Donnerstag, 20. September 2018

20.9.2018 Verdienter 3:2 Auswärtssieg beim bulgarischen Meister in Rasgrad


Bei Ludogorez Rasgrad hat Bayer 04 am 1. Spieltag der Europa League aus einem 0:2 ein 3:2 gemacht. Vor allem der doppelte Havertz gab den Ausschlag.
Bayer wollte auf internationalem Parkett den katastrophalen Bundesliga-Start vergessen machen, hatte in Rasgrad aber gleichzeitig wohl direkt das schwerste der sechs Gruppenspiele vor der Brust. Von Anfang an zeigte sich die junge Offensive der Gäste gewillt: Brandt ging ins Dribbling, Havertz gab den ersten Abschluss der Partie ab (4.). Doch mitten in die Aufbauphase einer möglichen Leverkusener Spieldominanz drehte Keseru für die Bulgaren einen feinen Freistoß an den Innenpfosten und von dort ins Leverkusener Tor - 1:0 (8.). Auch in der Folge gab die Werkself den Takt vor, in die besten Schusspositionen kam sie aber nicht. Am ehesten noch Paulinho auf Zuspiel von Havertz, aber der zurückgeeilte Lukoki grätsche dem Brasilianer das Leder noch vom Fuß (22.). Kiese Thelin (27.) verpasste mit der Hacke eine Hereingabe, ein Bender-Kopfball (29.) das Gehäuse der Hausherren, die sich kurz darauf extrem abgezockt präsentierten: Wanderson eroberte auf der linken Seite den Ball und bekam ihn von Keseru per Absatzkick in den Lauf zurückgespielt. Der Brasilianer drang bis auf die Grundlinie vor, von wo er für seinen Landsmann Marcelinho zurücklegte - 2:0 (30.). Ein Ergebnis, das nicht so recht zum Spielverlauf passte. Der stark aufspielende Havertz zielte zunächst knapp vorbei (33.), markierte mit einem platzierten 20-Meter-Schuss dann aber den Anschlusstreffer für Bayer 04 (38.). Damit avancierte der 19-Jährige zum jüngsten Europapokal-Torschützen der Vereinsgeschichte. Für die bulgarischen Gastgeber, die hinten rechtzeitig störten und vorne sichtbare Qualitäten auf den Rasen brachten, köpfte Nedyalkov kurz vor dem Halbzeitpfiff auf sieben Metern über den Kasten (45.).
Die zweite Hälfte begann Leverkusen mit Volland für Paulinho und Dauerdruck. Der engagierte Havertz hatte gute Ideen, der Ertrag stimmte aber zunächst nicht. Nach einer Stunde spielte er Brandt im Strafraum an, der den hinterlaufenden Wendell einsetzte - doch dessen Steilpass an den langen Pfosten erreichte kein Bayer-Akteur. Vier Zeigerumdrehungen wurden die Mühen der Gäste belohnt: Bender spielte auf links zu Brandt, dessen schwache Hereingabe wehrte Schlussmann Renan vor die Füße des lauernden Kiese Thelin ab - ein Abstaubertor zum 2:2-Ausgleich (64.). Durch die neue Situation mussten sich die Gastgeber wieder mehr in Richtung Leverkusener Tor orientieren, was Bayer sofort bestrafte: Kohr nutzte den sich bietenden Raum und spielte an der Strafraumgrenze Havertz an, der sich elegant drehte und mit rechts halbhoch ins Eck schlenzte - Spiel gedreht (69.)! Geschlagen war Rasgrad aber noch nicht: Das Trio Keseru, Wanderson und Marcelinho holte einen Eckball heraus, den Nedyalkov aus spitzem Winkel an den langen Pfosten köpfte - Hradecky wäre chancenlos gewesen (76.). In der Folge kam jedoch kaum noch etwas von Ludogorez, die Werkself verwaltete die Führung souverän. Kiese Thelin hätte mit seinem Schlenzer beinahe auf 4:2 gestellt - Renan reagierte hier stark (79.). Das Herrlich-Team übernimmt mit dem Comeback-Sieg die Tabellenführung in Gruppe A.
In der Europa League geht es für beide Teams am Donnerstag, 4.10.2018 um 18.55 Uhr weiter. Leverkusen empfängt Larnaka. Rasgrad gastiert zeitgleich in Zürich.
Bayer 04: Hradecky - Weiser, Tah, Dragovic, Wendell - Kohr, L. Bender (72. Bailey) - Brandt, Havertz, Paulinho (46. Volland)- Kiese Thelin (91. Alario)
Tore: 1:0 Keseru (8.), 2:0 Marcelinho (31.), 2:1 Havertz (38.), 2:2 Kiese Thelin (63.), 2:3 Havertz (69.)
Zuschauer: 7.000

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