Bayer 04 ist der Einstieg in die Saison 2019/20
geglückt: Die Werkself gewann in der ersten Runde des DFB-Pokals beim
Regionalligisten Alemannia Aachen mit 4:1 (2:0). Ein Eigentor des Aachener
Kapitäns Hachenberg (19.) ebnete den Leverkusenern auf dem ausverkauften Tivoli
den Weg, Kevin Volland legte noch vor der Pause das 2:0 nach (39.). Nach dem
Wechsel verkürzten die Gastgeber durch Batarilo (56.), ehe Leon Bailey (72.)
und Kai Havertz (88.) alles klar machten.
Peter Bosz vertraute beim Pflichtspielstart auf zwei
Neulinge: Kerem Demirbay und Nadiem Amiri, beide aus Hoffenheim verpflichtet,
standen in der Anfangsformation. Im Tor ersetzte Rambo Özcan den erkrankten
Lukas Hradecky, zudem fehlten der Werkself in Aachen die verletzten Joel
Pohjanpalo, Lars Bender, Mitchell Weiser und Tin Jedvaj. Vom System her baute
der Bayer 04-Chefcoach gegen die Alemannia auf ein 3-4-3 mit Kai Havertz und
Amiri neben Kapitän Kevin Volland in der offensiven Reihe. Karim Bellarabi und
Wendell besetzten die beiden Flügel. Auf der Leverkusener Bank saßen gleich
acht Feldspieler plus Keeper – der nationale Cup ermöglicht allen Teams im
Vergleich zur Liga ein erweitertes Auswahlverfahren an Personal.
Die Hausherren begannen recht mutig und versuchten die
Leverkusener früh und aggressiv zu stören. Zwei Distanzschüsse von Stümer Bors
– die ihr Ziel allerdings klar verfehlten – verdeutlichten das Selbstbewusstsein
der Alemannia (2./10.). Die Werkself war um Präzision bemüht, sah sich im
Aufbau aber immer wieder giftigen Attacken der Aachener ausgesetzt, die klar
auf rustikale Zweikampfführung aus waren. Die erste nennenswerte Bayer
04-Aktion ging auf das Konto von Kai Havertz, der das Tempo im Mittelfeld an-
und mit links aus 18 Metern abzog, die Kugel rauschte aber deutlich am Kasten
vorbei (16.). Für den Führungstreffer und somit das erste Pflichtspieltor der
Leverkusener in der neuen Saison sorgten die Aachener wenig später selbst:
Wendell flankte von links flach nach innen, wo Alemannias Kapitän Peter
Hackenberg den Ball aus zentraler Position unglücklich ins eigene Tor bugsierte
(19.). Das sorgte für ausgelassene Stimmung und vermehrte Gesangslust bei den
gut 4.000 mitgereisten Bayer 04-Fans. Nadiem Amiri versuchte sich mit einem schönen
Schlenzer aufs lange Eck, ein Aachener warf aber seinen Körper dazwischen und
blockte so den aussichtsreichen Versuch (32.). Die Werkself hatte deutlich mehr
vom Spiel, der Viertligist indes blieb ein unangenehmer und sperriger
Widerpart. Doch die Werkself legte extrem cool noch vor der Pause nach. Kevin
Volland kam im Strafraum nach Zuspiel von Nadiem Amiri zum Abschluss und traf
verdeckt und flach mit links ins kurze Eck zum 2:0 (39.). Wenig später flog der
Ball nach einem Konter und Schuss von Karim Bellarabi knapp am Pfosten vorbei
(42.). Mit einer 2:0-Führung für eine sehr kontrolliert und effektiv spielende
Werkself ging es in die Pause.
Nach dem Wechsel ließen die Leverkusener in
unveränderter Besetzung weiter Ball und Gegner laufen. Nach Hereingabe von
Wendell kam Kai Havertz mit links zum Schuß, doch Aachens Keeper Cymer
verhinderte per Fußabwehr das drohende 0:3 (50.). Auf der Gegenseite durfte
sich auch der bis dahin komplett beschäftigungslose Rambo Özcan mal auszeichnen
und entschärfte den Freistoß von Batarilo, der sich unter die Latte gesenkt
hätte (52.). Kurz darauf war der Bayer 04-Schlussmann indes chancenlos: Nach
einem Aachener Konter tauchte Batarilo allein vor dem Tor auf und verwandelte
zum 1:2-Anschlusstreffer (56.). Jetzt war plötzlich wieder Musik im Spiel.
Höchst ärgerlich für Bayer 04, dass ein klares Foul von Heinze an Kai Havertz
nicht den zwingend nötigen Elfmeterpfiff nach sich zog (60.). Zehn Minuten die
nächste starke Szene von Havertz, der einen Aachener im Strafraum lässig abschüttelte
und aufs linke Eck zielte, doch Cymer tauchte ab und rettete noch (70.). Peter
Bosz vollzog einen Doppelwechsel und brachte Julian Baumgartlinger und Leon
Bailey für Aránguiz und Bellarabi (72.). Eine Maßnahme, die sofort fruchtete:
Nach Pass von Sven Bender zog Bailey flink nach innen, überwand den
herausgeeilten Cymer von der Strafraumgrenze und traf wenige Sekunden nach
seiner Hereinnahme zum 3:1. Danach kam in Moussa Diaby für Amiri ein weiterer
Neuzugang der Werkself ins Spiel (80.). Sven Bender rauschte bei einer Ecke der
Alemannia mit dem Gesicht gegen die Schulter eines Aacheners und musste
behandelt werden (85.). Danach kam Garnier frei zum Abschluss, doch Özcan
parierte fantastisch und lenkte die Kugel mit den Fingerspitzen noch um den
Pfosten (87.). Im Gegenzug machte ein Aachener alles klar: Nach einem selbst
perfekt per Hackentrick eingeleiteten Konter und anschließendem Pass von Diaby
ging Kai Havertz, in der Stadt geboren und aufgewachsen, auf und davon und traf
zum 4:1-Endstand für die Werkself (88.).
Für Bayer 04 geht es am kommenden Samstag, 17.8.2019,
um 15.30 Uhr mit dem Saisonstart in der Bundesliga weiter. Gegner in der
BayArena ist Aufsteiger SC Paderborn.
Bayer 04: Özcan – Dragovic, S. Bender, Tah – Bellarabi
(72. Bailey), Aránguiz (72. Baumgartlinger), Demirbay, Wendell – Havertz,
Volland, Amiri (80. Diaby)
Tore: 0:1 Eigentor Hackenberg (19.), 0:2 Volland
(39.), 1:2 Batarilo (56.), 1:3 Bailey (72.), 1:4 Havertz (88.)
Zuschauer: 30.861 (ausverkauft)
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