Bayer 04 Leverkusen hat sich nach durchwachsenem
Saisonstart eindrucksvoll zurückgemeldet: Die Werkself ließ dem SC Freiburg
beim hochverdienten 4:0 keine Chance. Speziell Volland schoss sich mit seinem
ersten Bundesliga-Doppelpack seit Oktober 2015 (ein 2:2 mit Hoffenheim gegen
Stuttgart) den Frust von der Seele. Nach einer furiosen ersten Hälfte verschonte
Bayer nach dem Wechsel weitgehend überforderte Breisgauer.
Leverkusens Trainer Heiko Herrlich stellte nach der
1:3-Niederlage gegen Mainz auf drei Positionen um: Kapitän Lars Bender,
Debütant Retsos und Havertz kamen in die Mannschaft, Mehmedi, Tah
(Rückenprobleme) und Henrichs (alle drei auf der Bank) mussten weichen. Von
Beginn an wollte die Werkself zeigen, in welche Richtung es in den nächsten 90
Minuten gehen sollte. Brandt bediente Bellarabi mustergültig mit der Hacke,
dieser scheiterte aber an Schwolow (6.). Eine Reaktion der Freiburger blieb
aus, offensiv ging bei den Breisgauern während der ersten 45 Minuten gar nichts
zusammen. Mit zunehmender Spieldauer agierten die Gäste dann auch hinten noch
fahrlässiger: Wendell durfte unbedrängt flanken, Havertz verfehlte freistehend
mit seinem Volley (17.). Im dritten Anlauf klappte es: Aranguiz bediente
Volland mit einem präzisen Vertikalpass, Leverkusens Stürmer haute die Kugel
perfekt ins linke obere Eck - 1:0 (21.). In der Folge wurde es für die
Streich-Elf nur schlimmer, keine 60 Sekunden nachdem Abrashi verletzt raus
musste, fiel der zweite Leverkusener Treffer. Niederlechner klärte nach einer
Ecke unzureichend, Aranguiz bedankte sich mit einem tollen Schuss ins lange Eck
(29.). Anschließend drohte Freiburg komplett auseinanderzufallen, die Werkself
spielte sich derweil in einen Rausch. Die nächste Kombination fand Lars Bender
rechts im Strafraum, dieser bediente mustergültig Volland - 3:0 (34.). Zwei
Minuten später hätte es wieder klingeln müssen, doch Kohr war frei vor Schwolow
zu eigensinnig. Nach 45 Minuten war der SC wohl froh über den Halbzeitpfiff.
Nach dem Wechsel brachte Streich Sommer-Neuzugang Kent
(Bundesliga-Debüt) für Kleindienst, wollte mehr Schwung im Spiel seiner
Mannschaft sehen. Und nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff hätten die Breisgauer
eigentlich verkürzen müssen, doch nach einem hervorragenden Angriff traf
Terrazzino freistehend nicht einmal das Tor (47.). Das war es dann aber auch
schon von den Gästen, die in der Folge nicht mehr wirklich zwingend wurden.
Weil Bayer gleichzeitig einige Gänge zurückschaltete, durfte sich auch
SCF-Schlussmann Schwolow häufiger Verschnaufpausen nehmen. Erst nach 69 Minuten
gab es im Stadion mal wieder einen Aufschrei: Bellarabi verzog aus aussichtsreicher
Position. Eine Minute später zappelte die Kugel im Netz, doch Volland wurde das
dritte Tor verwehrt - zuvor hatte der ehemalige Hoffenheimer Söyüncü deutlich
geschubst, was dem Video-Referee nicht entgangen war. Die letzten 20 Minuten
plätscherten dann vor sich hin, speziell einige Wechsel ließen nicht mehr
wirklich Spielfluss zu. Das vierte Tor für die Werkself fiel aber doch noch:
Die gesamte SC-Hintermannschaft pennte bei einem schnell ausgeführten Freistoß
von Aranguiz, der mustergültig Brandt einsetzte - 4:0 (86.). Eine Antwort
darauf hatte die Streich-Elf nicht mehr, womit Leverkusen seinen ersten
Saisondreier ohne Gegentreffer eintüten konnte. Am Mittwoch (20.30 Uhr) in
Berlin will Bayer nachlegen.
Aufstellung:
Bayer 04: Leno - L. Bender (63. Henrichs), Retsos , S.
Bender , Wendell – Kohr (79. Baumgartlinger), Aranguiz – Bellarabi (71. Mehmedi),
Brandt - Havertz - Volland
Tore: 1:0 Volland, 2:0 Aranguiz, 3:0 Volland, 4:0 Brandt
Zuschauer: 26.232
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