Peter Bosz vertraute derselben Elf, die in der
Vorwoche mit 3:1 in Düsseldorf gewonnen hatte. Somit war auch der
Ex-Hoffenheimer Demirbay (im Sommer für 32 Millionen Euro nach Leverkusen
gewechselt) von Beginn an mit von der Partie. Amiri, der ebenfalls den Weg von
der TSG zur Werkself eingeschlagen hatte, saß auf der Bank.
Bei Temperaturen über 30 Grad war die Werkself gleich
tonangebend und setzte die ersten Akzente. Gerade über den schnellen Bailey
versuchte die Bosz-Elf, den Weg in den Hoffenheimer Strafraum zu finden. Doch
die Defensive der TSG stand häufig sicher und verteidigte aufmerksam. Glück
hatten die Gäste, als Havertz nach Bender-Zuspiel die Kugel nicht traf (5.). Obwohl
Hoffenheim phasenweise nur knapp 20 Prozent Ballbesitz hatte, wurde es nach
einer knappen Viertelstunde erstmals gefährlich für das Leverkusener Tor von
Hradecky: Belfodil hatte sich an der Grundlinie gut durchgesetzt und für
Kaderabek abgelegt. Doch der Schuss des Tschechen wurde mit Bebou vom eigenen
Mann entschärft (14.). Bei der Hoffenheimer Möglichkeit handelte sich um eine
Seltenheit, denn ansonsten war ausschließlich die Bosz-Elf am Drücker.
Wenngleich sich die Szenen meist wie folgt abspielten: Leverkusen ließ den Ball
rund um den gegnerischen Strafraum zirkulieren, fand aber zumeist kein Durchkommen
und schlug somit halbgare Flanken aus dem Halbfeld, die die Hoffenheimer zu verteidigen
wussten. Den besten Ansatz einer Chance im gesamten ersten Durchgang hatten
dann sogar die Gäste: Belfodil war im richtigen Moment gestartet und hatte
eigentlich freie Fahrt in Richtung Hradecky. Dann allerdings verzögerte der
Algerier zu sehr und spielte halbrechts im Strafraum einen Querpass ins
Niemandsland. Mitspieler Bebou, den Belfodil in Szene setzen wollte, hatte
jedoch auf Höhe des Strafraums abgestoppt (29.). Tatsächlich war dies der
letzte Aufreger in einer insgesamt ereignisarmen ersten Hälfte.
Leverkusen kam nicht ganz so leichtfüßig wie noch im
ersten Durchgang aus der Kabine, Hoffenheim dagegen war weiterhin gut
gestaffelt und schaffte es häufiger, aus der kompakten Defensive heraus besser
umzuschalten. So kam erneut Belfodil zu einer Konterchance, die er diesmal
selbst abschloss. Hradecky hielt (47.). Der Algerier war eindeutig der
auffälligste Offensivspieler auf dem Platz, hatte nach etwas mehr als einer
Stunde aber Feierabend. Für ihn kam Neuzugang Locadia zu seinem Bundesliga-Debüt.
Auf Leverkusens Seite wurden Alario (für Volland) und der Ex-Hoffenheimer Amiri
(für Demirbay) eingewechselt. Mit Amiri und Alario war frischer Wind im
Bayer-Spiel. Gegen seine ehemaligen Kollegen hätte der 22-Jährige beinahe einen
Stellungsfehler von Baumann ausgenutzt (64.), während Alario im Fünfer nur
knapp an einem Flankenball vorbeirutschte (67.). Nach einem
Bellarabi-Distanzschuss forderten die Hausherren Handelfmeter, doch Posch
klärte regelkonform vor der Linie (69.). Hoffenheim wollte in der Schlussphase
einzig und allein den Punkt sichern und verteidigte mit Mann und Maus, während
die Werkself zur Schlussoffensive blies. Doch weder die an diesem Tag seltenen
Havertz-Dribblings noch die Abschlüsse von Lars Bender (82.), Aranguiz (87.)
und Wendell (90.+4) waren von Erfolg gekrönt. Die 23. Bundesliga-Partie beider
Kontrahenten war somit die erste torlose.
Bayer resit nun in zwei Wochen nach Dortmund. Anpfiff
ist am 14.9.2019 um 15.30 Uhr.
Bayer 04: Hradecky – L. Bender, Tah, S. Bender,
Wendell – Aránguiz (89. Baumgartlinger), Bellarabi, Demirbay (63. Amiri) –
Havertz, Volland (62. Alario) , Bailey
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 26.508
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