario nur noch einschieben musste,
den Deckel drauf. Die Herrlich-Elf hätte noch den ein oder anderen Treffer
nachlegen können, aber Sven Bender (87.), Brandt (89.) und Pohjanpalo (90.)
ließen Präzision vermissen, siegten letztlich aber auch in der Höhe verdient.
Leverkusen gastiert am Freitag (20.30 Uhr) auf Schalke.
Bayer 04: Leno - Henrichs, Tah, S. Bender, Wendell - Baumgartlinger,
Aranguiz (84. Kohr) – Mehmedi (68. Brandt), Bailey - Volland, Alario(86.
Pohjanpalo)
Tore: 1:0 Volland (20.), 2:0 Alario (23.), 3:0 Volland
(83.)
Zuschauer: 27.601
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