Unser Trainer Peter Bosz beließ es im Vergleich zum
2:0-Heimsieg gegen den SC Freiburg bei einer Änderung: Dragovic ersetzte Sven
Bender (Platzwunde am Kopf). Mit Anpfiff der Partie war der Winter zurück in
Hannover - und der Schnee ließ den grünen Rasen schnell zum weißen Untergrund
werden, was das Sportgerät bei Flachpässen merklich ausbremste. Erschwerte
Bedingungen, auf die sich die Kontrahenten erstmal einstellen mussten. Bayer
ließ sich auch durch die Bodenverhältnisse nicht von Kombinationsfußball abhalten,
96 agierte schnörkelloser und setzte über den schnellen Maina vereinzelt
Nadelstiche. Schon nach 13 Minuten setzte sich Leverkusens bessere Struktur
durch: Aranguiz schickte Bailey in die Tiefe, Brandt schoss nach dessen Rückpass
von der Grundlinie volley. Esser wehrte ab, Volland staubte aus zwei Metern ab
- 1:0. Die technisch überlegene Werkself stellte sich auch in der Folge einfach
geschickter an, spielte den Ball besser temperiert in den Lauf des Mitspielers.
Und erspielte etliche weitere Chancen: Korb rettete nach Konter von Brandt und
Bailey (15.), Baumgartlinger, Brandt und Volland verpassten binnen Sekunden den
Abschluss (19.), Brandt verzog (21.). Leverkusener Direktspiel mündete dann ins
2:0: Über Volland, Havertz und Brandt kam der Ball zurück zu Volland, der frei
vor Esser mit einem Heber cool abschloss und seinen zweiten Treffer erzielte
(28.). Bei fortwährendem Schneefall wurden die Bedingungen immer kniffliger -
Haraguchi sollte einen bitteren Erfahrungswert sammeln: Haraguchi war vor dem
Sechzehner schon an Hradecky vorbei und schoss flach aufs leere Tor - doch das
Rund blieb Zentimeter vor der Linie liegen. Tah klärte dann locker (33.). Apropos
Linie: Weil die Spielfeldumrandungen nicht mehr zu erkennen waren, unterbrach
Referee Sören Storks das Spiel in der 41. Minute, Helfer fegten die Linien mit
Besen frei. Neun Minuten später ging es weiter, die widrigen Platzverhältnisse
ließen kaum mehr strukturierte Aktionen zu. 96 fightete, kam aber nicht zu
einem zwingenden Abschluss. Auf der anderen Seite hätte Volland fast den
Hattrick geschnürt, wurde halblinks nach seinem Schuss elfmeterreif von Esser
abgeräumt, aber Storks' Pfeife blieb stumm (45.+2).
Mit Stürmer Weydandt für Mittelfeldmann Walace stellte
Doll das System mit Wiederanpfiff auf zwei Spitzen um. Und entschlossene
Niedersachsen verkürzten bei geringer werdenden Schneefall: Haraguchi flankte
von links, im Zentrum nutzte Jonathas seine Größenvorteile gegenüber Jedvaj und
nickte ins rechte Eck ein (51.). Die Doll-Elf kämpfte, hatte auf leicht
verbesserten Bodenverhältnissen Vorteile und hätte nach Hradeckys Fauxpas und
Einsatz gegen Jonathas Elfmeter bekommen können (54.) - die Rheinländer kamen
dagegen kaum ins Rollen. Chancen ergaben sich längere Zeit nicht. Bayer blieb
insgesamt zu passiv - und kassierte dafür die Quittung: Nach Schweglers
Freistoß köpfte Weydandt aufs lange Eck. Hradecky wehrte ab, vom Oberschenkel
Weisers prallte der Ball über die Linie (73.). 96-Joker Muslija wurde wenig
später gerade noch von Dragovic geblockt (76.), ehe sich die Bosz-Elf zum
Schlussspurt aufraffte. Havertz (82.) und der ebenfalls eingewechselte
Bellarabi (84.) verpassten das 3:2. Das fiel aber doch, weil Havertz im
Zusammenspiel mit Brandt per Kopf vollendete - die Entscheidung (87.), weil
Jedvaj bei Antons Geschoss den Kopf hinhielt (90.+1).
Weiter geht’s für die Werkself am nächsten Sonntag, 17.3.2019,
dann schon um 13.30 Uhr in der BayArena gegen Werder Bremen.
Bayer 04: Hradecky - Dragovic. Jedvaj, Tah, Weiser – Baumgartlinger,
Aranguiz (61. Kohr) - Havertz, Brandt, Bailey (66. Bellarabi), Volland
Tore: 0:1 Volland (13.), 0:2 Volland (28.), 1:2 Jonathas
(51.), 2:2 Weiser (73., Eigentor), 2:3 Havertz (87.)
Zuschauer: 33.800
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