Sinsheim bleibt für uns ein gutes Pflaster. Denn im
zehnten Bundesliga-Spiel auf dem Dorf siegten wir beim 4:1 bereits zum siebten
Mal. Die Werkself präsentierte sich insgesamt deutlich effektiver als bemühte
Hoffenheimer, die indes zweimal auch Aluminiumpech hatten.
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann stellte nach dem
1:1 gegen Bremen einmal um: Im Angriff begann Szalai an Stelle von Uth (Bank).
Gnabry hatte seinen Wirkungskreis als hängende Spitze hinter dem Ungarn. Heiko
Herrlich entschied sich nach der 1:3-Niederlage gegen Bayern München zu drei
Wechseln in seiner Startelf: Für Bellarabi, Kohr und Havertz (alle Bank)
begannen Aranguiz, Baumgartlinger und Alario. Damit einher ging eine Systemumstellung
auf eine Viererkette mit Lars Bender auf der rechten Abwehrseite. Brandt
agierte in der Offensive rechts, Volland im Zentrum hinter Alario.
Beide Mannschaften versuchten von Beginn an, das
Mittelfeld mit Tempo zu überbrücken und schnelle Abschlüsse zu suchen.
Zumindest am Strafraumrand verteidigten beide Abwehrreihen indes effektiv und
ließen zunächst kaum etwas zu. Es dauerte bis in die 19. Minute, ehe Brandt mit
der ersten guten Gelegenheit der Partie nach gekonnter Vorarbeit von Bailey aus
acht Metern im letzten Moment noch abgeblockt wurde. Wenig später war es
Kaderabek, der eine Direktabnahme von Bailey am Fünfmeterraum gerade noch
blockte (24.). Kurz darauf kam auch Hoffenheim - allerdings mit etwas Glück -
beinahe zum ersten Treffer: Ein Hereingabeversuch von Geiger von rechts im
Strafraum wurde von Sven Bender unfreiwillig an die Unterkante der eigenen
Querlatte abgefälscht, von wo der Ball ins Feld zurückprallte (26.). Nach rund
einer halben Stunde kamen die Kraichgauer, die bis dahin etwas weniger Spielanteile
als Bayer besaßen, besser auf und erspielten sich eine Reihe von Standardsituationen.
Echte Torgefahr entstand nach diesen indes nicht. Stattdessen genügte Bayer auf
der Gegenseite ein einziger durchdachter Angriff in der letzten Viertelstunde
vor der Pause, um mit einer Führung in die Halbzeit zu gehen: Nach schnell
vorgetragenem Angriff über rechts fand Brandt in der Mitte Bailey, der mit dem
Rücken zum Tor einen sehenswerten Hackentreffer ins rechte Eck erzielte (43.).
Hoffenheim kam mit viel Schwung aus der Kabine. Nicht
einmal 30 Sekunden nach Wiederbeginn traf Rupp mit einem Distanzschuss den
rechten Außenpfosten. Kurz darauf verfehlte Zuber vom Strafraumrand das rechte
Toreck mit einem Flachschuss nur sehr knapp (50.). Effektiver präsentierte sich
Bayer. Nach Flanke von Bailey legte Lars Bender rechts am Strafraumrand in die
Mitte zu Baumgartlinger, dessen Direktabnahme im linken Toreck einschlug (52.).
Nagelsmann reagierte prompt und erhöhte mit den Hereinnahmen von Kramaric, Uth
und Amiri für Rupp, Bicakcic und Grillitsch binnen nur sechs Minuten das
Risiko. Mit Ausnahme einer guten Gelegenheit für Szalai, der den Ball aus der
Drehung nicht ideal traf, war es aber vor allen Dingen Leverkusen, dass durch
die sich bietenden Räume zu gefährlichen Kontern kam. Brandt schoss im
Eins-gegen-eins mit Baumann knapp am Tor vorbei (63.). In der 70. Minute gelang
Bayer die Vorentscheidung: Bailey legte nach einem Konter nach links in den
Strafraum zu Alario, der abgebrüht ins rechte Toreck vollstreckte. Die TSG gab
sich in der Folge zwar nicht auf, doch mehr als zum Ehrentreffer von Szalai,
der Leno in der 86. Minute klug überlupfte, reichte es für die TSG nicht mehr.
Im Gegenteil. Fast mit dem Schlusspfiff gelang Alario aus kürzester Distanz
nach Vorarbeit von Retsos sogar noch der 4:1-Endstand (90.+3).
Leverkusen empfängt nun am kommenden Sonntag in der
BayArena Mainz 05.
Bayer 04: Leno - L. Bender (68. Retsos), Tah, S.
Bender, Wendell (85. Henrichs) - Baumgartlinger, Aranguiz- Brandt (78. Mehmedi),
Volland, Bailey- Alario
Tore: 0:1 Bailey (43.), 0:2 Baumgartlinger (52.), 0:3Alario
(70.), 1:3 Szalai (86.), 1:4 Alario (90. + 3)
Zuschauer: 28.017
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